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Wir haben schon einige RC Autos für Euch getestet und konnten dabei viele gute Produkte vorstellen. Vor allem ZD Racing und Wltoys haben sich hier mit einigen RC Autos als interessante, chinesische Hersteller herauskristallisiert. Mit dem ZLL SG116 Beast Max haben wir nun ein weiteres RC Auto im Test. Wie gut der kleine Truggy im Maßstab 1:16 im Vergleich zu den Autos von Wltoys und Co. ist, erfahrt Ihr in diesem Testbericht.
Design & Verarbeitung
Der ZLL SG116 Beast Max ist ein kleiner Truggy im Maßstab 1:16. Ein Truggy ist quasi eine Mischung aus einem Monstertruck und einem Buggy – daher auch der Name. Diese RC Autoklasse ist durch recht große Räder im Verhältnis zur Karosserie gekennzeichnet. Zudem stehen die Räder deutlich vom Chassis ab, sodass ein recht breiter Radstand sowie ein tiefer Schwerpunkt erreicht werden. Der SG116 ist samt seiner Wheeliebar ca. 30,5 cm lang, 23,5 cm breit und am höchsten Punkt des Heckflügels ca. 12,5 cm hoch. Mit diesen kompakten Abmessungen bringt er es samt eingelegtem Akku auf ein fahrfertiges Gewicht von gerade einmal 1.080 Gramm. Somit passt er tatsächlich in fast jeden Rucksack und kann z.B. zum Wochenendausflug in den Park mitgenommen werden.
Sowohl Frontbumper als auch Heckflügel haben klare, markante Kanten und auch die Karosserie ein entsprechend auffälliges Design. Sie ist komplett in Hellblau, Schwarz und Weiß gehalten und hat zudem noch ein paar gelbliche Details. Auch hier sind die markanten Züge gut sichtbar und verleihen dem RC Auto einen sportlich, aggressiven Look.
Den ZLL SG116 Beast gibt es in zwei verschiedenen Versionen zu kaufen. Der hier vorgestellte Beast Max verfügt über eine Brushless Elektronik, die deutlich effizienter läuft und dabei längere Fahrtzeiten ermöglicht. Der Beast Pro hingegen kommt mit einer Brushed Elektronik daher, die ihn etwas weniger schnell sein lässt. Neben der Elektronik unterscheidet sich noch die Farbe der Karosserie. Während die Max-Version die blau-schwarze Karo hat, verfügt die Karo der Pro-Version über eine Farbkombination aus Grün, Schwarz und Lila.
Neben der Karo, dem ca. 9 cm breiten Front-Bumper und dem ca. 11 cm breiten Heckflügel sind natürlich vor allem die Räder maßgeblich am Design des Truggys beteiligt. Diese haben einen Durchmesser von 85 mm und eine Breite von 47 mm. Für solch ein kleines Fahrzeug sind das durchaus sehr große Reifen, die aber für einen Truggy von den Proportionen her völlig in Ordnung sind.
Chassis & Fahrwerk
Der ZLL SG116 ist ein Allrad RC Auto mit jeweils einem Differenzialgetriebe auf der Front- und Heck-Achse. Die Basis dafür bietet eine Kunststoff-Bodenplatte, die eine ordentliche Stärke hat und daher sehr robust ist. Auch die Übergänge zu den Achsen sind vom Material her sehr dickwandig. Auf der Bodenplatte findet man die gesamte Elektronik sowie den zentralen Antriebsstrang. Die zentrale Sechskant-Antriebswelle wirkt ebenfalls sehr robust und ist von zwei Kunststoffstegen gut seitlich geschützt. Direkt oberhalb der Antriebswelle ist eine blaue Metall-Verstrebung verbaut, die dem RC Auto auf der Oberseite des Chassis die nötige Längssteifigkeit verleiht. Die zentrale Antriebswelle überträgt ihre Rotation auf die beiden Achsdifferentiale. Auch diese bestehen zum größten Teil aus Metall und sind daher ähnlich robust wie die zentrale Antriebswelle.
- Radaufhängung vorn
- Radaufhängung hinten
Die beiden Achsen sind klassisch aufgebaut. Es gibt einen recht breiten unteren Querlenker, der aus Kunststoff gefertigt ist und genügend Flex besitzt, um nicht direkt bei jedem Einschlag sofort zu brechen. Die Antriebswellen sind aus Metall und haben eine Stärke von 3,5 mm, was wirklich sehr stabil für diese Autogröße ist! Die oberen Querlenker bestehen ebenfalls aus Kunststoff und sind in der Länge nicht verstellbar. Somit ist die Radneigung beim SG116 fix. Das ist bei einem Fahrzeug in diesem Maßstab aber absolut okay. Auch das Lenkgestänge an der Vorderachse besteht aus Kunststoff und ist nicht in der Länge verstellbar. So spart man sich zumindest das detaillierte Einstellen der Lenkung.
Am äußeren Ende der Achsen finden wir jeweils Radträger aus Metall anstatt aus Kunststoff, was man sonst bei dieser Fahrzeuggröße eher selten sieht. Der Einsatz von Metall an dieser Stelle ist gerade bei großen Modellen (1:8 und größer) jedoch sehr weitverbreitet und zeigt, wie viel Wert beim SG116 auf Robustheit gelegt wird. Dieser Eindruck zieht sich eigentlich bisher konsequent durch alle Parts dieses RC Autos, was ich an dieser Stelle auch noch einmal ausdrücklich loben möchte. An der Frontachse besteht der Radträger aufgrund der Lenkung natürlich aus zwei Teilen, die aber ebenfalls beide aus Metall gefertigt sind. An beiden Achsen findet man dann schließlich auch 12 mm Radmitnehmer aus Metall, auf die dann die Räder gesteckt werden.
Der ZLL SG116 verfügt außerdem über jeweils zwei Stoßdämpfer auf jeder Achse. Diese bestehen (mal abgesehen von Feder und Kolbenstange) aus Kunststoff. Die Dämpfer lassen sich zwar öffnen und damit auch vollständig zerlegen. Sie sind jedoch nicht mit Öl befüllt, was aufgrund mangelnder Dichtungen auch nicht funktionieren würde. Ölgefüllte Dämpfer wären bei dieser Autogröße jedoch auch eher ungewöhnlich und würden wohl auch nur minimalen Performancegewinn bringen. Die Dämpfer sind mit den verbauten Federn recht “poppy”, was den Truggy u.a. einen Frontflip machen lässt, sobald man z.B. frontal über einen angesenkten Bordstein fährt. Die Dämpfung ist also vorhanden und kann mit etwas fahrerischem Geschick auch gut für Flugakrobatik genutzt werden (siehe Video).
- Rückseite ohne…
- …und mit Wheeliebar
Geschützt wird das Chassis in der Front von einem recht hoch gezogenen Stoßfänger, der sogar über eine LED-Beleuchtung verfügt. Im Heck gibt es wahlweise ebenfalls einen Stoßfänger oder eine Wheelie-Bar, die verbaut werden können. So sind die Achsen bzw. die Differenzialgehäuse gut vor Einschlägen geschützt.
Insgesamt machen Chassis und Fahrwerk einen sehr soliden und vor allem robusten Eindruck auf mich. Wichtige Teile wie die Antriebswellen, die Differenziale oder die Radträger sind aus Metall gefertigt und im Zusammenspiel mit den hochwertig verarbeiteten Kunststoffteilen bieten sie eine solide Basis für diesen kleinen RC Truggy.
Elektronik
Das Herzstück jedes RC Autos ist natürlich die Elektronik. Der ZLL SG116 Beast Max hat einen brushless Motor mit entsprechendem Regler verbaut. Genauer gesagt kommt ein 2847er Brushless Motor mit 4.000 KV zum Einsatz. Dieser Motor ist mit seinen 28 mm im Durchmesser zwar recht klein, hat aber genügend Kraft, um den Truggy im Maßstab 1:16 ordentlich nach vorn zu katapultieren. Der Regler, auch als ESC (Eletronic Speed Controller) bekannt, kann bis zu 35 Ampere vertragen und ist mit 2S (= zwei in Serie geschaltete Zellen) gelabelt. Das heißt, hier sollten wirklich nur 2S Akkus (so wie die mitgelieferten Akkus) genutzt werden. Grundsätzlich sollte der Regler auch kein Problem mit LiPo Akkus haben.
Der Regler ist, wie so oft bei derartigen kleineren RC Autos, ein Kombi-Gerät. Neben dem ESC ist auch gleich der Empfänger für die Fernsteuerung fest im Regler integriert. Zumindest kommt hier dann aber ein “normales” 3-Kabel Servo zum Einsatz. Es handelt sich um ein 17g Mini-Servo, das auf der Seite des Akkufachs im Chassis untergebracht ist. Die Elektronik macht insgesamt einen sehr aufgeräumten, cleanen Eindruck und ist gut im Chassis positioniert. Lediglich das Servokabel macht einen kleinen Bogen über die versteifende Mittelstrebe und liegt daher etwas frei.
Neben dem Steckplatz für das Servokabel sind auch noch zwei Slots für LEDs vorhanden. Einer davon ist mit der LED-Leiste aus der Frontstoßstange verbunden. Diese LEDs können über die passende Taste an der Funke sogar gesteuert werden.
Lieferumfang
Zum Lieferumfang des ZLL SG116 Beast Max gehören:
- ZLL SG116 Beast Max RC Auto
- Pistolenfernsteuerung
- 2x 2S Li-Ion Akku
- 1x Ladekabel
- 1x Wheeliebar
- 1x Schraubenschlüssel
- 1x Schraubendreher
- 1x Bedienungsanleitung
Fernsteuerung
Für die Fernsteuerung kommt auch bei diesem RC Truggy die bekannte Pistolenfernbedienung zum Einsatz. Die “Funke” verfügt über einen großen Griff, ein Batteriefach und den Kopf, auf dem einige Bedienelemente und nicht zuletzt der Gas-Trigger sowie das Lenkrad untergebracht sind.
Die Funke liegt gut in der Hand und das Lenkrad ist dank des Moosgummirings auch griffig genug, um nicht im Eifer des Gefechts abzurutschen. Auf der Oberseite der Funke kann diese über den On/Off-Schalter eingeschaltet werden. Ist dies der Fall, leuchtet eine kleine rote LED auf. Desweiteren gibt es Drehknöpfe zur Feineinstellung des Geradeauslaufs (ST.Trimm – Steering Trim) und des Maximalwegs des Servos (ST.D/R – Steering Dual Rate). Außerdem gibt es die Möglichkeit, die Servorichtung über einen Schalter (ST.REV. – Steering Reverse) umzukehren.
Auf der rechten Seite der Fernsteuerung findet sich zudem noch ein Pendelschalter, mit dem eine der drei verschiedenen Leistungsstufen (H – High, M – Medium, L – Low) gewählt werden kann. Gerade dieses Features ist für Einsteiger oft sehr hilfreich, weil man sich im Low Mode wirklich gemächlich an die Geschwindigkeit und das Steuern mit der Fernbedienung gewöhnen kann, bevor man dann auf die höheren Leistungsstufen wechselt. Unterhalb dieses Pendelschalters gibt es schließlich noch einen Knopf mit der Aufschrift CH3 (Channel 3). Über diesen Kanal kann die LED-Leiste in der Frontstoßstange geschaltet werden. Hier kann zwischen den vier Modes dauerhaft Leuchten, langsam Blinken, schnell Blinken und Aus gewechselt werden. Zum Betrieb der Funke werden drei herkömmliche AA-Batterien/Akkus benötigt.
Performance
Mit coolem Design, sehr stabilem Chassis & Fahrwerk sowie der brushless Elektronik scheint der ZLL SG116 Beast Max bestens ausgestattet, um jede Menge Spaß auf der Piste zu machen. Vor der ersten Fahrt braucht man lediglich drei AA-Batterien für die Funke und einmal die Akkus vollladen. Dann kann direkt die Funke und anschließend das Auto (über den roten Button am Regler) eingeschaltet werden. Mit einem Drehen des Lenkrads könnt Ihr gefahrlos prüfen, ob Funke und Auto miteinander verbunden sind. Danach empfiehlt es sich für RC-Einsteiger durchaus, den Pendelschalter auf der rechten Seite der Funke erst einmal auf “L – Low” zu stellen. Nun können die ersten Fahrversuche unternommen werden. Läuft der Truggy ohne Lenkbefehle noch nicht perfekt geradeaus, kann die Lenkung über den Drehknopf “ST.TRIM” noch fein eingestellt werden.
Egal, ob auf der Straße oder im Gelände, man hat innerhalb weniger Minuten richtig viel Spaß mit diesem kleinen Truggy. Auf Medium oder High hat er jede Menge Power, die ihn sogar Wheelies machen lassen – hier kommt dann die Wheelie-Bar für das Heck so richtig zum Einsatz. Die Reifen sind auf jedem Untergrund sehr gut aufgehoben und so hat man jederzeit gute Kontrolle über das RC-Auto. Die Dämpfung ist wie bereits beschrieben etwas “poppy”, woran man sich ein bisschen gewöhnen muss. Weiß man damit umzugehen, sind Frontflips über abgesenkte Bordsteinkanten oder Backflips über kleine Rampen aber kein Problem mit dem ZLL SG116 Beast Max. Es ist erstaunlich, wie gut sich der Truggy steuern lässt und mit welcher Wucht er dabei durchs Gelände rast. Ich bin schon sehr viele derartige RC Autos in den Maßstäben 1:16 bis 1:10 gefahren, aber kaum ein Fahrzeug hat direkt so viel Spaß gemacht wie dieser kleine Truggy. Diese Fahrzeugklasse ist durch die großen Räder und den tiefen Schwerpunkt sehr universell einsetzbar. Zudem ist er wirklich extrem robust und hat zahlreiche Crashes bisher völlig unbeeindruckt überstanden. Daher ist er für mich ganz klar der Geheimtipp, wenn es um RC-Autos für Einsteiger geht!
Akku
Im Lieferumfang des ZLL SG116 Beast Max befinden sich meist wahlweise ein oder zwei Li-Ion Akkus. Diese Akkus haben eine Kapazität von 1.500 mAh und eine maximale Entladungsrate von 15C. Die Verwendung von Li-Ion Akkus anstatt der sonst im RC Bereich üblichen LiPo Akkus ist aus dem Blickwinkel eines RC Einsteigermodells durchaus zu loben. Die Li-Ion Akkus sind vom Handling her deutlich einfacher als LiPo-Akkus und somit eine gute Wahl, selbst wenn die Kraftentfaltung eines RC Autos mit LiPo-Akkus doch etwas höher ausfällt. Der ZLL SG116 Beast Max kommt dank der Brushless Elektronik aber auch mit den Li-Ion Akkus richtig gut vom Fleck und hat genügend Power an Bord. Auch die Akkulaufzeit ist mit 15-30 Minuten (je nach Fahrweise) ausreichend lang.
Die Akkus verfügen über einen sogenannten Deans T-Stecker sowie über ein Balancerkabel. Mit dem mitgelieferten Ladekabel kann der Akku an einem herkömmlichen USB-Ladegerät geladen werden. Ein Ladevorgang dauert ca. 3 Stunden.
Testergebnis
Der ZLL SG116 Beast Max ist eine positive Überraschung für mich! Dieser kleine Truggy im Maßstab 1:16 überzeugt mit guter Verarbeitung und jeder Menge Power. Zudem ist er auch noch extrem robust und daher bestens als Einsteigerfahrzeug geeignet. Egal ob auf der Straße oder im Gelände, mit diesem kleinen “Beast” kann man überall viel Spaß haben. Aufgrund der geringen Größe lässt er sich außerdem problemlos zum nächsten Outdoor-Trip mitnehmen.
Du willst in die Welt der RC Autos reinschnuppern, aber nicht gleich hunderte Euro ausgeben und trotzdem ein solides Auto für die Straße und das Gelände haben? Dann ist der ZLL SG116 Beast Max genau richtig für Dich! Mit jeder Menge Power sorgt er für ein Dauergrinsen beim Piloten und ist dank gut ausgewählter Bauteile auch nicht so schnell kleinzubekommen! Mein absoluter Einsteigertipp!
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