Xiaomi kooperiert mit E-Auto Hersteller Xpeng
Xiaomi investiert nun auch in Elektroautos: in der letzten Finanzierungsrunde war Xiaomi der Hauptinvestor bei Xpeng. Und jenes Unternehmen macht gerade mit dem Xpeng P7, einem Tesla Model 3 Konkurrenten, auf sich aufmerksam.
Futuristisches Design, luxuriöser Innenraum, 4,5 Sekunden auf 100 km/h und 650km Reichweite – damit rühmt sich der Xpeng P7 schon mal. Kosten wird das E-Auto zwischen 270.000 und 370.000 Yuan, ca. 34.800 bis 47.700€ sind. Vorbestellbar ist der Xpeng P7 bereits jetzt und Mitte 2020 beginnt auch die Auslieferung. Beim zweiten E-Auto von Xpeng handelt es sich um den Xpeng G3, einen Kompakt-SUV, der nicht ganz so schnell und technisch-fortschrittlich ist.
Schon seit letztem Jahr macht das Unternehmen Byton auf sich aufmerksam – vor allem mit dem riesigen Display über die komplette Fahrzeugbreite. Den Byton M-Byte durfte man dieses Jahr auch schon auf der IAA in Frankfurt betrachten. In Sachen Elektromobilität ist China uns meilenweit voraus (auch wenn es jetzt langsam Fahrt aufnimmt):
2018: 1,27 Millionen verkaufte E-Autos / 4,6% Marktanteil in China vs. 68.000 Gesamtzulassungen in Deutschland / 2% Marktanteil (davon aber 47% Plug-in-Hybride)
Der Verkauf in China ging allerdings jetzt im Oktober um 33% zurück im Vergleich zum letzten Jahr, was an der sinkenden Subvention liegt.
Xpeng P7 – Auf Teslas Pfaden
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten: das Autodesign herkömmlicher Verbrenner bleibt konventionell, bei E-Autos ist hingegen fast alles erlaubt (…Cybertruck). Der Xpeng P7 behält die typische Limousinen-Coupe Form bei, hat vorne und hinten die neu-modischen Leuchtbänder und generell kaum Sicken und Kanten, inklusive versenkter Türgriffe. Das resultiert in einem cw-Wert (Luftwiederstand) von 0,236.
Der Innenraum macht soweit einen guten Eindruck: typisch für ein E-Auto ist alles aufgeräumt, in der Mitte nimmt kein großer Kardantunnel Platz weg und die Bedienung erfolgt über einen riesigen Bildschirm. Ein Dach wird durch riesige Panorama Glasscheiben ersetzt. Schön sind auch Dynaudio-Lautsprecher, die aus der Halterung fahren – bei insgesamt 18 Stück im Wagen.
Fahrdynamik: Porsche + Brembo
Im Sprint sind Elektroautos klar im Vorteil, da das Drehmoment sofort anliegt: in der Dual Motor Variante mit Allrad stehen 316 kW (ca. 430 PS) und 655 Nm Drehmoment bereit, womit es in 4,3 Sekunden von 0-100 km/h geht. In der günstigeren Variante mit lediglich Heckantrieb liefert der Xpeng P7 196 kW (ca. 266 PS) und 390 NM, erreicht aber auch eine Reichweite von 650km (in der Praxis fällt die natürlich deutlich geringer aus). Um den Fahrleistungen auch entgegen zu wirken, kommen Brembo Bremsen zum Einsatz und für das Chassis und die Fahrwerksabstimmung hat man sich angeblich sogar Porsche mit ins Boot geholt.
12 Ultraschallsensoren, 5 Millimeterwellenradare und 13 Fahrkameras, das autonome Fahren wird der Xpeng P7 ebenfalls beherrschen – selber nennt man es den XPilot.
Auch Xpeng baut sich in China das eigene Vertriebs- Service und Ladenetzwerk auf, ähnlich wie Tesla. In den nächsten drei Jahren sollen es bis zu 1000 Ladestationen sein. Der kleinere Xpeng G3 lädt zum Beispiel in 30 Minuten von 30 auf 80%.
Als System kommt das hauseigene Xmart-Betriebssystem zum Einsatz, mit eigenen App Store. Zudem wird der Hersteller am Alibaba In-Car-Mini-Programm teilnehmen: wie per “OK Google” oder Siri beauftragt man einfach den smarten Assistenten mit Aufgaben.
Und hier kommt die Verkettung mit Xiaomi und dem Ökosystem: Xiaomi Smartphones und Smartwatches fungieren für den Xpeng P7 als digitaler Schlüssel. Bisher hat Xiaomi noch nicht viel mit Xpeng zu tun, aber es wird sicher spannend, wie man sich bei der Entwicklung und Produktion einbringen möchte.
Der Xpeng P7 wird wohl in den nächsten Tagen bei uns ankommen, den Testbericht findet ihr dann zwei Wochen später an der Stelle … schön wärs ?. Keine Sorge, hier werdet ihr an der Stelle nicht jede Woche News über ein neues Elektro- oder Plug-In-Hybrid Fahrzeug lesen. So ein kleiner Einblick über E-Autos in China – die vielleicht irgendwann auch mal bei uns auf den Markt kommen könnten – ist auch für uns sehr interessant.
Im Anschluss lege ich jedem noch Joschas VLOG aus Shenzhen ans Herz zum Thema Elektromobilität, für einen direkten Einblick auf den Straßen von Shenzhen:
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