CPU | Snapdragon 8 Gen 2 - 1 x 3,2 GHz + 4 x 2,8 GHz + 3 x 2,0 GHz |
---|---|
RAM | 16 GB RAM |
Speicher | 1 TB |
GPU | Adreno 740 |
Display | 2520 x 1080, 6,6 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | HyperOS - Android 13 |
Akkukapazität | 4800 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 50 MP + 12MP (dual) + 10MP (triple) |
Frontkamera | 20 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 26, 34, 38, 39, 40, 41 |
5G | 1, 3, 5, 8, 28, 38, 40, 41, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 255 g |
Maße | 161,2 x 73,5 x 10,9 mm |
Antutu (v10) | 1554351 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Xiaomi |
Getestet am | 10.10.2023 |
Inhaltsverzeichnis
Faltbare Smartphones sind mittlerweile keine Seltenheit mehr, jede Generation übertrifft dabei die vorherige, wenn auch oft in kleinen Schritten. Ein großes Manko der Geräte ist mitunter die Dicke. Xiaomi bringt jedoch mit dem Mix Fold 3 ein neues Modell, welches in dieser Kategorie nun beinahe mit herkömmlichen Smartphones gleichziehen kann. In den vergangenen Wochen hatte ich eines der dünnsten Foldables im Einsatz und habe versucht den Snapdragon 8 Gen 2, die sechs Kameras, inklusive eines 5-fach-Zooms und den üppigen 4800 mAh Akku auszureizen. Wie sich das Gerät geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem ausführlichen Test.
Design & Verarbeitung
Xiaomi Mix Fold 2 |
Xiaomi Mix Fold 3 |
Samsung Galaxy Z Fold 5 |
|
Größe | 161,6 x 73,9 x 11,2mm | 161,2 x 73,5 x 10,9mm | 154,9 x 67,1 x 13,4mm |
Gewicht | 262g | 255g | 253g |
CPU | Snapdragon 8+ Gen 1 - 1 x 3,2GHz + 3 x 2,5GHz + 4 x 1,8GHz | Snapdragon 8 Gen 2 - 1 x 3,2 GHz + 4 x 2,8 GHz + 3 x 2,0 GHz | Snapdragon 8 Gen 2 - 1 x 3,2 GHz + 4 x 2,8 GHz + 3 x 2,0 GHz |
RAM | 12 GB RAM | 16 GB RAM | 12 GB RAM |
Speicher erweiterbar | Nein | Nein | Nein |
Display | 2520 x 1080, 6,6 Zoll, Auflösung, Größe 120Hz (AMOLED) | 2520 x 1080, 6,6 Zoll 120Hz (AMOLED) | 6,2 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | Android, HyperOS | Android 13, HyperOS | Android 13, One UI |
Akku | 4500 mAh (65 Watt) |
4800 mAh (67 Watt)
kabelloses Laden |
4400 mAh (25 Watt)
kabelloses Laden |
Kameras | 50 MP + 8MP (dual) + 13MP (triple) | 50 MP + 12MP (dual) + 10MP (triple) | 50 MP + 12MP (dual) + 12MP (triple) |
Frontkamera | 20 MP | 20 MP | 10 MP |
Anschlüsse | USB-C, Dual-SIM | USB-C, Dual-SIM | USB-C, Dual-SIM |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID | Fingerabdruck, Face-ID | Fingerabdruck, Face-ID |
Empfang |
5G: n1, n3, n5, n8, n20, n28, n38, n41, n77, n78 4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 34, 39, 40, 41 |
5G: n1, n3, n5, n8, n28, n38, n40, n41, n77, n78 4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 26, 34, 38, 39, 40, 41 |
5G: n1, n3, n5, n7, n8, n20, n28, n38, n41, n66, n77, n78 4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 20, 25, 26, 28, 66, 38, 39, 40, 41 |
Zum Testbericht |
Fangen wir gleich mit den Abmessungen an: Zusammengeklappt kommt es auf 161,2 x 73,5 x 11 mm, also schon ordentlich kompakt. Ausgeklappt gewinnt es deutlich an Spannweite und misst nun 161,2 x 143,3 x 5,3 mm (L x B x H). Zum Vergleich, mein Red Magic 8 Pro (zum Test) ist auch nicht gerade schlank und ist 9,5 mm dick. Ein Galaxy Z Fold 5 (zum Test) kommt auf 13,4 mm, nur das Honor Magic V2 (zur Ankündigung) fällt mit 9,9 mm nochmals dünner aus als Xiaomis Mix Fold 3.
Machen wir gleich beim Gewicht weiter – dieses richtet sich mit einer Abweichung von vier Gramm nach der Farbe und beträgt in der leichtesten Variante 255 Gramm. Die Wahl des Materials beeinflusst das Gewicht also leicht. Für Schwarz gibt es zwei Varianten, eine mit Kunstlederrückseite und eine besonders widerstandsfähige mit „Dragon Scale Fiber“, was letztlich ähnlich beschaffen ist wie Carbon. Glas als Rückseite erhält man unterdessen nur mit der goldenen Variante.
Außen kommt ein 6,56-Zoll-AMOLED-Display mit Gorilla Glas Victus 2 zum Einsatz, im Inneren gibt es ein 8,03-Zoll-AMOLED-Display, dessen Schutzschicht aus einem Mix aus Glas und Kunststoff besteht. Für den Rahmen kommt Aluminium zum Einsatz, ebenso für die Buttons. Das Scharnier für die Öffnung wirkt nach wie vor massiv und zumindest mittlerer Druck reicht nicht, um das Gerät nach hinten zu verbiegen.
Des Weiteren schließt das Gerät nahezu lückenlos und soll auf bis zu 500.000 Faltvorgänge getestet worden sein. Bei 45°, 135° und 180° soll es Einrastpunkte geben, die ich aber nicht so richtig bestätigen kann. Der Widerstand beim Auf- und Zuklappen fällt recht ordentlich aus und in gewissen Winkeln drückt das Eigengewicht die Oberseite bis zum nächsten „Einrastpunkt“ zu. Das innere Display wird kurz vor der 90° Marke aktiviert.
Die Aufteilung der Interaktionspunkte und Anschlüsse sind gemixt. Die Stereo-Speaker, der SIM-Slot und ein Mikrofon sind im oberen Display-Rahmen integriert. USB-Typ-C (3.0), die Tasten, zwei weitere Mikrofone sowie ein Infrarot-Sender, sind im unteren Rahmen eingelassen. Jeweils einen Selfie-Sensor innen und außen gibt es natürlich auch, dieser wird in beiden Fällen als Punch-Hole ausgeführt. Außen oben mittig, innen links oben.
Auf der Rückseite befindet sich ein großes, 2 mm herausragendes Kameramodul, mit einem prominent platzierten Leica-Logo. Vier Sensoren, ein LED-Blitz und weitere Sensorik befinden sich im oberen Drittel des Smartphones, ansonsten wurde nur ein Xiaomi-Logo auf der Rückseite verewigt.
Da bei einem faltbaren Smartphone der Fingerabdrucksensor ebenfalls zweimal ausgeführt werden müsste, wenn er sich unter dem Display befände, entschied sich Xiaomi abermals für einen Sensor im Power-Button. Der Button an sich fällt recht schmal aus, eher untypisch für Fingerabdrucksensoren, jedoch bin ich mit der Ausführung rundum zufrieden und hatte zu jeder Zeit 10 von 10 Treffer, samt rasanter Entsperrzeit.
Was die Verarbeitung angeht, gibt es nichts zu beanstanden. Der Spalt im gefalteten Zustand direkt am Scharnier ist minimal. Alles wirkt wertig und stabil, so wie es bei einem Gerät für über 1200 Euro auch sein sollte. Das hohe Gewicht könnte für den ein oder anderen ein negativer Punkt sein, ich bin aber daran gewöhnt und empfand es nicht als störend.
Unser Modell mit Kunstlederrückseite hat viele Tage lose im Rucksack, bei Sand und Wasser am Strand und auch in der Hosentasche mit Schlüsseln ohne Rückstände überstanden. Auch oberflächliche „Kratzer“ ließen sich einfach wegwischen.
Lieferumfang des Xiaomi Mix Fold 3
Das Mix Fold 3 wird in einer üppigen Schachtel mit viel Dämmmaterial geliefert. Die Kartonage sieht schick aus, besticht aber nicht durch einen raffinierten Schließmechanismus. Da das Gerät für den chinesischen Markt vorgesehen ist, hat das Netzteil einen CN-Stecker. Shops wie TradingShenzhen legen aber den passenden Adapter bei.
- Ladegerät (CN, 67 Watt, 6,2V/3,25A)
- USB Type-C auf USB-A Kabel (ca. 50 cm)
- Schutzfolie äußeres Display (bereits aufgetragen)
- Schutzfolie inneres Display (bereits aufgetragen)
- SIM-Pin
- Schnellstartanleitung
- Garantiehinweise
- Schutzhülle (hinten komplett, front nur Rahmen)
Display des Xiaomi Mix Fold 3
Ich habe die Displays schon mehrfach angesprochen, wir wollen sie aber noch einmal genauer unter die Lupe nehmen.
Starten wir mit der Außenseite. Das Mix Fold 3 besitzt einen 6,56 Zoll großen Screen bei einem Seitenverhältnis von 21:9. Die Auflösung beträgt 2520 x 1080 Pixel, also Full HD+ und kommt so auf eine Pixeldichte pro Zoll von 417 Punkten. Das Panel verwendet natürlich AMOLED-Technik und ist mit LTPO ausgestattet. Somit kann es frei zwischen 1 und 120 Hz regeln, was insbesondere dem Akku zugutekommt.
Spannender ist aber, wie das innere Display umgesetzt wird. Hier kommt ein 8,03 Zoll AMOLED-Screen zum Einsatz. Auflösung und Seitenverhältnis fallen recht wild aus: 2160 x 1916 Pixel. Das ergibt eine Pixeldichte von 359 Pixel pro Zoll. In der Praxis ist das Display aber dennoch angenehm scharf. Wichtig ist auch hier die LTPO-Funktionalität, wodurch dynamisch zwischen 1 und 120 Hz geregelt werden kann.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxBeide Displays genießen außerdem eine Abtastrate von 240 Hz, wodurch sehr genaue Eingaben möglich sind. Eigenhändig kann man an den Bildschirmen bis zu 1080 Lux anlegen. Bei direkter Sonneneinstrahlung regelt das Gerät aber auch bis auf gemessene 2150 Lux hoch, hell genug, um sogar mit Sonnenbrille bequem ablesen zu können und mehr als bei der faltbaren Konkurrenz. Geschützt wird das äußere Glas, wie schon erwähnt, durch Gorilla Glas Victus 2.
Das äußere Display ist außerdem zum Gelenk hin flach, zur gegenüberliegenden Seite jedoch abgerundet, während das Innere zum Rand hin komplett flach bleibt. Die Blickwinkel sind bei beiden Displays stabil, die Farbabweichung ist minimal und auch die Helligkeit leidet kaum. Dank AMOLED bekommen wir auch einen hervorragenden Schwarzwert geboten.
Für Videos steht HDR10+ und Dolby Vision bereit. Im Menü für das Display lassen sich zudem einige Einstellungen separat für beide Displays treffen, hier sind auch noch weitere „Bildverbesserer“ als AI-Features zuschaltbar. Im Standard ist zudem „Satt“ als Farbschema ausgewählt, man kann aber auch „Lebhaft“ oder „Original Color Pro“ wählen. Zudem stehen „P3“, „sRGB“ und „Original“ als Presets zur Verfügung. Wer will, kann Xiaomi-typisch die Displayfarben auch komplett manuell anpassen.
Wer bei den großen Streaming-Anbietern Videos in Full-HD schauen will, kann dies mit dem Mix Fold 3 tun, denn Xiaomi hat die Widevine L1 Zertifizierung auch für das chinesische Gerät am Start.
Ein Always-on-Display ist diesmal auch dauerhaft am Start, geht also nicht mehr nach maximal 10 Minuten aus. Stattdessen kann man auch einen Zeitraum wählen, in dem das AOD eingeschaltet bleibt.
Zwischenfazit Display
Ich empfinde das große Display als ansprechend. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich das Gerät wohl eher zu 80 Prozent geschlossen und lediglich zu 20 Prozent aufgeklappt genutzt habe. Den großen Bildschirm habe ich meist zum Anschauen von Videos oder Bilder genutzt – seltener, um Bilder aufzunehmen. Gaming mit aufgeklapptem Bildschirm empfand ich als angenehm.
Weniger habe ich es zum Surfen oder Lesen genutzt und unterwegs macht man sich meist nicht die Mühe, es erst aufzuklappen. Im aufgeklappten Zustand nimmt man den Knick bei frontaler Draufsicht kaum wahr. Das ändert sich aber, sobald eine Lichtquelle reflektiert wird. Beim Darüberstreichen ist dieser auch deutlich spürbar. Außerdem wird das Gerät im offenen Zustand als Tablet erkannt, was auf einigen einzelnen Websites oder bei älteren Apps zu Darstellungsproblemen führen kann, insbesondere wenn man den Modus dann aktiv wechselt.
Leistung & System
Ein aktuelles Smartphone für vierstellige Eurobeträge sollte nicht weniger als den aktuellsten Prozessor beherbergen. Leider kommt das Mix Fold 3 etwas zu früh für den Snapdragon 8 Gen 3 auf den Markt, somit kommt der noch aktuellste Snapdragon 8 Gen 2 zum Einsatz.
Soll aber natürlich nicht heißen, dass dieser nicht genügend Power für die alltäglichen Aufgaben hätte. Als kleine Auffrischung kommt der SD 8 Gen 2 mit vier Clustern und einer extra GPU-Einheit daher:
- 1 x Cortex-X3 mit bis zu 3,2 GHz
- 2 x Cortex-A715 mit bis zu 2,8 GHz
- 2 x Cortex-A710 mit bis zu 2,8 GHz
- 3 x Cortex-A510 mit bis zu 2,0 GHZ
- Adreno 740 GPU mit bis zu 700 MHz
Hergestellt wird der Prozessor im 4 nm-Verfahren. Effizienz und Leistung sind mehr als nur ausreichend, um das Mix Fold 3 zu befeuern, auch wenn nicht die höchsten Benchmarkergebnisse erzielt werden. Beispielsweise werden im Antutu V10 Bench 1550000 Punkte abgerufen. Insgesamt schlägt sich das Mix Fold 3 hervorragend, wäre da nicht die Sache mit der Abwärme.
Schon das Mix Fold 2 (zum Test) litt an Hitzeproblemen. Doch das Mix Fold 3 kann dieses Problem trotz neuem Prozessor nicht ablegen. Es geht sogar so weit, dass die 20-minütigen Grafik-Benchmarks abbrechen und die App abstürzt, bevor dieser beendet werden kann. Egal, ob aufgeklappt oder geschlossen, das Mix Fold 3 wird bei Belastung zu heiß und taktet nicht weit genug herunter, um dies auszugleichen.
Das ist natürlich unschön, man sollte aber im Hinterkopf behalten, dass nicht mal aktuelle Spiele das Handy so fordern, dass ein ähnliches Resultat im Alltag zu erwarten wäre.
Abgesehen von diesem Punkt flutscht es. Bewegt wird sich in der Regel mit 120 Hz, durch Menüs und selbst im Browser liegt der Wert an, was zu sauberen und sehr flüssigen Animationen und Übergängen führt. Die dynamische Regelung legt aber auch immer wieder lediglich 1 Hz an und spart damit bei Standbildern immens an Akku. Etwas seltsam ist in diesem Zusammenhang, dass beim AOD durchgehend 30 Hz anliegen.
Das Gerät steht in den Varianten 12 + 256, 16 + 512 und 16 + 1000 GB zur Verfügung. Dabei kommt für den RAM in allen Versionen schneller LPDDR5X Speicher zum Einsatz (ca. 8,5 GB/s), aber auch der Speicher auf UFS 4.0 Basis kann sich sehen lassen.
Gleichzeitig ist Gaming auf dem großen Bildschirm samt flüssiger Bildausgabe ein tolles Erlebnis, selbst gegenüber einem reinen Gaming-Smartphone. Ich könnte mir so ein Foldable auch gut mit Schultertasten vorstellen, um den regulären Gaming-Smartphones endgültig Konkurrenz zu machen. Samsung soll angeblich demnächst auf einen AMD-Grafikchip setzen – wir werden sehen.
MIUI for Fold auf dem Xiaomi Mix Fold 3
Wie auch beim Mix Fold 2 kommt wieder Xiaomis angepasste Software zum Einsatz. Die Basis bildet wie immer Android, diesmal aber in Version 13. MIUI Fold basiert dabei auf dem bekannten MIUI (V14.1.9), wurde aber für die speziellen Gegebenheiten eines faltbaren Smartphones angepasst. Ein Beispiel wäre in etwa das automatische Umschalten zwischen Tablet-Modus und Smartphone-Modus, oder die zusätzlichen Menüpunkte für das zweite Display.
Der Sicherheitspatch ist aktuell und im Verlauf des Tests gab es eine größere Aktualisierung mit Fehlerbehebungen und Stabilitätsverbesserungen, dramatische Bugs sind mir aber ohnehin nicht aufgefallen.
Das große Display eignet sich natürlich für verschiedene Multitasking Aufgaben und Xiaomi hat noch weiter am System gefeilt, um eine möglichst einfache Bedienung von zwei gleichzeitigen Apps zu ermöglichen. Dennoch ist das Aufspalten zweier Apps nach wie vor nur über die Horizontale möglich, nicht aber über die Vertikale.
Xiaomis eigene Apps und Systemfunktionen sind optimal auf das größere Platzangebot angepasst, teilweise hilft hier die Erkennung als Tablet. Die meisten Drittanbieter-Apps nutzen den Bildschirm aus, einzelne, insbesondere steinalte Apps verzerren das Bild aber gelegentlich.
Weiterhin kann auch wieder die Taskleiste, sowie das „Floating Window“ aktiviert werden, was die Multitasking-Möglichkeiten noch weiter verbessert.
Eignung für Deutschland
Die Einschätzung für das Mix Fold 2 gilt auch dieses Jahr für das Mix Fold 3. Das Gerät wird nur in China angeboten und eine globale-Version ist unwahrscheinlich. Google-Apps sind nicht vorinstalliert, der PlayStore und die restliche Riege an Applikationen lässt sich aber aus dem MIUI-Store oder als APK beziehen und installieren. Anschließend kann der PlayStore ganz normal genutzt werden. Die Einrichtung könnt Ihr in wenigen Minuten mit dieser Anleitung durchführen.
Es war bei mir nicht möglich, Screenshots vom geöffneten Bildschirm anzufertigen, stattdessen wurden die Bilder immer auf die linke Seite reduziert. Wie auch der Vorgänger besteht das Mix Fold 3 den SaftyNet Check und funktioniert somit für Google Wallet. Neben Englisch stehen nur verschiedene chinesische Dialekte als Systemsprache zur Verfügung, doch die Übersetzung ist weitestgehend fehlerfrei und kommt ohne chinesische Überbleibsel aus.
Auch beim Mix Fold 3 wird es vermutlich keine Xiaomi.eu ROM geben. Die unterschiedlichen Strukturen der Software lassen sich nicht so ohne Weiteres von normalen Geräten übertragen.
Kameras des Xiaomi Mix Fold 3
Ein großer Kritikpunkt am Vorgänger waren die Kameras, die nicht auf Flaggschiff-Niveau waren, während für das Gerät mehr als Flaggschiff-Preise aufgerufen wurden.
Xiaomi hat in diesem Fall beim Mix Fold 3 nachgebessert und nicht nur mehr Kameras integriert, sondern diese auch deutlich aufgewertet. Zwar kommt weiterhin nicht das bestmögliche zum Einsatz und man hält einen Respektabstand zum eigentlichen Flaggschiff, dem Xiaomi 13 Ultra (zum Test), aber die Bilder können sich durchaus sehen lassen und das Set-up lässt kaum Wünsche offen:
- Hauptsensor: Sony IMX800, 23mm Brennweite, 50 MP, f/1.77 Blende, 2.0 μm Pixelgröße, 7 Linsen, OIS, Autofokus
- Ultraweitwinkelsensor: Omnivision OV13B10, 12 mm Brennweite, 12 MP, f/2.2 Blende, 1.12 μm Pixelgröße, 5 Linsen, 120°
- Telephotosensor: 75 mm Brennweite, 10 MP, f/2.0 Blende, 5 Linsen, 3.2x Vergrößerung, OIS, Autofokus
- Periskopsensor: 115 mm Brennweite, 10 MP, f/2.92 Blende, 4 Linsen, 5x Vergrößerung, OIS, Autofokus
- Selfie-Sensor (2x): 20 MP
Besonders beeindruckend fallen die Fotos mit 5-facher Vergrößerung auf, während der Hauptsensor gewohnt starke Qualität bei Tag und Nacht liefert. Doch schauen wir uns die einzelnen Kategorien im Detail an.
Hauptkamera
Der Sensor wurde gegenüber dem Xiaomi 13 (zum Test) mit einer größeren Blende ausgestattet und bietet eine besondere Form von OIS (optischer Stabilisierung). Dieses SMA OIS bietet vor allem eine einfachere Bauweise und weniger Stromverbrauch, bei gleichzeitig schnellerer Reaktionszeit und kürzeren Reaktionswegen. Letztlich erhält man hierdurch primär ein ruhigeres Bild, was sich insbesondere bei Nachtaufnahmen und auch ein wenig beim Filmen zeigt.
Die Bilder hingegen können sich auch insgesamt sehen lassen. Durch die Kooperation mit Leica stehen unheimlich viele Einstellungsmöglichkeiten parat, eine Schnelleinstellung ist hier „Leica Vibrant“ und „Leica Authentic“. Ein paar Beispiele dazu seht ihr hier. Schaut für mehr gerne im Testbericht zum Xiaomi 13 Pro (zum Test) rein.
Tageslicht
Ein starker Dynamikumfang und viele Details bestechen beim Mix Fold 3. Bildrauschen ist auch in dunkleren Bereichen kein Thema. Ausgezeichnete Aufnahmen sind die Folge, die sich auch vor Konkurrenten nicht verstecken brauchen. Selbst schwierige Lichtverhältnisse werden gemeistert.
Nachtaufnahmen
Großartig fallen auch die nächtlichen Schnappschüsse aus. Details und Farbgebung können überwiegend überzeugen. Dynamisch wird der Nachtmodus auch in Standardaufnahmen eingewoben, wobei auf eine kurze Auslösezeit Wert gelegt wird, solange die Szenerie gut ausgeleuchtet wird. Wer will, kann aber manuell mehr Licht forcieren, indem der Nachtmodus direkt gewählt wird. Jedoch werden die Aufnahmen nicht immer positiv davon beeinflusst. Bei längerer Belichtung wird das Bild gerne mal etwas zu hell gezeichnet. Dies hebt das Objekt hervor, jedoch auf Kosten der Details und des Bildrauschens in dunklen Ecken, wobei hier die etwas größere Blende einen Gewinn darstellt und sich die Aufnahmen gegenüber dem Xiaomi 13 leicht verbessern. Nachts ist man mit dem Mix Fold 3 definitiv gut aufgehoben.
Zoom
Um besser die Vergleiche zwischen den Linsen darstellen zu können, hier ein paar Beispiele, wie die Bilder mit verschiedenen Zoomstufen gelingen.
Ultraweitwinkelkamera
Der Sensor liest sich fast identisch zum Xiaomi 13 und kann trotz geringerer Pixelmenge von 12 MP bei Tageslichtaufnahmen überzeugen. Natürlich muss man Abstriche bei Dynamik und Farbtreue hinnehmen und auch der Zoomfaktor im Bild wird durch leichte Unschärfe am Rand begrenzt.
Nachtaufnahmen sind durch die Bank etwas dunkler als bei der Hauptkamera, erzeugen aber trotzdem schöne Erinnerungen durch einen starken Kontrast, welcher sich auch auf großen Monitoren behaupten kann. Lediglich kleine Details gehen gerne mal unter.
Telephoto/Portraitkamera
Interessanter wird es bei der ersten der beiden Zoomstufen. Mit einer 3,2-fachen Vergrößerung holt der 10-MP-Sensor das Objekt nah heran. Der OIS hilft besonders bei Nachtaufnahmen. Im Mittel sind die Bilder etwas heller als bei der Hauptkamera, worunter auch der Kontrast leidet. Trotzdem zeichnen sich die Bilder durch eine gute Farbstimmung und klare Aufnahmen aus.
Portraits
Neben dem Zoom ist der Sensor auch für die bekannten Bokeh-Aufnahmen zuständig. Und was soll man sagen, bei diesen überzeugt besonders die Abtrennung der Bildebenen, selbst Haare und Lücken werden tadellos erfasst. Was die Schärfe in Gesichtern angeht, macht man gegenüber dem Xiaomi 13 mit fast identischem Sensor kleine Fortschritte, es gibt aber noch Luft nach oben.
Periskopkamera
Kommen wir nun zum wohl interessantesten Sensor. Mit 10 MP und OIS ist der Periskopsensor ähnlich ausgestattet wie die Portraitkamera. Doch der höhere Zoomfaktor ist nicht zu unterschätzen. Im Test habe ich mich dabei ertappt, den Portraitsensor meist links liegenzulassen und gleich zum 5-fach-Äquivalent zu greifen.
Tagsüber sind auch hier die Ergebnisse toll, etwas farbtreuer als bei der Portraitkamera und zeigen neben einer guten Dynamik auch viele Details. Nachts sind gute Aufnahmen schwerer zu realisieren. Wenn die Lichtverhältnisse einigermaßen stimmen und man ein ruhiges Händchen beweist, kann man aber auch hier starke Fotos schießen, die besonders im Kontrast gefallen.
Selfiekamera
Mit 20 MP greift Xiaomi wohl auf das Upgrade seines „Brot und Butter“-Sensors zurück, den wir schon aus diversen Smartphones kennen. In der Regel wird das Gesicht gut herausgestellt. Deaktiviert man die „Verschönerungen“ zeichnet der Sensor ein detailreiches-Bild mit einem guten Dynamikumfang, aber etwas schwächelndem Kontrast.
Besonders bei Gegen- oder Seitenlicht wird das Bild aber auch schnell mal überbelichtet. Die Abtrennung der Bildbereiche klappt in der Regel ohne Probleme.
Videos
Videos können mit der Hauptkamera bei bis zu 8K mit 24 FPS gedreht werden. Selbst bei diesen Settings wird noch rudimentär stabilisiert, wirklich schön wird die Aufnahme aber eher mit 4K bei 60 FPS. Hier greift die Stabilisierung von OIS und EIS voll durch und beruhigt das Bild hervorragend, was man schon in der Videovorschau merkt.
Beide Zoom-Kameras erreichen ebenfalls 4K/60 FPS und werden sauber stabilisiert. Einzig der Ultraweitwinkelsensor fällt heraus und liefert nur 4K/30 FPS. Die Steuerung hat so ihre Tücken. Man muss wissen, welcher Sensor welche Kombination unterstützt, da man sonst schnell mal mit dem falschen Sensor filmt. So geschieht es schnell, dass statt des UWW-Sensors mit der Hauptkamera gefilmt wird, oder diese wiederum beim Zoomen nicht automatisch umschaltet.
Trotz 20-MP-Sensor bei den beiden Selfie-Kameras sind hier nur 1080p (Full HD) möglich, dafür lassen sich aber bis zu 60 FPS anlegen. Auch die Selfie-Kamera wird wunderbar stabilisiert, wobei der Sensor ohne OIS etwas ruckartiger arbeitet. Stellenweise werden Gesichter etwas zu weich gezeichnet, ansonsten sind die Aufnahmen angenehm anzusehen.
Wer will, kann sich hier übrigens einen Teleprompter zuschalten, für die Social-Media-Creator da draußen. Dies wird auch durch die hervorragenden Tonaufnahmen der drei Mikrofone unterstützt.
Im aufgeklappten Zustand ist es auch eine nette Funktion, den Frontbildschirm für die Video-Vorschau zu nutzen, um die besseren rückseitigen Kameras als Selfie-Kamera zu verwenden.
Konnektivität und Kommunikation
Dual SIM ist beim Xiaomi Mix Fold 3 erneut gesetzt. Nano-SIM ist logischerweise eure Wahl, zwei davon könnt ihr einsetzen. VoLTE und VoWifi sind beide möglich und wurden von mir jeweils im Vodafone Netz getestet.
Ein Wermutstropfen gibt es jedoch. Das Mix Fold 3 besitzt in der chinesischen Version kein LTE-Band 20! Das macht den Empfang an vielen Stellen eher mäßig gut – im Telekom-Netz dürftet ihr aber kaum Einschränkungen spüren. Im Urlaub in Griechenland hatte ich oft nur E, wenn die Partnerin 5G hatte und selbst in der Münchner U-Bahn war kaum Empfang, während mein Ersatzhandy im mobilen Netz unterwegs war. Von ländlichen Gebieten brauche ich gar nicht erst anzufangen.
- 4G: B1 / B2 / B3 / B4 / B5 / B7 / B8 / B12 / B17 / B18 / B19 / B26 / B34 / B38 / B39 / B40 / B41 / B42
- 5G: N1 / N3 / N5 / N8 / N28a / N38 / N40 / N41 / N77 / N78 / N79
Dem gegenüber steht eine vortreffliche WLAN-Integration bis zu WiFi 7. Durch mehrere Wände hindurch waren der Empfang und die Bandbreite stark. Auch Bluetooth ist auf aktuellem Stand und damit in Version 5.3 vorhanden. Unterstützt werden HiFi Codecs, wie LDAC, aptX-HD und LHDC (ASHA). Bezahlen ist kontaktlos via NFC möglich, was auch einwandfrei im Test funktionierte.
Für die Navigation kommen GLONASS, Galileo, QZSS, BEIDOU und dual Band (L1 / L5) GPS, sowie A-GPS zum Einsatz. Navigieren war weder in Deutschland noch in Griechenland ein Problem und der 3D-Fix fand binnen Sekunden auf 2-3 Meter genau statt.
Im Bereich Sound ist das Mix Fold 3 erneut mit einem Dual-Speaker Set-up ausgestattet. Ich finde, auch hier hat Xiaomi Fortschritte gemacht. Höhen sind erneut sehr klar, bis in hohe Lautstärken. Durch das nach wie vor sehr flach ausfallende Design bleibt aber der Bass deutlich im Hintertreffen, wirkt zuweilen sehr dumpf. Mitten hingegen haben etwas mehr Spiel und insbesondere Stimmen sind gut verständlich. Allgemein kann das Mix Fold 3 recht laut aufspielen.
Akkulaufzeit des Xiaomi Mix Fold 3
Trotz riesiger Fläche bleibt der Akku eher durchschnittlich. Zwar legt man zum Mix Fold 2 um 300 mAh zu und erreicht damit im Fold-Bereich gute 4800 mAh, doch selbst das reicht gerade so, um das Smartphone locker einen vollen Tag zu nutzen. Xiaomi selbst wirbt mit der Zahl von 1,39 Tagen.
Über den Tag hinweg haben sich so 6-7 Stunden Screen-On-Time ergeben. Videos steckt das Gerät gut weg, und selbst mit aufgeklapptem Display verbraucht eine Stunde YouTube nur 7 % Akku. Gaming zehrt schon eher an den Reserven und bei einer Stunde 3D-Gaming, sind hier schnell 20 % oder mehr weg.
Der Benchmark zeigt jedoch, dass sich das Mix Fold 3 leicht von seinem Vorgänger absetzen kann. 13 Stunden im kompakten und 9,5 im aufgefalteten Zustand lassen auf gute Optimierung schließen. Der Unterschied zwischen 60 Hertz-Modus und intelligentem 120 Hertz-Modus ist sehr gering. Das Display nutzt also die Möglichkeit, die Hertz-Zahl herunter zu regeln, wann immer es geht und beweist dieses überzeugend im Test.
Gleichzeitig spendiert Xiaomi dem Gerät ein großes Upgrade bei der Ladegeschwindigkeit. 67 Watt sind nun mit dem beiliegenden Netzteil möglich. Diese pumpen das Smartphone in knapp 40 Minuten voll. Beeindruckender ist jedoch die Unterstützung für 50 Watt Wireless Charging, welche mit 1,5 Stunden ebenfalls angenehm überschaubar ausfällt. Allerdings erkauft sich Xiaomi diese Leistung mit Wärme. Bei beiden Ladeverfahren wird das Gerät ordentlich erhitzt. Hier hätten wir uns etwas weniger Wärmeentwicklung gewünscht.
Testergebnis
Das Mix Fold 3 ist ein Mix Fold 2 (zum Test), nur besser. Bessere Software, bessere Hardware und ein verbessertes Design für das Scharnier. Letztlich macht Xiaomi keine großen Sprünge, aber dafür kleinere, sichere, rundum positiv zu betrachtende Schritte, hin zu einem starken Foldable. Wer mit dem Mix Fold 2 beispielsweise schon kurz davor war, den Import zu wagen, aber wegen der Kameras noch gewartet hat, kann nun bedenkenlos zugreifen.
Doch noch gibt es einiges, was verbessert werden kann. Hitzeentwicklung unter Last ist da so ein Problem. Trotz deutlicher Verbesserungen haben die Kameras bisher nicht das Optimum erreicht und auch was die Softwareanpassungen, speziell für den Einsatzzweck eines faltbaren Smartphones angeht, liegt noch viel Potenzial begraben.
Keine gigantischen Sprünge erwarte ich in nächster Zeit beim Display. Die hier verbauten Modelle sind bereits Top, lediglich die Auflösung des großen Screens kann man noch etwas hochschrauben. Gut wäre es auch noch mehr Akkukapazität. Ein Tag reicht den meisten vermutlich aus, aber auf langen Reisen kann es schon mal knapp werden.
Gewicht und Abmessungen sind beim Mix Fold 3 Geschmackssache. Ich finde, dass Xiaomi einen guten Kompromiss getroffen hat. Foldables werden sicher noch etwas dünner werden, aber bis jetzt hat man hier schon einen guten Stich gelandet.
Bliebe noch der Preis. Über 1300 € kostet das Xiaomi Mix Fold 3 in der kleinsten Variante mit 12/256 GB. Das ist schon eine ganze Menge für ein Foldable mit Kompromissen. Denn man tauscht zurzeit noch die Funktionalität des Faltens, gegen das noch bessere Kamera Set-up eines sogar günstigeren Xiaomi 13 Ultra (zum Test). Bedenken sollte man zudem, dass das Smartphone primär für den chinesischen Markt entwickelt wurde und man daher einige Einschränkungen im System hinnehmen muss. Das fehlende LTE Band 20 ist in einigen Ländern ein heftiger Dämpfer. Ansonsten ist das Mix Fold 3 ein astreines Smartphone und ein richtig gutes Foldable, mit dem ich während des Tests viel Spaß hatte. Ob es sich allerdings als Import-Geheimtipp etablieren kann, wagen wir aufgrund des Preises und dem fehlenden LTE Band 20 zu bezweifeln.
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Herrlich geschrieben! Immer eine Freude deine Tests zu lesen! 😊