CPU | Snapdragon 8 Gen 3 - 1 x 3,3GHz + 3 x 3,15Ghz + 2 x 2,26GHz |
---|---|
RAM | 12 GB RAM, 16 GB RAM |
Speicher | 1 TB, 256 GB, 512 GB |
GPU | Adreno 750 |
Display | 2520 x 1080, 6,6 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | HyperOS - Android 14 |
Akkukapazität | 5100 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 50 MP + 12MP (dual) + 50MP (triple) |
Frontkamera | 16 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 34, 66, 38, 39, 40, 41 |
5G | 1, 2, 3, 5, 7, 8, 12, 20, 28, 38, 40, 41, 66, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 233 g |
Maße | 159,3 x 73 x 9,5 mm |
Antutu (v10) | 1818151 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Xiaomi |
Getestet am | 27.08.2024 |
Inhaltsverzeichnis
Das Xiaomi Mix Fold 4 ist das neueste Foldable des Herstellers und soll diesmal auch den internationalen Markt aufmischen. Außerdem hat Xiaomi auch ein sogenanntes Flip-Foldable vorgestellt, das sich kompakt zusammenfalten und nicht wie das Mix Fold 4 zu einem Tablet aufklappen lässt. Die großen Foldables sind in Deutschland so unbeliebt wie wohl in keinem anderen Land der Welt und nur Samsung versucht sich mit wilden Vertragskombinationen Marktanteile zu erkaufen. Honor bringt sein Flagship Foldable zwar wieder nach Deutschland, dann aber nur in sehr begrenzten Stückzahlen und zu absurden Mondpreisen um die 2000 Euro. Das könnte uns auch beim Xiaomi Mix Fold 4 erwarten, wobei ein Marktstart beispielsweise nur in ausgewählten Ländern außerhalb Chinas möglich wäre.
Für rund 1.500 Euro kann man jedenfalls das hier getestete Xiaomi Mix Fold 4 aus China importieren und hat bis auf das englischsprachige System fast die beste Ausstattung, die ein echtes Foldable derzeit zu bieten hat. Neben einer guten Nutzbarkeit im zusammengeklappten Zustand legt Xiaomi auch Wert auf eine ordentliche Kamera. Denn wenn man schon so viel Geld für ein Smartphone auf den Tisch legt, will man sicher keine schlechtere Kamera als beispielsweise beim 600 Euro teuren Flagship Xiaomi 14 (zum Test).
Design und Verarbeitung
Das Xiaomi Mix Fold 4 wiegt in unserer weißen Version 233 Gramm und misst zusammengeklappt 159,3 x 73 x 9,5 Millimeter und aufgeklappt 159,3 x 143,3 x 4,6 Millimeter. Nur Honor kann dies mit dem Magic V3 knapp unterbieten: Das Foldable misst 156,6 x 74 x 9,2 Millimeter bei 230 Gramm. Vor allem im Vergleich zum Mix Fold 3 ist das Gewicht des Xiaomi Foldable spürbar gesunken, was sich auch in der Handhabung bemerkbar macht. Im zusammengeklappten Zustand lässt sich das Mix Fold 4 fast wie ein normales Smartphone bedienen. Lediglich das relativ längliche 21:9 Format des äußeren Displays steht dem noch etwas entgegen. Aber auch an das eher längliche Display konnte ich mich relativ schnell gewöhnen. Auch das auf dem Papier hohe Gewicht war nach 3 Tagen kein Thema mehr. Außerdem kippelt das Mix Fold 4 nur aufgeklappt auf dem Tisch, da das Kameramodul zwar 5,2mm aus der Rückseite herausragt, aber über die gesamte Breite.
Das Xiaomi Foldable ist in vier Farben erhältlich: Schwarz, Weiß, Blau und Carbon-Look. 16GB + 1TB Speicher ist nur in Carbon und Weiß erhältlich. Die Rückseite besteht aus Kunststoff, der runde und sehr dünne Rahmen aus Metall. Die Schutzzertifizierung des Xiaomi Mix Fold 4 ist IPX8, was bedeutet, dass das Gerät bis zu einer Tiefe von 1,5 Metern für 30 Minuten wasserdicht ist. Der Fingerabdrucksensor ist rechts in dem Powerbutton untergebracht und funktionierte in der Praxis schlichtweg perfekt. Face-Unlock über die beiden Kameras ist ebenfalls kein Problem, aber definitiv weniger sicher. Stereo-Sound kommt aus den beiden Lautsprechern, die sich jeweils auf einer Hälfte des Foldable befinden. Auf der Unterseite befindet sich der USB-C 3.0 (5GBit/s) Anschluss, der auch Bildübertragung unterstützt. Einen dedizierten Desktopmodus bietet Xiaomi allerdings nicht an. Im zusammengeklappten Zustand befinden sich auf der Unterseite des Mix Fold 4 noch der Lautsprecher, zwei Mikrofone und der SIM-Karteneinschub (2 x Nano). Auf der rechten Seite sind wie gewohnt die Lautstärkewippe und der Powerbutton aus Metall und mit leichtem Spiel übereinander angeordnet. Oben gibt es nur noch einen weiteren Lautsprecher und das Mikrofon. Der Infrarotsender wandert ins Kameramodul.
Das Xiaomi Mix Fold 4 fühlt sich nicht nur hochwertig an, auch der Rahmen und die gesamte Verarbeitung sind wirklich erstklassig. Man hat keine Angst, dass das Gerät bei normalem Gebrauch kaputtgeht oder in irgendeiner Weise beschädigt wird. Der stabile Metallrahmen vermittelt eine hohe Wertigkeit. Einzig die Entscheidung für die Kunststoffrückseite kann ich nicht ganz nachvollziehen. Hier hätte ich mir zumindest etwas lederartiges und griffiges mit entsprechender Kratzfestigkeit erwartet. Mit der Rückseite des Xiaomi Mix Fold 4 muss man definitiv sehr vorsichtig umgehen, sonst hat man innerhalb kürzester Zeit unschöne Kratzer auf der Kunststoffrückseite. Die Optik und damit auch das ausklappbare Innendisplay aus Kunststoff ist bei Foldables immer ein großes Thema. Auch hier gilt natürlich, dass Kunststoff relativ empfindlich ist und sich beim Aufklappen besser nichts im Inneren befinden sollte. Der Sandstrand oder das Beachvolleyballfeld sind also nicht gerade der richtige Ort für ein Foldable. Die Falte in der Mitte des großen 8-Zoll-Displays ist eigentlich immer zu sehen und natürlich auch deutlich zu spüren. Aber im Vergleich zu einem Flip-Gerät spürt man den Knick wirklich selten und auch optisch stört der Knick beim Mix Fold 4 kaum.
Lieferumfang des Xiaomi Mix Fold 4
Das Xiaomi Mix Fold 4 wird in der chinesischen Version mit einem 67W-Ladeadapter, einem USB-A auf USB-C (2.0) Kabel und sogar einer speziellen Hülle für das Foldable Smartphone geliefert. Ein paar Zettel mit chinesischen Schriftzeichen und der SIM-Nadel dürfen natürlich auch nicht fehlen. Unser Xiaomi Mix Fold 4 stammt vom Importspezialisten Tradingshenzhen (Zum Shop) und wird vor dem Versand auf Funktion geprüft. Das hat bei der relativ langen Lieferzeit von ca. 10-15 Tagen durchaus seine Vorteile. Der Onlineshop übernimmt übrigens den Import und das Gerät wird ohne weitere Kosten geliefert.
Displays des Xiaomi Mix Fold 4
Das Xiaomi Mix Fold 4 verfügt über zwei nahezu identische AMOLED-Displays, die sich vor allem in der Diagonale von 6,56 Zoll für das äußere und 7,98 Zoll für das innere Display unterscheiden. Das große Fold-Display ist natürlich nicht durch Glas geschützt, sondern besteht aus kratzempfindlichem Kunststoff. Das äußere Display hingegen wird von Corning Gorillas Glas Victus 2 geschützt und löst mit scharfen 2520 x 1080 Pixeln im 21:9 Format auf. Wer beim inneren Display an ein Tablet gedacht hat, wird durch die fast quadratischen 2488 x 2224 Pixel im 10:9 Verhältnis eines Besseren belehrt. Und auch wenn hier natürlich größere schwarze Balken bei TikTok oder YouTube entstehen, sehen alle Videos auf dem inneren Display einfach viel schöner und größer aus. Dafür sorgen nicht nur die einstellbaren knackigen Farben, sondern auch die hohe Blickwinkelstabilität und perfekte Kontraste. Die Helligkeit reicht mit 850/1750 Lux (manuell/automatisch) und 950/1850 bei beiden Displays problemlos für direktes Sonnenlicht, ist aber relativ weit von den Spitzenwerten der Flaggschiffe entfernt.
Beide Bildschirme arbeiten zudem mit flüssigen 120 Hz und unterstützen neben HDR10+ auch DolbyVision und Widevine L1. Streaming bei kostenpflichtigen Anbietern ist somit problemlos und in bester Qualität möglich. Die Reaktionszeit des Touchscreens ist bei beiden Displays mit 240Hz angegeben und in der Praxis reagierten beide stets einwandfrei. Das äußere Display ist an den Seiten nur relativ schwach abgerundet und ich würde hier nicht von einem Curved Display sprechen. Die Ränder um das Display sind fast symmetrisch 2,5mm an allen Seiten und lassen das Gerät wirklich modern aussehen. Auch aufgeklappt bleibt die symmetrische Optik mit schmalen 4mm Rändern gut erhalten. Vor allem das Schreiben macht mit der beidhändigen Bedienung und der geteilten Tastatur nach kurzer Zeit richtig Spaß und ich konnte schon nach wenigen Tagen schneller tippen als mit einer Hand. Auch für Multitasking mit quasi zwei Smartphones nebeneinander ist es der absolute Hammer für alle, die möglichst produktiv mit ihrem Smartphone arbeiten wollen. Aber dazu gleich mehr bei der Software. Für Unterhaltung in Form von Videos oder Texten sind die beiden Displays jedenfalls auch bestens geeignet.
Die Zeiten, in denen man beim Display Abstriche gegenüber einem “normalen” Smartphone machen musste, sind jedenfalls vorbei und man bekommt beim Xiaomi Mix Fold 4 zwei erstklassige Displays geboten. Dass das große Innendisplay relativ empfindlich ist, sollte jedem Nutzer klar sein und dieses Problem lässt sich auch bei keinem Foldable lösen. Die starke Abnutzung, die man teilweise bei Flip-Smartphones hat, sehe ich hier eher weniger, da man ein echtes Foldable in der Praxis nicht so oft auf- und zuklappt.
Leistung des Xiaomi Mix Fold 4
Was man von einem teuren Foldable auch erwartet, ist der aktuell schnellste und leistungsstärkste Android-Prozessor. Da macht Xiaomi mit dem Snapdragon 8 Gen 3 soweit alles richtig, auch wenn die Leistung in einem 4,6 mm dünnen Gehäuse nicht lange abgerufen werden kann. Schon während eines Antutu-Durchlaufs wird der Takt deutlich heruntergefahren, damit das Xiaomi-Smartphone nicht zu heiß wird. Wir kennen es auch von anderen Xiaomi Geräten, dass diese Stresstests sogar abbrechen, aber das ist hier nicht der Fall, sondern es wird z.B. im Grafikstresstest nach einem Durchlauf sofort stark heruntergetaktet auf ca. 60% Leistung. Das mag jetzt viel erscheinen, aber in der Praxis und auch bei 3D-Spielen merkt man davon nicht wirklich viel. Nach einer halben Stunde Genshin Impact war das Smartphone mit 42 Grad an der wärmsten Stelle allerdings schon spürbar aufgewärmt, allerdings ist es derzeit auch draußen richtig heiß. Bei der sonstigen Nutzung konnte ich keine außergewöhnlich starke Erwärmung feststellen. Wenn das Mix Fold 4 eines ist, dann schnell und auch mit vielen Apps gleichzeitig nicht aus dem Takt zu bringen.
Mindestens 12 GB LPDDR5 Arbeitsspeicher und 256 GB UFS 4.0 Speicher bietet das Xiaomi Mix Fold 4. Mit einer Lese-/Schreibgeschwindigkeit von 4009/3564 MB/s liefert das Smartphone auch Spitzenwerte. Das Mix Fold 4 bietet also Leistung satt, allerdings sind Hitzeprobleme bei starker Belastung allgegenwärtig und sollten beachtet werden. Letztendlich ist eine deutliche Verlangsamung natürlich wünschenswerter als extreme Hitze, die dann doch der Langlebigkeit sehr schadet.
System
Das Xiaomi Mix Fold 4 ist derzeit nur mit chinesischer Software erhältlich, was einige Einschränkungen mit sich bringt. Der Google-Standortverlauf in Maps ist nicht nutzbar und auch Android Auto kann nicht verwendet werden. Außerdem werden auf dem AOD (Always-On-Display) keine Benachrichtigungssymbole “westlicher” Apps angezeigt und es steht nur die englische Sprache im System zur Verfügung. Keine Probleme gibt es hingegen mit dem Google Playstore, Banking-Apps oder Gpay (Google Wallet). Auch die Benachrichtigungen der Apps funktionieren nach der Entsperrung ohne Einschränkungen. Das Mix Fold 4 läuft aktuell mit HyperOS auf Basis von Android 14 und soll 4 Jahre Systemupdates und 5 Jahre Sicherheitsupdates erhalten.
Wer schon immer von zwei mobilen Browserfenstern nebeneinander oder WhatsApp und Browser nebeneinander geträumt hat, kommt mit Mix Fold 4 voll auf seine Kosten. Ich fühle mich auf meinem Smartphone durch das Kopieren und dann wieder in die Multitasking-Übersicht wechseln, um irgendwo anders etwas einzufügen oder nachzulesen, immer irgendwie eingeschränkt. Das Problem ist hier definitiv gelöst und wie man Fenster verschiebt und anpinnt, hat man spätestens nach einer Woche raus. Auch das Beantworten von Nachrichten bei Whatsapp oder E-Mails ist einfach um eine Nummer komfortabler und vor allem deutlich schneller, als es mit einem herkömmlichen Smartphone möglich ist. Der Wechsel zwischen den Bildschirmen durch Auf- und Zuklappen geht wirklich pfeilschnell und die Doppelansicht mit zwei “Smartphones nebeneinander” wird sogar zwischengespeichert und kann dann wieder aufgerufen werden. Das alles macht wirklich einen sehr durchdachten Eindruck und ich habe keine besondere Funktion vermisst.
Ich habe wieder eine Anleitung erstellt, wie man alle Apps auf dem Mix Fold 4 in deutscher Sprache bedienen kann. Auch die Unmengen an chinesischer Bloatware sollte man bei der Ersteinrichtung loswerden. Das chinesische Xiaomi Mix Fold 4 hat den Safetynet Check bestanden, hat Widevine L1 und der Playstore ist auch offiziell zertifiziert.
Kamera des Xiaomi Mix Fold 4
Das Mix Fold 4 tritt an, um der dürftigen Kameraqualität bei Foldables endlich ein Ende zu setzen. Dafür gibt ein Leica optimiertes Quad-Kamera Setup mit zwei Frontkameras, jeweils eine pro Display versteht sich. Hier noch mal die Kameraspezifikationen im Überblick:
- Hauptkamera: 50MP (Light Hunter 800), f/1.7, OIS
- Ultraweitwinkel: 12MP, f/2.2, 120° FoV
- Telephoto 2x Zoom: 50MP, f/2.0, 47mm
- Periskop 5x Zoom: 10MP, f/2.9, OIS, 115mm
- 2 x Frontkamera: 16MP, f/2.2
Tageslichtaufnahmen
An den Aufnahmen bei guten Lichtverhältnissen gibt es beim Xiaomi Mix Fold 4 eigentlich nicht wirklich viel auszusetzen. Obwohl ich den kräftigen Leica Modus gewählt habe, würde ich mir teilweise noch etwas mehr Kontrast und einfach mehr HDR WOW wünschen, aber das ist wahrscheinlich eher Geschmackssache. Was Schärfe, Details und akkurate Farben angeht, macht das Mix Fold 4 hier einen super Job und die Hauptkamera kann problemlos mit den Flagships da draußen mithalten.
Solange man nicht weit in die Ultraweitwinkelaufnahmen hereinzoomt, ist die Qualität im Gesamten durchaus zufriedenstellend. Aber hier ist der Unterschied zu echten Flagships mit Pixelbinning Sensoren schon relativ deutlich sichtbar. Für den ein oder anderen Schnappschuss aber noch zu gebrauchen und immerhin kann die Kamera sogar Videos mit 4K aufnehmen.
Die 5X Zoom-Kamera liefert gerade bei Tag einen echten Mehrwert und sorgt für scharfe, detailreiche und farblich super abgestimmte Aufnahmen.
Die 2X Kamera ist auch für Makroaufnahmen zuständig und die gelingen in solider Qualität. Auch Portraits sind mit der 2X oder mit der Hauptkamera möglich.
Nachtaufnahmen
Die Nachtaufnahmen sind etwas durch die Hardware limitiert und könnten noch etwas mehr Helligkeit vertragen. Das erreicht man leider auch nicht über den dedizierten Nachtmodus und so werden einige Details von der Dunkelheit verschluckt. Dennoch ist es beeindruckend, wie Xiaomi das Rauschen deutlich unterdrückt und hier solch gute Nachtaufnahmen mit starker farblicher Abstimmung liefert.
Bei Nacht übernimmt die 2X Aufnahmen stets die Hauptkamera und es wird nicht auf den dedizierten Sensoren gewechselt.
Bei Nachtaufnahmen ist die UWW-Kamera leider kaum noch zu gebrauchen. Hier sollte man auf die 5X Kamera oder die Hauptkamera zurückgreifen.
Mit dem dedizierten Nachtmodus sind die Aufnahmen der 5X Zoom-Kamera noch brauchbar, aber teilweise ist das Rauschen schon sehr stark und viele Details fängt man so auch nicht mehr ein. Zumindest etwas Kunstlicht sollte noch vorhanden sein, um wirklich gute Aufnahmen zu erzielen.
Selfies
Es gibt zwar gleich zwei 16MP Frontkameras, aber beide sind nicht sonderlich gut. So richtig scharf wird keine Aufnahme und die Details und Schärfe der Aufnahmen hält sich in Grenzen.
Videoaufnahmen mit dem Xiaomi Mix Fold 4
Mit gleich 3 Kameras kann man ordentlich stabilisierte Aufnahmen in 4K mit 30 FPS machen. Das ist für ein Foldable gerade noch in Ordnung, für ein gleich teures normales Flagship allerdings zu wenig. Dennoch sind die Aufnahmen gut und auch die Selfie Kameras sind immerhin bei 1080p bis 60 FPS stabilisiert. Mit der 5X Kamera lässt sich leider nur in Full-HD filmen und nicht bei 4K. Die Soundqualität bei den Aufnahmen ist gut.
Zusammenfassung der Kamera des Xiaomi Mix Fold 4
Auch ohne direkten Vergleich sehe ich das Vivo X Fold 3 Pro bei den Kameras etwas vorn, wenngleich das Xiaomi hier eine starke Kameraperformance liefert. Der Unterschied zu einem ebenfalls chinesischen Nicht-Foldable ist dann doch noch sehr deutlich. Die Flexibilität mit vier wirklich guten Kameras ist aber nicht von der Hand zu weisen und gerade Portraits gelingen wieder mal exzellent. Bei Tag und Nacht ist die Hauptkamera auch gut zu gebrauchen und selbst bei der Videofunktion haben wir das gewohnt starke Xiaomi Flagship Erlebnis.
Konnektivität und Kommunikation
Das Mix Fold 4 überzeugte in den letzten beiden Wochen stets mit solidem Empfang und keinerlei Auffälligkeiten. Folgende Bänder inklusive des wichtigen LTE Band 20 für Deutschland und Europa werden unterstützt:
- 5G:n1 / n2/ n3 / n5 / n7 / n8 / n12 / n20/ n26 / n28 / n38 / n40 / n41 / n48 / n66 / n77 /
n78 / n79 - 4G:FDD-LTE:B1 / B2 / B3 / B4 / B5 / B7 / B8 / B12 / B17 / B18 / B19 / B20 / B26 / B28 / B66
TDD-LTE:B34 / B38 / B39 / B40 / B41 / B42 / B48
Damit ist man sogar weltweit bestens aufgestellt und in Deutschland funktionierten sogar VoLTE und VoWiFi ohne Probleme mit meiner Vodafone SIM. Auch kann man mit Dual-SIM auf 2 physische SIM-Karten zurückgreifen, nur auf eSIM muss man bei chinesischen Smartphones leider verzichten. Die Gesprächsqualität ist gut.
Das Mix Fold 4 unterstützt mit WiFi 7 und Bluetooth 5.4 die modernsten Standards. In meinem WiFi 6 Netz kamen 2 Wände und 10 Meter später noch gute 261/52MBit/s aus meiner Gigabit-Leitung an. Bluetooth funktionierte wie üblich ohne Probleme und laut Xiaomi werden die hochauflösenden Codecs AptX, AptX HD, AptX Adaptive, LDAC, LHDC 5.0 und LC3 unterstützt. Mit Dual-Bluetooth können sogar zwei Kopfhörer gleichzeitig gekoppelt werden und man kann mit unterschiedlichen Kopfhörern gemeinsam Musik hören oder einen Film schauen. Auch Dual-Satellitennavigation mit Beidou, FPS, Galileo und QZSS ermöglicht zusammen mit Glonass eine blitzschnelle und auf 3 Meter genaue Bestimmung des Standortes. In der Praxis gab es weder im Auto noch als Fußgänger irgendwelche Probleme bei der Navigation. An Sensoren ist neben NFC zum mobilen Bezahlen das Xiaomi Mix Fold 4 mit allem vollgepackt, was man sonst noch benötigt: Beschleunigungssensor, Näherungssensor, Helligkeitssensor, Gyroskop, Kompass, Infrarotsender und sogar ein Barometer.
Lautstärke und Qualität der Stereo Lautsprecher sind in Ordnung, aber definitiv nichts besonders und sogar hörbar schlechter, als bei normalen Flagships. Auffällig ist zudem, dass der obere Lautsprecher deutlich leiser als der untere ist. Schade, denn gerade beim Foldable hätte ich mich für YouTube-Videos im großen Format über starke Lautsprecher gefreut. Aber die fallen dem extrem dünnen Design zum Opfer.
Akkulaufzeit des Xiaomi Mix Fold 4
Mit einem Akku von 5100 mAh ist das Foldable ähnlich gut ausgestattet wie normale Smartphones. Das macht sich auch bei der Akkulaufzeit bemerkbar und in der Praxis konnte das Mix Fold 4 problemlos mit guten Flaggschiffen mithalten. Selbst mit regelmäßig aufgeklapptem Display kam ich problemlos auf eine DOT (Zeit mit eingeschaltetem Display) von 6 bis 7 Stunden und erst nach 2 vollen Tagen musste das Mix Fold 4 wieder an die Steckdose. Im PCMark Akkutest lieferte das Gerät mit 15 Stunden und 49 Minuten (Automatik/120Hz – zugeklappt) ein ordentliches Ergebnis ab. Auch aufgeklappt können sich die Ergebnisse sehen lassen. Eine Stunde YouTube kostete im zusammengeklappten Zustand 4% und im aufgeklappten Zustand 9%, was ebenfalls solide Werte sind.
Akkulaufzeit Einheit: StdDas Komfort-Feature des kabellosen Ladens wird mit dem entsprechenden Ladegerät sogar bis 50W unterstützt. Die kabelgebundene Ladegeschwindigkeit ist allerdings nicht auf dem gewohnt hohen Xiaomi-Niveau. Über eine Stunde dauert der Ladevorgang von 1 auf 99% mit dem 67W Ladeadapter. In der Welt der Foldables dennoch ein guter Wert, der allerdings vom direkten Konkurrenten aus China um fast die Hälfte unterboten wird.
Testergebnis
Bisher gab es noch kein Foldable von Xiaomi in Deutschland und das wird sich wohl auch dieses Mal nicht ändern. Und selbst wenn, dann wird das Gerät hier wahrscheinlich 2000€ kosten und ein reines Prestigeobjekt sein, wie wir es schon vom Honor Magic V2 kennen. Niemand außer Samsung traut sich ernsthaft mit echten Foldables auf den deutschen Markt und das kann ich zugegebenermaßen auch verstehen. Vielleicht probiert der eine oder andere Mutige “Alman” mal ein Flip-Foldable aus, weil er irgendwie davon überzeugt ist, dass Smartphones zu groß sind, aber auch die kehren schnell wieder zum normalen Smartphone zurück. Zumindest wenn ich unser Team, unsere Kommentare und mein Umfeld als Maßstab nehme. In unserer Tech-Bubble kenne ich auch kaum jemanden, der irgendwie von Foldables überzeugt ist. Dafür erkennt man auf den großen Technikmessen Inder und Chinesen am Foldable, denn dort könnten sich die faltbaren Riesen in den nächsten Jahren wirklich durchsetzen. In Deutschland brauchen wir für vieles einfach länger und so langsam sehe ich sogar schwarz für die Foldables, denn Samsung alleine wird wohl kaum die Trendwende einleiten.
Ob man ein Foldable wirklich braucht oder nicht, sei mal dahingestellt. Meine zwei Wochen mit dem Xiaomi Mix Fold 4 haben auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht und für produktives Arbeiten und auch Medienkonsum am Smartphone haben die großen Klapphandys definitiv ihre Vorteile. Dabei verhält sich das Mix Fold 4 in allen anderen Lebenslagen wie ein normales Smartphone und fällt auch im aufgeklappten Zustand nicht unnötig auf. Die Kameras sind zwar nicht die besten auf dem Markt, aber auch nicht meilenweit davon entfernt. Dafür sind die Displays, die Verarbeitung und auch die Software mittlerweile ziemlich ausgereift und das merkt man auch. Wer ernsthaft auf der Suche nach einem Foldable ist, sollte sich zumindest das Xiaomi Mix Fold 4 ansehen. Bei einem Preis von 1500€ für ein Import-Smartphone muss das Geld schon relativ locker sitzen, um hier ernsthaft zuschlagen zu können. Für knapp 600€ war zuletzt nur das Honor Magic 6 Pro (zum Test) im Angebot, mit dem einzigen Unterschied, dass man es nicht zu einem 8-Zoll-Gerät falten kann.
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Darf ich mir für Tests etwas wünschen? Es wäre wirklich super, wenn bei den Tests darauf eingegangen wird, ob der USB-c eine Videoausgabe macht. Samsung hat das ja schon fast als Standard und ich nutze es tatsächlich um per VPN auf meinen PC zuzugreifen oder mit Videobrille im großen Format Videos zu schauen.
Danke für die tolle Arbeit.
Servus, natürlich darfst du dir etwas wünschen, aber das steht doch schon drin: “USB-C 3.0 (5GBit/s) Anschluss, der auch Bildübertragung unterstützt.”
Beste Grüße
Jonas
Ja, das ist mir jetzt aber peinlich. Hab ich überlesen sorry😳
Hab ich sonst immer vermisst.
Akkulaufzeit & Ladegeschwindigkeit
“In der Welt der Foldables dennoch ein guter Wert, der allerdings vom direkten Konkurrenten aus China (Vivo X Fold 3 Pro) um fast die Hälfte unterboten wird.”
Richtig, deshalb erhalten auch beide Foldables in dieser Wertung 95%
In der Welt des Jonas A. macht dies offensichtlich Sinn…?
Servus, danke für den Hinweis. Das sollte nicht so sein. Ich habe die Wertung des Xiaomi angepasst.
Beste Grüße
Jonas
@CHINAHANDYS.net Könnt ihr nicht auch mal das Honor Magic V3 testen? Die CN Version ist ja schon seit Wochen verfügbar, danke vorab.
Es muß jetzt SMARTZONE heißen 🙂
Wir geben unser Bestes! Hoffentlich bekommen wir es nach dem Launch für einen Test zur Verfügung gestellt.
Sowas wird sich nie durchsetzen, brauch kein Mensch, will auch niemand. Die nach oben aufklappen kann ban ja noch verstehen von der Praxistauglichkeit, aber sowas hier, nö, einfach nö!
Stimme dir voll zu. So erging es auch dem Internet, dem Handy bzw Smartphone, Elektroauto, den Grünen…
seh ich auch so. Das Foldable bietet einfach wenig Vorteil, dafür aber viel Nachteil. Das große Display ist kratz- und druckempfindlich. Es hat ein ungünstiges Format. Es wird auch nur mit Fingern bedient. Es ist immer noch deutlich kleiner als ein Tablet oder Notebook. Dafür ist das Foldable zusammengeklappt aber deutlich dicker, liegt schlechter in der Hand, ist weniger robust und hat unterwegs einfach sehr wenig Usecases. Generell haben Tablets keinen wirklichen Markt mehr. Entweder man nimmt das Smartphone. Wenn das nervt, greift man direkt zum Notebook oder PC mit Tastatur und großem Display. Alles dazwischen macht irgendwie keinen rechten… Weiterlesen »
Richtig, diese Foldables werden sich niemals durchsetzen, weil ich sowas nicht brauche.
sehe das genauso wie du. nur halt bei den Geräten die sich nach oben aufklappen lassen. 😂 wo is da der Mehrwert? vom Smartphone zum Tablet zu falten kann ich ja noch verstehen. aber aus dünn dick machen? why?
Und Du bestimmst was Sinn macht oder was nicht?
Es gibt Menschen, die mit einem Smartphone ARBEITEN und mit einem Fold hat man das Telefon und ein Tablet in einem mittlerweile kompakten Format, immer mit dabei.