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Wer kennt es nicht: Der Weg zum Supermarkt dauert ewig. Das Auto steht viel zu weit weg. Die Anbindung der öffentlichen Verkehrsmittel zum Arbeitsplatz ist so schlecht, dass jeden Tag nochmal eine halbe Stunde extra geplant werden muss. Oder es ist einfach zu heiß, um in die Pedale des Fahrrads zu treten. Der Xiaomi Mijia Electric Scooter (M365) kann all diese Probleme lösen – und noch viel mehr! Wir haben den neuen E-Scooter von Xiaomi einem ausführlichen Test unterzogen.
Nachdem der chinesische Hersteller schon mit dem Ninebot Mini den klassischen Hoverboards den Kampf angesagt hat, setzt er nun neuen Maßstäbe- und zwar im Bereich der so genannten „Electro-Scooter“ (zu dt. Elektro-Roller). Diese elektrischen Fortbewegungsmittel erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Vor allem in der Stadt sind die kleinen, leichten und faltbaren Scooter ein idealer Begleiter, um sich lautlos, effizient und schnell fortzubewegen.
Lieferumfang und Vorbereitung
Der Mijia Scooter wurde bombensicher verpackt und fast betriebsfertig geliefert. Die Lenkstange muss nach dem Auspacken nach oben geklappt und mit dem Schnellspanner befestigt werden. Um zusätzliche Sicherheit zu schaffen, kann der Schnellspanner mit einer Sicherung aus Kunststoff zusätzlich fixiert werden. Dieser sitzt somit bombenfest. Danach müssen 4 Schrauben für die Montage des Lenkers festgezogen werden. Somit ist der Roller für den Start einsatzbereit. Im gesamten Lieferumfang befinden sich:
- Xiaomi Mijia Scooter
- Inbusschlüssel
- Schrauben (4 Stück)
- Netzteil (chinesischer Stecker)
- Verlängerungsschlauch für Luftpumpen
- Chinesische Anleitung und Sicherheitshinweise (gut veranschaulicht mit Bildern; eine englische Anleitung findet man hier)
Design und Verarbeitung
Der Elektro-Roller steht in den Farben schwarz und weiß zur Verfügung. Er ist direkt nach dem Auspacken und ein paar Handgriffen startklar. Die Luftreifen sind gummiert und haben einen Durchmesser von 8,5 Zoll (21,59 cm). Sie sind durch Standard-Autoventile an jeder Tankstelle oder mit einer entsprechende Luftpumpe einfach aufzupumpen. Die Bodenfreiheit liegt bei 87,5mm und das Gewicht bei 12,5kg. Das Gewicht sollte man nicht unterschätzen, denn das Zusammenklappen des Scooters macht ihn zwar handlicher, aber nicht leichter. Die Länge des Rollers liegt bei 108cm, die Breite (durch den Lenker) bei 34cm und die Höhe der Lenkstange misst ganze 114cm (eingeklappt ist er 49cm hoch).
Löst man den Schnellspanner, kann man den Lenker einklappen und mit dem Griff der Klingel am hinteren Spritzschutz einhaken. Eines der wohl interessantesten Bauteile ist der riesige 8650 mAh Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 280 Wh. Bei diesem Monstrum hat sich Xiaomi nicht lumpen lassen und der Rollerbesitzer profitiert von einer Reichweite bis zu 30km. Vier LEDs in der „Mittelkonsole” sorgen für die Batterieanzeige. Der Mijia Scooter ist IP65 zertifiziert. Dies bedeutet, dass er komplett staubdicht und alle elektronischen Teile – vor allem die Batterie – sind gegen Strahlwasser aus allen Richtungen geschützt.
Fahreigenschaften des Xiaomi Mijia Scooter
Der Roller lässt sich kinderleicht bedienen und fahren. Vor allem auf ebenmäßigen Untergründen wie Asphalt oder Böden mit kleinen Pflastersteinen macht das Fahren Spaß. Etwas ruckelig wird es allerdings, sobald man auf großen Pflastersteinen unterwegs ist und zum Fahren auf Kiesböden oder gar Sand ist der Roller ungeeignet. Leider gibt Xiaomi keine optimalen bar-Werte für den Druck an. Dies ist allerdings Geschmacksache und vor allem von der Beschaffenheit des Untergrundes, auf dem man sich bewegt, abhängig. Auf Asphalt kann man die Reifen sehr hart ohne Probleme fahren. Wer häufig auf unebenen Untergründen unterwegs ist, sollte die Reifen nicht auf volle Härte aufpumpen. In sehr engen Kurven und rutschigem Untergrund sollte man zudem den Frontantrieb beachten.
Die Geschwindigkeit reguliert man über ein kleines Gaspedal auf der rechten Seite des Lenkers. Xiaomi gibt eine maximale Geschwindigkeit von 25 km/h an, die man auch problemlos erreicht. Wir haben es laut der App sogar auf 27 km/h geschafft. Es ist schon verwunderlich, wie schnell man mit dem kleinen Roller fahren kann. Auf mittellangen Strecken ist man durchaus so schnell wie ein Fahrradfahrer. Was uns sehr gefallen hat, war die Cruise Control – ein eingebauter Tempomat. Hält man den Gashebel für ca. 5 Sekunden konstant auf einer Stelle, merkt sich der Roller die Geschwindigkeit und gibt von alleine Gas, bis man durch Bremsen oder erneutes Beschleunigen den Vorgang unterbricht. Ebenfalls überzeugt die Bremskraft des Mijia Scooter. Zum Stehen kommt man mit voller Bremswirkung nach 4-5 Metern. Auf der Rückseite ist sogar ein kleines Bremslicht angebracht.
Im Energiesparmodus ist die Geschwindigkeit auf 18 km/h gedrosselt. Ist der Akku einmal leer, lädt der M365 innerhalb von 5,5 Stunden relativ schnell voll. Ein klarer Vorteil gegenüber dem Ninebot Mini ist übrigens, dass man den Roller mit leerer Batterie fahren kann. Dies ist zwar – durch die Energierückgewinnung – etwas schwergängig, im Notfall allerdings eine sehr gute Alternative. À propos Energierückgewinnung: Das so genannte „Kinetic Energy Recovery System“ wandelt kinetische Energie, die während des Fahrens durch Bremsen entsteht, in Saft für den Akku um. Dies kann die Reichweite erhöhen.
Lustigerweise dachten wir zunächst, dass der Roller defekt sei. Das lag aber nur an der aus Sicherheitsgründen implementierten Start-Automatik. Erst nach leichtem Anrollen per Muskelkraft fährt der E-Scooter los, um so ungewollte Wegschießen im Stand zu vermeiden.
App-Unterstützung
Die Ninebot App verbindet sich über Bluetooth innerhalb von 2-3 Sekunden mit dem Xiaomi Mijia Scooter. Das Dashboard besteht aus einer schicken Geschwindigkeits- und Akkuanzeige inklusive Kompass und eine Angabe über die verbleibenden Kilometer. Im Menü findet man die Geräteeinstellungen, die Firmware Updates und Basisinformationen, sowie Batterie- und Reichweitedaten. Interessant sind hierbei die Geräteeinstellungen: Neben der Cruise Control (dem Tempomat) kann man hier den Accelerator Mode bestimmen und zwar in den Einstellungen „schwach“, „mittel“ oder „stark“. Der Name ist dabei etwas irreführend, denn dies hat nichts mit der Beschleunigung, sondern mit der Stärke des ABS-Systems zu tun. Stellt man ihn zum Beispiel auf „schwach“ rollt man sehr lange aus und spürt kaum Widerstand. Bei „stark“ allerdings sollte man schon aufpassen (wenn man auf Maximalgeschwindigkeit ist), denn der Bremseffekt durch den E-Scooter ist wirklich stark.
Vor allem für kurze Strecken in der Stadt ist der Xiaomi Mijia Scooter einfach der Wahnsinn. Man schont die Umwelt und das Auto. Auch auf Messegeländen oder in großen Lagerhallen bietet sich dieses stille Renngefährt an. Ausreichende Sicherheitsmaßnahmen, wie die Lichter und das ausgefeilte Bremssystem garantieren eine sichere Art der Fortbewegung. Lediglich die geringe Bodenfreiheit macht vor allem beim Überqueren von Bordsteinen oft Probleme. Sind diese nicht stark abgeflacht, so kommt nicht daran vorbei, abzusteigen und das gute Stück über das Hindernis zu hieven. Der Klappmechanismus ist für die Bahn ideal. Der Elektroroller kann problemlos zwischen die Sitze geschoben werden. Auch wenn es mal gar nicht weiter gehen sollte, packt man(n) ihn einfach auf die Schulter und geht vorbei. Frauen sollten jedoch unbedingt das hohe Gewicht beachten. Kleine Hindernisse stellen zwar kein Problem dar, allerdings werden die 12,5 kg bei längerem Fußmarsch oder riesigen Treppen echt schwer. Weiterhin zu beachten ist, dass bei 100kg Körpergewicht und Steigungen über 25% Schluss ist. Die Höhe der Lenkstange von 114cm lässt zu das auch Fahrer mit einer Größe von 2 Metern entspannt mit dem Roller fahren können. Im Gegenzug ist es gerade bei kleinen Kindern eher ein Nachteil, wobei wir bei solchen Geschwindigkeit eh nicht dazu raten, ein Kleinkind damit fahren zu lassen.
Testergebnis
Der Xiaomi Mijia Scooter überzeugt nicht nur durch sein Design. Neben dem edlen Mattschwarz und den roten Highlights sticht er vor allem durch Leistung hervor. Er ist ein idealer Ersatz für öffentliche Verkehrsmittel und Autos bei Strecken in der Innenstadt. Dabei ist der M365 genauso schnell wie ein Motorroller und schont dazu noch die Umwelt. Die Lenkstange bietet genügend Platz für eine Handyhalterung, um auch mal neue Strecken mit dem Navi zu erkunden. Gerade jetzt sind die Elektro-Roller sehr gefragt und das Preis-/Leistungsverhältnis und Design heben ihn stark von der Konkurrenz ab. Durch die deutsche Gesetzgebung für E-Scooter lässt sich der M365 allerdings nur auf Privatgelände nutzen. Damit bleibt eine Kaufempfehlung bei uns definitiv aus.
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Frage: Bei meinem M365 war jetzt in 6 Monaten schon sechs Mal der Hinterreifen platt – jedes Mal ein neuer Schlauch, auch der Reifen wurde schon ausgetauscht.
Eventuelle Hinterrad komplett neu besorgen, oder was kann es sonst sein?
Hey Ernst,
probier doch mal einen Reifen ohne Schlauch: Sowas hier. Bei Aliexpress findest du nochmals mehr Auswahl und die Reifen auch noch günstiger.
Beste Grüße
Jonas
Hallo CH-Team, ich hätte eine Frage zu der aktuellen Zulassungssituation im Bezug auf den M365. Oft wird ja geschrieben “nur für Privatgelände zugelassen”. Gibt es derweil schon eine Zulassung für den M365? Oder gibt es sogar spezielle M365 Modelle die eine “EU Zulassung” haben (ich habe Angebote des M365 aus der EU gsehen wo stand: “Xiaomi – M365-EU”)? Ich bin bin heute nämlich zufällig über einen Bericht (erst 3 Tage alt) eines Käufers des M365 bei Saturn gestoßen . Der schreibt folgendes:”An dem Roller gibt’s absolut nichts auszusetzen. Lasst euch nicht abschrecken vom Zusatz “nur für Privatgelände” ! Ihr könnt… Weiterlesen »
Servus Martin,
also der M365 kann durch die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h keine ABE erhalten. Auch wenn man ohne ABE eine Versicherung abschließen kann, ist diese nicht gültig und das fahren damit immer noch nicht legal. Xiaomi müsste ein neues Modell rausbringen, dass eben nur 20 km/h schnell ist, dann könnte es auch eine ABE geben und man wäre mit Versicherungsschutz legal unterwegs.
Beste Grüße
Jonas
Hallo Jonas, danke für die schnelle Rückmeldung und die Info’s. Dann also kein M365, schade:-(. Das ist aber wieder typisch für unsere Bürokratie. Alle reden von Umweltschutz, Co2 Reduktion, Feinstaubbelastung, usw.. Auf der anderen Seite werden dann so realitätsferne Vorgaben gemacht und jedes Land “kocht sein eigenes Süppchen”. Für jeden Blödsinn gibt es ja derweil eine EU Verordnung z.B. wie “krumm” oder “grade” eine Gurke sein müss oder darf und so weiter. Für E-Scooter gibt es aber sowas anscheinend nicht. Wäre ja auch zu einfach. Wie unten z.B. zu lesen ist, dürfen in Österreich die E-Scooter 25Km/h fahren….bei uns 20Km/h….woanders… Weiterlesen »
In Österreich ist das Fahren mit dem Scooter kein Problem da man 25 km h fahren darf. In Deutschland darf man nur 20 km h fahren,was ich nicht verstehe. Der Scooter ist sicher besser fuer die Umwelt als so manches E Auto , nur leider werden dadurch viel Gewerbetreibende, Verluste haben wenn man selber so mobil ist um so wenig Geld. Denn man braucht keinen Parkplatz und keine Steuer bezahlen und die Reichweite geht, wenn der dann schon auch nach 2.5 std aufgeladen ist. Den kann fast jeder fahren und tragen muss man den doch selten,denn der ist ja zum… Weiterlesen »
Vorsicht geboten. wurde von der polizei angehalten und jmd mit nem scooter ist an uns vorbeigefahren. der eine polizist zu dem anderen:”guck mal ob das einer mit elektroantrieb ist”
…
ich würde von einem kauf abraten.
“Frauen sollten jedoch unbedingt das hohe Gewicht beachten”
Ist das nicht ein wenig sexistisch? Ich kenne genügend Frauen die mit 12,5kg gar keine Probleme haben und auch Männer die damit zu kämpfen haben.
Keine normale Frau kann das Ding fröhlich durch die Gegend tragen, genauso wenig sollte ein normaler Mann Probleme damit haben. ?
Ich würde es eher als höflich bezeichnen.