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Mit dem Yeedi Vac 2 Pro setzt der noch relativ junge chinesische Hersteller für smartes Reinigungsequipment auf eine besondere Kombination: Yeedi paart eine Absaugstation mit einem kameragesteuerten Saugroboter. Grundsätzlich wird die Navigation per Kamera als Lösung für günstigere Saugroboter angesehen. Premium Modelle kommen so gut wie immer mit Lasernavigation. Bei einer UVP von 380€ + 200€ für die Absaugstation zählt der Yeedi Vac 2 Pro definitiv nicht mehr zu den Budget-Modellen und muss sich entsprechend auch mit seinesgleichen messen. Schauen wir uns den etwas anderen Saugroboter also mal genauer an:
Yeedi Vac 2 Pro im Vergleich
Yeedi Vac 2 Pro |
Dreame D9 | Roborock S5 Max | Xiaomi Mi Robot 2 | 360 S7 | Dreame F9 | |
Saugleistung | 3.000pa | 3.000pa | 2.000pa | 2.100pa | 2.000pa | 2.500pa |
Abmessungen | 35,0 x 7,7 Zentimeter | 35,0 x 9,68 Zentimeter | 35,0 x 9,6 Zentimeter | 35,0 x 9,5 Zentimeter | 35,0 x 10,3 Zentimeter | 35,0 x 8 Zentimeter |
Gewicht | 3,8 Kilogramm | 3,8 Kilogramm | 3,5 Kilogramm | 3,6 Kilogramm | 3,8 Kilogramm | 3,7 Kilogramm |
Lautstärke | 70 Dezibel | 65 Dezibel | 65 Dezibel | 68 Dezibel | 65 Dezibel | 68 Dezibel |
Wischfunktion | ja, vibrierend | ja | ja | ja | ja | ja |
Wasserbehälter | 190 Milliliter | 270 Milliliter | 290 Milliliter | 150 Milliliter | 150 Milliliter | 200 Milliliter |
Staubbehälter | 420 Milliliter | 570 Milliliter | 460 Milliliter | 600 Milliliter | 570 Milliliter | 600 Milliliter |
Akkugröße | 5.200 mAh | 5.200 mAh | 5.200 mAh | 3.200 mAh | 3.200 mAh | 5.200 mAh |
Laufzeit | 150 Minuten | 150 Minuten | 150 Minuten | 120 Minuten | 90 Minuten | 150 Minuten |
Reinigungsfläche | 150 m² | 250 m² | 250 m² | 150 m² | 100 m² | 250 m² |
App-Steuerung | Yeedi | Mi Home | Mi Home / Roborock | Mi Home | 360 App | Mi Home |
Mapping | ja | ja | ja | ja | ja | nein |
Navigation | Kamera | Laser | Laser | Laser | Laser | Gyroskop |
Lieferumfang und Inbetriebnahme
Der Lieferumfang des Yeedi Vac 2 Pro ist völlig ausreichend. Bestellt ihr nur den Sauger, liegen im Paket der anklemmbare Wassertank + Wischpad, die Ladestation und die Seitenbürste bei. Bestellt ihr die Absaugstation dazu, kommen zwei Pakete an: Neben der Station selbst legt Yeedi noch zwei Staubbeutel und eine Kunststoffunterlage dazu. Im Auslieferungszustand klemmt hinten am Yeedi Vac 2 Pro ein Kunststoffplatzhalter. Später sitzt dort im Wisch-Modus der Wassertank. Dieser Platzhalter hat schlicht und ergreifend keine Funktion. Yeedi versieht ihn zwar mit dem Hinweis, dass er im Saugmodus am Roboter montiert sein soll, Vorteile bietet das aber nicht.
Die Inbetriebnahme des Roboters und der Station ist denkbar einfach. Die Station wird zunächst aus zwei Teilen zusammengesteckt und dann mit Schrauben gesichert. Dann kann noch der Staubbeutel eingesetzt werden und fertig. Der Roboter erkennt automatisch, wenn eine Absaugstation vorhanden ist und sieht diese als sein “Zuhause” an. Der Roboter selbst wird über einen QR-Code mit der App verbunden, doch dazu später mehr.
Design und Verarbeitung
Wie in der Einleitung bereits hervorgehoben, setzt Yeedi auf eine Kameranavigation. Schnell zu erkennen ist das an der flachen Oberseite des Roboters. Statt kleinem Turm für die Lasernavigation ziert die Oberseite des Vac 2 Pro eine nach oben gerichtete Kamera. Designtechnisch hebt sich der neue Yeedi Saugroboter damit kaum von seinen Vorgängern ab. Der bunte Ring rund um die Kamera ist zwar verschwunden, die matt weiße Farbgebung mit schwarzen Elementen kennen wir so aber schon von der ersten Generation Yeedi Saugrobotern. Die Abmessungen haben sich mit einem Durchmesser von 35cm und einer Höhe von 7,7cm auch nicht verändert. Damit bleibt der Vac 2 Pro einer der niedrigsten Premium Saugroboter auf dem Markt.
Auf der matt weißen Oberfläche fällt Staub nur wenig auf, die schwarzen Ränder sind dafür anfällig für Verschmutzungen aller Art. Die geringe Höhe des Roboters ist praktisch für das Saugen unter niedrigen Möbeln. Außerdem macht sie es einfach, die Ladestation unter einem Schrank, einer Kommoder oder ähnlichem zu platzieren. So fällt der Roboter beim Laden nicht weiter auf. Dieser Effekt wird natürlich durch die Absaugstation zunichtegemacht. Diese misst 38 x 18,8 x 42,5 cm und ist entsprechend kaum zu verbergen. Schließt man noch die mitgelieferte Plastikunterlage an, um die Böden vor der Feuchtigkeit des Wischpads zu schützen, ist man bei ganzen 49cm in der Länge.
Dafür erlaubt die Station den Betrieb ohne händisches Ausleeren des Roboters. Der Staub aus dem Roboter findet in der Station in einem 2,5L Staubbeutel Platz. Die Beutel sind nicht wiederverwendbar und müssen entsprechend regelmäßig nachgekauft werden (3 Beutel 17€). Das ist nicht nur schlecht für Umwelt und Geldbeutel, die Station zum Roborock S7 zeigt auch, dass es besser geht.
Die App des Yeedi Vac 2 Pro
So richtig smart wird ein Saugroboter erst durch die Anbindung an das Internet und die zugehörige Schnittstelle in Form einer App. Yeedi setzt auf eine selbst entwickelte App. Außerdem ist der Roboter mit Alexa und Google Home kompatibel. Dafür müsst ihr euch zunächst in der App anmelden. Wie üblich beschränken sich die Befehle in Google Home und Alexa auf die Reinigung der ganzen Wohnung. Eine Reinigung einzelner Räume per Sprachsteuerung ist nicht möglich.
Einrichtung
Die Einrichtung des Yeedi Vac 2 Pro ist denkbar einfach. Ihr meldet euch in der App an (gerne auch mit Wegwerf-E-Mail, wird später nicht mehr gebraucht) und fügt dann über den Plus Button einen neuen Sauger hinzu. Wählt den Yeedi Vac 2 Pro aus und folgt der Anleitung in der App. Sehr praktisch ist das Pairing mit dem Netzwerk (nur 2,4GHz) über den QR-Code. Dafür zeigt die Yeedi App einen QR-Code, den ihr dann über die Kamera auf der Oberseite des Staubsaugroboters haltet. Diese scannt den Code und verbindet den Sauger mit dem WLAN und eurem Handy, los kann das Saugen gehen. Schneller konnte ich noch nie einen Saugroboter in Betrieb nehmen!
Benutzung des Yeedi Vac 2 Pro
Die Yeedi App ist gut gelungen, übersichtlich gestaltet und sogar auf Deutsch! Nach der Auswahl eures Saugers (theoretisch können mehrere über die App betrieben werden) zeigt die App euch die Karte und den Aufenthaltsort des Saugroboters. Ihr könnt sofort mit einer Reinigung beginnen und dafür auswählen, ob ein bestimmter Raum, die ganze Wohnung oder ein bestimmter Bereich gereinigt werden soll. Außerdem könnt ihr hier direkt die Reinigung pausieren und die Karte bearbeiten, um virtuelle Wände einzuziehen. Alternativ könnt ihr auch No-Go Areas oder No-Mop Areas einzeichnen. Die Erkennung dieser funktioniert tadellos.
Wischt ihr in der App nach oben, kommt ihr zu den wichtigsten Einstellungen, hier kann der Wasserdurchfluss beim Wischen und die Saugkraft beim Saugen kontrolliert werden. Zusätzlich könnt ihr Reinigungspläne anlegen, einen nicht-stören Modus einstellen oder eine “Selbstentleerung” durch die Absaugstation starten. Für weitere Einstellungen drückt ihr auf das Zahnrad oben rechts. Hier wird euch der Verschleißzustand der Bürsten und des Filters angezeigt, weiterhin habt ihr die Möglichkeit, Firmwareupdates zu checken oder das Reinigungsprotokoll einzusehen. Alle Features funktionieren zuverlässig und schnell und die App gefällt mir insgesamt hervorragend. Zwei Features fehlen mir allerdings: Die Auswahl unterschiedlicher Karten für den Einsatz auf mehreren Etagen und cool wäre auch eine Füllstandsanzeige für den Staubbeutel in der Absaugstation.
Die Tester der Vorgängermodelle des Yeedi Vac 2 Pro sind eigentlich alle recht zufrieden mit der Steuerung ihrer Saugroboter gewesen. Teilweise sind kleine Probleme aufgefallen. Ich persönlich bin allerdings nicht wirklich zufrieden mit der Navigation des Yeedi Vac 2 Pro. Als Vergleich dient mir mein Dreame D9 für 220€ (zum Test), der inzwischen seit zwei Jahren im Einsatz ist und mir über die Zeit immer besser gefällt! Für mich ist das wichtigste, dass ein Saugroboter einfach seine Reinigung durchführt. Welche Wege er dabei wann nimmt, ist mir ziemlich egal. Er läuft sowieso nur, wenn ich nicht zu Hause bin. Leider muss ich beim Vac 2 Pro feststellen, dass er zu oft (einer von vier Fällen) nicht zu seiner Station gefunden hat, wenn ich nach Hause komme. Das macht mein Dreame D9 deutlich besser (max. 1 von 10).
Außerdem ist die Karte in der App nur rudimentär. Ohne Laser ist der Roboter nicht in der Lage, Objekte genau zu erkennen und zu verzeichnen, es entsteht eine recht grobe Karte. Die reicht für die Reinigung aus, der Roboter fährt alle Flächen gleichmäßig in Bahnen ab. Allerdings scheint er sich dabei nicht perfekt selbst einschätzen zu können. Die Angabe des gereinigten Bereichs geht gerne mal über Wände hinaus. Das größte Problem für den Yeedi Vac 2 Pro sind engere Korridore. So kam der Sauger regelmäßig nicht zwischen einem Longfloorteppich und einer Wand hindurch, obwohl der Platz dazwischen breiter ist als der Körper des Vac 2 Pro. Zudem hätte der Roboter einfach auf den Teppich fahren können.
Ein Lob gibt es für die Darstellung der Karte in der App. Während Laser gesteuerte Roboter irgendwie immer eine komisch kantige, hässliche Karte erstellen, ist die Darstellung in der Yeedi App super clean. Sie schätzt die Größe der Räume ab und setzt dann gerade Wände ein. Diese komischen Räume, die entstehen, wenn ein Laserroboter etwa unter einen Schrank nicht runter passt und ihn dann nicht mehr als Teil des Raums ansieht, gibt es nicht. Außerdem hat der Roboter kein Problem mit bodentiefen Spiegeln.
Wischfunktion
Yeedi stattet den Vac 2 Pro mit einem beweglichen Wischpad aus. Ein Motor bewegt das Wischpad mit rund 3Hz vor und zurück und erzeugt so eine Wischbewegung. Das ist bedeutend effektiver als einfach nur das Herumschleifen eines Lappens, wie wir es von vielen Saugrobotern kennen. Nicht eingetrocknete Flüssigkeiten beseitigt der Wischmodus konsequent. Für härtere Verschmutzungen braucht es mehrere Durchgänge. Überdies nimmt der in drei Stärken einstellbare Wischmodus schon in der niedrigsten Stufe die letzten Unreinheiten und Staubpartikel auf, die die Saugfunktion überlebt haben. Die Wischfunktion ist eine der besten aktuell verfügbaren, wenn man mal von dezidierten Wischrobotern, wie dem Dreame W10 absieht. Sogar ähnlich gut wie beim Roborock S7. Der Wassertank misst gemessene 190ml und nach etwa einer Stunde Wischen auf hohem Wasserdurchlass muss er nachgefüllt werden.
Die beworbene automatische Erkennung von Teppichen funktioniert nicht wirklich. Eigentlich soll der Vac 2 Pro Teppiche erkennen und automatisch nicht wischen, das tut er aber nicht. Allerdings wischt er Teppiche dennoch nicht, weil die leicht keilförmige Form des Wischpads sich konsequent unter Teppiche schiebt und den Roboter so mechanisch vor weiterem Schaden hindert. Das führt leider dazu, dass der Sauger versucht dadurch immer wieder auf Teppiche zu kommen, weil er die Bereiche als noch nicht gereinigt ansieht. Hier helfen nur No-Mop Areas. Ein Problem ist das Wischpad dann, wenn der Roboter über einen Teppich muss, um etwa in einen anderen Raum zu kommen. Das schafft er nämlich schon bei niedrigen Teppichen nicht. Außerdem sei angemerkt, dass das Wischen mit einem klackernden Geräusch verbunden ist, da eben mehr passiert als einfach nur das Hin und Her schleifen eines Lappens.
Saugfunktion des Yeedi Vac 2 Pro
Mit 3000Pa trifft der Yeedi Vac 2 Pro für mich einen Sweetspot zwischen Lautstärke und Reinigungsleistung. Im leisesten Modus kann man noch problemlos arbeiten, während der Sauger nebenan reinigt, im höchsten Modus kann man sich sicher sein, dass jedes letzte Staubpartikel aufgenommen wird. Das gilt für harte Untergründe und auch für Teppiche. Nur bei Langfloor kann der Vac 2 Pro nicht ganz mit noch deutlich teureren Modellen mithalten, ansonsten ist die Saugfunktion allerdings top! Praktisch ist auch, dass die Teppicherkennung beim Saugen durchaus funktioniert und der Roboter automatisch in den Turbo schaltet. Der Behälter im Yeedi Vac 2 Pro fasst 420ml Staub, die Absaugstation noch einmal 2500ml zusätzlich.
Akku und Geschwindigkeit
Der Yeedi Vac 2 Pro ist nicht gerade der schnellste Saugroboter. Verglichen mit dem Dreame D9 ist er sogar ziemlich langsam. Nach App Angaben schafft der D9 auf 0,94m² in der Minute, der Yeedi Vac 2 Pro schafft hingegen nur 0,38m² in der Minute. Hochgerechnet auf eine Reinigungsfläche von 80m² bedeutet das 1,4 Stunden pro Reinigung vs. 3,5 Stunden pro Reinigung.
Der Akku des Yeedi Vac 2 Pro fasst 5200mAh. Ein durchschnittlicher Wert für einen Saugroboter seines Preises. Damit schafft der Roboter bis zu 90 Minuten auf höchster Leistungsstufe + Wischen. Damit schafft er es souverän durch meine 45m² Wohnung, für viel mehr reicht es auf höchster Stufe allerdings nicht. Auf niedrigster Stufe hält der Sauger locker 2,5 Stunden durch. Bei 15% kehrt er automatisch an die Ladestation zurück und verbringt dann da zwei Stunden, bis er selbstständig wieder weiterfährt. Die Absaugstation saugt zuverlässig allen Staub aus dem Yeedi Vac 2 Pro, ist dabei aber vergleichbar laut, wie ein alter Staubsauger. Der Absaugvorgang dauert 20 Sekunden. Für eine volle Ladung von 15% aus braucht der Vac 2 Pro knapp fünf Stunden.
Testergebnis
Der Yeedi Vac 2 Pro hat verglichen zu seinen Vorgängern eine große Neuheit: Die verbesserte Wischfunktion. Diese Neuheit funktioniert tadellos und vergrößert die Reinigungsleistung des Saugroboters deutlich. Dazu gesellt sich eine starke Saugfunktion und eine einfache, leicht zu bedienende App, die sogar in deutscher Sprache angeboten wird.
Dennoch ist mit dem Yeedi Vac 2 Pro nicht alles so, wie es seien sollte. Die Navigation ist deutlich unter dem Level von Laser gesteuerten Modellen, die es teilweise schon für weniger Geld zu kaufen gibt. Außerdem ist der Wischmodus zwar stark, im Umgang mit Teppichen besteht aber Nachholbedarf. Die Absaugstation ist ein nettes Gimmick und mit 200€ zumindest eine Überlegung wert. Ohne Absaugstation ist der Staubtank der Yeedi Vac 2 Pro etwas knapp bemessen. Der Yeedi Vac 2 Pro ist insgesamt ein guter Saugroboter. Dennoch würde ich eher dazu raten, ein günstigeres Modell mit Lasersteuerung und ohne Absaugstation zu kaufen.
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Hallo,
… einen Sweetspot zwischen Lautstärke und Reinigungsleistung.
Was will mir der Dichter hiermit sagen?
Gruß Georg
Nicht zu laut und sehr gute Saugergebnisse
LG
Hallo,
und das muß man mit Worten sagen, die auch Herr LEO nicht kennt?
Gruß Georg
Nein man muss sich nicht für diese Wortwahl entscheiden. Allerdings sehe ich das Problem auch nicht wirklich. Hauptsache der Punkt wird klar und das scheint er ja jetzt zu sein.