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Xiaomi Mini-PC im Test

Getestet von Jonas Andre am
Vorteile
  • umfangreiche und moderne Anschlüsse
  • perfekte Verarbeitung und extrem kompakt
  • 2 x Thunderbolt 4
  • gute Leistung
  • sehr sparsam in Betrieb
Nachteile
  • recht teuer
  • kein Mikrofon
  • Windows 11 Pro müsst ihr selbst installieren!
  • mäßiger WLAN Empfang
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Der Markt an Mini-PCs nimmt weiter an Fahrt auf und da darf natürlich auch Xiaomi nicht fehlen. Der Xiaomi Mini-PC kombiniert aktuellste Hardware mit modernsten Anschlüssen in einem extrem kompakten und leichten Gehäuse. Große Tower-PCs waren in China noch nie das Thema schlechthin und sind heutzutage eigentlich nur noch für Gamer und bei anspruchsvollen Video- und Bildbearbeitungen wirklich relevant. Der Xiaomi Mini-PC ist aktuell nur in China erhältlich und beim Import werden knapp 650€ für die 16 + 512GB Varianten mit Intel i5 1240p Prozessor fällig. Damit ist der Xiaomi PC schonmal kein Schnäppchen im Vergleich zu Modellen von Beelink, Geekom, Minisforum und Co. Aber wo genau liegen die Stärken und Schwächen des Mini-PCs und für wen könnte sich der Import dennoch lohnen? Genau das finden wir in diesem ausführlichen Testbericht zum Xiaomi Mini-PC heraus.

Xiaomi Mini PC Design Verarbeitung 6

Der Mini-PC von Xiaomi im Test

Design und Verarbeitung

Seine Stärken spielt der Xiaomi Mini-PC gleich zu Beginn aus. Mit 112 x 112 x 38 Millimeter ist der PC super kompakt und mit 425 Gramm auch noch sehr leicht. Passend dazu ist das mattschwarze Design ebenso edel wie unauffällig. Auf der Oberseite ist kaum sichtbar ein Xiaomi Schriftzug untergebracht. Die Unterseite ist aus Kunststoff und kann abgenommen werden.

Der Rest des Gehäuses besteht aus einem abgerundeten Stück Metall. In der Rückseite ist ein schwarzes Stück Kunststoff für den Luftauslass und die Anschlüsse eingesetzt. Luft wird durch Bohrungen an den beiden Außenseiten eingesaugt. Insgesamt ist die Verarbeitung auf höchstem Niveau. Sämtliche Anschlüsse sitzen perfekt und alle Übergänge sind nicht spürbar.

Xiaomi Mini PC Design Verarbeitung 3

Wenn man die vier angeklebten Standfüße entfernt, dann kann man auch die Unterseite abnehmen. Dort sieht man zunächst noch eine Schutzplatte aus Metall, die man ebenfalls abschrauben muss, um Zugriff auf die Innereien des Xiaomi Mini-PC zu bekommen.

Erweiterbarkeit des Xiaomi Mini-PC

Für eine 2,5 Zoll SSD ist das Gehäuse des Xiaomi Mini-PC einfach schon zu klein. Im Inneren ist jedoch noch ein Steckplatz für eine mSATA SSD frei, mit dem ihr den Speicher entsprechend erweitern könnt. Die 32GB LPDDR4 RAM (3200MHz) stammen von Kingston und laufen im Dual-Channel Betrieb. Und der PCIe 4 Steckplatz ist mit einer PCIe 3.0 1TB SSD von Samsung belegt. Also da kann man höchstens auf DDR5 und PCIe 4 upgraden. In dem Fall würde sich dann sogar die Barebone Version lohnen.

Ohne Speicher und System gibt es den Xiaomi Mini-PC etwa 100€ günstiger. Das entspricht auch ziemlich exakt dem Preis für den verbauten RAM und die SSD.

Lieferumfang

XIaomi Mini PC Lieferumfang

Xiaomi liefert den ersten Mini-PC mit einem Netzteil mit Hohlstecker und einer Länge von 1,90 Meter aus. Das ist gerade für uns unpraktisch, da wir ein chinesisches Kaltgerätekabel problemlos ersetzen könnten. So muss man auf einen Adapter zurückgreifen, was ich für den dauerhaften Betrieb nicht empfehlen würde. Das Netzteil hat 100 Watt. Meiner Meinung nach hätte sich Xiaomi durch ein USB-C Netzteil von der Konkurrenz abheben können. Ansonsten sind nur zwei Ersatzschrauben und ein neuer Standfuß im Lieferumfang enthalten. Da ist die Konkurrenz deutlich besser aufgestellt und per Vesa Halterung kann man den Xiaomi Mini-PC auch nirgends anbringen.

Anschlüsse und Konnektivität des Xiaomi Mini-PC

Durch die beiden Thunderbolt 4 Anschlüsse und zwei HDMI 2.0 Ports kann man 4 Bildschirme am Xiaomi Mini-PC betreiben. Wenn man es darauf anlegt, sind sogar gleich vier 4K Displays mit 60Hz über die beiden Thunderbolt 4.0 möglich. Aber über HDMI ist das wohl deutlich günstiger umzusetzen mit den 4 Bildschirmen. Thunderbolt bietet ansonsten den Vorteil, eine externe Grafikkarte am Xiaomi Mini-PC zu betreiben. Ob das auch wirklich funktioniert, konnte ich in Ermangelung einer solchen Grafikkarte leider nicht testen. Folgende Anschlüsse sind am Xiaomi Mini-PC verfügbar:

Vorn:

Xiaomi Mini PC Anschluesse Ports 2

  • Powerbutton
  • 2 x USB-A 3.2 Anschluss (einmal mit Strom bei ausgeschaltetem PC)
  • dezente weiße Status LED
  • 3,5mm Aux-Anschluss (Lautsprecher & Mikrofon)

Hinten:

Xiaomi Mini PC Anschluesse Ports 1

  • 2 x Thunderbolt 4
  • 2,5 GBit-LAN-Anschluss
  • 1 x USB-A 2.0 Anschluss
  • 1 x USB-A 3.1 Anschluss
  • 2 x HDMI 2.1 Anschluss
  • Stromanschluss (DC-In)

Wie immer habe ich sämtliche Anschlüsse durchgemessen, wobei das Maximum bei mir schon mit 10GBit/s bei USB 3.1 erreicht wird. Thunderbolt kann theoretisch auch hier wieder 40 Gbit/s. Wer dafür entsprechende Hardware sein Eigen nennt, der kann hier Vorteile genießen.

Ein USB 2 Anschluss ist auch heute in meinen Augen noch sinnvoll, da man etwa beim Flashen von Smartphones darauf angewiesen sein könnte. Außerdem ist er wahrscheinlich bei jedem Menschen mit einer Tastatur und Maus Dongle belegt.

WLAN und Bluetooth

Gerade der WLAN-Empfang des Xiaomi Mini PC ist zwar nicht rekordverdächtig, aber 45/34 Mbit/s bei gewohnten 2 Wänden und 10 Meter Abstand reichen für alle erdenklichen Aufgaben aus. Dennoch auffällig, dass sich der Xiaomi Mini PC gerade bei hoher Entfernung zum Router so schwertut. Wer vollen Speed will, nutzt das Kabel und da kommt problemlos und konstant das Maximum von 1000 MBit/s aus meiner Leitung. Bluetooth zeigte im Test keinerlei Auffälligkeiten.

Leistung des Xiaomi Mini-PC

Angetrieben wird der Xiaomi Mini-PC von einem Intel Core i5-1240P Prozessor aus der aktuellen Alder-Lake-Serie. Der 12-Kern-Prozessor ist 1,5 Jahre alt und wir hatten den I7 der gleichen Baureihe bereits im XiaomiBook Pro (2022) im Test. Der i5 aus dem Xiaomi Mini-PC ist lediglich etwas niedriger getaktet. Im Vergleich mit ähnlich teuren Mini-PCs ist die integrierte Intel Xe Grafikkarte nicht auf Augenhöhe mit der Konkurrenz.

Geekbench Single
Geekbench Multi
3DMark Timespy

Aber der Benchmarkvergleich zum Geekom IT12 (Zum Test) mit leistungsstärkerem Intel i7-1260P Prozessor ist an dieser Stelle spannend. Die meisten Mini-PCs setzen in diesem Preisbereich aber auf AMD Prozessoren der 6000er-Serie. Gerade bei der Grafikleistung hat Intels 12. Prozessorgeneration kaum eine Chance. Auch dass der Chip von Intel noch im 10nm Verfahren produziert wird, ist der Leistung und Hitzeentwicklung kaum zuträglich. In der Praxis ist der Mini-PC von Xiaomi dennoch ein schnelles Arbeitsgerät, das kaum ins Stocken zu bringen ist. Es ist immer wieder beeindruckend, wie viel Leistung man bei einem so winzigen Computer geboten bekommt. Nicht ganz aktuell ist leider der LPDDR4 RAM (320MHz) und auch 16GB sind zwar viel, aber bei der Konkurrenz bekommt man größtenteils das Doppelte. Xiaomi wirbt zwar mit einem PCIe 4.0 Steckplatz, aber darin ist enttäuschenderweise nur eine PCIe 3 SSD verbaut. Die Geschwindigkeit der Samsung Platte zählt dennoch zu den Besten.

SSD Geschwindigkeit Xiaomi Mini PC

SSD Benchmark (read) Einheit: MB/s
SSD Benchmark (write) Einheit: MB/s

Hitzeentwicklung und Geräuschentwicklung

Unter Last wird das Gehäuse nach etwa 15 Minuten im Benchmark mit 42°C spürbar warm. Der CPU beginnt dann auch bereits die Leistung zu drosseln (Themal Throtteling). Das hat bei der Geräuschkulisse aber auch klare Vorteile, da der Lüfter maximal mit 46 dB(A) arbeitet. Das ist zwar laut, aber noch weit von einigen Konkurrenten entfernt. Mit Kopfhörern auf dem Kopf merkt man davon beim Zocken ohnehin nichts mehr. Im Office Betrieb ist der Lüfter meistens gar nicht wahrnehmbar, aber dreht auch öfter mal auf 42-43 dB(A) ohne erkennbaren Grund für 3-5 Minuten auf. Auch das ist entsprechend wahrnehmbar in einem ruhigen Raum und kann empfindliche Nutzer stören.

System des Xiaomi Mini PC

Auch beim System ist Xiaomi durch die chinesische Windows-Version ab Werk leider im Nachteil. Wie ihr einfach auf unser Windows 11 Pro wechseln könnt, erfahrt ihr in dieser Anleitung. Ihr solltet aber aktuell die Upgrade-Variante wählen, da bei einer Neuinstallation wohl auch noch spezielle Treiber notwendig sind. Bei Xiaomi konnte ich die Treiber auf der offiziellen Seite allerdings noch nicht finden. Sollte einer von euch den Link kennen, gerne ab damit in die Kommentare und ich ergänze das an dieser Stelle.

Ansonsten habt ihr nach dem Upgrade auf Windows 11 Pro (ihr könnt euch jeden Key, auch einen Windows 10 Pro Key für das Upgrade kaufen und landet dann bei Windows 11 Pro) einen aktivierten Sicherheitschip und bekommt natürlich auch alle Updates. Im BIOS habt ihr folgende Auswahlmöglichkeiten:

Stromverbrauch des SER6 Pro

Im Idle verbraucht der Xiaomi PC gerade mal 6-7 Watt, was der niedrigste je gemessene Wert bei uns im Test ist. Für die Dauernutzung, etwa zur Speicherverwaltung oder für andere Aufgaben im Smart Home ist der Mini-PC damit schonmal bestens geeignet. Auch ein 4K Video verlangt mit 15-20 Watt kaum Leistung und mit dem 100 Watt Netzteil würden die theoretisch auch zur Verfügung stehen. Unter Last in Benchmarks landet man dann doch bei 60-70 Watt und damit ist auch noch Reserve für eine zusätzliche Festplatte und USB-Geräte vorhanden. Obwohl der Intel CPU im älteren 10nm Verfahren hergestellt wurde, erweist sich der Chipsatz als besonders effizient. Schon der i7 der Serie konnte im Geekom IT12 überzeugen. Nach meinem Arbeitstag mit redaktioneller Arbeit und vielen Tabs samt YouTube-Videos waren nach 5 Stunden 90 Wh auf dem Messgerät. Das sind gerade mal 18 Watt pro Stunde an Verbrauch und auf Jahr gerechnet würde der PC knapp 33 kWh (etwa 35 Cent –> 11,55€) verbrauchen, wenn dieser jeden Tag für 5 Stunden in Betrieb wäre.

Testergebnis

Getestet von
Jonas Andre

Der Xiaomi Mini-PC macht im Vergleich zu Geekom, Beelink, Minisforum und Co. zwar einiges anderes, aber verschenkt letztendlich viel Potenzial. Gerade ein USB-C Netzteil wäre für Xiaomi wohl kaum ein Problem gewesen. Das große Highlight ist das schicke und sehr kompakte Design. Ansonsten entspricht vieles einfach dem Durchschnitt und mehr als gute Leistung und viele Anschlüsse bekommt man das mit dem Xiaomi Mini-PC auch nicht geboten. Dinge wie das chinesische Netzteil und der Wechsel auf europäisches Windows sind obendrein etwas ärgerlich. Aber auch wenn eine Global Version kommt, dann ist Xiaomi kaum eine Gefahr für die etablierten Marken. Die beiden Thunderbolt 4 Anschlüsse sind noch ein Highlight und wenn ihr die wirklich benötigt, dann könnt ihr tatsächlich über einen Import nachdenken. In unserer Mini-PC Bestenliste um die 600€ findet ihr im übrigen günstigere und leistungsstärkere Modelle.

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ShowXTech
Gast
ShowXTech (@guest_98550)
1 Jahr her

Also ein NUC Board mit Xiaomi Gehäuse

Chris
Gast
Chris (@guest_98420)
1 Jahr her

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