“So wenig als möglich sitzen; keinem Gedanken Glauben schenken, der nicht im Freien geboren ist und bei freier Bewegung – in dem nicht auch die Muskel ein Fest feiern. Das Sitzfleisch ist die eigentliche Sünde wider den Heiligen Geist.”
Diese Weisheit brachte Friedrich Nietzsche vor über einem Jahrhundert zu Papier und würde er 2019 noch leben, vielleicht hätte er Interesse am neuen Laufband von Xiaomi. Das zum Test vorliegende Lauf- bzw. Gehband wurde in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Fitness Hersteller King Smith produziert und trägt eigentlich den Namen “KingSmith WalkingPad A1”. Das größte Alleinstellungsmerkmal sind die kompakten Maße sowie ein Klappmechanismus zum einfachen Verstauen. Wie man es von Xiaomi kennt, ist natürlich noch eine App-Anbindung verfügbar, sodass man von hier von schon von einem smarten Fitness-Gerät sprechen kann. Wie es sich im Praxistest schlägt und für wen es ein empfehlenswertes Produkt ist, erfahrt Ihr im folgenden Testbericht.
Bestellung und Aufbau
Das Walking Pad vom chinesischen Kult-Hersteller Xiaomi nahm den langen Weg aus China bis zu unserer Haustür. Bestellt wurde es beim Onlineshop Gearbest, der das Paket per Zug nach Europa versendet und hier mit einem lokalen Versandunternehmen (in unserem Fall Hermes) ausliefert. Die Einfuhrkosten werden vom Onlineshop übernommen, was angesichts der Lieferung per Zug auch gar nicht anders möglich ist. Der Vorteil: Man bekommt das Produkt ganz ohne jegliche Zusatzkosten geliefert. Der Nachteil: Die Lieferung dauert einen guten Monat. Hier kann man seine Fitness-Motivation gleich einer ordentlichen Probe unterziehen. Sofern man immer noch motiviert ist, wenn das Laufband geliefert wurde, hat man schon Einiges richtig gemacht!
Geliefert wird das etwa 30kg schwere Paket direkt vor die Haustür, sodass die erste Sporteinheit unfreiwillig der Paketbote übernehmen muss. Das Xiaomi Walking Pad Gehband ist in zwei dicke Kartons eingepackt und so für die lange Reise ausreichend gesichert.
Der Aufbau des Produktes ist kinderleicht und in 5 Minuten erledigt. Nachdem man das Pad im zusammengefalteten Zustand aus dem Karton gezogen hat, muss man es nur noch auspacken und an die Steckdose anschließen. Der austauschbare Kaltstecker hat einen chinesischen Netzanschluss. Gearbest liefert zwar einen Adapter mit, allerdings würden wir aus Sicherheitsgründen dazu raten, es mit einem Kabel mit EU-Anschluss zu tauschen. Diese gibt es für ein paar Euro auf Amazon.
Design und Verarbeitung
Das Kingsmith A1 Laufband hat Maße von 143 x 54 x 12.90 cm im ausgefaltetem Zustand. Die Lauffläche selbst misst 120m x 40cm. Das Laufband kann zusammengeklappt werden. Der Klappmechanismus wird durch ein Metall-Scharnier übernommen, sodass auch häufiges Auf- und Abbauen kein Problem sein sollte. Zusammengeklappt misst es 82cm in der Länge, 54cm in der Breite und nur 13cm in der Tiefe. Das Gerät kann daher problemlos unter dem Bett verstaut werden. Auch zusammengeklappt an die Wand gelehnt nimmt es kaum Platz ein. Das Gewicht liegt bei 28kg, womit das Gehband verhältnismäßig leicht ist. In einem Werbevideos suggeriert der Hersteller, dass man das Gehband ohne weiteres einhändig herumtragen könnte, was komplett übertrieben ist. Da weder das Laufband noch die Verpackung einen Tragegriff oder Ähnliches hat, kommt man beim Transportieren schon ganz schön ins Schwitzen. Portabel ist das Gehband insofern, als dass man es mit etwas Mühe auch alleine die Treppe hochtragen kann, allerdings möchte man das Gerät nicht jeden Tag ins Büro mitschleppen. Sobald das Gerät aber einmal im Zimmer aufgestellt ist, lässt es sich dank der Rollen auf der Unterseite zusammengeklappt leicht verstauen.
Die Verarbeitungsqualität und das Design sind nahezu tadellos. Das Gehäuse besteht zwar aus Kunststoff, allerdings sind die Einzelteile ausreichend dick und wirken nicht nur optisch sehr robust. Auf der Unterseite gibt es vier dicke Gummi-Noppen. Diese sorgen für einen stabilen Stand und schonen den Boden. Ich hatte das Laufband auf Parkett-Boden im Einsatz und dieser hat meine Lauf- und Gehsessions unbeschädigt überlebt. Im Vergleich mit verschiedenen Laufbändern, die ich auf dem Fitness-Studio kenne, schneidet das Xiaomi Walking Pad keinesfalls schlecht ab. Beim Laufen oder gehen macht es keine knarzenden Geräusche und steht 100% stabil auf dem Boden.
An Buttons gibt es auf der Vorderseite einen An- und Ausknopf sowie seitlich einen Button zum Starten des Gerätes. Dieser Button ist gleichbedeutend mit dem Start-Button auf der Fernbedienung. Der Startbutton kann mit etwas Übung auch mit dem Zeh betätigt werden, sodass man das Band ohne die Fernbedienung starten kann. Auf der Oberseite des Gerätes gibt es schließlich noch eine Anzeige mit weißen LEDs. Diese informiert über die zurückgelegten Kilometer, die Anzahl der Schritte und die absolvierte Laufzeit. Unterhalb der LED-Anzeige gibt es noch drei kreisrunde Symbole, die den aktuellen Modus des Laufbandes (Standby, Automatik, Manuell) anzeigen.
Das Xiaomi King Smith A1 Laufband ist gut verarbeitet, macht einen stabilen Eindruck und kann problemlos unter dem Bett oder in einer Ecke verstaut werden. Trotz der kompakten Maße und dem verhältnismäßig leichten Gehäuse macht es dabei einen robusten Eindruck.
Bedienung & App-Steuerung
Wer nach dem Aufbau sofort mit dem Laufen loslegen möchte, wird schnell bemerken, dass die Geschwindigkeit auf 3km/h begrenzt ist. Um die volle Leistung des Gehbandes zu entsperren, muss man das Gerät zunächst einrichten. Hierzu ist die Installation der Mi Home App (Android & IOS) nötig. Bei der Einrichtung der App sollte “Mainland China” gewählt werden und als Sprache sollte man in den Einstellungen Englisch einstellen. In der Mi Home App lässt sich dann nach einem neuen Gerät suchen. Normalerweise sollte das Walking Pad automatisch gefunden werden. Wenn nicht, gibt man kurz “Walking Pad” in das Suchfeld ein und führt die Kopplung manuell durch. Die App ist leider nicht in deutscher Sprache verfügbar, allerdings ist dies kein allzu großes Manko, da man sie eigentlich nur zur Einrichtung benötigt.
Nachdem man das Laufband mit dem heimischen WLAN verbunden hat, kann es mit der Einrichtung losgehen. Zunächst gibt man Geschlecht, Alter und Standort des Laufbandes im Haus an. Danach beginnt ein kurzes Einweisungs- und Kalibrierungstutorial.
Zur Einweisung stellt man sich auf das Laufband und nimmt die Fernbedienung in die Hand. Mit Anzeigen in der App bekommt man jetzt die zwei Modi des Gehbandes erklärt:
Manueller Modus
Nach dem Drücken des Start-Buttons in der Mitte beginnt sich das Laufband zu bewegen. Durch Drücken des Geschwindigkeit+ Buttons kann man die Geschwindigkeit nun erhöhen und mit dem Geschindigkeit- Button wieder verringern. Durch einen erneuten Druck auf den mittleren Button kann man das Gerät in den Standby Modus versetzen.
Automatik Modus
Nachdem man die Einweisung in den manuellen Modus erhalten hat, erhält man eine Einweisung in den Automatik-Modus. Dieser Modus erlaubt es, die Geschwindigkeit durch die eigene Position auf dem Laufband zu verändern. Läuft man ganz vorne, wird die Geschwindigkeit erhöht. Läuft man auf dem hinteren Teil des Laufbandes, wird die Geschwindigkeit verlangsamt. Läuft man in der Mitte, wird die Geschwindigkeit gehalten. Dies mag sich in der Theorie etwas kompliziert anhören, allerdings funktioniert die Regulierung der Geschwindigkeit schon nach ein paar Minuten wie von selbst. Da man natürlicherweise dazu neigt, sich durch schnelleres Gehen in den vorderen Bereich vorzuarbeiten, wirkt die Erhöhung der Geschwindigkeit nur natürlich.
Nachdem man die Einweisung abgeschlossen hat, kann man das Laufband ganz normal benutzen. Theoretisch ist es dabei nicht mehr nötig, die App zur Hilfe zu verwenden, da man alle wichtigen Funktionen auch mit der Fernbedienung steuern kann. Wer das Laufband also der Oma schenkt, muss sich keine Sorgen machen. Die App ist aber dennoch eine nette Dreingabe. Man kann sich live die Fitness-Daten anschauen, Wochen- oder Monatsstatistiken erstellen und ein persönliches Tagesziel (Kilometer, Zeit oder Kalorien) festlegen.
Lauf- und Gehtest
Bei einer Obergrenze von 6km/h ist relativ klar, dass Xiaomi das Walking Pad nicht für Usain Bolt konzipiert hat. Angesichts dieser Tatsache wirkt das verschwitze Fitnesspärchen aus Xiaomi’s Werbevideo auch irgendwie Fehl am Platz. Die Zielgruppe dieses Gehbandes sind vielmehr Leute, die sich im Alltag im moderaten Tempo mehr bewegen möchten. Wer zum Beispiel sehr viele Stunden im Büro verbringt und kaum Zeit findet, Sport zu treiben, könnte sich mit dem Gerät etwas Gutes tun. Auch Menschen mit Bewegungseinschränkung oder starkem Übergewicht könnten von dem Gerät profitieren. Die Geschwindigkeit lässt sich von sehr langsamen 0,5km/h in kleinen Schritten auf 6km/h steigern. Dies entspricht sehr schnellem Gehen oder moderatem Joggen.
Was die Nutzung des Laufbandes für Übergewichtige angeht, so gibt der Hersteller ein Maximalgewicht von 90kg an. Da Chinesen in der Regel deutlich kleiner sind als Europäer, dürfte man hiermit für chinesische Verhältnisse ein gutes Maximalgewicht bieten. Hierzulande gibt es allerdings viele Leute, die schwerer als 90kg sind. Wir haben daher den Test gemacht, ob das Laufband wirklich nicht mehr als 90kg aushält. Zum Testverfahren habe ich (85kg) mir zwei Gewichtscheiben à 10kg in die Hand genommen und zudem noch weitere Gewichte in einem Rucksack auf den Rücken geschnallt. Das Ergebnis war, dass das Band mit einem Gewicht von bis zu einem Gewicht von 120kg keine Probleme hat. Selbst mit 135kg lässt sich das Band noch nutzen, allerdings nur auf den vorderen zwei Dritteln des Laufbandes. Bewegt man sich im hinteren Bereich des Bandes mit mehr als 130kg Körpergewicht, kommt es zu leichten Rucklern.
Doch lohnt sich das Laufband auch für Fitness-Begeisterte? Hier muss man unterscheiden, ob es um sportliche Fortschritte geht oder einfach nur um mehr Bewegung. Wer als trainierter Mensch gerne im gehenden Zustand die Büroarbeit erledigen möchte, kann dies mit dem Band optimal machen. Ansonsten genügt mir persönlich die Maximalgeschwindigkeit nur zum Warmlaufen und auch hierfür ist mir das Band eigentlich schon zu langsam.
Testergebnis
Das KingSmith WalkingPad A1 ist definitiv ein gelungenes Produkt. Die Verarbeitungsqualität und vor allem das elegant-zurückhaltende Design sind angesichts des Preises vollkommen überzeugend. Ebenfalls punktet das Laufband durch den Klappmechanismus, dank dem man das Gerät problemlos unter dem Bett oder hinter der Couch verstauen kann. Ein weiterer Vorteil ist die ausgefeilte App und der praktische Automatik-Modus, mit dem sich die Geschwindigkeit ohne Fernbedienung regulieren lässt. Seine Daseinsberechtigung verteidigt das Laufband von Xiaomi somit problemlos. Ein Blick auf das Laufband-Sortiment bei Amazon zeigt schließlich, dass ein dermaßen kompaktes Gerät hierzulande schwer zu finden sein wird.
Dennoch sollte man sich vor der Bestellung ein paar Gedanken über den Einsatzzweck machen. Ob man das Gehband sinnvoll nutzen kann, ist schließlich eine Frage der eigenen Fitness. Für Lauf-Anfänger, übergewichtige, ältere oder bewegungseingeschränkte Menschen sind die 6km/h absolut ausreichend. Für Sportler ist die Geschwindigkeit allerdings zu niedrig, um ins Schwitzen zu kommen oder signifikante sportliche Fortschritte zu erzielen.
Übrigens: Wer einen Pulsmesser beim Laufband vermisst, kann einen Blick auf das Xiaomi Mi Band 3 werfen. Der smarte Fitness-Tracker für kaum mehr als 20€ lässt sich mit der gleichen App nutzen wie das Laufband und sorgt so für ein übergreifendes Tracking der täglichen Bewegung.
Preisvergleich
449 €* aus Deutschland - ggf. Gutscheincode nutzen |
Zum Shop | |
Unsere Empfehlung 467 €*3-6 Tage - zollfrei |
Zum Shop | |
564 €* 10-15 Tage – EU Priority Line wählen - zollfrei |
Zum Shop |
449 €* | Zum Shop | |
aus Deutschland - ggf. Gutscheincode nutzen | ||
Unsere Empfehlung
|
||
Nur 467 €* | Zum Shop | |
3-6 Tage - zollfrei | ||
564 €* | Zum Shop | |
10-15 Tage – EU Priority Line wählen - zollfrei |
Newsletter bestellen
Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!
Alle News Updates über Telegram.
Hey, wir haben uns auch ein WalkingPad zu gelegt nach wenigen Minuten ist jedoch das Band nach links verrutscht und jetzt verschiebt es das bald alle paar Minuten sobald man es nach dem zentrieren wieder benutzt. Jemand einen Tipp warum das so ist?
Schrilles Pfeifen: Das Gerät pfeift nach einer Weile. Woran könnte das liegen? Das Laufband selbst ist super. Ich würde es ungerne wieder zurückschicken müssen und hoffe, dass ich hier Tipps erhalte 🙂
GPS (Navi) sollte am Handy eingeschaltet sein, um über Bluetooth zu verbinden. Bei einigen Xiaomi-Geräten ist ohne GPS eine Bluetooth-Verbindung zum Handy sonst nicht möglich. Vielleicht hilft das ja auch hier.
Hallo zusammen, habe mir das walking pad a1 bestellt. Leider lässt es sich weder mit der App verbinden (auch nicht mit Landeinstellung China -> Gerät wird zwar gefunden kann dann aber keine Verbindung über das WLAN herstellen) , noch ist das Gerät leise in der Anwendung. Kurze Frage an diejenigen, die auch ein a1 besitzen: wird bei euch der Motor auch nach ca. 1 Min Laufen relativ laut (Lüftungsgeräusche) oder meint ihr das ist ein Fehler bei meinem Gerät? Generell gefällt mir das Laufband gut und ich überlege nun, ob ich das aktuelle Gerät reklamiere um ein anderes vom gleichen… Weiterlesen »
Ja das Problem habe ich auch. Nach einer Minute geht der Lüfter an. Das nervt! Würde auch gerne wissen, wie man das abstellen kann. Das kann ja kein überhitzter Motor sein.
Hab das Teil seit heute hier stehen aber die Walking App verbindet sich absolut nihct mit dem Telefon und wenn ich das über die Mi Home App versuche musss ich, wenn ich als Land China einstelle, eine Telefonnummer eingeben (Mailadresse geht nicht) aber leider ist die Vorwahl +89 fest vergeben.
Hat jemand einen Tipp wie ich das trotzdem hin bekomme?
Hey, erstell den Account einfach online: https://global.account.xiaomi.com/ und logge dich dann danach in der App ein. Das sollte problemlos klappen.
Beste Grüße
Jonas
Nee leider nicht. Wie geschrieben, wenn ich da China auswähle kann ich keine E-Mail Adresse angeben sondern es wird eine Telefonnummer mit Vorwahl +89 angeben