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Faltbare Solarpaneele waren diesen Sommer stark im Trend und erfreuen sich unter Campern und Outdoorfreunden großer Beliebtheit. Viele bekannte Hersteller wie Jackery, Ecoflow oder Bluetti bieten die Module in verschiedenen Leistungsklassen an. Das Preisniveau liegt dabei meist im gehobenen Segment, sodass für 100W bis zu 350 Euro aufgerufen werden. Der Hersteller Yargo möchte dies mit dem faltbaren Yargo 100W Solarpanel ändern und bietet vergleichsweise viel Leistung für nur 120€.
In unserem Test klären wir für euch, ob ihr aufgrund des niedrigen Preises Abstriche machen müsst oder ob das Solarpanel vielleicht sogar vollends überzeugt.
Lieferumfang des faltbaren Yargo 100W Solarpanels
Das Solarpanel kommt gut gepolstert in einem unscheinbaren Karton zu euch. Neben dem Solarpanel befindet sich lediglich eine Kurzanleitung im Lieferumfang. Weiteres Zubehör oder Adapter liegen nicht bei und sind auch gar nicht notwendig.
In der integrierten Tasche befindet sich das eigentliche Anschlusskabel, welches einen Mehrfachstecker bietet. Somit habt ihr die Möglichkeit, verschiedene Geräte direkt anzuschließen. Das eigentliche Anschlusskabel hat eine Länge von 190 Zentimeter und bietet folgende Anschlussstecker:
- MC 4
- Anderson Anschluss
- DC 7909
- DC5521
Design und Verarbeitung
Das faltbare Yargo 100W Solarpanel präsentiert sich in einem fröhlichen schwarzgrau und wird von gelben Designelementen geziert. Auf der Oberseite befindet sich ein Tragegriff, der den Transport des 3,8 Kilogramm leichten Moduls zum Kinderspiel macht. Im zusammengefalteten Zustand betragen die Abmessungen kompakte 39 x 55 x 6,5 Zentimeter. Diese wachsen auf 139 x 55 x 0,3 Zentimeter im ausgeklappten Zustand an. Die monokristallinen Solarzellen werden durch eine ETFE Beschichtung geschützt, die eine lange Haltbarkeit garantieren sollen.
Die fest vernähte Aufbewahrungstasche beinhaltet das eigentliche Anschlusskabel mit dem Mehrfachstecker. Weiterhin habt ihr dank des integrierten USB Hubs die Möglichkeit, Geräte wie Handy oder Tablet direkt zu laden. Dazu steht ein USB-C-Anschluss mit PowerDelivery 65W und ein USB-A Port mit QC3.0 zur Verfügung. Um das Solarpanel auseinanderzufalten, ist es nicht notwendig Klettverschlüsse zu lösen, da alle Verbindungen zwischen den Segmenten per Magnet zusammengehalten werden. Dadurch wird das Auseinanderfalten nochmals vereinfacht und fühlt sich einfach stimmig an.
Das Solarpanel verfügt lediglich über zwei Klappständer, die eine stufenlose Einstellung des Neigungswinkels ermöglichen. Durch den Verzicht eines dritten Ständers hängt das Modul im aufgefalteten Zustand in der Mitte leicht durch. Das ist optisch weniger schön, beeinträchtigt die Funktion aber nicht. Die zwei Ständer sind ausreichend stabil, um einen sicheren Stand zu gewährleisten.
Der Hersteller bescheinigt den Solarzellen einen IP67 Schutz gegen Staub und Wasser. Das gilt aber nur für die Solarzellen und nicht für die Rückseite. Diese saugt das Wasser regelrecht auf und auch der Reißverschluss der Tasche ist nicht wasserdicht. Wir würden daher empfehlen, das Modul bei stärkerem Regen nicht zu verwenden. Eine dauerhafte Nutzung im Freien ist definitiv nicht ratsam.
Ladeleistung des faltbaren Yargo 100W Solarpanels
Das faltbare Yargo Solarpanel bietet eine maximale Leistung von 100W bei einer gemessenen Leerlaufspannung von 23,4V. Um die Leistung zu erreichen, wird ein Strom von maximal 4,8 A bereitgestellt.
Für die Ermittelung der Ladeleistung haben wir zwei verschiedene Powerstationen verwendet. Zum einen kam eine Anker Powerhouse 555 zum Einsatz. Um die Leistungsdaten zu verifizieren, haben wir diese mit einer Ecoflow River 2 Pro überprüft.
Wir starten unsere Messung bei 16°C und leichter Bewölkung. Für einen kleinen Vergleich der Leistung verwenden wir unser Anker 625 Referenzmodul. Beide Module starten bei guten 45-50W Leistung. Das Yargo 100W Solarpanel liegt von den Messungen sogar 1-2W vor dem Anker Modul. Im weiteren Tagesverlauf verziehen sich die Wolken und wir erhalten einen klaren Spätsommertag. Während das Anker Solarpanel 99W anzeigt, sind es bei dem Yargo Solarpanel sogar 101W. Damit wird die angegebene Leistung des Herstellers erreicht.
Verschattung
Natürlich wollen wir noch überprüfen, wie sich das Solarpanel beim Verschatten einzelner Teilbereiche verhält. Wir starten unseren Test bei einer Ausgangsleistung von 100W ohne Verschattung.
Die vier Segmente des faltbaren Yargo 100W Solarpanels verhalten sich im Test wie zwei parallel geschaltete Solarmodule. Das bedeutet, dass Segment 1 und 2 ein eigenständiges Solarmodul darstellen und Segment 3 und 4 als ein Modul zu betrachten sind. Diese sind wiederum parallel geschaltet. Bei einer Verschattung von 25% reduziert sich die Ladeleistung somit auf 50W. Auch bei der Abdeckung des zweiten Segments ändert sich der Wert nicht. Wird auch das dritte Segment abgedeckt, ist keine Ladung mehr möglich.
Bei horizontaler Verschattung fallen die Werte erfahrungsgemäß schlechter aus, da hier alle Einzelmodule gleichzeitig betroffen sind. Bei einer Verschattung von 25% sind immerhin noch 18W Ladeleistung möglich. Wird die Hälfte der Modulfläche verdeckt, schwanken die Werte zwischen 0 und 8W. Somit ist kein Ladevorgang mehr möglich.
Hier noch einmal alle Werte zusammengefasst:
0 % | 25 % | 50 % | 75 % | |
vertikale Verschattung | 100W | 50W | 50W | 0W |
horizontale Verschattung | 100W | 18W | 0W | 0W |
Abschließend schauen wir uns noch das Preis-Leistungs-Verhältnis an.
Solarpanel | Leistung Hersteller | Leistung real | Preis | Kosten pro Watt |
Dokio 100W flexibles Solarpanel | 100 W | 100 W | 73 – 135€ | 0,73 – 1,35€ |
Jingyang 100W flexibles Solarpanel | 100W | 85W | 70-100€ | 0,82 – 1,17€ |
Allpowers SP027 | 100 W | 100 W | 110 – 140 € | 1,10 – 1,40 € |
Yargo 100W Solarpanel YP100 | 100W | 100W | 129 € – 190€ | 1,29 – 1,90€ |
Allpowers SP020 | 60W | 50W | 70-100 € | 1,40 – 2,00 € |
iMars SP-B100 | 100 W | 60 | 90 – 100 € | 1,50 – 1,66 € |
Allpowers SP033 | 200 W | 180 W | 300 – 379 € | 1,66 € – 2,10 € |
EcoFlow 160 W | 160 W | 160 W | 280 – 300 € | 1,75 – 1,87 € |
Xmund XD-SP2 | 100 W | 50 W | 90 – 120 € | 1,80 – 2,40 € |
EcoFlow 220 W | 220 W | 220 W | 400 – 599 € | 1,80 – 2,70 € |
AlphaESS SP200 | 200 W | 200 W | 400 – 499 € | 2,00 – 2,50 € |
Bluetti PV 420 | 420 W | 420 W | 850 – 1000 € | 2,02 – 2,38 € |
Ugreen 200 W Solarpanel | 200 W | 140 W | 300 – 599 € | 2,15 – 4,27 € |
Anker 625 | 100 W | 100 W | 250 -369 € | 2,50 – 3,69 € |
Jackery SolarSaga 200 | 200 W | 200 W | 520 -699 € | 2,60 – 3,50 € |
Growatt 100W Solarpanel | 100 W | 100 W | 279-299 € | 2,79 – 2,99 € |
BougeRV Yuma 200W | 200 W | 200 W | 550 – 650 € | 2,75 – 3,25€ |
Wie man sehen kann, stellt sich das faltbare Yargo 100W Solarpanel preislich sehr gut auf. Es wird lediglich von dem Allpowers SP027 100W Solarpanel getoppt, welches allerdings mit einer minderwertigeren Oberflächenbeschichtung ausgestattet ist.
Testergebnis
Das faltbare Yargo 100W Solarpanel konnte uns im Test auf ganzer Linie überzeugen. Es ist leicht, kompakt, hervorragend verarbeitet und liefert die versprochene Leistung ab. Lediglich die unzureichende Wasserdichtigkeit der Rückseite und der Aufbewahrungstasche geben Anlass für ein wenig Kritik. Momentan bekommt ihr für 120 Euro kaum ein besseres Solarpanel. Lediglich das Allpowers SP027 100W Solarpanel liegt im Preis-Leistungsvergleich gleich auf. Dennoch würden wir aufgrund der hochwertigeren Beschichtung und der monokristallinen Solarzellen zum Yargo 100W Solarpanel tendieren.
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