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Xiaomi trickst bei Benchmarks? – Geekbench äußert einen Verdacht

Seit Jahren gibt es immer wieder einen Aufschrei bei der Manipulation von Benchmarkergebnissen. Nicht nur Handyhersteller können die Leistung über das System gezielt steuern, auch der Halbleiterproduzent Mediatek stand für Benchmarkbetrug bereits in der Kritik. Die Schummelei gilt unter sämtlichen Herstellern als Volkssport und so sind einige Handys von Samsung, OnePlus, Huawei und Xiaomi bereits aus der Geekbench Datenbank entfernt worden. Vom Geebench Entwickler John Poole kommt nun auch der neuste Vorwurf gegen Xiaomi und betrifft das Xiaomi Mi 11.

Wie genau funktioniert die Manipulation in Benchmarks

Das Vorgehen ist denkbar einfach. Der Hersteller hinterlegt im System eine Liste von Apps, die vollen Zugriff auf die Leistung des Prozessors haben. Seit dem Snapdragon 888 häufen sich Hitzeprobleme bei Prozessoren. Für die Hersteller ist somit eine Limitierung der Leistung bei Spielen und normalen Systemaktivitäten nahezu Pflicht. Eure Spiele laufen mit gedrosselter Leistung zwar immer noch flüssig, aber ihr verbrennt euch nicht Finger beim Zocken. Diese gedrosselte Leistung sieht natürlich nicht besonders schön in Benchmarks aus. Also werden die gängigen Apps wie Antutu, Geekbench 3DMark etc. in eine Liste gepackt und das Smartphone erhitzt sich auf Temperaturen, mit denen man auch ein Spiegelei braten könnte. Nach wenigen Minuten ist der Benchmark vorbei und man belegt einen der oberen Plätze in der Bestenliste des Benchmarks. Bei Mediatek ging der Betrug damals so weit, dass der Prozessor sogar Schutzmechanismen beim Erkennen bestimmter Benchmark-Apps deaktivierte, um die besten Werte zu erzielen.

Geekbench BenchmarkDiese Taktiken der Hersteller sind leider nichts Neues und machen ein Vergleich zwischen Smartphones mit dem gleichen Prozessor nahezu unmöglich. Die Hersteller bezichtigen sich auch gerne mal gegenseitig der Manipulation oder erklären ihr handeln damit, dass es auch alle anderen machen. Aber auch Geekbench muss definitiv Kritik einstecken und hat die Vergleichbarkeit von Smartphones in den letzten Jahren kaum erhöht. Mit dem Schritt zu Geekbench 5 wurde das Bewertungssystem komplett verändert und ältere Werte konnte man nicht vergleichen. Gleiches gilt für Antutu, die ebenfalls alle Werte von Antutu V8 mit der V9 Version obsolet machten. Nichts davon entschuldigt natürlich das Vorgehen der Hersteller für höhere Benchmarkergebnisse.

Falls sich das jetzt irgendwie anders angehört hat, noch mal eine Klarstellung: Wir verurteilen das Vorgehen der Hersteller! Die sollten sich lieber mal um eine anständige Kühlung von High-End Geräten kümmern, anstatt sich mit hohen Benchmarkwerten zu brüsten. Letztes Jahr ist bei unseren Tests aber nicht gerade Xiaomi als der König der Benchmarks in Erinnerung geblieben. Ich will hier keinem was unterstellen, aber Realme Smartphones führen bei gleichem Prozessor meistens unsere Benchmarklisten von oben an. Im Folgenden ein Beispiel mit dem Dimensity 700 Prozessor:

Geekbench Single (v5)
Geekbench Multi (v5)

Fazit und Einschätzung

Benchmarks sind grundsätzlich als Orientierung zu nutzen und euer neues Smartphone solltet ihr nicht nach dieser Leistungsbestenliste auswählen. Selbst wenn im ersten Moment extrem hohe Werte erreicht werden, kann kein Smartphone solche Spitzenleistungen lange aufrechterhalten. Die Kühlung reicht dafür einfach nicht aus.

Quellen


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