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Endlich mal große Veränderungen im Bereich der Saugroboter: Der neue Mi Robot Vacuum Mop 2 Pro+ von Xiaomi verlässt sich zur Navigation nicht mehr auf einen Laser, sondern auf Kameras und Sensoren. Damit tritt der Mi Vacuum Cleaner 2 Pro Plus die Nachfolge des Mi Vacuum 2 bzw. Xiaomi Mi Vacuum Mop an. Preislich steigt der Neue zum gleichen Kurs ein und zu Beginn sollte man mit ca. 300€ rechnen.
Die Reinigungsleistung hebt man von 2100pa auf 3000pa beim neuen Mi Robot 2 Pro+ an, der Akku misst 5200mAh und der Laser zur Navigation weicht einem Dual-Kamera-System. Der „3D-VSLAM“ Algorithmus plus einen ToF-Sensor sollen ebenso zuverlässig navigieren wie der herkömmliche Laser. Im Test haben wir zum Glück direkt die Global Version. Der Mi Vacuum Mop 2 Pro+ lässt sich ganz normal mit der Mi Home App und deutschem Server verbinden.
Xiaomi Mi Robot Vacuum-Mop 2 Pro+ im Vergleich mit der Konkurrenz
Jetzt sind wir auch schlauer, was Roborock mit dem S6 MaxV vorhatte: Die Stereo-Kamera wurde dort zwar eingeführt, aber nur zur Unterstützung für den Laser. Nun ist man aber soweit, dass die Kamera alleine die Navigation zuverlässig übernehmen kann.
Das ist auch der größte Unterschied des Mi Robot Vacuum-Mop 2 Pro+ zu der Konkurrenz. Sonst kann er genauso staubsaugen, mit 3000pa sogar ganz schön kräftig, er wischt mit einem Tuch hinter sich her und hat einen großen Akku an Bord.
Mi Robot Vacuum-Mop 2 Pro+ | 360 S6 Pro | Roborock S6 MaxV | Roborock S5 Max | Mi Robot 2 | |
Saugleistung: | 3000pa | 2200pa | 2500pa | 2000pa | 2100pa |
Abmessungen: | 35 x 8,15cm | 35 x 10cm | 35 x 9,6cm | 35 x 9,6cm | 35 x 8cm |
Gewicht: | 3,7gk | 3,9kg | 3,7kg | 3,5kg | 3,6kg |
Lautstärke: | 53db | 60db | 65db | 68db | |
Wischfunktion: | |||||
Wasserbehälter: | 250ml | 200ml | 300ml | 290ml | 150ml |
Staubbehälter: | 550ml | 420ml | 460ml | 460ml | 420ml |
Akkugröße: | 5200mAh | 5200mAh | 5200mAh | 5200mAh | 3200mAh |
Laufzeit: | 150 min. | 180 min. | 180 min. | 150 min. | 120 min. |
Reinigungsfläche: | 240m² | 300m² | 300m² | 250m² | 150m² |
Appsteuerung: | Mi Home | 360 App | Mi Home / Roborock | Mi Home / Roborock | Mi Home |
Mapping: | |||||
Navigation: | Kamera | Laser | Laser + Kamera | Laser | Laser |
Vorteile der Kamera-Navigation:
Der größte Unterschied liegt in der Navigation mit der Kamera, denn auch andere Saugroboter bieten inzwischen so eine starke Reinigungsleistung. Eine Wischfunktion gehört schon lange zum guten Ton. Apropos Navigation via Kamera, bevor gleich jeder die Seite verlässt: Die Navigation funktioniert ebenso gut, wie man es von den Laser-Modellen gewöhnt ist, hat aber auch Eigenheiten.
- Gleich vorweg: Mit Zufallsprinzip hat das rein gar nichts zu tun – Es funktioniert wie man es gewöhnt ist und der Mi Robot Vacuum-Mop 2 Pro+ findet zielsicher seinen Weg.
- Die Dual-Kamera ist günstiger: Sowohl in der Produktion als auch danach. Auch wenn die Lasereinheit zuverlässig arbeitet, eine Kamera ist definitiv unanfälliger.
- Der Saugroboter wird ohne Laser kleiner und kommt besser unter niedrige Möbel.
- Und durch Updates gibt es bei der Kamera mehr Potential für Verbesserung.
China / Global Version:
Gefertigt wird der Xiaomi Mi Vacuum 2 Pro+ nun von Dreame – Die andere Firma aus dem Mi Ecosystem neben Roborock, Viomi und JIMMY ?. Das WLAN, das der Mi Vacuum 2 Pro+ aufbaut, gibt den Hinweis dazu. Hier hatten wir vor Kurzem den Dreame D9 im Test, der ebenfalls eine Saugleistung von 3000pa bietet.
Der Name „Xiaomi Mi Robot Vacuum-Mop 2 Pro+“ mit dem Zusatz „3D Explore Version“ ist verwirrend genug – Der Vorgänger war als „Mi Vacuum mit Wischfunktion“ oder „Mi Vacuum Pro“ einfacher. Den neuen Xiaomi Saugroboter haben wir als Global Version im Test, in China ist das Gerät unter dem Namen „Xiaomi Mijia T1“ auf dem Markt und kostet dort 2099 Yuan, umgerechnet ca. 270€.
Design / Verarbeitung / Lieferumfang
Am typischen Saugroboter-Design ändert sich nicht viel und der Mi Vacuum 2 Pro+ kommt erstmal nur in der schwarzen Farbvariante auf den Markt. Die Seiten rundherum sind aus mattschwarzem Kunststoff und unempfindlicher gegenüber Kratzern, der Deckel oben glänzend-schwarz und präsentiert aufgewirbelten Staub gerne. Am Saugroboter haben wir oben zwei Tasten, Arbeit starten und zurück zur Ladestation schicken, sowie darunter einen Abstandssensor, der nach oben hin gerichtet ist. Das Branding bleibt mit einem grauen „Mi“ Logo unauffällig.
Der Xiaomi Mi Vacuum-Mop Pro 2+ misst 35cm im Durchmesser und ist mit 8,15cm etwas niedriger als die Konkurrenz. Auf die Waage bringt der Saugroboter 3,7kg.
Unter der glänzenden Klappe findet sich wie gewohnt ein Pin zum Resetten des Saugers sowie die Kontrollleuchte für WiFi. Das Netzwerk lässt sich durch Drücken des Home- und Ladebuttons für drei Sekunden neu konfigurieren. Der Staubbehälter misst großzügige 550ml und lässt sich einfach als Ganzes entnehmen. Über dem Mülleimer kann man den Behälter kontaktlos (zum Staub) entleeren. Die 550ml reichen, je nach Verschmutzungsgrad und Größe der Wohnung, für ca. 3 bis 4 Saugvorgänge.
Lieferumfang des Mi Robot Vacuum-Mop 2 Pro+
Der Karton fällt durch die geringe Bauhöhe im Vergleich ziemlich kompakt aus und es liegt auch nur das Nötigste bei.
- Mi Robot Vacuum-Mop 2 Pro+ Saugroboter
- Integrierter Staubtank mit einem Volumen von 550 ml & einem Filter
- Wassertank und Wischtuch
- Ladestation
- Kabel (ca. 1,2m) mit EU-Stecker und normalem Kleingerätestecker
- Anleitung und Beilageheftchen, u.a. auf Deutsch
Ersatzteile finden sich bei Aliexpress zum gewohnt günstigen Kurs. Sucht hier nach „stytj02zhm“, dann bekommt man ein Set aus vier HEPA-Filtern, zwei Wischtüchern, zwei Seitenbürsten und einer Hauptbürste für ca. 15€ – Und damit sollte man zwei Jahre lang auskommen.
Zubehör bei Aliexpress (Schwarz)
Software: Mi Home App
Wir haben im Testbericht direkt die Global Version des neuen Xiaomi Saugroboter. Die Mi Home App (im Google Play Store) muss man dementsprechend auf den deutschen / europäischen Server stellen, um ihn zu verbinden. Unter dem China Server, unter dem bei uns daheim andere smarte Geräte laufen, ist der Mi Robot 2 Pro zwar gelistet, die Global Version ließ sich aber nicht verbinden.
Mit dem Update der Mi Home App sieht diese schicker aus und läuft auch flüssiger. Über den deutschen / EU Server hat man auch deutlich geringere Latenzen als über den China-Server. Auch besteht die Möglichkeit, eine Verknüpfung zum Saugroboter direkt auf dem Home-Screen des Smartphones zu platzieren.
Auch nett ist die Alexa Integration: Ist der Skill bereits mit Amazon Alexa verbunden, so informiert der Echo / die Alexa App direkt nach der Kopplung, dass der Xiaomi Robot Vacuum-Mop 2 Pro+ nun verbunden ist und, dass der Befehl „Saugroboter starten“ zur Verfügung steht.
Funktionen in der Mi Home App:
Die Mi Home App bzw. das Menü des Mi Vacuum-Mop 2 Pro+ ist selbsterklärend für den einfachen Gebrauch aufgebaut. Viele Einstellungen müssen aber erst im Menü gesucht werden. Auf dem Homescreen bekommt man direkt die gespeicherte Karte inklusive aller Räume und Sperrzonen präsentiert sowie die Route und Statistiken des letzten Saugvorgangs. Unten hat man direkt zwei Buttons: Start der Reinigung und Aufladen. Oben rechts befindet sich der Zugang zur Zonen- und Raumreinigung sowie „Spot“, um den Mi Vacuum-Mop 2 Pro+ zu einem gewählten Punkt in der Wohnung fahren zu lassen.
Zieht man unten das Menü hoch, lässt sich die Saugstärke ändern und das Wassermenge (wieviel Wasser verwendet werden soll) einstellen.
In den Einstellungen finden sich noch folgende Funktionen:
- „Experimentelle Funktionen“: Um die intelligente Karte zu aktivieren.
- „Verwaltung der Karten“: Die erstelle Karte anpassen, Sperr- und Nicht-Wisch Zonen einrichten, Räume benennen.
- Geräteeinstellungen: Teppich-Boost, Reinigung automatisch fortsetzen, Do-not-Disturb Modus, Sprache des Saugers und Laustärke der Ansagen.
- Geplante Reinigungen: Zeitplan zur automatischen Reinigung erstellen.
- Serviceplan: Zustand des Filters, Seitenbürste und Hauptbürste + Zubehör austauschen.
- Fernbedienung: Den Saugroboter manuell steuern.
- Aufsuchen meines Staubsauger-Wischers: Anzeigen auf der Karte + Sprachansage.
- Gerät teilen: Mit anderen Mi Home Accounts teilen (z.B. Familienmitgliedern).
- Automatisierung: „Wenn“ „Dann“ Bedingungen festlegen mit anderen Xiaomi Smart Home Geräten.
- Firmware Aktualisierung: Neues Update für den Saugroboter suchen und installieren.
Schade, dass eines meiner Lieblings-Features fehlt, das Roborock zum Beispiel bietet: Die Reinigungsleistung & Wassermenge für jeden Raum separat festzulegen. Zwar kann man sich Bereiche einzeichnen, die nicht gewischt werden sollen und der Teppichboost funktioniert zuverlässig, trotzdem hätte ich gerne im gefliesten Bad eine höhere Wassermenge als auf dem Parkett.
Aber sonst ist die Feature-Liste ziemlich vollständig und der Mi Vacuum-Mop 2 Pro+ lässt sich gut einrichten.
Saug- und Reinigungsleistung
Auf dem Papier hat der neue Xiaomi Mi Vacuum-Mop 2 Pro+ mit der Saugleistung von 3000pa deutlich zugelegt. Vier Saugstufen stehen hierfür zur Wahl: Leicht, Standard, Stark und Turbo. Auf normalen harten Böden (Parkett, Fließen, Vinyl, PVC) ist man mit „Standard“ schon gut aufgehoben und auch Dreck von draußen (derzeit z.B. Streusand) landen im Saubbehälter.
Auf Teppichen macht sich der automatische Teppich-Boost = „Turbo“ bemerkbar und die einzelnen Fasern werden regelrecht angehoben.
Auch darf ich dem Mi Vacuum Mop 2 Pro Plus zugutehalten, dass er auf seinen zwei Reifen sehr agil ist! Zum einen fährt er flüssiger um Kurven – Bei anderen Modellen ist das eher abgehackt, erst drehen dann wieder geradeaus fahren – und zum anderen fährt der neue Vacuum 2 Pro+ selbstbewusster auf hohe Teppiche drauf. Hier soll er 2cm in der Theorie schaffen.
Die Saugstärke konnte man schonmal durch nackte Zahlen deutlich steigern und gerade auf Teppichen macht sich die maximale Lautstärke über den Teppich-Boost sichtlich bemerkbar. Das ist aber nicht Alles, denn wichtiger ist dabei noch eine saubere Navigation und da gilt es nun die Dual-Kamera zu testen.
Navigation: Reicht die Kamera?
Lange hieß es „Ohne Laser = Chaosprinzip“, aber mit den immer intelligenteren Saugrobotern klappt eine anständige Navigation durch den Raum auch ohne. An Bord ist hier beim Mi Robot Vacuum Mop 2 Pro+ eine Dual-Kamera, aus Weitwinkel- und ToF-Sensor (Tiefenbestimmung), und ein „Cortex A53 Quad-Core“ berechnet mit dem VSLAM Algorithmus live die Route. Dazu kommen noch Bumber an der Front, Abstands-Sensoren an den Seiten, zwei Gyroskope, ein „optical flow sensor“ und Fallsensor zum Schutz vor Stufen. Viel Marketing-Blabla, aber es funktioniert.
Der Xiaomi Mi Robot Vacuum-Mop 2 Pro+ parkt mit der Kamera zur Ladestation hin gerichtet: Er fährt also erstmal einen halben Meter „blind“ rückwärts beim Start – Bedenkt dies beim Aufstellort. Der erste Saugvorgang dauert gewohnt etwas länger, die Saugroboter drehen sich dabei öfter mal und erstellen eine Karte der Wohnung.
Beim Mi Robot Vacuum-Mop 2 Pro+ geht das noch etwas weiter: Nach dem ersten Mal bekommt man eine ganz einfache Karte, ohne viele Details oder die Möglichkeit die Wohnung in Räume zu unterteilen. Dafür muss man erste eine „intelligente Karte“ erstellen: In den Einstellungen unter „Experimentelle Features“ den „Sparmodus des Wischers“ aktivieren (ja, die Übersetzung ist wirklich gelungen). Nun muss der Xiaomi Mi Robot Vacuum-Mop 2 Pro+ noch drei komplette Reinigungsvorgänge – also von der Ladestation durch die ganze Wohnung ohne Unterbrechung – absolvieren. Erst dann stehen die bekannten smarten Features zur Verfügung. Das können die Laser-Saugroboter klar besser, hier ist es schon nach dem ersten Durchgang möglich.
Vergleich zur Laser-Navigation:
Wie gut ist aber nun die „neue“ Navigation ausschließlich über die Dual-Kamera im Vergleich zur bekannten Navigation über einen LDS-Laser, der die Umgebung live abscannt? Zu dem Zweck durften der Roborock S5 Max und 360 S6 Pro mit ran, die beide auf einen Laser setzen und ich habe das ganz auf Video festgehalten. Alle drei haben den Grundriss der Wohnung bereits gespeichert und müssen nun auf neue Gegebenheiten reagieren: Die Saugroboter müssen nun zeigen, wie zuverlässig sie diese umfahren.
Hier zeigt sich, dass der 360 S6 Pro, der ebenfalls noch nicht lange auf dem Markt ist, auf die neue Situation am besten reagiert. Dem Roborock S5 Max merkt man sein Alter etwas an, aber auch er umfährt die Gegenstände. Der Mi Vacuum-Mop 2 Pro+ hat ebenfalls kein Problem mit den neuen Gegebenheiten und er geht am pfleglichsten mit dem Inventar um, der Saugroboter bzw. die Kamera braucht aber eine Gedenksekunde, um zu reagieren.
S-Cross 3D Technology:
Der Mi Robobt Vacuum 2 Pro+ fährt nicht mehr zu Beginn der Reinigung im Raum den Außenriss nach, sondern erledigt dies Ad-Hoc. „S-Cross“ bedeutet in dem Sinne, dass er sich den Raum intelligent einteilt – Noch besser, wenn er bereits die intelligente Karte hat – und seine Z-Muster kleiner setzt und auch mal horizontal oder vertikal. So kommt er schneller voran.
Erkennung von Hindernissen / Gegenständen:
Für den Laser ist im Grunde jedes Hindernis gleich, die Kamera kann da etwas mehr mitdenken. In der Praxiszeit sind so einige Sachen aufgefallen:
- Spiegel / z.B. Kleiderschrank mit Spiegel bis zum Boden: Die herkömmlichen Saugroboter mit Laser-Turm haben so ihre Probleme mit großen Spiegeln und erkennen gerne mal Räume dahinter, bis sie dazu gelernt haben – Unser (unbefestigter) Spiegel im Flur wird so des Öfteren ganz schön in Bedrängnis gebracht.
- Der Mi Vacuum-Mop 2 Pro+ hat diesen schon nach dem ersten Saugvorgang „kennengelernt“ und lässt ihn seitdem in Ruhe.
- Ganz anders die schmalen Standfüße der Couch mit Chrom-Beschichtung (Ikea Söderhamn falls es irgendwer genau wissen möchte ?): Der Roborock S5 Max fährt hier zwar nah heran, verlangsamt aber – Er erkennt also das Hindernis.
- Der neue Mi Vacuum 2 Pro+ ist hier auf seinen ersten Runden voll dagegen gerauscht. Erst nachdem er seine „intelligente Karte“ erstellt hat, sind die Standfüße eingezeichnet (wobei auch noch nicht alle vermerkt sind) und berücksichtigt diese nun.
- Niedrige Gegenstände (z.B. Steckdosenleiste auf dem Boden, andere Saugroboter): Vor unserer Wohnungstür zum Treppenhaus liegt im Winter ein Zugluftstopper (zur noch besseren Isolierung), der vom Roborock gerne ignoriert und rumgeschoben wird, da er wohl zu niedrig für den Laser ist.
- Der Mi Vacuum 2 Pro+ erkennt ihn dafür als Hindernis.
- Niedrige / hängende Gegenstände (z.B. Ladekabel, Pflanzen, WC das nicht auf dem Boden steht): Roborock und Co. haben hierfür teils einen Bumper am Laserturm, der dies erkennt, aber dann ist er schon dagegen bzw. darunter gefahren
- Der Mi Vacuum 2 Pro+ hat einen Sensor / Kamera nach oben gerichtet, der offensichtlich ein großes Sichtfeld abdeckt. Bei uns sind zwar keine Gegenstände, an denen der Saugroboter nicht hängen bleiben dürfte, aber das ist ja bei jedem anders.
- Bewegte Hindernisse / „Bewohner des Einsatzgebietes“: Dass ein Saugroboter mich anfährt bzw. meine Zehen regelrecht überfährt, ist schon länger nicht mehr vorgekommen. Durch den drehenden Laser erkennen herkömmliche Staubsaugroboter Menschen, die die Reinigungsfläche kreuzen, schneller
- Die Kamera des neuen Xiaomi Saugroboters sieht diese natürlich nur, wenn er darauf zufährt und „erschrickt sich“ ein bisschen und verlangsamt das Tempo drastisch.
Mehretagenreinigung / Mehrere Karten:
(Noch) ist der Mi Vacuum 2 Pro+ nicht in der Lage mehrere „intelligente“ Karten anzulegen. In der App unter „Verwaltung der Karten“ steht nur eine zur Verfügung, die sich dort anpassen oder komplett zurücksetzen lässt. So bleibt die Möglichkeit den Vacuum 2 Pro+ einfach in ein anderes Stockwerk zu setzen und den Saugvorgang zu starten. Ohne die intelligente Karte, auf die der Saugroboter gerne zurückgreifen möchte, ist die Navigation allerdings etwas holpriger (er braucht vor allem länger) und die Einzelraumreinigung oder Zonen / Spot Reinigung stehen nicht zur Verfügung.
Wischleistung
Der Xiaomi Mi Vacuum-Mop 2 Pro+ ist, wie eigentlich jeder moderne Saugroboter derzeit, mit einem steuerbaren Wassertank, Wischtuch – leider liegt nur eines bei – und Wischfunktion ausgestattet. Der Wassertank wird als Ganzes entnommen und fasst 250ml Wasser, was für eine Fläche von bis zu 160m² reicht. Am Mi Vacuum-Mop 2 Pro+ hält er über Magneten und Klipse und wird vom Roboter natürlich automatisch erkannt. Das Wischtuch wird über eine Feder leicht auf den Boden gedrückt für bessere Ergebnisse.
In der App lassen sich auch Nicht-Wisch-Bereiche festlegen, z.B. Räume mit Teppichboden, dann fährt der Xiaomi Saugroboter nur ohne montierten Wassertank in den Raum. Hier lässt sich auch der Wasserstand festlegen, also wie viel Wasser über die Pumpe auf das Wischtuch abgegeben wird. Dies lässt sich aber nur generell für den Saugvorgang und nicht jeden Raum einzeln festlegen.
Bei der Wischleistung gibt es soweit keine Verbesserungen und es ist weiterhin lediglich ein feuchtes Nachwischen, das aber in Kombination für saubere Böden sorgt. Der 250ml Wassertank schafft mit mittlerem Wasserlevel (drei zur Wahl) gut zwei Runden bei unseren ca. 80m².
Akkulaufzeit
Verbaut ist im Mi-Vacuum-Mop 2 Pro+ ein 5200mAh großer Akku und Xiaomi gibt eine mögliche Reinigungsfläche von 240m² an. Dies kommt natürlich nur unter idealen Umständen zustande, auf niedrigster Saugstufe und ohne montiertes Wischtuch – Nicht die gängige Praxis. Bei uns daheim fährt der Saugroboter auf der zweitniedrigsten Saugstufe „Standard“ die Wohnung ab und schaltet mit dem Teppich-Boost automatisch für die drei Läufer (ca. 3m²) und das Wohnzimmer (ca. 16m² Reinigungsfläche) auf die höchste Stufe „Turbo“. So kommt der Mi Vacuum-Mop 2 Pro+ am Ende mit 65% Restakku an der Ladestation wieder an. Hochgerechnet wären dies genau 120m² Fläche, die der Saugroboter am Stück schafft. Die Kamera-basierte Navigation und der neue Motor arbeiten in der Praxis also etwas effizienter. Bei 10% Akkustand fährt der Mi Vacuum-Mop 2 Pro+ automatisch zurück zur Ladestation und setzt den Saugvorgang auch wieder von alleine fort, wenn er genügend geladen hat. Ein kompletter Ladevorgang benötigt 4,5 Stunden.
In der Praxis fährt der Mi-Vacuum Mop 2 Pro+ teils etwas langsamer durch die Wohnung. Die anderen Saugroboter, die wir im Test hatten, fahren pro Minute einen Quadratmeter ab: Also bei mir ca. 90m² Wohnung, davon 60m² Reinigungsfläche, wofür die Saugroboter 60 Minuten brauchen. Der neue Mi Vacuum Mop 2 Pro+ pendelt sich bei 65 bis 70 Minuten ein – wobei er mit der Kamera mit der Zeit noch „intelligenter“ wird und noch Potential zur Steigerung besteht.
Testergebnis
Etwas „musste“ passieren, um die Preis-Leistung von Xiaomis Saugroboter nochmal zu steigern: Der Wechsel von der Laser- zur Kamera-Navigation ist zwar gelungen, aber auch etwas eigen. Die Grenzen liegen darin, dass man erst eine intelligente Karte anlegen muss, und dann weniger Funktionen zur Verfügung hat. Sonst hat man mit 3000pa eine enorme Saugleistung, der Akku hält lange und im Haushalt erweist sich der neue Mi Vacuum-Mop 2 Pro+ als fleißiger Helfer.
Es gibt aber auch ganz klar Szenarien, wo man vom Xiaomi Mi Vacuum Mop 2 Pro+ abraten sollte: Wenn der Saugroboter häufiger den Haushalt wechselt, wer eine Mehretagen-Reinigung benötigt und wer seine Wohnung / Möbel oft umstellt – Hier finden sich die herkömmlichen Laser-Saugroboter besser zurecht.
Seht den neuen Mi Vacuum-Mop 2 Pro+ einfach als Ergänzung zur derzeitigen Saugroboter-Konkurrenz. Der Preis wird in nächster Zeit sicher gut unter 300€ fallen und er bietet deutlich mehr Saugleistung als der Vorgänger, eine gute Navigation sowie eine lange Akkulaufzeit – die Preis-Leistung konnte man nochmals steigern. Mit der Kamera-basierten Navigation ist er aber nicht der Platzhirsch und Top-Kaufempfehlung unter den Saugrobotern. Unter genannten Gegebenheiten ist der Xiaomi Mi Vacuum-Mop 2 Pro+ eine super Wahl, aber auch Roborock, Dreame, 360 und Viomi mischen auf dem Markt ebenfalls mit!
Wer direkt zuschlagen möchte: Derzeit bekommt ihr den neuen Mi Vacuum-Mop 2 Pro+ im Angebot: Für 339€ mit dem Code “2PRO62” bei AliExpress aus Europa!
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Hallo, unterstützt das Gerät mittlerweile mehrere Karten (mehrere Etagen)?
Ich war fast überzeugt von dem Gerät. Jedoch hat irgendwann die Teppich-Erkennung mir einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Wenn Teppich erkannt wird, kommt kein Wasser… Soweit gut. Blöderweise hat er irgendwann überall Teppich gesehen, auch wo fliesen sind.
Entweder ist ein Update schuld oder der Sensor kaputt. Gerät ging somit zurück.
Vermisse bei euren Beiträgen manchmal ein bisschen Einschätzungen zum Datenschutz.
Es ist wohl unbestreitbar ein Vorteil keine Kamera auf seinem Wischroboter zu haben, die ja auch zumd theoretisch gedrehte Videos weiterschicken oder gehackt werden kann. Oder in welchem Bereich “sieht” die Kamera bzw wie hoch?
Den gleichen Gedanken hatte ich auch sofort. Warum muss ich jedem neu gekauften Gerät erlauben, Daten zu verschicken? Geht das nicht auch lokal?