Bei den großen Shopping-Portalen wie Gearbest findet man derzeit zwei verschiedene Xiaomi-Rasierer. Das günstigere Modell haben wir bisher noch nicht in die Finger bekommen, uns wurde aber von vielen Quellen zugetragen, dass die Qualität sehr minderwertig sei. Heute kümmern wir uns daher um das teurere Modell, das preislich zwischen 30 und 40 Euro liegt und in Kooperation mit dem bekannten amerikanischen Hersteller Remington entstanden ist.
Einordnung und Lieferumfang
Wie kommt es also dazu, dass ein global agierender Hersteller wie Remington ein Produkt zusammen mit Xiaomi veröffentlicht? Wir haben bei Remington nachgefragt und die deutschen Mitarbeiter haben sich in der Zentrale in Wisconsin, USA erkundigt, wie es zu dieser Kooperation gekommen ist.
Die Antwort erreichte uns nach wenigen Tagen: Der Konzern verspricht sich mit der Zusammenarbeit mit Xiaomi Einblicke in den profitablen chinesischen Markt. Es ist also nicht ausgeschlossen, das weitere Produkte der beiden Hersteller das Licht der Welt erblicken werden. Denn: Beim Xiaomi Rasierer handelt es sich um ein komplett neues Produkt, also nicht nur um ein bereits bestehendes Produkt von Remington, das mit dem Xiaomi-Namen gebrandet wurde, um die Absätze in China zu steigern.
Lieferumfang
Kommen wir nun aber endlich zum Rasierer selbst. Dieser wird in einer sehr schlichten, weißen Box geliefert. Anstatt einer Produktbezeichnung finden sich auf der Box eigentlich nur Bilder und ein paar Eckdaten zum Rasierer. Wenn man den Deckel öffnet, liegt der Rasierer direkt oben auf. Der Kopf wird durch eine kleine Plastikabdeckung geschützt.
Darunter findet man einen kleinen Papp-Schuber, in dem sich eine Bedienungsanleitung (ja, tatsächlich, der eine Knopf mit den Funktionen “An” und “Aus” muss ja immerhin erklärt werden), ein Pinsel zum Säubern und die Aufladestation befinden. Das Kabel der Station endet auf USB-A, ein Netzteil zum Anschließen an eine Steckdose liegt nicht dabei.
Design und Verarbeitung
Der Rasierer besteht aus komplett mattschwarzem Kunststoff. Das Plastik fühlt sich relativ weich und hochwertig an, außerdem ist das Gewicht des Rasierers mit knapp 179 Gramm angenehm hoch. Der Rasierer lässt sich auch mit relativ großen Händen angenehm festhalten.
Auf der Vorderseite befinden sich der Ein-/Aus-Schalter und diverse LEDs, die zum Beispiel den Ladestand anzeigen.
Die Ladestation ist im selben Schwarz gehalten wie der Rasierer selbst, das Plastik ist hier aber deutlich härter und weniger hochwertig. Auf der Unterseite befindet sich ein Gummiring, damit die Station nicht wegrutscht. Das USB-Kabel ist circa 1,5 Meter lang und fest an der Station befestigt.
Der Scherkopf oben auf dem Rasierer ist silbern und besteht aus matt lackierten Kunststoffteilen und den glänzend lackierten Klingen, die natürlich aus Metall bestehen. Der Scherkopf ist mit einem Gummi an dem Handgriff befestigt, wodurch er in alle Richtungen beweglich ist.
Der elektrische Rasierer von Xiaomi wird mit 5V/1A aufgeladen. Hierbei kommt leider keine Induktion, sondern magnetische Kontakte zum Einsatz, wie man sie noch von älteren Smartwatch-Modellen kennt. In Folge dessen ist die Ladestation auch nicht wasserdicht. Der Rasierer hingegen kann laut Hersteller auch problemlos unter der Dusche verwendet werden, da er nach IPX7 wasserdicht ist.
Funktionen
Erst mal muss ich mit allen Erwartungen brechen, die man beim Namen “Xiaomi” vielleicht hat: Nein, der Rasierer ist nicht smart. Im Gegenteil – die Funktionen sind auf das absolut Wesentliche beschränkt.
Durch einmaliges Drücken auf den Schalter geht der Rasierer an, durch ein erneutes Drücken wieder aus. Durch ein langes Drücken ändert sich auch irgendetwas, auch wenn mir nicht so ganz klar ist was. Längere Haare lassen sich in dem Modus, nachdem man lange gedrückt hat, aber besser schneiden. Die LEDs zeigen auch an, in welchem der Modi man sich befindet.
Fassen wir also zusammen: Der Rasierer hat einen normalen Schneidemodus und einen Modus für längere Haare. Mehr Funktionen gibt es nicht.
Auch noch erwähnenswert ist die gute Akkulaufzeit. Wenn man nicht unbedingt jeden Tag eine Ganzkörperenthaarung macht, kommt man z.B. im Urlaub auch gut ein bis zwei Wochen ohne die Station aus.
Praxistest: Und wie gut rasiert das Teil jetzt?
Ja, mit diesem Abschnitt habe ich extra bis zum Ende gewartet. Warum? Nun, ich bin ganz klar kein Rasiererexperte und habe auch nur begrenze Vergleichsmöglichkeiten. Deshalb kann ich hier wirklich nur ganz subjektiv meine Meinung äußern.
Bisher habe ich zum Rasieren einen handelsüblichen Elektrorasierer von Braun ohne diese Drei-Klingen-Technik des Xiaomi-Rasierers verwendet. Ist der Xiaomi nun besser?
Nein, ehrlich gesagt nicht. Er rasiert definitiv weniger schnell, besonders bei längeren Haaren muss man durchaus mehrmals über die selbe Stelle rasieren. Mich stört das aber ehrlich gesagt überhaupt nicht, da der Xiaomi deutlich angenehmer auf der Haut ist und ich es nach mehreren Wochen Test nicht einmal geschafft habe, mich mit dem Xiaomi zu schneiden.
Durch den beweglichen Kopf kommt man auch an schwierig zu erreichende Stellen gut ran. Auch das Säubern des Kopfes geht sehr einfach und schnell, da man die Klingen ganz einfach abnehmen kann. Der Händler Gearbest empfiehlt in seinen FAQ (die man nicht immer für bare Münze nehmen sollte), den Kopf alle zwei Jahre auszutauschen. Leider gibt es derzeit bei den üblichen Import-Shops keine Ersatzköpfe zu kaufen.
Testergebnis
Verglichen mit anderen Rasierern mit “Drei-Klingen-Technik” ist der Xiaomi relativ günstig – auch das Konkurrenzprodukt von Remington direkt kostet mindestens zehn Euro mehr. Die Verarbeitung des Xiaomi ist sehr gut und das Design angenehm schlicht und nicht so “möchtegern-männlich” wie bei Remington und co. Die Akkulaufzeit ist ebenfalls sehr gut und ich persönlich bin auch mit den Rasiereigenschaften sehr zufrieden. Insgesamt bekommt man also einen sehr guten Elektrorasierer für wenig Geld – und genau das haben wir uns von dem Xiaomi-Rasierer erhofft.
Zumindest über die Langlebigkeit können wir bisher aber nur eingeschränkt Aussagen treffen, da ich den Rasierer erst seit einigen Wochen im Einsatz habe. In einigen Monaten ergänzen wir diesen Testbericht dann entsprechend.
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