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Xiaomi RedmiBook Pro 15 Ryzen Edition im Test

Getestet von Max Drechsel am
Vorteile
  • exzellente + hochwertige Verarbeitung
  • starke Akkulaufzeit + 100 Watt Laden
  • schneller Prozessor und potente I-GPU
  • viel RAM (16 GB RAM)
  • exzellentes 90 Hz Display
  • sehr gute Eingabegeräte
  • viele Anschlüsse
  • fairer Preis
Nachteile
  • chinesisches Windows vorinstalliert
  • englisches Tastaturlayout
  • Hitzeentwicklung unter Last
  • kein Thunderbolt 4
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Bei der Vorstellung der neuen RedmiBooks hatten sich viele direkt AMD Ryzen Prozessoren gewünscht. Aber Intel scheint noch Verträge am Laufen zu haben und so hatten wir im Mai zunächst die Intel Version des RedmiBook Pro 15 im Test. Ab sofort kann man für knapp 800€ das RedmiBook Pro 15 mit einem AMD Ryzen 5 5600H und 16/512GB RAM aus China importieren. Die weiteren Highlights am Gerät decken sich mit der Intel Version: das 15,6 Zoll große 90Hz Display mit WQHD Auflösung (3200 x 2000 Pixel) und das Unibody Metallgehäuse. Die Radeon Vega 6 GPU muss hingegen mit der MX450 GPU konkurrieren. Ob das Xiaomi RedmiBook Pro 15 Ryzen Edition die bessere Wahl als das Intel Pendant ist, haben wir in diesem ausführlichen Testbericht für euch herausgefunden. 

Einschätzung und Preis

RedmiBook Pro 15 Ryzen Test

Endlich gibt es auch die RedmiBook Pro Modelle mit Ryzen Prozessoren zu kaufen. Aber AMD muss noch beweisen, dass sie nicht nur mit Intel mithalten, sondern die blaue Konkurrenz auch überflügeln können.

Modell CPU GPU RAM Speicher Preis (in China)
RedmiBook Pro 15 Intel Core i5-11300H Intel Xe iGPU 16 Gigabyte, DDR4 512 Gigabyte, SSD 4.999 Yuan (650 Euro)
RedmiBook Pro 15 Intel Core i5-11300H Nvidia Geforce MX450 16 Gigabyte, DDR4 512 Gigabyte, SSD 5.499 Yuan (699 Euro)
RedmiBook Pro 15 Intel Core i7-11370H Nvidia Geforce MX450 16 Gigabyte, DDR4 512 Gigabyte, SSD 6.299 Yuan (800 Euro)
RedmiBook Pro 15(S) Ryzen 5 5600H Vega 6 16 Gigabyte, DDR4, Dual-Channel 512 Gigabyte, PCIe-SSD 4999 Yuan (650 Euro)
RedmiBook Pro 15 Ryzen 7 5800H Vega 8 16 Gigabyte, DDR4, Dual-Channel 512 Gigabyte, PCIe-SSD 5499 Yuan (699 Euro)

Die Import-Preise sind selbstverständlich immer ein wenig höher, sinken erfahrungsgemäß aber mit der Zeit. Vor dem Kauf eines RedmiBooks Pro 15 sollte man sich zwei Dingen bewusst sein: Die Tastatur hat ein englisches Layout und das Gerät wird mit chinesischem Windows geliefert. Beides ist kein Grund zur Panik, da sich Ersteres mit Tastaturmatten oder Aufklebern beheben lässt und auch eine frische Windowsinstallation niemanden technisch überfordert. Wie man normales deutsches Windows auf sein Redmibook Pro 15 installiert, haben wir in diesem Artikel für euch zusammengefasst. Am einfachsten geht das mit der im Artikel beschriebenen Upgrade-Variante. Dann müsst ihr auch nicht alle Treiber nachträglich installieren. Wenn ihr euch für ein neues System mit Ryzen Prozessor entscheidet, dann findet ihr alle erforderlichen Treiber hier (Zum Treiber Download). Bei dem AMD Modell müssen weit weniger Treiber nachinstalliert werden als beim Intel Modell.

Unser Testgerät haben wir im Onlineshop Tradingshenzhen (Zum Shop) bestellt. Von der Bezahlung bis zu unserer Haustür vergingen mit “Global Priority” Versand gerade mal 14 Tage. Die Einfuhrkosten werden dabei komplett vom Onlineshop übernommen. Insbesondere Laptops kann man sich bei Tradingshenzhen zuverlässig und zu fairen Preisen bestellen.

Lieferumfang des RedmiBook Pro 15 Ryzen Edition

RedmiBook Pro 15 Ryzen Lieferumfang

Ein schmuckloser brauner Karton ist die Wahl für das RedmiBook 15 Ryzen. Darin enthalten ist natürlich das Notebook selbst. Abgesehen von ein paar Anleitungen und Garantie- sowie Sicherheitshinweisen gibt es nur noch das 100W Netzteil mit Type-C auf Type-C Kabel (150 cm), sowie den obligatorischen Steckdosenadapter. Sollte man den Adapter nicht dauerhaft nutzen wollen, so tut es auch ein DP-fähiges Netzteil ab 40W. Wer auf ein Netzteil mit 100 W für das Schnellladen, sowie den EU-Stecker umrüstet, findet ein passendes Modell bei Baseus, welches wir auch im Test hatten.

Design & Verarbeitung

Wie auch schon bei der Intel Version setzt Redmi auf ein volles CNC gefrästes Alu-Gehäuse. Von der Rückseite des Displays, über die Oberseite der Tastatur, hin zur Unterseite des Laptops besteht alles aus dem hochwertigen Material. Lediglich die Tasten selbst bestehen aus Kunststoff. Auch die Maße sind mit 350 x 242 Millimeter identisch. Hinten ist es 21 mm dick, vorne dafür schlanke 16 mm und auch das Gewicht bleibt mit 1,8 kg gleich. Das macht es zu einem noch gut tragbaren Gerät, dessen Gewicht man aber trotzdem nicht vernachlässigen sollte.

Von außen ist das RedmiBook in der Ryzen Edition also identisch zum Intel Gegenstück, was auch für die Farbe des matten Aluminiums gilt. Auch das Logo hat es wieder auf die Oberfläche geschafft. Dem einen gefällt es, den anderen stört es, ich finde zumindest, dass der Slogan nicht hätte sein müssen. Der Redmi Schriftzug strahlt einen auch im Inneren unterhalb des 15,6 Zoll Displays entgegen.

Eine feine Sache ist, dass sich das Notebook mit einer Hand öffnen lässt und auch nicht vom Tisch abhebt, wenn man es auf diese Weise tut. Gegen ein Verrutschen helfen die vier dicken Gumminoppen, die auch als Standfüße dienen und so für genügend Platz unterhalb des Notebooks sorgen. Dies wiederum kommt der Luftansaugung zugute, solange man auf hartem Untergrund steht.

Die langjährige Erfahrung, die Xiaomi bei Notebooks hat, kommt der Redmi Marke zugute. So kann man an der Verarbeitung einfach nichts aussetzen. Das trifft auch auf Reparaturen zu. Lediglich 8 Torx Schrauben trennen einen vom Inneren. Neben dem SSD-Slot bekommt man so noch Zugriff auf Akku und WLAN-Karte. Ein zweiter SSD-Slot für eine einfache Erweiterung fehlt jedoch. Zudem ist es nicht möglich, den RAM aufzurüsten, die 16 GB sind fest verlötet. Dafür kann man bei Bedarf noch die DTS optimierten 2 Watt Speaker tauschen, die links und rechts an den Flanken angebracht sind.

Dreht man das Notebook wieder zurück auf seine Füße, bleibt der Blick eindeutig am Display haften. Die Displayränder sind mit 8 mm oben und 6 mm an den Seiten schmal bemessen und selbst der Sockel mit 13 mm fällt angenehm unauffällig aus.

Beim letzten Modell musste man noch verzichten, diesmal sind sie vorhanden und haben es auch bei der AMD-Version in den Bestand geschafft. Die Rede ist von der Webcam und dem Stereo Mikrofon. Eine Möglichkeit, die Webcam zu verschließen, gibt es jedoch nicht. Ein Pluspunkt für die Verarbeitung ist aber, dass sich die Tastatur nur mit viel Kraftaufwand eindrücken lässt. Dagegen spricht wiederum das Knacken, welches bei Druck auf das Touchpad auch bei der Ryzen-Edition vorhanden ist. Richtig flott und schön separiert findet man den Power-Button/Fingerabdrucksensor rechts oben im Eck.

Anschlüsse des RedmiBook Pro 15 Ryzen

Schön zu sehen, dass man bei Redmi noch nicht zur Adapterflut greifen muss. Ich verstehe ja, dass ein einzelner Anschluss für alles ideal wäre und sauber aussieht. Aber es ist nun mal die meiste Zeit sehr unpraktisch und statt Geräte zu vermeiden, nimmt man dann noch einen oder mehrere Adapter mit, wie den von UGreen, die dann auch dauerhaft angeschlossen bleiben.

Beim RedmiBook ist das nur selten nötig. Denn neben dem USB Type-C Anschluss, verbaut man ein Standardrepertoire an Anschlüssen, welches wie folgendermaßen aussieht:

  • 1 x USB Type-C (Laden und Daten)
  • 1 x USB Type-C (Daten, Video und Laden)
  • 1 x HDMI 1.4
  • 1 x USB-A 2.0
  • 1 x USB-A 3.2
  • 1 x 3,5 mm Headsetanschluss

Eigentlich alles was das Herz begehrt. Wer das Notebook allerdings als Workstation einsetzen will, muss auf den Thunderbolt Anschluss bei der Ryzen Version verzichten. An HDMI ist man in 4K nur mit 30 Hz unterwegs. Der USB Type-C 2.0 Anschluss dient nicht nur einer schnellen Datenübertragung, sondern ist auch für den Ladevorgang zu gebrauchen. Ein 4K Display mit 60Hz lässt sich über den zweiten USB-C 3 Anschluss betreiben. Eine kleine LED nebendran zeigt, ohne dass das Notebook eingeschaltet werden muss, wann der Akku vollgeladen ist.

Display

RedmiBook Pro 15 Ryzen Display 1

Ohne Frage sind die Anschlüsse und der Body ein top Feature. Ein richtiger Augenschmaus ist aber das Display. Zum Einsatz kommt ein 15,6 Zoll großer IPS-Screen. Redmi lässt hier die alte Apple Bezeichnung Retina wieder auferstehen und steigert das Ganze auf “Super Retina”. Vergleicht man die 242 Pixel pro Zoll vom Redmi mit den 226 Pixel pro Zoll eines MacBook Pro 16, kann man da schon mal einen draufsetzen. Außerdem bietet das RedmiBook Pro 15 Ryzen Edition nicht nur eine WQHD Auflösung von 3200 x 2000 Pixel (16:10), sondern stattet das Display auch mit 90 Hz aus. Das Bild ist also scharf und flüssig.

Unser RedmiBook übertrifft das Intel Modell bei der Helligkeit um vier Punkte und erreicht maximal 329 cd/m² (gemessen mit dem DataColor Spider Pro). Die Abweichung fällt aber eher unter die Messgenauigkeit und kann beim nächsten Exemplar schon wieder anders aussehen. Insgesamt reicht die Helligkeit des Bildschirms locker, um das Notebook auch im Freien nutzen zu können. Das gut ausgestattete Display wird rückseitig von dem Alu-Body geschützt und auch das sehr breite Scharnier macht einen soliden Eindruck. Ebenfalls überzeugen kann die Blickwinkelstabilität. Der Öffnungswinkel liegt bei maximal 135 Grad.

Da man selten mit 100 % Helligkeit unterwegs ist, sind weitere Werte interessant. Bei 50 % Helligkeit muss unser Ryzen Notebook ein paar Federn gegenüber dem Intel mit 166 cd/m² lassen. Das RedmiBook Pro 15 kommt hier auf 130 cd/m². Der Weißpunkt bei diesem Wert liegt bei 7400 Kelvin. Dies wiederum wirkt sich auf den Kontrast aus, welcher bei 1130:1 liegt. Maximal erreicht dieser 1430:1, was ebenfalls deutlich unter dem Intel Gegenstück liegt.

Für Freunde der Farbe gibt es eine dafür eine 98%ige sRGB Farbraumabdeckung, 75 % sind es für AdobeRGB und immerhin 76 % für P3, insgesamt also leicht farbtreuer als bei unserem Intel Gegenstück. Beim Gamma Wert messen wir 2,2, was den Idealwert darstellt. Wer es sehr dunkel mag, kann das RedmiBook Pro 15 auf bis zu 6 cd/m² herunterregeln.

Im Dunkeln arbeitet es sich mit dem der Ryzen Edition angenehm. Nicht zuletzt, weil Xiaomi DC-Dimming integriert, was das Flackern bei niedriger Helligkeit reduziert. Wer möchte, kann sich das ICC Farbprofil für das RedmiBook Pro 15 Ryzen Edition hier herunterladen und mit dieser Anleitung könnt ihr das Profil unter Windows aktivieren.

RedmiBook Pro 15 Ryzen Display 2

Um die ganzen Daten noch einmal zusammenzufassen: Das RedmiBook Pro 15 teilt sich im Kern das Display mit den Geschwistern von Intel. Während man bei der Helligkeit das Nachsehen hat, erreicht man etwas bessere Farbwerte. Die Helligkeit reicht in jedem Fall auch an hellen Tagen aus. Richtig gut kommen die 90 Hz an, die jede Animation und jede Mausbewegung, schon bei einfachen Eingaben, angenehmer und flüssiger machen. Für HDR ist das RedmiBook Pro 15 ebenso wenig geeignet wie das Gegenstück mit Intel Prozessor. Das OLED-Panel des Mi Notebook Pro machen einen deutlich besseren Job und erreichen höhere Werte. Das Blacklightbleeding wurde auch bei der neuen Modellreihe nicht angegangen und lässt sich insbesondere an den Displayrändern bei schwarzem Hintergrund erkennen. Abschließend bleibt aber die Einschätzung bestehen, dass es sich hier um eines der besten derzeit erhältlichen Notebook Displays auf dem Markt handelt – insbesondere zu diesem Preis.

Eingabegeräte

Eines ist klar, der Laptop kann noch so schnell sein und schick aussehen, wenn die Eingabemethodik schlecht ist, bleibt etwas auf der Strecke.

Gut das Xiaomi beziehungsweise Redmi nicht das Rad neu erfinden, sondern auf Altbewährtes setzen. Einige haben sich vielleicht eine neue Tastatur gewünscht, aber die bekannte QWERTY-Tastatur ist keinesfalls schlecht. Misst man das Tastenfeld, kommt man auf 30 x 10,5 cm. Wie schon erwähnt, ist der Power-Button/Fingerabdrucksensor vom Rest der Tastatur ausgelagert und befindet sich oben rechts.

Natürlich handelt es sich um flache Tasten, die jedoch einen angenehmen und spürbaren Druckpunkt aufweisen. Der Geräuschpegel hält sich stark in Grenzen. Eine einzelne Taste misst großzügige 16 x 16 mm, der Abstand zwischen den Tasten beträgt 2,5 mm. Etwas ungeschickt für hiesige Gefilde, ist die AI-Taste angelegt. Direkt neben der “Entf”-Taste liegend vertippt man sich schon mal. Außerdem hat die Taste ohne den Assistenten keine Funktionen. Dafür hat man nun an die Beleuchtung gedacht, somit findet man die richtige Taste auch noch im Dunkeln. Regeln lässt sich die Beleuchtung in zwei Schritten oder man schaltet sie komplett ab.

Ich für meinen Teil musste mich erst wieder an das QWERTY-Layout gewöhnen. Beim Blindschreiben hatte ich jedoch keine Probleme. Wer die Sonderzeichen an den richtigen Positionen haben will, muss sich jedoch mit Stickern behelfen.

RedmiBook Pro 15 Ryzen AI Button

Ähnlich angeordnet wie bei den Vorgängern ist das Touch-Feld im unteren Bereich. Kunststoff ist hier die Wahl, was es mit der Zeit anfällig für Kratzer machen dürfte. Bei leichtem Druck knarzt es manchmal etwas. Bei der normalen Nutzung fällt das zwar kaum auf, es bleibt aber ein kleiner Makel auf dem Bild des ansonsten so gut verarbeiteten Notebooks.

Tastatur und Touchpad sind zwar die Standardeingabemethoden, aber wir haben ja diesmal auch eine Webcam und ein Stereo Mikrofon am Start, die es zu testen gilt. Während das Mikrofon sehr brauchbare Aufnahmen macht, kann man die Webcam eher als zweckdienlich oder “vorhanden” beschreiben. Klar, es gibt schlechteres, aber umgehauen hat mich das 720p Bild nicht gerade.

Leistung und System

RedmiBook Pro 15 Ryzen CPU Ryzen

Nun kommen wir zum einzigen Punkt, in dem sich das RedmiBook Pro 15 Ryzen im Wesentlichen von dem bisher getesteten RedmiBook Pro 15 unterscheidet. Während in der ersten Version lediglich Intel Prozessoren verbaut waren, denen immerhin in manchen Ausstattungen eine Nvidia GPU zur Seite stand, setzt man bei der Ryzen Edition auf einen AMD Prozessor mit integrierter GPU.

Der Wechsel zu AMD war schon lange absehbar und ist aufgrund der brachialen Leistung der in den letzten Jahren gereiften Zen Architektur nicht verwunderlich, zumal Intel mit der erneut aufgewärmten 11. Generation kaum Fortschritte macht. Zum Einsatz kommt in meinem getesteten Modell der kleinere Ryzen 5 5600H, das größere Modell hat einen Ryzen 7 5800H verbaut.

Der Ryzen 5 5600H wurde erst 2021 vorgestellt und hat lange auf eine praktische Anwendung warten müssen. Ihm stehen 6 Zen 3 Kerne samt SMT zur Verfügung, also 12 Threads. Der Basistakt wird mit 3,3 GHz angegeben, der Boost geht auf bis zu 4,2 GHz hoch. Gefertigt wird die CPU, wie alle AMD Chips zurzeit, bei TSMC. Für den 5600H kommt der top aktuelle 7 nm Prozess zum Einsatz.

Geekbench Single
Geekbench Multi
3DMark Timespy
SSD Benchmark (read) Einheit: MB/s
SSD Benchmark (write) Einheit: MB/s

Da insbesondere in dünnen Notebooks oft kein Platz für eine extra Grafikkarte ist und AMD die Expertise von GPU und CPU unter einem Dach hat, liegt es nahe, die Notebook Prozessoren mit recht leistungsfähigen integrierten Grafikeinheiten auszustatten. Im Falle des Ryzen 5 5600H kommt eine Radeon RX Vega 6 zum Einsatz. Die 6 steht dabei für die 6 CUs (Compute Units) und taktet auf bis zu 1800 MHz. Nett, dass Xiaomi zwei RAM-Steckplätze belegt, denn somit kann der integrierte Dual-Channel DDR4 Speichercontroller ausgenutzt werden.

Dieses Gespann will natürlich ordentlich mit Leistung versorgt werden, was sich in einer Leistungsaufnahme zwischen 35 und 54 Watt widerspiegelt. Im Standard sind die Prozessoren jedoch mit 45 Watt konfiguriert.

Der größere Ryzen 7 5800H bietet übrigens 8 Kerne, also mit SMT 16 Threads. Taktet aber auf bis zu 4,4 GHz im Boost. Auch die Grafik erfährt hier noch mal ein Upgrade auf eine Radeon RX Vega 8, die auf 2000 MHz takten darf. Während man davon ausgehen kann, dass die CPU Leistung vermutlich durch das Kühlkonzept stark limitiert wird, könnte die Grafikleistung der Vega 8 deutlich einen obendrauf setzen.

Auch mit dem Ryzen 5 5600H wird das RedmiBook Pro 15 kein Gaming Notebook. Während die 90 Hz in Spielen noch gut zur Geltung kommen, ist die WQHD Auflösung für die GPU einfach zu viel. Eine Reduzierung auf Full HD (1080p) nebst etwas reduzierten Details sieht bei 15,6 Zoll aber trotzdem noch schick aus und hilft der GPU etwas auf die Sprünge, sodass die 90 Hz mit öfter anzutreffenden 90 FPS auch ausgereizt werden. Natürlich ist das Ganze auch noch abhängig vom Spiel. Für die neusten Blockbuster wird die GPU insgesamt zu schwach sein, aber für Einfacheres reicht es dann meist doch. Hierzu sei noch erwähnt, dass die Nvidia GPU in den Intel Laptops noch etwas mehr Grafikleistung auffahren kann. Testet man allerdings nur CPU + integrierte GPU, zieht der AMD Prozessor im GPU Part deutlich davon, im CPU Part erhält man einstampfende, doppelte Leistungswerte, zumindest im 3D Mark TimeSpy.

Anstelle des Gamings, steht das RedmiBook natürlich eher für flüssige Officearbeiten. Das war beim Intel Modell so und ist auch bei der Ryzen Edition der Fall. Dabei zieht der Ryzen Prozessor bei rechenintensiven Aufgaben am Intel Gegenstück vorbei und erledigt den Job meist ein gutes Stück schneller, was wohl auch an den zwei extra Kernen liegen dürfte. Harte Arbeit erzeugt viel Abwärme, die Redmi mit zwei Lüftern abtransportiert. Während die in den niedrigen Stufen sehr leise agieren und bei wenig Last auch mal ganz abschalten, muss man beim Gaming mit einer gewissen Geräuschkulisse leben.

Für viel Platz ist auf dem RedmiBook gesorgt. Zum Einsatz kommt nicht nur eine zügige NVME SSD mit 512 GB, sondern auch ordentliche 16 GB DDR4X RAM. Hier erreicht das AMD Modell etwas bessere Lese und Schreibwerte als die Konkurrenz und zieht mit 2429/1530 MB/s Lesend/Schreibend leicht davon.

Bleibt noch der Punkt mit der Hitze, der vor allem beim Spielen aber auch beim Rendern oder anderen intensiven Aufgaben zu bedenken ist. Zockt man in voller Auflösung, erreicht die CPU recht häufig Temperaturen jenseits der 80 °C und drosselt deutlich, wenn man es übertreibt. In Full HD hingegen befinden sich CPU und GPU in gemütlichen Gefilden wieder, die zwischen 50 und 60 °C liegen. Das ist warm und man kann die Wärme direkt über der Tastatur deutlich spüren, geht aber aus Hardwaresicht noch in Ordnung.

Das RedmiBook Pro 15 Ryzen Edition bleibt also weiterhin ein Office Notebook, das aber kleine Ausflüge ins Gaming erlaubt. Reduziert man die Auflösung, hat man meist keine Probleme mit der Hitzeentwicklung und somit auch nicht mit einer CPU seitigen Drosselung. Trotzdem liegt die Stärke in flüssigen und gestochen scharfen Office Anwendungen sowie einer gewissen Zukunftssicherheit.

RedmiBook Pro 15 Ryzen Edition Bench 10

Für WLAN verwendet das RedmiBook Pro 15 den aktuellen ax-Standard (2×2 MIMO). Meine 500/50ger Leitung konnte das Notebook voll ausreizen und selbst mit ca. 10 Meter Abstand und einer dicken Wand dazwischen kam noch die volle Leistung an. Eine ähnliche stabile und problemlose Verbindung kam auch mit dem eingebauten Bluetooth 5.1 Modul zustande.

Akkulaufzeit

Redmibook Ryzen Edition Akku

 

Das RedmiBook Pro 15 verfügt wie alle Modelle über einen 4545 mAh Akku. Das ergibt mit 15,4 Volt gute 70 Wh, klingt natürlich erst mal toll. Schnell wird jedoch klar, dass trotzdem kein riesiges Polster an Akkukapazität entsteht. 90 Hz Bildschirme haben schon bei der Einführung im Smartphonemarkt gezeigt, dass sie energiehungriger sind, kombiniert mit einer so hohen Auflösung tut diese ihr selbiges dazu.

RedmiBook Pro 15 Ryzen Edition Bench 2

PCMark Gaming (Akkutest) Einheit: Std
PCMark Modern Office (Akku Test) Einheit: Std

Im Benchmark liefert das Notebook solide 10,5 Stunden bei 200 cd/m² + 90 Hz + 3200 x 2000p. Anscheinend agiert der Ryzen Prozessor etwas stromsparender als die Kollegen von Intel. In der Praxis und damit im Mischbetrieb mit Video schauen, Musik hören, Office und Internetaktivitäten, landet man aber die üblichen 2-3 Stunden niedriger. Im Gaming Benchmark hält der Laptop lediglich 2 Stunden durch. Das ist realistisch.

RedmiBook Pro 15 Ladeadapter AkkulaufzeitAuf der anderen Seite spendiert Redmi dem Notebook mit 100W Quick Charge eine super schnelle Lademöglichkeit. Nach 30 Minuten waren wieder über 50 % verfügbar. Für die vollständige Ladung brauchte man knapp 90 Minuten. Das deckt sich in etwa mit den Werten für die Intel Version, somit nehmen sich die Notebooks auch hier nicht viel.

 

Testergebnis

Getestet von
Max Drechsel

Wer schon mit dem RedmiBook Pro 15 samt Intel CPU liebäugelte, wird mit der AMD Version erst recht zufrieden sein. Die CPU vom roten Team erledigt die meisten Aufgaben noch mal etwas schneller und sogar etwas sparsamer. Auch hat man durch den stärkeren CPU nochmal mehr Reserven. Während die CPU also für Spiele durchaus zu haben ist, fehlt bei der integrierten GPU für viele Aufgaben die Leistung. Ganz unbrauchbar fällt aber auch diese nicht aus. Beide Komponenten können ihre Intel Gegenstücke in den Benchmarks ausstechen.

Insgesamt braucht sich das RedmiBook Pro 15 weder vor der Konkurrenz aus eigenem Hause verstecken, noch vor dem Mi Notebook Pro des Mutterkonzerns. Einziges Manko der neuen Ryzen Serie? Sie ist neu. Während die Intel Modelle schon eine Weile auf dem Markt sind und langsam im Preis fallen, steigen die RedmiBooks Pro 15 Ryzen deutlich teurer ein. 800 € mit Versand und Steuer muss man rechnen. Das ist ein ordentlicher Batzen Geld, man erhält aber auch viel Gegenwert.

Verarbeitung und Aufmachung sind beim RedmiBook Pro 15 über jeden Zweifel erhaben. Das 90 Hz Display mit der WQHD Auflösung sieht bombastisch aus und für den normalen Office-Alltag ist das Gerät fast schon überqualifiziert. Gaming ist eine Schwäche, die man manchmal durch Reduzierung der Details und Auflösung kompensieren kann, ein Gaming Notebook hält man aber nicht in Händen. Dafür hat man viele Anschlussmöglichkeiten und muss sich nur selten mit Adaptern herumärgern. Der Akku kann einige Zeit durchhalten und bewegt sich ansonsten in einem guten Mittelfeld bei voller Beanspruchung.

Wenn man die extra Grafikleistung der bei Intel integrierten Nvidia Grafikkarte nicht braucht, sollte definitiv zum AMD Modell greifen, spätestens, wenn die Preise etwas sinken.


Gesamtwertung
88%
Design und Verarbeitung
90 %
Display
100 %
Anschlüsse
90 %
Touchpad und Tastatur
70 %
Leistung
95 %
Akkulaufzeit
80 %
Preis/Leistung
90 %

Preisvergleich

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Genscher
Gast
Genscher (@guest_82156)
3 Jahre her

Ehrlich gesagt sehe ich nicht den Vorteil für die Ryzen Edition. Solange die Vega GPU so schlecht ist, greife ich lieber zu dem Intel CPU der zwar langsamer ist, aber dafür die MX450 hat. Kein Mensch bemerkt doch ob ich 10% weniger CPU Leistung habe. Aber 50% mehr GPU Leistung macht einen großen Unterschied

Jupp
Gast
Jupp (@guest_80957)
3 Jahre her

Für Office schon fast überqualifiziert?

Für das Geld gibt es einige Laptop aus Deutschland die eine bessere Hardware/Ausstattung + Garantie und Deutsche Tastatur haben.

Pete
Gast
Pete (@guest_80960)
3 Jahre her
Antwort an  Jupp

Hast dann wohl den Link vergessen… Solche Laptops kauft man wegen der Bauart und dem Display. Ich hab mir ein mi Notebook pro 15 X gegönnt und nein, es gibt für dafür keine Alternative auf dem Markt. Alleine das Display und die Verarbeitung wirst du nicht finden. Grüße Pete

Genscher
Gast
Genscher (@guest_82157)
3 Jahre her
Antwort an  Jupp

Meinst du so einen Plastikbomber?

Mario
Gast
Mario (@guest_80931)
3 Jahre her

Ich bezweifle stark, dass die AMD Version TB4 hat. Bitte korrigieren.

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
3 Jahre her
Antwort an  Mario

Servus, danke für den Hinweis. Sollte nun stimmen!

beste Grüße

Jonas

Tester Ben
Gast
Tester Ben (@guest_80920)
3 Jahre her

Also ich spreche nun aus Erfahrung: Tastaturmatten sind einfach kacke 😀
Da merkst du dir lieber wo die Tasten sind, und schreibst im besten Fall sowieso ohne hinzuschauen 😉

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