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Die Xiaomi Pad 6-Serie soll frischen Wind in den Tablet-Markt bringen. Wir haben das nur auf dem chinesischen Markt erhältliche Xiaomi Pad 6 Pro einem ausführlichen Test unterzogen. Als Upgrades gegenüber der Vorgängerversion gibt es nun einen schnelleren Prozessor, ein hochauflösenderes Display und besseres Zubehör. Dabei bleibt der offizielle Verkaufspreis in China mit 330€ (8/128GB) angenehm niedrig. Im folgenden Test erfahrt ihr, wo die Stärken und Schwächen des Xiaomi Pad 6 Pro liegen. Außerdem klären wir, ob und für wen sich ein Import lohnen könnte.
Europa-Launch unwahrscheinlich & Importbestellung
Auch die fünfte Generation der Xiaomi Tablets kam zunächst in China auf den Markt. Dort gab es das Xiaomi Pad 5 (zum Test) und das Xiaomi Pad 5 Pro (zum Test) mit schnellerem Prozessor und noch einigen Detailverbesserungen. Doch nur das Xiaomi Pad 5 schaffte es später auf den Weltmarkt und ist hierzulande immer noch eines der günstigsten Tablets. Inzwischen wurde auch das Xiaomi Pad 6 für unseren Markt angekündigt, jedoch nicht die Pro-Version. Deshalb befürchten wir, dass auch dieses Jahr die Pro-Version China-exklusiv bleiben wird.
Eine gute Anlaufstelle, um sich trotzdem ein Xiaomi Pad 6 Pro zu besorgen, ist der Onlineshop Tradingshenzhen. Der Shop bietet einen guten, deutschsprachigen Kundensupport und übernimmt für Bestellungen nach Deutschland die Einfuhr des Gerätes, sodass keine weiteren Kosten auf den Käufer zukommen.
Xiaomi Pad 6 vs. Xiaomi Pad 6 Pro
Bevor wir zu dem eigentlichen Test kommen, wollen wir noch einen Vergleich des Xiaomi Pad 6 und 6 Pro aufführen. Beide Tablets haben ein identisches Gehäuse, ein identisches Display, die gleichen Anschlüsse und das gleiche System. Unterschiede gibt es vor allem beim Prozessor und den Kameras.
Xiaomi Pad 6 | Xiaomi Pad 6 Pro | |
CPU | Snapdragon 870 | Snapdragon 8+ Gen 1 |
Kamera | 13MP, f2.2 + 8MP Selfie | 50MP, f1.8 + 20MP Selfie |
Akku | 8840mAh + 33W Ladeleistung | 8600mAh + 67 Watt Ladeleistung |
Speicherversionen | 6GB + 128GB, 8GB + 128GB oder 8GB + 256G | 8GB + 128GB, 8GB + 256GB, 12GB + 256GB, 12GB + 512GB |
Entsperrung | Kein Fingerabdrucksensor | Fingerabdrucksensor |
Das Xiaomi Pad 6 Pro bringt mit dem Snapdragon 8+ Gen 1 noch einmal mehr Leistung mit, wobei auch der SD870 der Standard-Version ein schneller Prozessor mit. Zudem ist das Smartphone besser auf die Nutzung unterwegs ausgelegt. Es hat hochauflösendere Kameras, einen Fingerabdruck-Scanner und eine doppelt so hohe Ladeleistung. Insgesamt sind die Unterschiede aber übersichtlich, sodass dieser Test auch zur Einschätzung des Xiaomi Pad 6 herangezogen werden kann.
Design und Verarbeitung
Die Abmessungen des Xiaomi Pad 6 Pro betragen 253,95 x 165,18 x 7 Millimeter bei einem Gewicht von 490 Gramm. Auffällig ist, dass es sich um ein sehr dünnes Gerät handelt. Das Gewicht ist ebenfalls noch im Rahmen, wenn man bedenkt, dass das Xiaomi Pad 6 Pro einen Rahmen und eine Rückseite aus Metall besitzt. Als Farbversionen bietet Xiaomi Schwarz, Blau und Gold an. Die Farbe unserer blauen Testversion geht allerdings schon stark ins Graue über.
Die Verarbeitung des Gerätes ist tadellos. Der Rahmen ist zwar recht scharfkantig, hat aber einen leicht abgerundeten Schliff auf der Rückseite. In der Hand lässt sich das Gerät gut halten. Zudem fühlt sich das Xiaomi Pad 6 Pro sehr solide an und offenbart bei einem leichten Klopfen keinen Hohlraum zwischen Display und Gehäuse. Der einzige Kritikpunkt ist, dass zwischen dem Panel und dem Gehäuse ein deutlicher Kunststoff-Rand sitzt. Das Kameramodul auf der Rückseite ragt drei Millimeter aus dieser heraus und sorgt leider dafür, dass das Tablet auf flachen Unterlagen leicht kippelt.
Der Powerbutton befindet sich auf der Oberseite, während die Lautstärkeregler rechts am Rahmen angebracht sind. Bei der Pro-Version dient dieser Powerbutton gleichzeitig als Fingerabdruckscanner. Das Entsperren funktioniert zuverlässig und schnell, wie man es von Smartphones gewohnt ist. Etwas merkwürdig ist, dass Xiaomi die Entsperrung standardmäßig so einstellt, dass diese erst nach physischem Drücken des Buttons erfolgt. Angenehmer ist unserer Meinung nach die Entsperrung direkt bei Berührung, die auch aktiviert werden kann. Da man ein Tablet im Gegensatz zu einem Smartphone häufig in verschiedenen Ausrichtungen in die Hand nimmt, bietet es sich übrigens an, beide Daumen und Zeigefinger zum Entsperren zu registrieren. Alternativ steht zum Entsperren auch die Gesichtsentsperrung zur Verfügung. Auch diese erfüllt ihren Zweck gut, ist aber nicht ganz so zuverlässig, wie man es von Smartphones gewohnt ist.
Weder die Pro- noch die Standardversion verfügen über einen SIM-Steckplatz oder einen Slot zur Speichererweiterung per MicroSD. Dafür gibt es jeweils zwei Lautsprecher auf der Ober- und Unterseite. Auf der Unterseite befindet sich zudem ein USB-C-Anschluss, welcher eine besondere Überraschung bietet. Denn wie schon beim Xiaomi 13 Ultra (zum Test) gibt es nun endlich einen schnellen USB 3.0 Anschluss, welcher auch die Bildübertragung auf externe Monitore ermöglicht. Einen Kopfhörer-Anschluss gibt es nicht.
Das Xiaomi Pad 6 Pro ist astrein verarbeitet und wirkt durch das Metallgehäuse sehr edel. Der Fingerabdrucksensor ist ein nettes Zusatzfeature für Leute, die ihr Gerät unterwegs sicher entsperren wollen. Erfreulich ist auch, dass Xiaomi endlich einen USB-3-Anschluss verbaut hat.
Zubehör & Lieferumfang des Xiaomi Pad 6 Pro
Der Standard-Lieferumfang ist schnell abgehakt. Es gibt das Tablet, einen 67 Watt Netzstecker mit chinesischem Anschluss und ein USB-A auf USB-C Kabel. Die meisten Import-Shops liefern zudem noch einen Adapter auf EU-Steckdosen mit. Das weitere Zubehör kann optional erworben werden. Wir geben euch in Klammern den Preis in China an. Vermutlich wird es auf Aliexpress in naher Zukunft Angebote zu ähnlich guten Preisen geben.
Wer seinem Tablet einfach einen grundlegenden Schutz verleihen möchte, kann in China eine Klapphülle (13€) mit zu dem Tablet dazukaufen. Die Hülle besteht aus Kunstleder und hat eine angenehme Oberfläche. Zudem kann sie als Ständer für das Tablet fungieren.
Um unterwegs mit dem Tablet zu arbeiten, gibt es auch einen Stylus und ein Tastatur-Case. Das Tastatur-Case gibt es in einer Ausführung mit Tochpad (90€) und ohne Touchpad (55€) .
Uns stand leider nur das Case ohne Touchpad zur Verfügung. Dieses gleicht dem Tastatur-Case des Mi Pad 5 wie ein Ei dem anderen, mit dem einzig relevanten Unterschied, dass die Konnektoren nun auf der Oberseite angebracht sind.
Der Stift unterstützt wie auch schon die Vorgängerversion 4096 Druckstufen. Verbessert haben will Xiaomi insbesondere die Akkulaufzeit und die Haltbarkeit der Spitze. Der Akku des Stiftes soll bis zu 150 Stunden Nutzung ermöglichen und bereits nach einer Minute Ladezeit wieder 8 Stunden durchhalten. Er besteht aus einem glatten Kunststoff und liegt gut in der Hand. Zwei Tasten für verschiedene Schnellfunktionen sind seitlich angebracht und können mit dem Daumen gut erreicht werden. Die Bedienung des Tablets mit dem Stift funktioniert zuverlässig und auch die Latenz ist sehr gering.
Verbunden und aufgeladen wird der Stift, indem man ihn an die Oberseite des Tablets per Magnet andockt. Der Stift wird dabei automatisch in die richtige Position gezogen. Wir stellen leider auch fest, dass das Xiaomi Pad 6 Pro nicht mehr mit der ersten Generation des Xiaomi Stylus kompatibel ist.
Display
Das Display des Mi Pad 6 Pro misst 11 Zoll und gehört damit zu den größten seiner Art. Bei der Auflösung erwartet uns ein Upgrade im Vergleich zur Mi Pad 5 Generation: Mit 2880 x 1800 Bildpunkten haben wir es mit einem 2K-Panel zu tun. Für ein Display dieser Größe ist die Auflösung gut gewählt. Man kommt auf 309 Pixel pro Zoll, womit die meisten Augen keine einzelnen Pixel mehr wahrnehmen können. Auch bei kleinen Zeichen ist kein Treppeneffekt mehr wahrnehmbar.
Das Display-Panel ist mit einer Bildwiederholrate von beeindruckenden 144 Hz ausgestattet. Damit wirken Inhalte besonders flüssig, auch wenn man kaum einen Unterschied zu 120 Hz wahrnimmt. Die Bildwiederholrate kann in den Einstellungen auf 60, 90, 144Hz und Automatisch eingestellt werden. In unserem Test stellen wir fest, dass die Bildwiederholrate in der Einstellung “Automatisch” die meisten Apps aus dem Westen grundsätzlich richtig einschätzt und beispielsweise bei YouTube auf 60Hz herunterregelt. Allerdings begrenzt das Mi Pad 6 Pro etwa das Surfen in Chrome auf 90Hz, obwohl man hier durchaus von den vollen 144Hz profitieren könnte. Unsere Empfehlung ist daher die Einstellung von 144Hz. Diese agiert nämlich prinzipiell auch intelligent, indem sie die Bildwiederholrate bei längerer Nichtberührung des Displays auf 50Hz reduziert.
Einen Unterschied zu teureren Tablets gibt es allerdings beim Display. Es handelt sich um ein gewöhnliches IPS-Display und nicht um ein OLED-Panel. Die Helligkeit wird von Xiaomi mit 550 Lux angegeben. Wir messen im manuellen Modus 550 Lux, was ein guter Wert für ein IPS-Display ist. Damit ist das Ablesen draußen im Schatten noch gut möglich, bei direkter Sonneneinstrahlung wird es aber trotzdem teilweise etwas schwer.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxVon der Bildqualität her können wir das Display des Xiaomi Pad 6 Pro ansonsten ebenfalls loben. Die IPS-typischen Schatten an den Rändern sind zwar vorhanden, aber so gering, dass sie im Alltag nicht auffallen. Die Farbdarstellung ist angenehm natürlich und zeigt keinen Farbstich. Standardmäßig ist eine intelligente Farbregelung eingestellt, die das Display an das Umgebungslicht anpasst. Weiterhin gibt es weitere Einstellungen (lebendig, gesättigt) und die Möglichkeit, die Farben den eigenen Vorlieben anzupassen. Eine automatische Helligkeitsregelung ist ebenfalls integriert und funktioniert zufriedenstellend. Zudem passt der Beschleunigungssensor die Ausrichtung des Tablets so schnell an, dass das Display beim Drehen des Tablets blitzschnell richtig ausgerichtet ist. Erfreulich ist auch, dass Gorilla Glass 3 zum Schutz vor Kratzern zum Einsatz kommt. Zudem hat das Mi Pad 6 Pro eine Widevine L1 Zertifizierung und kann daher auch für hochauflösendes Streaming verwendet werden. Das Tablet bringt dabei sogar HDR10 und HDR Dolby-Vision mit. Auf Netflix funktioniert die Wiedergabe in HDR allerdings nicht.
Das Xiaomi Pad 6 Pro hat zwar nur ein IPS-Display, aber die Helligkeit ist für die Nutzung zu Hause und draußen im Schatten ausreichend. Und auch ansonsten kann uns die extrem flüssige 144 Hertz Anzeige überzeugen. Hier gibt es nichts zu beanstanden.
Leistung des Xiaomi Pad 6 Pro
Im Xiaomi Pad 6 Pro kommt mit dem Snapdragon 8+ Gen 1 ein High-End-Chip des letzten Jahres zum Einsatz. Der Octa-Core wird im 4nm-Verfahren bei TSMC gefertigt und setzt auf einen 3,2 GHz schnellen Cortex-X2 Prime Core. Das Xiaomi Pad 6 hingegen hat einen Snapdragon 870, der auch schon im Mi Pad 5 Pro zu finden war. Dieses haben wir Euch zur Einschätzung daher auch in die Benchmarks eingebunden:
Antutu (v9)Die Performance im System ist wie erwartet ausgezeichnet. Ladezeiten gibt es nur in seltenen Fällen und Animationen laufen wunderbar flüssig. Einen spürbaren Leistungzuwachs bietet hier kein aktuelles Tablet im Android-Kosmos. Auch für Gaming ist das Tablet gut geeignet und schafft selbst Genshin Inpact mit hohen Grafikeinstellungen flüssig. In der Power der GPU liegt dabei auch der größte Vorteil gegenüber dem Mi Pad 6, das nur etwa die Hälfte der Grafikleistung der Pro-Version erreicht. Für Zocker ist das Mi Pad 6 Pro damit die erste Wahl und auch das günstigste Tablet mit so viel Leistung.
Ganze Arbeit hat Xiaomi auch bei der Kühlung geleistet. Der Snapdragon 8+ Gen 1 ist eigentlich als Hitzkopf bekannt. Auf dem Xiaomi Pad 6 Pro kann die Leistung allerdings sowohl über GPU als auch über CPU konstant abgerufen werden, ohne dass Thermal Throtteling auftritt.
An Speicher bietet das Xiaomi Pad 6 Pro mit 8GB + 128GB, 8GB + 256GB, 12GB + 256GB, 12GB + 512GB eine große Auswahl. Für Normal-Nutzer sollte dabei auch schon die kleinste Speicherversion ausreichen. Bei den verbauten Chips handelt es sich um LPDDR5 RAM und UFS 3.1 Systemspeicher. Der interne Speicher bringt es auf eine gute Leserate von 1970 MB/s und eine Schreibrate von 1490MB/s.
System
Das Xiaomi Pad 6 Pro hat ein Android 13 System, über das “MIUI for Pad” auf Basis von MIUI 14 gelegt wurde. Als Systemsprache steht nur Englisch zur Verfügung und ab Werk ist allerlei Bloatware installiert. Auf dem chinesischen MIUI lässt diese sich aber restlos bis auf eine Auswahl von lediglich 9 Apps für die “Basisfunktionen” deinstallieren. Danach hat man eigentlich ein sauberes System, das bis auf die englische Sprache schon recht gut auf die Nutzung in unseren Breitengraden angepasst ist. Der Google Playstore kann übrigens auch mit wenigen Clicks installiert werden und alle Apps lassen sich auf Deutsch stellen (nicht aber das System). Wie ihr die Einrichtung richtig durchführt, hat Jonas Euch in dieser Anleitung beschrieben.
Wer bei “MIUI for Pad” übrigens ein gänzlich anderes System erwartet hat, wird enttäuscht. Vielmehr integriert Xiaomi stellenweise ein paar Kleinigkeiten, welche die Tablet-Nutzung erleichter. Als Neuheit begegnen einem dabei übrigens auch der Zwang zu einem Xiaomi-Account bei der Einrichtung. Auch muss für reibungslose manuelle App-Installationen etwas der Secure Mode deaktiviert werden, der sich bei APK-Installationen zu Wort meldet. Zudem muss man Gboard manuell aktivieren, weil es als Sicherheitsrisiko eingestuft wird. Führt einfach alles aus, wie auf den folgenden Screenshots zu sehen:
Multitasking ist wie bei einem Xiaomi-Handy möglich. Cool und besonders ist aber die dynamische Taskleiste. Neben der statischen Anzeige der dort untergebrachten Apps erscheinen Icons für die drei zuletzt geöffneten Apps. Diese ändern sich dynamisch, je nachdem, welche Apps gerade genutzt werden. Zwei Apps können nebeneinander im Splitscreen genutzt werden, alternativ können Floating Windows aufgerufen werden. Die Gestensteuerung dieser funktioniert gut, wenn man sich daran gewöhnt hat. Praktisch ist auch der Aufruf eines Floating Windows über die Taskleiste, ohne zum Homescreen zurückkehren zu müssen. Es gibt auch eine Geste, um eine App schnell vom Vollbild in den Splitscreen zu schieben. Außerdem passt sich der Splitscreen der Ausrichtung des Tablets an, was bei älteren Versionen von “MIUI for Pad” noch nicht der Fall gewesen ist. Xiaomi hat hier an den richtigen Stellen nachgebessert.
Das chinesische System hat einen zertifizierten Playstore und auch der Safetynet Check wird bestanden. Dennoch wäre es wünschenswert, dass in Zukunft eine Xiaomi.eu ROM für das Mi Pad 6 Pro erscheint. Wir sehen die dafür Wahrscheinlichkeit aber nicht hoch, weswegen man sich als Käufer darauf einstellen sollte, dass die englische Systemsprache bleibt und man gelegentlich ein paar chinesische Schriftzeichen zu sehen bekommt.
Kamera des Xiaomi Pad 6 Pro
Das Xiaomi Mi Pad 6 Pro hat ein Kamera-Setup, wie man es auch in einem Smartphone der unteren Mittelklasse vorfinden könnte. Zum Einsatz kommen folgende Sensoren:
- Hauptkamera: 50MP (Samsung JN1), f/1.8, 1/2.76″, Autofokus
- Tiefensensor: 2MP (sc202cs_i)
- Selfie: 20MP (Sony IMX596), f/2.2, 1/3.4″
Von der Haupt- und Selfiekamera kann man also durchaus eine brauchbare Bildqualität erwarten. Schauen wir uns also die Aufnahmen an.
Hauptkamera
Bei Verwendung der Kamera fällt auf, dass die Vorschau in der App etwas ruckelig ist. Bei einem so starken Prozessor wäre das mit ein bisschen Optimierung sicher vermeidbar gewesen. Ansonsten können wir die Bildqualität loben. Für ein Tablet bekommt man eine erstaunlich gute Menge an Details und auch die Farbdarstellung ist in Ordnung. Bei sehr dunklen Bildstellen hat das Mi Pad 6 Pro teilweise Probleme, Kontraste richtig darzustellen und bei viel Licht gibt es teilweise einen leichten Grauschleier. Die Dynamik der Aufnahmen ist also nur mittelmäßig. Die Schärfe der Aufnahmen ist ansonsten gut und auch der Portrait-Modus lässt sich gut verwenden.
Selfies
Die Selfiekamera macht ebenfalls brauchbare Aufnahmen. Leider gibt es jedoch einen leichten Weichzeichner, der Gesichtskonturen etwas unnatürlich wirken lässt. Die Farbdarstellung ist angenehm natürlich und die Dynamik bei Fotos gut. Selbst schwierige Lichtbedingungen werden von dem HDR-Modus gut gemeistert.
Videos
Bei Videoaufnahmen glänzt das Xiaomi Pad 6 Pro mit stabilisierten 4K 30FPS Aufnahmen über die Rückkamera. Das können nur wenige Tablets. Auch Details und Farbdarstellung der Aufnahmen sind in Ordnung, wenn auch teilweise etwas zu gesättigt. Insgesamt gefallen uns die Videos für ein Tablet ausgezeichnet. Auch die Frontkamera kann gut für Videos verwendet werden, auch wenn man hier auf Full-HD mit 60FPS limitiert ist. Die Soundqualität ist insgesamt etwas dumpf, aber für Videotelefonate problemlos ausreichend.
Konnektivität & Lautsprecher
Das Thema Konnektivität ist beim Xiaomi Pad 6 Pro schnell abgehandelt, weil es eigentlich nur die Basics gibt. Ein SIM-Slot ist nicht vorhanden, weshalb man fürs Surfen unterwegs auf die Hotspot-Funktion des Smartphones zurückgreifen muss. Was die drahtlose Kommunikation angeht, so bietet das Xiaomi Pad 6 Pro WiFi 6. In unserem Test war die Verbindung sehr stark und konnte über 2 Räume entfernt noch höhere Datenraten als mein MacBook Pro vom Router abrufen. Bluetooth ist beim Mi Pad 6 Pro mit 5.3 Standard und beim Mi Pad 6 mit 5.2 Standard vorhanden. Laut Xiaomi werden als Bluetooth-Codecs LDAC und LHDC unterstützt, wir konnten zudem aptX erfolgreich testen.
Was die verbauten Sensoren angeht, so gibt es einen Beschleunigungssensor, ein Gyroskop, einen Hall-Sensor und einen Helligkeitssensor. Ein E-Kompass ist nicht vorhanden und auch der Xiaomi-typische Infrarot-Sender ist nicht dabei. Letzterer wäre bei einem Tablet sicher für einige Nutzer praktische gewesen.
Die vier Lautsprecher auf der Ober- und Unterseite gehören definitiv zu den besseren ihrer Art und haben auch einen besseren Sound als so mancher Laptop-Speaker. Im direkten Vergleich mit dem Mi Pad 5 hat Xiaomi bei der Lautstärke allerdings nicht zugelegt. Gerade bei den Höhen erreicht der Vorgänger teilweise noch etwas mehr Volumen. Der Klang ist dafür nun ausgeglichener und Verzerrungen treten auch bei höchster Lautstärke weniger auf. In den Einstellungen kann man mit Dolby Atmos den Sound durch verschiedene Equalizer anpassen.
Akkulaufzeit des Xiaomi Pad 6 Pro
Das Xiaomi Pad 6 Pro hat mit 8600mAh einen gut bemessenen Akku für seine Größe. Die Laufzeit ist im Test ausgezeichnet. Eine Stunde YouTube verbraucht gerade einmal 5 Prozent Kapazität und beim Gaming von anspruchsvollen Titeln wie PUBG gehen 8 Prozent pro Stunde verloren. Der Standby-Verbrauch ist mit 4 Prozent in 24 Stunden ebenfalls angenehm niedrig. Das gute Ergebnis unterstreicht auch der PC-Mark Akkutest, in dem das Xiaomi Pad 6 Pro mit 144Hz 11 Stunden und 43 Minuten und mit 60Hz 15 Stunden und 39 Minuten erreicht.
PCMark AkkuAufgeladen wird das Xiaomi Pad 6 Pro mit 66 Watt. Der Ladevorgang nimmt 1 Stunde und 15 Minuten in Anspruch. Nach 30 Minuten hat man wieder 36 Prozent im Akku. Xiaomi gibt wie immer auch Quick-Charge 4 als auch PD 3.0 als Ladestandard an. Es ist also möglich, die Tablets auch mit diesen Standards aufzuladen. Dann allerdings nur mit maximal 27 Watt.
Testergebnis
Die Nachteile des Xiaomi Pad 6 Pro sind schnell benannt. Das Tablet hat keinen SIM-Slot, es gibt keinen GPS-Empfang, keinen Infrarot-Sender und das System ist nur in Englisch verfügbar. In beinahe allen anderen Kategorien hingegen erzielt das Tablet gute bis sehr gute Ergebnisse. Besonders hervorzuheben ist die sehr hohe Leistung durch den Snapdragon 8+ Gen 1 Prozessor, dessen Kühlung Xiaomi perfekt gemeistert hat. Ebenfalls ist das Display ein überraschendes Highlight an dem Tablet: Mit 144Hz ist es nicht nur sehr schnell, sondern auch die Helligkeit ist mit 550 Lux ausgezeichnet. Dazu gibt es eine gute Akkulaufzeit, eine brauchbare Schnellladefunktion, ausgezeichnete Lautsprecher und die MIUI-Oberfläche für Tablets wurde auch optimiert.
Wer mit den eingangs erwähnten Nachteilen leben kann, bekommt das Xiaomi Pad 6 Pro bei Tradingshenzhen ab etwa 480€ inklusive aller Kosten. Auch wenn der Preis damit höher ist als auf dem chinesischen Markt, bekommt man hier für sein Geld doch einiges geboten. Gerade beim Thema Leistung findet man nämlich so schnell kein Tablet, das mit dem Xiaomi Pad 6 Pro zu diesem Preis mithalten kann. Zudem macht die Bedienung auf dem großen und extrem flüssigen 144Hz Display eine Menge Spaß. Für versierte Import-Käufer können wir daher auch problemlos eine Kaufempfehlung aussprechen.
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Also es fehlt SIM-slot nebst Speichererweiterung, keine Kopfhörerbuche, kein Satellitenempfang bei einem Gerät das für den mobilen Einsatz gedacht ist. Lächerlich.
On Top kein Amoled nennt sich aber Pro und keinen Support, da der Hersteller es nicht für nötig hält die EU zu beliefern.
Was soll ich damit? Ich lasse es mal in China liegen. Es gibt genug seriöse Mitbewerber die oben genanntes und Service bieten und deshalb natürlich ein paar Euro mehr kosten. Danke für den Test
Hat hier ein Xiaomi Pad 6 Pro Besitzer (!) einen Tipp für einen funktionierenden (!) USB-C auf Kopfhörer Adapter, mit “Power”-Ladefunktion?
Ich dachte an sowas hier, bis max. 20 €:
http://www.amazon.de/dp/B0CDX2G2DS/
http://www.amazon.de/dp/B08B3MY35T/
Hallo zusammen, ich habe auch das Xiaomi Pad 6 Pro mit dem China Rom in Englisch seit gestern (von TradingShenzen), so weit so gut. Kleiner Zwischenbericht für die, die es interessiert: 1. Googles PlayStore ist drauf, habe trotzdem via ADB noch etwas mehr chin. “Bloatware” entfernt. 2. Falls jemand wie ich auch einen Zeitversatz zwischen allen Videos und dem zugehörigen Audio hat: Googles “Webview” vom PlayStore nachinstallieren + Reboot. Danach waren alle Videos über die eingebauten Lautsprecher wieder Lippensynchron. 3. Googles Chrome Browser lässt sich nicht installieren, Chrome BETA aber schon! Firefox (mit Addons!) geht auch. Beides auf Deutsch umgestellt.… Weiterlesen »
Hallo , gibt es einen Grund warum Sie im Test nicht darauf eingehen, dass das Pad keinen Anschluss für Kopfhörer hat? Ich persönlich finde das etwas bedenklich. Oder war ich einfach nur zu blind das zu lesen?
Servus Thomas, bei Tablets ist das mittlerweile noch ungewöhnlicher als bei Smartphone würde ich fast sagen. Einfach einen USB-C Adapter mitnehmen und gut ist. Das ist dennoch keine Absicht im Test, sondern Joscha hat es wohl einfach vergessen zu erwähnen. Du bist auch der Erste, dem es auffällt :). Danke für den Hiwneis und beste Grüße
Jonas
Dankeschön für die Antwort. Ja, dann bin ich wohl einer dieser alten Garde. Bin nicht so der Freund von Adaptern um es mal vereinfacht zu formulieren. Das bedenklich bezog sich auf die Entwicklung diese immer mehr wegzulassen, nicht auf den Artikel. Ich hoffe Joscha war nicht angepisst oder so.
Beste Grüße
Nein, kein Problem und danke für den Hinweis 😉. Ist jetzt ergänzt. Ich kann das durchaus verstehen, wenn man eben noch ein paar Kopfhörer zuhause hat, die man gerne benutzt. Eine Alternative ist aber wirklich, einen USB-C Adapter anzuschließen und ihn einfach einfach dranzulassen. Diese Adapter sitzen ja ziemlich fest.
Sind die Tasten auf dem Tastatur-Case ohne Touchpad größer oder gleich wie bei dem mit Touchpad?
Wird es in naher Zukunft wieder Rabattaktionen geben?
Welche Tastatur würdet ihr nehmen?