Wer häufiger auf längeren Outdoor-Touren ist, wird sich gewiss schon einmal eine portable Stromversorgung für unterwegs gewünscht haben. Für die Wildcamper und Abenteurer unter Euch hat Banggood’s Tochtermarke XMund eine Power Station auf den Markt gebracht, die Geräte mit bis zu 200 Watt versorgen kann. Der Preis ist mit weniger als 150€ deutlich günstiger als der anderer Powerstations mit vergleichbaren Eigenschaften. Wir haben dies zum Anlass genommen, die XMUND XD-PS1 einem ausführlichen Test zu unterziehen. Ob der portable Energiespender überzeugen kann, erfahrt Ihr im Folgenden.
Design und Verarbeitung
Auf den Produktbildern wirkt die Powerstation von Xmund etwas größer, als sie tatsächlich ist. Im Rucksack verstauen möchte man das 21,3 x 10,6 x 18 Zentimeter große Geräte mit 2,2 Kilogramm Eigengewicht zwar nicht, aber im Kofferraum oder unter dem Autositz lässt es sich problemlos unterbringen. Auch das Transportieren zu Fuß ist dank des Tragegriffs auf der Oberseite kein Problem.
Das Gehäuse besteht komplett aus hartem Kunststoff, der an den Seiten rot und in der Mitte schwarz gefärbt ist. Das Gerät wirkt ordentlich verarbeitet und ist stabil. Gegen Stürze hätten aber gummierte Bumper an den Seiten nicht geschadet. Man sollte also tunlichst vermeiden, die Powerstation auf den Boden fallen zu lassen. Der Outdoor-Look der Box ist nur optischer Natur. Gegen Stöße oder Stürze ist die Box nicht gewappnet.
Für einen stabilen Stand gibt es auf der Unterseite zwei Gummimatten. Auf der Vorderseite befindet sich ein rudimentäres Display mit zwei Knöpfen. Drückt man den Powerbutton, zeigt dieses den Akkustand an und aktiviert die Stromausgabe über die USB- und DC-Ports. Drückt man den AC-Button rechts vom Display, wird zusätzlich der AC-Steckdosenanschluss aktiviert. Die Anzeige der Akkukapazität wird in Form eines Batterie-Symbol in 20% Schritten angezeigt. In unserem Test funktionierte die Anzeige akkurat.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Displays befindet sich eine LED Lampe. Die Lampe ist ausgesprochen hell und genügt problemlos, um in Dunkelheit einen kleinen Zeltplatz zu beleuchten. Das Licht ist allerdings kaltweiß und daher nicht besonders angenehm. Die Lampe wird über einen Button eingeschaltet. Nach dem ersten Drücken leuchtet das Licht konstant. Durch ein zweites Drücken blinkt das Licht langsam (ca. 1x pro Sekunde) und nach einem zweiten Drücken schnell (ca. 3x pro Sekunde). Durch ein längeres Gedrückthalten des Buttons schaltet man das Licht aus.
Auf der rechten Seite befindet sich der DC-Anschluss zum Aufladen der Powerstation und der Lüfter. Dieser wird recht schnell aktiv, wenn man ein Gerät über den AC-Anschluss betreibt. Bei der Nutzung von USB-Geräten wird der Lüfter allerdings nicht aktiviert, auch nicht beim Laden eines Laptops. Die Lautstärke des Lüfters entspricht etwa einem leisen Desktop-PC. Störend sind die Betriebsgeräusche im Freien nicht. Allerdings gibt unser Exemplar der Powerstation ein leichtes Spulenfiepen beim Betreiben über den AC-Anschluss von sich, das empfindliche Nutzer durchaus stören könnte.
Auf der linken Seite liegen die Anschlüsse zum Betreiben und Aufladen von Elektrogeräten. Die Anschlüsse liefern folgenden Output:
- 2 x USB A mit 10W
- 1 x USB A mit Quick-Charge 3 (18 Watt)
- 1 x USB C mit Quick-Charge 3 (18 Watt)
- 2 x DC Anschluss mit 9-12,5V/10A
- 1 x AC-Anschluss mit 220-240V / 200 Watt Dauerleistung und 320W Maximalleistung
Ladetest
In unserem Praxistest haben wir die XMund in verschiedenen Szenarien durchgetestet. Laut Hersteller stellt der Lithium-Ionen-Akku 20 Amperestunden bei 11,1 Volt, also 222 Wattstunden. Natürlich ist das nur die vorhandene Kapazität in den Akkuzellen. Wegen des Verlustes beim Betreiben sowie der Spannungsumwandlung kommt naturgemäß weniger Energie bei den Endgeräten an. Wie gut schlägt sich die XMund Powerstation also in der Praxis?
Laden über USB
Wir haben in unserem Test zunächst verschiedene Smartphones über die USB-Anschlüsse aufgeladen. Mit einer kompletten Ladung konnten damit folgende Geräte geladen werden:
- Honor MagicBook Pro 16 Laptop – (56Wh) 7500mAh
- Redmi Note 10 Pro – (18,5Wh) 5000mAh
- Xiaomi Mi Pad 5 – (32Wh) 8700mAh
- Redmi 9T – (22Wh) 6000mAh
- P40 Pro zu 90% – (14Wh) 3780mAh
Zusammengerechnet ergibt dies eine Kapazität von 142Wh, die in die Akkus von Endgeräten weitergegeben werden konnte. Die effektiv nutzbare Kapazität, also abzüglich des Verlustes bei der Übertragung, liegt bei kleineren Geräten also bei rund 65%. Das ist ein durchschnittliches Ergebnis. Einige Powerbanks, die für das Aufladen von 3,7V Smartphone-Akkus über USB ausgelegt sind, erreichen teilweise 70-80% und sind insofern deutlich sparsamer (und günstiger).
Bevor wir uns jetzt der Energieversorgung von Endgeräten über den AC-Anschluss widmen, werfen wir noch einen Blick auf die erreichten Geschwindigkeiten beim Laden über USB.
- Huawei P40 Pro: 10 Watt
- Xiaomi Mi Pad 5 & Redmi Note 10 Pro: 18 Watt
- Oukitel RT1 (Mediatek Prozessor): 10 Watt
- MacBook Pro 16 2019 & Honor MagicBook Pro: 10 Watt
Wie der Hersteller es bewirbt, wird Quick Charge mit 18 Watt unterstützt, insofern das Smartphone den Qualcomm Quick Charge Standard unterstützt. Andernfalls landet man bei 10 Watt, womit der Ladevorgang schon eine Weile in Anspruch nimmt. Power Delivery wird scheinbar auch von der Ladestation unterstützt. Zumindest konnten im Test das Honor MagicBook und ein MacBook geladen werden. Mit 10 Watt ist das Laden aber so langsam, dass ein durchschnittlicher Laptop-Akku eine ganze Nacht zum vollständigen Laden benötigt. Hier ist man besser beraten, wenn man das Laptop-Netzteil an den AC-Anschluss der Box anschließt. Womit wir beim nächsten Thema wären…
Energieversorgung über AC-Anschluss
Der Clou an der Powerstation ist zweifelsfrei der AC-Anschluss, über den alle möglichen Endgeräte betrieben werden können, solange sie nicht dauerhaft mehr als 200 Watt benötigen. Um die Herstellerangabe zu testen, habe ich zunächst mein Arbeitssetup über die Powerbank betrieben:
Die Stromversorgung meiner 4K-Monitors, MacBook Pro 16, USB-C Hub mit Kondensator-Mikrofon und angeschlossener Festplatte braucht im Peak etwas mehr als 200 Watt und im Durchschnitt 90 Watt. Die XMund Powerstation konnte die erforderliche Leistung aufbringen, was die Herstellerangabe bestätigt. In Test konnte die Leistung für einen Zeitraum von 2 Stunden geliefert werden.
Für das nächste Testszenario habe ich meinen Camping-Wagen über einen CEE Adapter an die Powerstation angeschlossen. Mit allen eingeschalteten LED-Lampen liegt der Stromverbrauch hier bei 25 Watt. Auch hier konnte die XMund Powerstation genügend Leistung liefern und die Beleuchtung über einen Zeitraum von 7 Stunden betreiben.
Der Wirkungsgrad des Akkus über die Verwendung des AC-Anschlusses war in unserem Test sogar überzeugend und es konnten rund 180Wh zum Betreiben von Geräten genutzt werden. Das entspricht etwa 81% der Kapazität und ist ein wirklich gutes Ergebnis. Zudem konnte die XMund Powerstation wie vom Hersteller versprochen 200 Watt Dauerleistung erbringen. Das Gehäuse erwärmt sich dabei auf 30°C und 60°C an der heißesten Stelle.
Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen, dass man nicht jedes x-beliebige Haushaltsgerät mit der Power Station betreiben kann: Föhne, Heizstrahler, Toaster oder Kaffeemaschinen haben einen viel zu hohen Energieverbrauch für portable Akku-Stationen wie die XMund.
Messungen im Vergleich
In der folgenden Tabelle seht Ihr die Daten der Powerstation im Vergleich mit der Konkurrenz. Ihr seht die Kapazität der Akkuzellen (rot), sowie die effektiv nutzbare Kapazität über USB und DC (Blau) und die AC-Steckdose (Orange).
Kapazität und nutzbare EnergieAufladen der Powerstation
Die XMund Powerstation kann über das mitgelieferte Netzteil über den DC-Anschluss auf der Rückseite mit 45 Watt geladen werden. Ein Aufladen der Powerstation über USB ist leider nicht möglich. Der vollständige Ladevorgang nimmt 6 Stunden in Anspruch. Alternativ lässt sich die Box auch über den Zigarettenanzünder im Auto aufladen. Auch hierfür legt der Hersteller einen passenden Adapter in den Lieferumfang. Wer ein zusätzliches Solar-Panel erwirbt, kann die kleine Box auch mit Sonnenlicht betanken. Das Panel lag uns allerdings nicht zum Test vor.
Bevor Ihr Euch ein Solar-Panel zum Aufladen der XMund Powerstation besorgt, solltet Ihr aber beachten, dass für die Ladung eventuell ein MPPT-Regler zuwischen das Solar-Panel und die Powerstation geschaltet werden muss. In teureren Powerstations ist ein solcher Regler meistens integriert. Banggood oder Xmund machen hierzu jedoch keine Angabe und wir hatten zum Testzeitpunkt auch kein Solar-Panel zur Hand. Daher können wir hier keine Auskunft geben.
Testergebnis
Die XMund Power Station ist einer der günstigsten Vertreter seiner Art. Für einen Preis von kaum mehr als 110€ im Angebot muss man natürlich auch ein paar Nachteile in Kauf nehmen. In unserem Test ist der Wirkungsgrad beim Aufladen von 3,7V (Smartphone-)Akkus mit rund 65% nicht besonders hoch, sodass relativ viel Energie verloren geht. Außerdem ist der USB-C Anschluss zu schwach, um Laptops mit einer guten Geschwindigkeit aufzuladen. Auch das leichte Spulenfiepen beim Betrieb sei hier nochmal erwähnt.
Von diesen Nachteilen abgesehen, liefert das Produkt aber die versprochene Leistung. Die Verarbeitung ist gut, Smartphones lassen sich einfach über USB-Aufladen und auch Haushaltsgeräte bis zu 200 Watt werden von der kleinen Powerstation mit Energie versorgt. Wer auf der Suche nach einem günstigen Energielieferanten für unterwegs ist, bekommt hier das passende Produkt.
Aktion: Mit dem Gutschein “BG514471” bekommt Ihr die Power Station bei Banggood für 116€ direkt aus dem tschechischen Warenlager.
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Sadly I don’t know any german, but I did have a question about this unit. I own one of these since recently, but the fan in my unit does not seem to spin. What are the circumstances for the fan to turn on? Only while providing AC power or also during charging? Does the fan also turn on with light loads?
Richtig toll, dass ihr da ein neues und sehr interressantes Gebiet aufmacht. Gerade Camping, Fahrradreise bzw. die energieversorgung etc. liegt voll im Trend und interressiert sicherlich viele. Hattet ihr schon Solarpanel getestet? Gibt insgesamt viele nette Gadgets aus China die zu testen sich lohnen könnte.
Magnetische Taschenlampen etc.
Die genannten mAh, als Beispiel 5000 mAh beim Redmi 10 Pro, beziehen sich aber auf die Nennspannung des Akkus im Smartphone, also typischerweise 3,7 V oder vollgeladen auch etwas mehr. Ihr könnt das nicht einfach zusammen rechnen und dann mit der Kapazität des Akkus in der Powerstation vergleichen, da dieser eine andere Nennspannung hat. 11,1 V schreibt ihr.
Bei sowas sollte man immer zunächst die Wattstunden der einzelnen geladenen Geräte gemäß ihrer Nennspannungen und dann alles addieren.
Hallo Stefan, danke für den Hinweis! Ich habe die Auflistung jetzt um die Wattstunden der Geräte ergänzt und die Berechnung überarbeitet. Liebe Grüße
Sehr gut, danke auch 🙂
Einen sehr schönen Guten Morgen Nun ich bin hir auf zufall auf diesen Test Seite gekommen.Nun ich habe die selbe XMund Powerstation aber ich habe keine Guten Erfahrung mit der XMund.Nach zweiLadungen und Abgestelt lies sich nicht mehr Aufladen nur die Lade Balcken zeigen zwar Ladung an aber einschalten geht nicht mehr.Hir ist der Akku schon Defekt einen neuen Akku gibt es niergens zu Kaufen.Nicht mall vom Hersteler.Garatie fehl am Platz Händler wiel sich nicht zurücknehmen.Ich würde mir sogar selber einen neuen Akku Bauen aber da hir weter angaben zu finden sind und die Akkus Brand gefählich sind Lasse ich… Weiterlesen »