Xiaomi Mini-PC mit Thunderbolt 4 vorgestellt
Sogenannte Mini-PCs werden in den letzten Monaten immer beliebter. Kleine chinesische Hersteller wie Geekom oder Beelink können mit ihren Minis ungestört auf Kundenfang gehen. Dem setzt der Tech-Gigant Xiaomi nun ein Ende und hat am Wochenende einen eigenen Mi Mini-PC vorgestellt. Dabei handelt es sich keineswegs um ein Barebone, wie z.B. bei den bekannten Intel NUC Modellen, sondern um einen ab Werk voll einsatzbereiten sehr kompakten Computer. Schauen wir uns hier zunächst die Hardware des 500€ teuren Gerätes an. In den nächsten Wochen werden wir den Xiaomi Mini-PC natürlich auch ausführlich testen. Das chinesische Windows System muss man anpassen, ansonsten wird es beim Import keinerlei Einschränkungen geben.
Design und Anschlüsse
Der Xiaomi Mini-PC setzt auf das typische quaderförmige Design, das wir von den meisten Herstellern kennen. Noch unauffälliger als der schwarze Quader mit Abmessungen von 112 x 112 x 38mm kann ein kleiner Computer gar nicht mehr sein. Das Gewicht von 437 Gramm ist ebenfalls keine Erwähnung wert und der PC ist dahar auch leicht zu transportieren. Im Lieferumfang ist leider nur ein Stromkabel enthalten und eine kurze Anleitung. Hier würden wir uns wie üblich über Kabel freuen. Den Vesa Standard hat sich Xiaomi wohl auch gespart. Diesen verwendet man normalerweise, um den Mini-PC an der Rückseite eines Monitors zu befestigen.
Klare Vorteile hat ein Großkonzern wie Xiaomi bei den Anschlüssen an einem Mini-PC. Kleinere Hersteller müssen hier häufig kämpfen, um aktuelle Standards zu unterstützen. Xiaomis Mini-PC bietet folgenden Anschlüsse auf der Vorder- und Rückseite:
Vorn:
- Powerbutton
- 2 x USB-A 3.2 Anschluss (einmal mit Strom bei ausgeschaltetem PC)
- dezente weiße LED
- 3,5mm Aux-Anschluss (Lautsprecher & Mikrofon)
Hinten:
- 2 x Thunderbolt 4
- 2,5 GBit-LAN-Anschluss
- 1 x USB-A 2.0 Anschluss
- 1 x USB-A 3.1 Anschluss
- 2 x HDMI 2.1 Anschluss
- Stromanschluss (DC-In)
Xiaomi glänzt hier nicht nur mit vielen Anschlüssen, sondern die beiden Thunderbolt 4 Anschlüsse sind ein Game-Changer bei Mini-PCs. Otto-Normal Nutzer haben davon zwar nur wenig, aber theoretisch kann man jeweils zwei 4K Displays mit 60Hz pro Thunderbolt Anschluss betreiben und externe Grafikkarten sind ebenfalls ein Einsatzzweck. Ansonsten werden auch Otto-Normal Nutzer mit dieser Anschlussvielfalt glücklich.
Leistung und System des Xiaomi Mini-PC
Angetrieben wird der Mini-PC von einem Intel Core i5-1240P Prozessor aus der aktuellen Alder-Lake-Serie. Der 12-Kern-Prozessor ist nicht mal ein Jahr und wir hatten den I7 der gleichen Baureihe bereit im XiaomiBook Pro (2022) im Test. Der i5 aus dem Xiaomi Mini-PC ist lediglich etwas niedriger getaktet. Als Orientierung sind die Benchmarks durchaus geeignet. Auch der i5-1240P wird im sparsamen 10nm Verfahren gefertigt und dazu passt auch das maximal 100 Watt starke Netzteil des Mini-PCs.
Geekbench SingleDie integrierte Intel Xe Grafikeinheit wird die Spielperformance stark limitieren. Aktuelle Spiele sind höchstens auf niedrigen Grafikeinstellungen mit knapp 60 FPS spielbar. Dass hier keine extra Grafikkarten zum Einsatz kommen, ist bei Mini-PCs aber normal. Bei der Prozessorleistung wird der i5 Prozessor des Xiaomi Mini-PC jedenfalls oben mitspielen.
Wie gut das Kühlsystem arbeitet, kann erst ein Praxistest zeigen. Aber auch hier sind die Erwartungen an Xiaomi definitiv hoch. Insgesamt sollte dieser PC bei der Verarbeitung und dem Aufbau punkten können. Den Bildern nach zu urteilen, kann man die RAM-Sticks und die SSD einfach wechseln. Ausgeliefert wird der Computer aber immer mit 16GB LPDDR4 RAM (3200MHz) und einer 512GB PCIe 4.0 NVME SSD. Auch da kann kaum ein anderer Hersteller mithalten und bei der SSD Geschwindigkeit könnt ihr euch in der folgenden Grafik am Beelink GTR6 orientieren.
SSD Benchmark (read) Einheit: MB/sBeim Import sollte man beachten, dass hier kein aktiviertes Windows 11 mit dabei ist. Die vorinstallierte chinesische Version kann nicht ohne Umwege auf Deutsch gestellt werden. Ihr müsst entsprechend eine Lizenz für Windows 11 Pro selbst erwerben, was jedoch nicht sonderlich teuer ist.
Verfügbarkeit und Preis
Xiaomi verlangt 3699 RMB für den neuen Mini-PC und damit knapp 500€. Auf dem Datenblatt kann es Xiaomi zu diesem Preis problemlos mit ähnlich teuren Beelink oder Geekom PCs aufnehmen. Dennoch muss sich auch Xiaomi noch einem ausführlichen Test stellen. Kaum ein Hersteller kann man den modernen Anschlüssen mithalten und der aktuelle Prozessor macht den kleineren Herstellern auch Kummer. Für den Endkunden ist es letztendlich aber nur von Vorteil, wenn ein Riese wie Xiaomi auch auf dem Markt der Mini-PCs mitmischt. Alle Tests und News zu Mini-Computern findet ihr übrigens auf unserer Übersichtsseite zu Mini-PCs.
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Mich stört das die meisten mini pc’s keinen Displayports haben. Für mich kommt nur Lenovo infrage.
Paar Punkte:
LPDDR4 ist aufgelötet und kann im allgemeinen nicht erweitert werden.
Im Bereich um €500 kriegt bei Import von Alibaba auch gerade den neuen Beelink GTR7 in manchen Fällen behaupten die Händler mit 32GB/1TB (glaubwürdig weil es das Ding momentan nicht als barebone gibt)
Und der ryzen 7840HS wischt mit dem 1240P nur den Boden auf, insbesondere ist Radeon 780M iGPU Spieletauglich (low middle class laptop).
Also nein der Xiaomi mini PC klingt alles andere als faszinierend.
Servus Andreas,
wie kommst du auf das aufgelötet? Das kann ich so nicht bestätigen. Ansonsten gebe ich dir aber recht, so wirklich empfehlenswert ist der Mini-PC nicht. Der Test kommt nächste Woche.
Beste Grüße
Jonas
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