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Zeblaze ist ein erst im Jahr 2014 gegründetes chinesisches Unternehmen, das sich auf Wearables spezialisiert und bereits einige Geräte im Portfolio hat. Wir haben uns mit der Zeblaze Thor Pro eines ihrer Top-Modelle etwas genauer angeschaut und überprüft, ob die euphorische Namensgebung wirklich gerechtfertigt ist.
Spezifikationen
Zeblaze hat der Thor Pro einen MTK6580 Quad-Core Prozessor mit 1.0 GHz Taktung sowie 1 GB RAM und 16 GB ROM spendiert. Wie so oft bei klassischen Smartwatches aus China ist als Betriebssystem ein vollwertiges Android 5.1 samt Playstore an Board, das durch eigene Apps ergänzt wurde. In Sachen Konnektivität sind mit Bluetooth 4.0, WLAN und einem Sim-Karten Slot alle nötigen Schnittstellen vorhanden, die sogar eher an die Ausstattung eines Budget Smartphones erinnern. Auch ein Schrittzähler, ein GPS-Modul, ein Pulsmesser sowie eine 2 Megapixel Kamera sind vorhanden.
Zum Lieferumfang gehören die Uhr, eine Gebrauchsanleitung, die Ladeschale sowie ein Schraubendreher.
Design und Verarbeitung
Die Zeblaze Thor Pro hat ein edles, schwarzes Edelstahlgehäuse, welches am oberen Rand in einer Lünette mit weißer 360 Grad Kompass-Beschriftung endet. Rechts finden sich zwei gut ansprechende Buttons sowie die 2 MP Kamera. Leider ist die Kamera an der Kronenposition ungünstig positioniert, wodurch die Bildaufnahme erschwert wird und durch die unterdurchschnittliche Bildqualität ist die Kamera nicht mehr als ein nettes Gimmick.
Auf der linken Seite des Gehäuses ist der SIM-Karten Slot mit zwei Schrauben gesichert. Auf der Unterseite ist der Pulsmesser gekonnt integriert und hier befinden sich auch auch die Kontakte zum Laden der Uhr. Das schwarze Silikonarmband fühlt sich angenehm auf der Haut an und wird mit einem klassischen Dorn verschlossen.
Insgesamt wirkt die Verarbeitung sehr hochwertig – zu große oder gar ungleichmäßige Spaltmaße sucht man vergeblich. Die Uhr macht einen dezenten aber hochwertigen, sportlichen Eindruck und ist durchaus ein Hingucker am Handgelenk.
Display
Kommen wir zum 1,53 Zoll IPS-Touchdisplay, das mit Gorilla Glas geschützt ist. Die Auflösung ist mit 320×320 Pixeln bei dieser Größe vollkommen ausreichend und erreicht mit 298ppi den Retina-Wert. Sowohl das Scrollen als auch Wischbewegungen nach links und rechts etc. werden flüssig vom Touchscreen umgesetzt und selbst bei geringer Helligkeitsstufe sind die dargestellten Inhalte noch sehr gut zu erkennen.
Das eigentliche Highlight an dem IPS-Touchdisplay ist aber das Verhalten in direktem Sonnenlicht: Sogar bei der geringsten Helligkeitsstufe ist der gesamte Screen auch aus sehr flachem Blickwinkel jederzeit absolut einwandfrei ablesbar, wenn sich die Uhr in direktem Sonnenlicht befindet. Dabei “verschwinden” die Farben und das Ganze wirkt nun wie eine sehr scharfe Graustufendarstellung. Wenn man überlegt, wie viele Smartphones selbst bei höchster Helligkeitsstufe in dieser Lichtsituation echte Probleme haben, kann man die Zeblaze Thor Pro einfach nur loben!
Betriebssystem und Apps
Mit Android 5.1 ist ein vollwertiges Androidbetriebssystem in deutscher Sprache vorhanden. Über den bereits vorinstallierten Playstore kann somit theoretisch jede App aus eben diesem heruntergeladen und installiert werden. Natürlich sind nicht alle aktuellen App-Versionen mit den Spezifikationen der Uhr kompatibel. Hier kann zur Not die Installation einer älteren Version per .apk-Datei helfen. Ergänzt wurde das Ganze durch Apps wie Musik, Wetter oder Health. Die Möglichkeit, die Uhr mit gängigen Apps zum Smartphone-Ersatz zu machen, ist also durchaus gegeben. Da die Apps allerdings nicht auf den runden Screen der Uhr optimiert sind (es ist eben kein Android Wear an Board), ist die Bedienung der meisten Apps im Vollscreenmodus leider nur bedingt gegeben. Glücklicherweise gibt es einen verkleinerten Darstellungsmodus, bei dem die Apps im gewohnten Format (allerdings deutlich kleiner) dargestellt werden und dadurch normal bedienbar sind. Das Ganze ist leider trotzdem etwas fummelig und wirkt einfach nicht so ausgereift, wie die Bedienbarkeit der Apps auf Android Wear Smartwatches. Gleiches gilt im Grunde auch für die Darstellung von Texten bspw. im Browser oder für die Tastatur. Hier braucht man einfach ein wenig Geduld oder sollte zur Texteingabe lieber auf die Spracheingabe zurückgreifen.
Durch ihr Design und das Silikonarmband mit der Aufschrift “Sports” vermittelt die Thor Pro durchaus den Eindruck, auch beim Sport immer mit dabei sein zu wollen. Leider besitzt sie aber keinerlei “Fitness Apps” zum Aufzeichnen von sportlichen Aktivitäten, obwohl mit dem Pulsmesser und dem GPS-Modul alle technischen Voraussetzungen gegeben sind. Wir konnten zwar die Runtastic App installieren und dann mit aktiviertem GPS eine Laufrunde tracken (die Genauigkeit war dabei im Vergleich zur Garmin Fenix 3 wirklich sehr gut) aber die Daten des Pulsmessers können nicht mit erfasst werden. Von der Möglichkeit Spotify auf der Uhr zu betreiben und somit zum Musikhören beim Laufen auf das Smartphone verzichten zu können, waren wir allerdings sehr angetan. Ein Bluetooth Headset ließ sich problemlos mit der Thor Pro koppeln und spielte die Offline-Musik aus Spotify einwandfrei ab. Für den Sportgebrauch ist die Zeblaze Thor Pro also nur eingeschränkt zu empfehlen.
Konnektivität und Telefonfunktionen
Generell kann man die Zeblaze Thor Pro in zwei “Modi” benutzen. Verbindet man die Uhr per Bluetooth und der “WiiWatch” App mit dem Smartphone (in unserem Fall ein Xiaomi Redmi Note 4), können sämtliche Benachrichtigungen direkt am Handgelenk abgelesen werden, ohne jedoch z.B. auf WhatsApp-Nachrichten antworten zu können. Die Uhr signalisiert mit einer Vibration sogar, wenn die Verbindung zum Smartphone nicht mehr besteht. Leider klappte bei uns das erneute Verbinden der Geräte nicht immer einwandfrei und musste daher öfter manuell erneut ausgeführt werden. Die “WiiWatch” App ist eher simpel aufgebaut und hat kein großes Funktionsspektrum, was sicher daran liegt, dass der Standalone-Modus in China wohl deutlich populärer ist als hierzulande und dafür keine Smartphone App benötigt wird. Über das WLAN lassen sich auch im “Bluetooth-Modus” neue Apps installieren oder auch die Synchronisation verschiedener Konten nutzen. Leider hatten wir auch hier Probleme mit der Stabilität – die WLAN-Verbindung setzt einfach immer wieder aus und muss dann quasi neugestartet werden.
Mit dem Einlegen einer Nano-SIM ist die Smartwatch im Grunde autark nutzbar. Man kann normal Telefonieren oder SMS verschicken und über 3G Mobiles Internet auch Facebook, WhatsApp und Co. nutzen. Die Sprachqualität bei Anrufen ist absolut in Ordnung, solange man sich nicht zu weit vom Mikrofon auf der linken Seite der Uhr entfernt. Auch die Lautsprecher geben den Ton des anderen Gesprächteilnehmers klar und deutlich wieder. Dieser Standalone-Modus hat sich hierzulande bisher noch nicht wirklich durchgesetzt, was wohl an der bereits eingeschränkten Bedienbarkeit der Apps liegt. Wer jedoch eine Uhr für genau diesen Einsatzzweck sucht, sollte die Zeblaze Thor Pro definitiv ins Auge fassen.
Akku
Die Thor Pro hat einen 500 mAh Akku, der rein von der Kapazitätsangabe her zu den größten Akkus bei den Top-Smartwatches gehört. Der Hersteller gibt die Standby-Zeit mit 48h an. Bei uns hielt der Akku bei moderater Nutzung im Bluetooth-Modus ca. 36h. Mit aktivem GPS, WLAN und Pulsmesser sind die 500 mAh aber auch ganz schnell aufgebraucht. Geladen wird über eine anzubringende Ladeschale und ein kompletter Ladevorgang dauert mit knapp 2,5 Stunden dann doch ziemlich lang.
Testergebnis
In Sachen Hardware und Verarbeitung weiß die Zeblaze Thor Pro durchaus zu überzeugen, jedoch hat die Smartwatch vor allem in der softwareseitigen Handhabbarkeit und bei den Verbindungen einige Schwächen. Das vorhandene Android 5.1 bietet zwar grundsätzlich viele Möglichkeiten die Uhr auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen aber die Bedienbarkeit der Apps lässt zum Teil doch zu wünschen übrig – hier heißt die Empfehlung ganz klar Android Wear. Positiv herausgehoben werden sollte aber noch das IPS-Touchdisplay, das auch in starkem Sonnenlicht überzeugen kann. Für unter 100 EUR ist die Uhr jedoch für alle User interessant, die eine vollwertige Smartwatch suchen aber in Sachen Bedienbarkeit ein bisschen Geduld bzw. Erkundungseifer aufbringen wollen. Mit der Zeblaze Thor 4 ist bereits der Nachfolger auf dem Markt, den wir uns natürlich bald zum Test vornehmen werden.
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Ich dachte ja eigentlich an eine Samsung, weil Ich auch ein Note 9 habe.
Aber wie ist so eine “Zeblaze” im Vergleich mit z.B. der R800 Galaxy Watch? Ist das hier die Thor 4, oder schon Thor 5?
Die R800 von Samsung gab es wohl schon 2018, und enden heute sogar ab €56 gebraucht.
Ich weiß nicht, ob Ich wirklich eine Kamera bräuchte, aber die Zeblaze hat eine, und die Galaxy Watches scheinbar nicht.
Von NFC lese Ich hier auch nichts.
Damit könnte Ich nicht im Supermarkt bezahlen?
dies ist ein altes Modell (Android 5)
Mittlerweile gibt es Android 7.1.1, im Modell Thor 5 (Pro)
NFC, Nein.
Diese Smartwatches sind mit Smartphones zu vergleichen, aber fummelig. Also Whatsapp installieren, Musik hören, mal was googlen oder Google Maps benutzen.
Wenn du es zusätzlich zum großen Smartphone benutzen willst, sind Wear OS Uhren eher was für dich.
.. und natürlich telefonieren und Fotos machen geht auch 😀
Die aktuellen Modelle haben natürlich 4G.
Hab meine (THor 4) oft an und das Glas hat bei vielen Stößen (und vom Longboard fallen) nie Schaden genommen, ist ja auch so klein. Bin deswegen viel zufriedener als mit Smartphones, bei denen bei mir immer das Display kaputt gegangen ist.
Schwachpunkt sind vlt die Ladekabel. Meins lädt nach 1,5 Jahren nicht mehr so gut, und man muss genau das eine nachkaufen.
Mit der App HeartOnTop lassen sich die Herzfrequenz Daten beim Sport tracken und Können sogar gleichzeitig mit runtastic und anderen Sportapps angezeigt werden.