Xiaomi stellt E-Ink Tablet vor
Mitte des Jahres haben wir euch Huaweis erstes E-Ink Tablet (zur Ankündigung) vorgestellt. Das Huawei MatePad Paper soll als Verbindung zwischen der Funktionalität eines Tablets und dem augenschonenden Display eines Ebook-Readers fungieren. Xiaomi versucht sich nun ebenfalls an diesem Konzept und hat in China sein erstes Tablet mit E-Ink Display vorgestellt.
Ausstattung des Xiaomi E-Ink Tablet
Das neuste Tablet von Xiaomi misst 188,6 x 236,5 x 5,35 Millimeter. Damit ist das Tablet mit seinem 10,3 Zoll großen Display nicht gerade klein, was bei den großen Displayrändern auch nicht verwundert. Das Gewicht des E-Ink Tablets liegt bei 440 Gramm. Insgesamt ist das Tablet deutlich wuchtiger als der klassische Ebook-Reader. Das Tablet nur darauf herunterzubrechen, wäre ihm aber auch nicht angemessen, doch dazu später mehr.
Angetrieben wird das Tablet mit E-Ink Display von einem Quad-Core Prozessor. Der setzt auf Cortex A55 Kerne mit einer Taktrate von 1,8 GHz. Um welchen Prozessor es sich handelt, gibt Xiaomi nicht an. 3GB Arbeitsspeicher kombiniert Xiaomi mit 64GB Massenspeicher. Für ein Tablet nicht gerade viel, für einen Ebook-Reader ist das aber ausgezeichnet. Insgesamt zeigen die Specs: So wirklich Tablet ist das neue Xiaomi Gerät nicht, Ebook-Reader aber auch nicht. Vielmehr ist es irgendwo dazwischen einzuordnen. Als Betriebssystem gibts übrigens Android 11 und der Akku misst 3000mAh. Geladen wird mit bis zu 18 Watt über einen USB-C-Anschluss an der Unterseite des Geräts.
Besonderheiten des Xiaomi E-Ink Tablets
Anders als das klassische E-Book soll das neue Xiaomi E-Ink Tablet für mehr gut sein als das reine Konsumieren von Texten. Dafür wird das Tablet von einem Stylus unterstützt. Mit diesem können Notizen direkt auf das Display geschrieben werden. Xiaomi wirbt dabei mit mehr als 4000 unterschiedlichen Druckstufen. Ein großes Problem mit E-Ink Displays ist die Latenz zwischen Eingabe und Ausgabe. Zwischen der Eingabe mit dem Stift und dem wirklichen Anzeigen des geschriebenen Texts vergeht deutlich mehr Zeit als man es von klassischen Tablets mit IPS oder AMOLED Screen gewohnt sein mag. Xiaomi macht zur Latenz leider keine Angabe.
Vorteile des E-Ink Displays sind laut Xiaomi vor allem die papierähnliche Haptik und die Sparsamkeit des Geräts. Da das E-Ink Panel nicht durchgehend beleuchtet werden muss und die Bildwiederholungsrate auf nötige Updates bei Veränderung des abgebildeten Inhalts beschränkt ist, sollte das Xiaomi E-Ink Tablet mit richtig starker Akkulaufzeit auf sich aufmerksam machen. Softwareseitig läuft übrigens Android 11 und die WPS Office Suite auf dem Tablet. Das System ist an seine Funktionalität zwischen Tablet und Ebook-Reader angepasst. Xiaomi wirbt etwa mit einem einfache Split-Screen Modus. Bekannte Dateitypen, wie PDF, MOBI, WORD oder EPUB werden natürlich vom Tablet unterstützt. Ansonsten kann man sich natürlich Android-Apps zur Erweiterung des verwenden.
Einschätzung und Preis
Bisher wurde das Xiaomi E-Ink Tablet nur für den chinesischen Markt vorgestellt. Wir rechnen auch nicht damit, dass es das Gerät bis nach Deutschland schafft. Der Preis liegt in China umgerechnet bei rund 365 Euro. Die Vorteile eines vielseitigen Tablets mit den Vorteilen eines energiesparsamen E-Books zu vereinen, leuchtet ein. Ich befürchte allerdings, dass das E-Ink Tablet eher eine Kombination der Schwächen beider Gerätetypen ist. Die Vielseitigkeit wird durch das schwarz-weiße E-Ink Display und das spärliche System drastisch eingeschränkt, die Akkulaufzeit ist durch die Mitschreibefunktion wahrscheinlich deutlich geringer als bei normalen E-Books. Vielleicht bin ich aber auch einfach nicht der richtige Ansprechpartner für solch ein Gerät. Schreibt uns doch gerne in die Kommentare, was ihr von E-Ink Tablets und speziell dem neuen Modell von Xiaomi haltet.
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Ich nutze ein Onyx boox Note air 2 plus. Hauptanwendung bei mir ist das Notizenmachen im Büroalltag und in Besprechungen. Durch das e-ink Display habe ich eine Akkulaufzeit von etwa 1 Monat. Für mehr als schreiben und lesen ist das Teil aber nicht zu gebrauchen. Aber das, was es kann, macht es hervorragend.
Man darf halt nicht den Fehler machen, ein Tablet zu erwarten.
Diese Teile sind Notizbuch und Lesegerät.
Das einzige Nutzungsszenario sehe ich wirklich als Notepad, also Ersatz zum Schreibblock. Für Studenten oder auch Meetings kann das, bei guter Software, auch echt eine Bereicherung sein. Habe selbst schon ein “reMarkable 2” in Besprechungen gesehen und der Nutzen war sofort klar. Eigene Layouts nach QM hinterlegen und direkt mitprotokollieren. keine 2 Arbeitsschritte mehr. Aber, und das ist ein großes “Aber”: Xiaomi (und Huawei) sind keine Softwarekönige. Ich befürchte ihre Software hängt einem reMarkable 2 ordentlich hinterher. Und: keines der Geräte hat Farbe. Warum ist auch 2022 keine Eink Technik mit Farbe möglich? Ich bin nicht im Thema, aber die… Weiterlesen »
In erster Linie fällt mir eine mögliche Verwendung als Navi ein. Eine Laufzeitverbesserung wäre vermutluch beträchtlich.