Zike war das erste Unternehmen, das den ASM2464PD-Chip in einem M2-SSD-Gehäuse verbaute, das ursprünglich durch Crowdfunding finanziert wurde. Das ZikeDrive soll Geschwindigkeiten von über 3000 MB/s ermöglichen und sich damit von vielen anderen Produkten abheben, die nicht das volle Leistungspotenzial der Thunderbolt- oder USB-4-Anschlüsse ausschöpfen. Es gibt zwar viele preisgünstige SSD-Gehäuse auf dem Markt, aber nur wenige erreichen diese Geschwindigkeit.
In unserem Test haben wir das ZikeDrive USB4 40 Gbit/s M.2 NVMe SSD-Gehäuse unter die Lupe genommen und ziehen auch einen Vergleich zu dem 40 Gbit/s Case von Ugreen, das auf den gleichen Chip setzt.
Lieferumfang und Verarbeitung
Das SSD-Gehäuse von Zike wird in einem kompakten Karton geliefert. Darin befindet sich neben dem Gehäuse ein 50 Zentimeter langes, stoffummanteltes USB-C 4.0-Kabel. Außerdem gibt es ein weiteres stoffummanteltes Kabel mit einer Länge von 11 Zentimetern, das in das Gehäuse eingehängt werden kann. Eine sehr praktische Idee! Dazu gibt es eine Kunststoffhülle. Ein Schraubendreher wird zum Einbau der SSD nicht benötigt, weshalb wir diesen auch nicht im Lieferumfang vermissen.
Das Zike Drive misst 103 x 21 x 67 Millimeter und wiegt 187 Gramm. Damit ist es deutlich größer als das SSD Case von Ugreen. Das Gehäuse besteht aus Metall und macht einen hochwertigen Eindruck. Wer Angst vor Kratzern hat oder seiner SSD etwas mehr Schutz geben möchte, kann das Kunststoffgehäuse verwenden. Dieses ist jedoch recht anfällig für Kratzer. Das Gehäuse hat überraschenderweise keinen Lüfter, im Gegensatz zum UGreen 40 Gehäuse. Stattdessen will Zike die SSD durch einen größeren Heat-Sink kühl halten. Ob das funktioniert, werden wir später sehen.
SSD Installation
Bei der Wahl der SSD kann neben dem 2280-Format auch 2230, 2242 und 2260 verwendet werden. Dabei ist das ZikeDrive nur mit M-Key SSDs kompatibel. Ein klarer Pluspunkt ist jedoch, dass der Einbau komplett ohne Werkzeug erfolgen kann. So kann die SSD auch unterwegs gewechselt werden. Dazu muss lediglich der Deckel auf der Oberseite nach oben geklappt werden. Nach dem Einsetzen der SSD kann diese mit einem drehbaren Haken fixiert werden. Die Konstruktion wirkt durchdacht und wir haben keine Angst, dass sich das Case in der Notebooktasche versehentlich öffnet.
Benchmark-Tests
Um zu beweisen, dass das SSD-Gehäuse die Werbeversprechen des Herstellers erfüllt, muss es eine Geschwindigkeit von über 3000 MB/s erreichen. Andere SSD-Gehäuse (auch mit “40Gbps”) erreichen diese Geschwindigkeit aufgrund älterer Chips nicht. Stattdessen kommt man dort nur auf Spitzengeschwindigkeiten von 2600-2800MB/s. Wir führen den Test mit einer hochpreisigen WD_BLACK SN850X NVMe SSD (Amazon) und mit einer günstigen Kingston NV2 NVMe PCIe 4.0 (Amazon) SSD aus. Zum Test verwenden wir ein MacBook Pro 16 2021 mit Thunderbolt 4 Anschluss. Folgende Ergebnisse werden erzielt:
Zunächst können wir festhalten, dass die Versprechungen des Herstellers der Wahrheit entsprechen. Die Western Digital Black SN850X SSD erreicht fantastische Geschwindigkeiten von bis zu 3,4 GB/s beim Lesen und 3,3 GB/s beim Schreiben. Weitere SSDs, die ähnliche Werte erreichen sollen, sind die SK HYNIX SK Platinum P41, die Samsung 990 Pro und die Samsung 970 Evo Plus. Dies geht zumindest aus anderen Benchmarktests mit dem ZikeDrive hervor, die im Internet zu finden sind. Eine Kingston KC3000 sollte ebenfalls Spitzenwerte erreichen in diesem Gehäuse.
Etwas anders sieht es bei unserer günstigen SSD von Kingston aus. Hier schafft das ZikeDrive 40 Gbit/s Case zwar die versprochene Geschwindigkeit von 3000 MB/s beim Lesen, die Schreibgeschwindigkeiten sind jedoch geringer. Dies haben wir allerdings auch im Test der Ugreen SSD festgestellt. Prinzipiell sind diese Werte natürlich auch in Ordnung, wer aber das Maximum aus dem Gehäuse herausholen möchte, muss zu einer etwas teureren SSD greifen.
Unseren Test unter Windows konnten wir leider nur mit einem 20 Gbit/s USB 4 Anschluss an einem Geekom Mini IT11 durchführen. Dennoch ist es interessant zu sehen, wie sich das Gehäuse an einem Anschluss verhält, der nicht die maximale Konfiguration unterstützt.
Wie schon beim Test des UGreen-Gehäuses stellen wir fest, dass das ZikeDrive die Geschwindigkeit des 20 Gbit/s-Anschlusses nicht ausreizen kann. Theoretisch sollten hier Geschwindigkeiten bis zu 2500MB/s möglich sein. In der Praxis kommt man aber nicht über 1500MB/s hinaus, sodass der Mehrwert gegenüber einem guten 20Gbit/s Gehäuse nicht gegeben ist.
Temperatur-Entwicklung
Ein Vorteil des ZikeDrive für die tägliche Arbeit ist natürlich das lüfterlose Design. Erfreulicherweise scheint auch die Integration der passiven Kühlung gut gelungen zu sein. Im Idle-Betrieb liegt die Temperatur bei etwa 30°C. Nach etwa 30 Minuten Volllast messen wir ebenfalls unbedenkliche 39,6°C an der heißesten Stelle. Das sind 2°C mehr als bei UGreen, allerdings gewichten wir den lautlosen Betrieb dennoch als Vorteil gegenüber dem Modell von Ugreen, das bei stärkerer Belastung ein leichtes Lüftergeräusch von sich gibt.
Testergebnis
Nachdem es lange Zeit kaum möglich war, überhaupt ein “echtes” 40 Gbit/s SSD Gehäuse zu bekommen, haben wir nun bereits das zweite, überzeugende Exemplar im Test. Das ZikeDrive 40Gbps Case kann in unserem Test die versprochene Leistung erbringen und unterscheidet sich auch genügend von dem UGreen 40 GBit/s SSD-Case (zum Test), um seine Käuferschaft zu finden. Besonders sind hierbei vor allem das lüfterlose Design und die werkzeugfreie SSD-Installation. Auf beides muss man bei dem Konkurrenten verzichten. Dafür schafft es Ugreen, noch kompaktere Abmessungen zu erreichen und liefert eine Unterstützung für mehr SSD Formate.
Insgesamt können wir eine Kaufempfehlung für das ZikeDrive aussprechen. Die relativ unbekannte Firma hat hier wirklich ein starkes Produkt abgeliefert. Wer zwischen dem Case von Ugreen und Zike auswählen möchte, kann sich einfach an den genannten Punkten orientieren. Oder er greift zu dem Case, das aktuell günstiger verfügbar ist.
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