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Über Speichersysteme von Zendure haben wir in der Vergangenheit ausführlich berichtet. Der Pionier im Bereich der intelligenten Speichertechnik für Balkonkraftwerke hat im vergangenen Jahr mit dem Zendure Hyper 2000 (zum Test) bereits ein System mit enormem Funktionsumfang und erstklassigen Leistungsdaten vorgestellt.
Ab dem heutigen Tag wird das Produktportfolio um ein weiteres System erweitert. Mit dem Zendure Solarflow 800 stellt Zendure einen komplett integrierten Wechselrichter für Balkonkraftwerke vor, der das bestehende Akkusystem des Herstellers unterstützt. Mit einer Ladeleistung von bis zu 1200W, einer fest reglementierten Ausgangsleistung von 800W und einer intelligenten Stromverteilung werden die Tugenden des Zendure Hyper übernommen. In welchen Punkten sich das Solarflow 800 von den bisherigen Systemen unterscheidet und wie sich das 249€ teure System im Betrieb geschlagen hat, klären wir in unserem ausführlichen Test.
Lieferumfang des Zendure Solarflow 800
Für unseren Test hat uns Zendure ein Paket aus dem AB2000S (mit integriertem Aerosol Brandunterdrückungssystem) mit 1920Wh und dem eigentlichen Zendure Solarflow 800 zur Verfügung gestellt. Im Lieferumfang befindet sich neben der Bedienungsanleitung ein 70 Zentimeter langes Anschlusskabel für den Akku und das eigentliche Anschlusskabel für die Verbindung zwischen Solarflow und dem heimischen Stromnetz. Dieses hat eine Länge von 3,2 Meter und verfügt auf der Netzseite über einen klassischen Schuko-Stecker. Weiterhin sind eine Lösehilfe für das Anschlusskabel, zwei Befestigungsschrauben für den Wechselrichter und die anschraubbare WLAN-Antenne enthalten.
Design und Verarbeitung
Mit Abmessungen von 274 x 231 x 47 Millimeter und einem Gewicht von 5 Kilogramm ist das neue Zendure Solarflow 800 deutlich kompakter als seine Vorgänger Hyper 2000 oder Hub2000. Trotz der geschrumpften Abmessungen wird hier eine beeindruckende Menge an Technik kombiniert. Wie auch beim Zendure Hyper, handelt es sich um ein All-in-one-System, welches den bisherigen PV-Hub und den externen Wechselrichter in einem Gerät kombiniert. Farblich ist das Solarflow 800 in einem helleren Grauton gehalten, wodurch es sich deutlich vom Akkusystem abhebt. Optisch ist das Zusammenspiel aus Akku und Solarflow 800 dennoch sehr gelungen.
Das Gehäuse des Solarflow 800 besteht vollständig aus Aluminium und ist exzellent verarbeitet. Alle Ecken sind abgerundet und die Anschlüsse sauber in das Gehäuse eingelassen. Dank der Kühlrippen auf der Oberseite soll eine optimale Wärmeableitung gewährleistet sein. Die IP67 Zertifizierung erlaubt einen dauerhaften Einsatz im Außenbereich und ermöglicht sogar kurzzeitiges untertauchen, ohne das Gerät zu beschädigen.
Selbstverständlich haben wir den IP-Schutz auch gleich einmal getestet und das Zendure Solarflow 800 für 10 Minuten im Wasserbad belassen. Unser Testgerät hat dies schadlos überstanden und funktionierte ohne vorheriges trocknen völlig problemlos. Auf der oberen Stirnseite befindet sich ein Aluminiumsteg, der die Befestigung an der Wand oder auf einer Montageschiene ermöglicht. Die Unterseite des Gerätes ist mit einer Vertiefung versehen, die ein versehentliches Herunterrutschen vom Akku verhindert. Weiterhin befinden sich an der Unterseite vier Gummifüße, die ein Zerkratzen der Metalloberfläche des Akkus beim Aufsetzen verhindern.
An der Seite befinden sich die Anschlüsse des Solarflow 800. Ausgestattet mit zwei Eingängen, die mittels MC4 Stecker verbunden werden, kann das Solarflow eine maximale Eingangsleistung von 1200W aufnehmen. Unter einer Silikonabdeckung befindet sich der bereits bekannte Anschluss für die externen Akkusysteme von Zendure.
Für den Anschluss an das heimische Stromnetz kommt ein 3,2 Meter langes Adapterkabel zum Einsatz, das auf der einen Seite den Schuko Stecker und auf der anderen Seite einen Spezialstecker von Zendure bereithält. Die WLAN-Antenne auf der rechten Seite kann bei Bedarf abgeschraubt werden. Somit kann je nach Einsatzort die Antenne verlängert oder gegen ein bedarfsgerechtes Modell ausgetauscht werden.
Technische Daten des Zendure Solarflow 800
Wie man sehen kann, positioniert sich das Zendure Solarflow 800 von den Leistungswerten unterhalb des Zendure Hyper. Im Gegenzug werden allerdings auch die Tugenden des großen Bruders übernommen. Insgesamt verfügt das Solarflow über zwei MPPT Eingänge, die eine maximale Leistung von jeweils 600W (1200W Gesamtleistung) aufnehmen können. Zendure empfiehlt jeden Eingang nicht mit mehr als 900W Modulleistung zu betreiben. Dank der beheizbaren AB2000 (zum Test) Akkusysteme ist das Solarflow auch im Winterbetrieb bis -20°C einsetzbar. Bis auf den AB1000 Akku der ersten Generation sind alle neueren Akkutypen mit dieser Heizfunktion ausgerüstet. Weiterhin unterstützt das Solarflow das bidirektionale Laden über AC (800W)/Solar (1200W) und kann bis zu sechs Akkus verwalten. Somit steigt die maximal mögliche Kapazität auf 11.520Wh. Vermutlich wird sich der ein oder andere jetzt fragen, ob solche hohen Kapazitäten bei einer Ladeleistung von maximal 800W/1200W sinnvoll sind. Selbst bei der dualen Nutzung mit dynamischen Stromtarifen und maximaler Solarladung wird es schwer sein, diese riesige Kapazität an einem Tag aufzuladen. Aufgrund der maximalen 800W Einspeisung würde es allein rund 12 Stunden dauern den Akku wieder zu entleeren.
Aufbau und Einrichtung
Der Aufbau gestaltet sich denkbar einfach und ähnelt der Inbetriebnahme eines Balkonkraftwerkes. Nach dem Auspacken des Systems wird als Erstes der Akku mithilfe des 70 Zentimeter langen Anschlusskabels mit dem Solarflow verbunden. Auch wenn es theoretisch möglich wäre, das Solarflow 800 dezentral vom Akku an der Wand zu befestigen, macht das kurze Anschlusskabel diesem Projekt einen Strich durch die Rechnung. Es ist allerdings möglich, ein entsprechend längeres Kabel (3/5 Meter) bei Zendure (zum Artikel) direkt zu bestellen. Im Anschluss verbindet ihr eure Solarmodule mit den zwei Eingängen des Solarflow und steckt den Netzstecker in die Steckdose. Somit ist das System fertig installiert und kann eingerichtet werden.
Auf der Oberseite befindet sich neben den drei Status LEDs der Funktionsbutton des Solarflow 800. Dieser ist mehrfach belegt und bietet folgende Funktionen:
- 2 Sekunden drücken – Solarflow 800 einschalten
- 3 Sekunden drücken – WLAN-Verbindung zurücksetzen
- 6 Sekunden drücken – Solarflow 800 ausschalten
- 10 Sekunden drücken – Werksreset Solarflow 800
Auch Fehlermeldungen werden mithilfe der drei LEDs angezeigt. Die BAT-Led (Batterie) wechselt beispielsweise bei niedrigem Akkustand auf Gelb oder zeigt Fehler in dem entsprechenden Bereich durch den Wechsel auf Rot an.
Einrichtung und Steuerung des Zendure Solarflow 800
Für die Konfiguration und den weiteren Betrieb ist die Zendure eigene App für Android oder iOS unabdingbar. Für das Anlegen eines Nutzerkontos ist lediglich eine E-Mail-Adresse und die Vergabe eines Passwortes notwendig. Aufgrund der Tatsache, dass wir das Solarflow 800 in einer sehr frühen Phase zur Verfügung gestellt bekommen haben, wird für den Test die Zendure Beta App verwendet. Wir können daher nicht garantieren, dass der Aufbau und Funktionsumfang exakt mit der finalen Version übereinstimmt.
Im Anschluss kann das Zendure Solarflow 800 mittels der Suchfunktion hinzugefügt und für euer heimisches WLAN konfiguriert werden. Die Einrichtung ist in der App ausgezeichnet veranschaulicht und in weniger als 5 Minuten erledigt.
Im Anschluss fordert euch die App auf, ein HEMS (Home-Energy-Management-System) zu konfigurieren. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um eine zentrale Steuerung für alle eure Zendure Geräte, die dem jeweiligen HEMS zugewiesen werden. Hier müsst ihr zunächst festlegen, in welcher Region ihr wohnt und welche maximalen Ausgangsleistungen das System bereitstellen darf. Um es gleich vorwegzunehmen: Einstellung über 800W Ausgangsleistung werden nicht umgesetzt, auch wenn diese in der App anwählbar sind. Die maximale Ausgangsleistung wird durch die regionalen Bestimmungen festgelegt. Weiterhin ist die maximale Ausgangsleistung laut technischen Daten auf 800W begrenzt. Solltet ihr bereits über einen Shelly-Smart-Meter (Shelly Pro 3EM) oder EcoTracker verfügen, können diese ebenfalls im HEMS mit eingebunden werden. Die Integration des Shelly wurde stark vereinfacht. So genügt ein Klick auf “Hinzufügen”, die Eingabe der Shelly Zugangsdaten und schon ist der Smart-Meter dem System zugewiesen.
Nachdem die Grundeinstellungen abgeschlossen sind, begrüßt euch der Startbildschirm mit zahlreichen Informationen. Auf den ersten Blick seht ihr die aktuelle Leistung eurer Solarmodule, die Ladeleistung für den Akku und die Ausgangsleistung, die momentan eingespeist wird. Die Produktion der Solarmodule kann für beide MPPT Eingänge einzeln ausgewertet werden. Bei der Nutzung des Shelly Pro 3 EM oder der smarten Steckdosen wird euch weiterhin noch der Energiebezug eures Haushaltes/Steckdosen und der Gesamtenergieumsatz (Verbrauch Haushalt, Einspeisung und Netzbezug) angezeigt. In der statistischen Auswertung könnt ihr taggenau die PV-Leistung, die Akkuentladung und den Einspeiseverlauf verfolgen. Selbstverständlich sind auch historische Daten von Woche/Monat/Jahr einsehbar.
In den Haushaltseinstellungen könnt ihr das Solarflow in gewissen Grenzen an eure Bedürfnisse anpassen. Für Nutzer dynamischer Stromtarife bietet Zendure die Möglichkeit, den Akku zeitgesteuert in Niedrigpreisphasen zu laden, um den gespeicherten Strom in Hochpreisphasen wieder zu verbrauchen. Zendure nutzt für die Preisermittlung die Anbieter NordPool oder rabot.energy. Ihr könnt selbst festlegen ab welchem Preisniveau geladen wird oder den Automatikmodus nutzen. Produzieren eure Solarzellen trotz vollem Akku weiterhin Strom, könnt ihr festlegen, was mit der überschüssigen Energie passieren soll. Entweder wird diese in das Hausnetz eingespeist und somit dem Energieversorger geschenkt oder das System deaktiviert bei vollem Akku die Einspeisung des Überschusses. Wer kein Smart-Meter (Shelly) oder intelligente Steckdosen für die dynamische Einspeisung der Energie verwendet, kann sich Zeitpläne konfigurieren, in denen das System eine zuvor festgelegte Menge an Energie einspeist. Auch die zeitgesteuerte Ladung der angeschlossenen Akkus ist hiermit möglich. Unter Sicherheitseinstellungen kann die maximale Einspeiseleistung und AC-Ladeleistung bei Bedarf auf bis zu 600W gesenkt werden. Eine Erhöhung über 800W ist laut App zwar möglich, funktioniert in der Praxis aber nicht, da die technischen Daten und die nationalen Richtlinien keine höhere Leistung zulassen.
In den Akkueinstellungen lässt sich die untere und obere Entladegrenze im Bereich von 10-50% bzw. 70-100% frei konfigurieren. Somit könnt ihr bei Bedarf eine höhere Reserve im Akku vorhalten oder die obere Ladegrenze etwas herabsetzen, um die Lebensdauer des Akkusystems zu verlängern. In den Geräteeinstellungen des Solarflow 800 lassen sich lediglich Eingangsdaten und Gerätedaten auslesen. Eine Konfiguration des Systems ist nicht möglich, da dieses durch das erstellte HEMS verwaltet wird. Ihr könnt die Verbindung zum HEMS auch wieder trennen, was aber keine Vorteile im Bereich des Funktionsumfangs mit sich bringt.
Zum Testzeitpunkt stand bisher nur der »Beginner-Modus« zur Verfügung. Dieser beinhaltet einen vollautomatischen Betrieb, mittel Smart-Meter, erlaubt aber im Gegenzug wenig Anpassungen an das Last- und Regelverhalten. Zendure plant bis April 2024 den »Experten-Modus« zu implementieren, der ein erweitertes Funktionsspektrum bietet. Sobald dieser verfügbar ist, werden wir euch mit einem Update über die neuen Funktionen informieren.
Was ist ein Smart-Meter und welche Arten werden unterstützt?
Bei einem Smart-Meter handelt es sich um eine kleine Messeinrichtung, die in der Regel direkt in eurem Sicherungskasten installiert wird. Mittels Strommessklemmen, die um die drei Phasen eurer Hauptleitung gelegt werden, wird euer Verbrauch exakt erfasst und kann mittels App ausgewertet werden. Weiterhin können die Smart-Meter direkt mit dem Zendure Solarflow kommunizieren und dem System den aktuellen Strombedarf im Haushalt melden. Somit kann die Einspeiseleistung des Solarflow innerhalb von wenigen Sekunden an den Bedarf im Haushalt angepasst werden.
Für die Nutzung der dynamischen Einspeisung kann momentan der Shelly Pro 3EM oder der everHome EcoTracker (zum Test) verwendet werden. Während der Shelly direkt in den Sicherungskasten eingebaut werden muss, wird der everHome EcoTracker einfach auf einen kompatiblen Stromzähler aufgesetzt und erfasst ab sofort euren Verbrauch. Für die Installation des Shelly ist in der Regel ein Elektriker notwendig, da hier Veränderungen an der Elektroinstallation durchgeführt werden müssen. Der EcoTracker kann von jedermann vergleichsweise einfach selbst installiert werden. Weiterhin können auch sogenannte Smart-Plugs von Zendure oder Shelly für die Erfassung des Verbrauchs verwendet werden. Diese werden einfach zwischen Steckdose und das entsprechende Gerät gesteckt. Diese erfassen allerdings nur den Verbrauch einzelner Geräte und nicht den Gesamtverbrauch im Haushalt.
Das Zendure Solarflow 800 im Testbetrieb
Um die Leistungsfähigkeit und die technischen Daten des Zendure Solarflow 800 zu überprüfen, versorgen wir die beiden Eingänge im ersten Schritt mit Labornetzteilen mit jeweils 60V21A (1200W) Maximalleistung.
- 14V
- 34,1V
Wie man sehen kann, beginnt das Solarflow bereits bei 14V Eingangsspannung zu arbeiten und regelt selbst bei dieser niedrigen Spannung an seine maximale Stromgrenze. Diese liegt nicht angegeben bei 22,5A, sondern begrenzt bereits bei 18A pro Eingang. Dennoch ist dieser Eingangsstrom so hoch, dass lediglich eine Solarmodulspannung von 34,1V am Eingang anliegen muss, um die maximale Leistung zu erreichen. Somit lassen sich fast alle gängigen Hersteller von starren Solarmodulen mit dem Solarflow verwenden und maximale Leistungswerte erzielen. Aber auch flexible Solarmodule mit Spannungen ab 14V Arbeitsspannung können eingesetzt werden. Die maximale Eingangsleistung pro Kanal liegt bei rund 613W und somit oberhalb der angegebenen 600W pro Kanal. Aufgrund des Wirkungsgrades, werden hier rund 568W im Bypass-Modus eingespeist.
- 55V
- 55,3V
Werden beide Kanäle mit der maximalen Eingangsleistung versorgt, liefert das Solarflow bis zu 1200W an das Akkusystem. Die maximale Einspeiseleistung in das Hausnetz liegt bei gemessenen 790W (Anzeige laut App 800W). Bis zu einer Eingangsspannung von 55V arbeitet das System völlig fehlerfrei. Ab 55,3V schaltet das Solarflow einen Eingang ab und reduziert die Leistung des zweiten Eingangs drastisch. Ab 55,5V schalteten beide Eingänge vollständig ab, um eine Beschädigung des Systems zu verhindern. Den Wirkungsgrad bei direkter Netzeinspeisung im Solarbetrieb haben wir bei 200/400/790W überprüft und sind auf einen Mittelwert von 92% (90%/93%93%) gekommen. Wie immer weisen wir an dieser Stelle darauf hin, dass wir über keine geeichten Messgeräte verfügen und die Werte somit nur Anhaltspunkte sind.
Kapazität und Lade-/Entladeverluste
Um die tatsächlich nutzbare Kapazität zu überprüfen, haben wir den Akku mittels AC-Ladung vollständig geladen und im Anschluss mit verschiedenen Lasten vollständig entladen. Beim ersten Durchgang wurde der Akku kontinuierlich mit 200W entladen, während im zweiten Durchgang die dynamische Einspeisung mittels Shelly genutzt wurde. Beide Messungen wurden zweimal wiederholt. Insgesamt konnten im Durchschnitt 1882 Wh entnommen werden bei einer Referenzkapazität von 1920Wh. Somit liegt die Effizienz bei beeindruckenden 98%. Wie wir in vergangenen Tests bereits feststellen durften, beziehen sich die Kapazitätsangaben von Zendure vermutlich auf die Netto-Kapazität, die auch tatsächlich nutzbar ist. Für eine komplette Ladung wurden 2300Wh aus dem heimischen Stromnetz benötigt. Somit liegen die kombinierten Lade- und Entladeverluste bei 18%. Somit ist das Zendure Solarflow 800 noch einmal 2% effizienter als das bisherige Zendure Hyper.
Der Stand-By-Verbrauch liegt bei angeschlossenem Akkusystem bei nur 0,1W. Zieht ihr allerdings den Netzstecker, steigt der Verbrauch auf rund 4,5W. Diese werden normalerweise durch den Akku bereitgestellt und dienen der Versorgung der Steuerung und der Kommunikationsmodule. Ein AB2000 Akku verliert somit rund 4-5% (100Wh) in einem Zeitraum von 24 Stunden, wenn der Netzstecker gezogen wird.
Temperaturentwicklung
Egal, ob Ladung der angeschlossenen Akkus mit 1200W oder dreistündigem Einspeisen mit 800W, so richtig warm haben wir das Zendure Solarflow 800 nicht bekommen.
Mit Gehäusetemperaturen von maximal 42°C bleibt das System selbst unter Volllast vergleichsweise kühl. Fairerweise sollte man erwähnen, dass die Umgebungstemperatur bei lediglich 12°C lag. Im Sommer könnt ihr also noch rund 20-25°C darauf rechnen.
Das Zendure Solarflow 800 im Realbetrieb
Aufgrund der geringen Sonneneinstrahlung in den Wintermonaten verwenden wir für unseren Test pro Eingang jeweils zwei Solarmodule mit 415W von Trina Solar. Diese bieten eine Arbeitsspannung von rund 45V und liefern zusammen bis zu 1660W.
Der zeitgesteuerte Betrieb ohne Smart-Meter funktionierte im Testzeitraum exzellent. Egal ob 20, 50, 80 oder bis zu 800W. Es wurde pünktlich zum entsprechenden Zeitraum umgeschaltet und die Einspeiseleistung lag bis auf 1-2W Abweichung auf dem eingestellten Wert. Steht genügend Solarleistung zur Verfügung, wird die benötigte Energie für die Einspeisung direkt von den Solarzellen bezogen und der Überschuss im Akku gespeichert. Bei unzureichender Sonneneinstrahlung wird die fehlende Energie durch das Akkusystem bereitgestellt. Ist der Akku vollständig geladen, schaltet das System selbständig in den Bypass-Modus (Energie exportieren in der App aktivieren) und die überschüssige Energie wird direkt ins Hausnetz eingespeist.
Der automatische Betrieb mittels Shelly-Smart-Meter gestaltet sich noch wesentlich einfacher. Hier müssen keine Zeitpläne oder Einspeiseleistungen konfiguriert werden. Der Shelly erfasst automatisch euren Hausverbrauch und regelt die Einspeiseleistung des Zendure Solarflow 800 exakt nach eurem Bedarf. Die Regelzeit, in der das System den Verbrauch erfasst und entsprechend gegensteuert, liegt bei rund 3-5 Sekunden. Das System versucht sich möglichst auf 0W einzuregeln oder eine minimale Einspeiseleistung 10-30W zu erreichen. Wie man in der Auswertung des everhome Ecotrackers (zum Test) sehen kann, ist es somit möglich seinen, Hausverbrauch auf nahezu Null zu reduzieren. Verfügt euer Haushalt über eine große Solaranlage, kann auch die Ladung mittels PV-Überschuss genutzt werden. Sobald das System registriert, dass mehr als 50W in euer Hausnetz fließen wird die Überschussladung aktiviert und jegliche Energie oberhalb der 50W Grenze im Akku gespeichert. Somit wird verhindert, dass Energie unnötig ins öffentliche Netz eingespeist wird.
Beheizbare Akkus für den Winterbetrieb
Wer unseren Test des Zendure AB2000 (zum Test) Akkus verfolgt hat, der weiß bereits, dass die Akkusysteme AB2000/AB2000S über eine integrierte Heizfunktion verfügen, die bei winterlichen Temperaturen den Ladebetrieb sicherstellen soll.
Wir haben das System bestehend aus Solarflow 800 und AB2000S für einen Tag in den Tiefkühlschrank gestellt und die Heizfunktion getestet. Sowohl das Solarflow als auch der Akku wurden auf -20°C heruntergekühlt und im Anschluss die Ladung des Akkus gestartet. Das System verhält sich äquivalent zu unserem AB2000 Test (zum Test) und heizt den Akku je nach Eingangsleistung mit 1-72W. Es dauert bei diesen tiefen Temperaturen rund eine Stunde bis der Akku eine Temperatur von 8°C erreicht hat und die Ladung startet.
Probleme im Betrieb
Wie die meisten neuen Systeme auf dem Markt, hat auch das Solarflow 800 noch mit Kinderkrankheiten zu kämpfen. Während die Hardware keinen Anlass zur Kritik gibt, bietet die Software noch Optimierungspotenzial. Einige Fehler in der Beta-App wurden mit der finalen App inzwischen beseitigt, wehalb wir hier nur noch auf aktuelle Probleme eingehen:
Das Zendure Solarflow 800 kann auch ohne angeschlossenes Akkusystem betrieben werden. Somit können die Akkus bei Bedarf für den Winter eingelagert werden. Das Solarflow fungiert dann als handelsüblicher Wechselrichter. Dazu muss in der Software allerdings entweder der Betrieb mit Smart-Meter ausgewählt werden oder das Solarflow aus dem HEMS entfernt und manuell auf 800W Ausgangsleistung eingestellt werden. Wird das Solarflow im HEMS belassen und arbeitet zeitgesteuert, wird trotz aktiviertem Bypass-Modus keine Energie von den Solarpanels direkt ins Hausnetz eingespeist.
Der Beginner-Modus bietet bisher nur einen eingeschränkten Funktionsumfang. So kann beispielsweise nicht zwischen zeitgesteuerter und dynamischer Einspeisung gewechselt werden. Hier muss jedes Mal der Smart-Meter abgewählt werden, um die Zeitsteuerung zu nutzen. Funktionen wie die PV-Überschussladung oder Akkuheizung funktionieren zwar problemlos, lassen sich allerdings nicht abwählen oder konfigurieren. Bei der dynamischen Nutzung mittels Shelly lässt sich zudem der Akku momentan nicht manuell über das Netz laden. Dazu muss entweder der Shelly abgewählt oder das Solarflow aus dem HEMS entfernt werden. Dies lässt sich zwar mittels weniger Klicks erledigen, ist aber trotzdem umständlich. Wir sind uns aber sehr sicher, dass Zendure mit dem Experten-Modus im März 2025 die entsprechenden Funktionen nachliefern wird. Vermutlich werden viele der hier genannten Fehler bereits mit der offiziellen App-Version beseitigt. Sobald der Experten-Modus verfügbar ist, könnt ihr euch auf ein Update des Tests freuen.
Testergebnis
Mit dem neuen Zendure Solarflow 800 System bietet der Hersteller eine Speicherlösung an, die sich von den Leistungsdaten, aber auch im Preisniveau unterhalb des bisher erhältlichen Zendure Hyper 2000 positioniert. Dank der vielen Automatismen im Beginner-Modus wird selbst technischen Laien ein einfacher Einstieg in die Welt der Speichertechnik ermöglicht. In den Bereichen Verarbeitung, Effizienz und intelligenter Energieeinspeisung ist das Solarflow 800 exzellent aufgestellt und gibt keinen Anlass zur Kritik. Betrachtet man den Test des ersten Solarflow Systems (zum Test) vor nicht einmal zwei Jahren, werden die riesigen technologischen Sprünge deutlich, die Zendure hier vollbracht hat. Leider wird auch mit dem Solarflow 800 deutlich, dass Zendure im Bereich der Software immer noch Nachholbedarf hat. Dieser Kritikpunkt zieht sich bereits durch die vergangenen Tests.
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Danke für den Test
Ich danke dir für deinen Dank, 🙂 so macht das Testen gleich noch mehr Spaß.
Gruß
Michael