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Wie viele unserer Leser bereits wissen, ist Xiaomi nicht nur für hervorragende Smartphones bekannt, sondern verkauft unter anderem auch allerhand Gadgets, die für den Einsatz in den eigenen vier Wänden konzipiert sind. So bietet der chinesische Tech-Konzern neben Waschmaschinen, Staubsaugern, Klimaanlagen und selbst Kühlschränken auch Luftreiniger, die bereits seit einigen Jahren erfolgreich auf dem Markt sind. Der hier getestete Xiaomi Mi Air Purifier 3H befindet sich bereits in der dritten Generation. Xiaomi-typisch warten die Modelle auf dem Papier mit einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis auf, sodass der Kunde im Vergleich zu etablierten Unternehmen auf den ersten Blick meist viel für sein Geld erhält.
Wir haben das für den europäischen Markt bestimmte Modell Xiaomi Mi Air Purifier 3H in den letzten Wochen auf Herz und Nieren testen können und für euch herausgefunden, ob der rund 130€ teure Luftreiniger wirklich sein Geld wert ist. Neben dem Mi Air Purifier 3H bietet Xiaomi in Europa ansonsten noch die Modelle 2H und Pro an. Das günstigere Modell 2H muss im Vergleich zum 3H ohne Display auskommen und bietet eine geringere Reinigungsleistung. Das Pro Modell ist wiederum für größere Räume konzipiert und ordnet sich preislich dementsprechend am oberen Ende ein.
Einführung zu Luftreinigern
Wozu benötigt man eigentlich einen Luftreiniger? Auf diese Frage gibt es verschiedene Antworten. Eines der häufigsten Argumente ist sicherlich, dass Luftreiniger in der Lage sind z.B. Pollen oder Hausstaub aus der Luft zu filtern und damit Allergikern das Leben erleichtern. Ein weiterer Punkt ist zudem die Belastung durch Schadstoffe wie Feinstaub oder Zigarettenrauch, welche durch die Nutzung eines Luftreinigers minimiert werden kann.
Doch nicht jeder Luftreiniger erfüllt alle Anforderungen gleichermaßen. Unterschiede zwischen den Modellen finden sich zum Beispiel beim verwendeten Filtermodell, das entscheidend dafür ist, welche Partikel abgefangen werden können. Eine Vielzahl der verfügbaren Luftreiniger nutzt dazu Filter der HEPA-Filterklasse, die ausreichend sind, um die oben genannten Schadstoffe zu filtern. Außerdem unterscheiden sich die Modelle hinsichtlich ihres CADR-Wertes. CADR steht dabei für die Clean Air Delivery Rate, die in Kubikfuß pro Minute angegeben wird und Aufschluss darüber gibt, wie viel Luft innerhalb einer Minute gereinigt werden kann. Zusätzlich sollte auch die durch den Hersteller empfohlenen Raumfläche mit in die Kaufentscheidung einfließen. Diese sollte idealerweise über den Abmessungen des Raumes liegen, in dem der Luftreiniger verwendet werden soll.
Der Xiaomi Mi Ai Purifier 3H wird vom Hersteller für eine Raumgröße von 26-45m2 empfohlen und eignet sich somit in Kombination mit dem CADR-Wert von 380m³/h für eine Vielzahl von Räumen. Der Filter des Mi Air Purifier 3H ist zudem austauschbar und Xiaomi bietet diverse Modelle mit unterschiedlichen Charakteristika an. Eine detaillierte Übersicht findet sich im Abschnitt Filter wieder.
Lieferumfang und Verarbeitung
Der Xiaomi Mi Air Purifier 3H erreicht seinen neuen Besitzer in einem braunen Karton, in dem sich neben dem Luftreiniger selbst noch ein europäisches Stromkabel und eine Bedienungsanleitung befindet. Das Gerät selbst besteht vollständig aus weißem und grauen Kunststoff und ist mit den Maßen 240x240x520mm ausreichend kompakt, um unauffällig im Raum platziert zu werden.
In den unteren zwei Dritteln des quaderförmigen Gehäuses befindet sich eine Vielzahl an Löchern, über die der Mi Air Purifier 3H nach dem Venturi-Prinzip die Luft aus dem Raum ansaugt. Der dafür verantwortliche Ventilator befindet sich auf der Oberseite hinter einem Gitter, wo auch die gereinigte Luft ausgestoßen wird.
An der Front des Geräts ist zudem ein OLED-Display eingelassen, das Auskunft über relevante Informationen wie die Luftqualität (PM2.5-Wert), die Luftfeuchtigkeit & Temperatur sowie die WLAN-Verbindung gibt. Direkt darunter befindet sich ein Touchfeld, das die manuelle Bedienung des Luftreinigers ermöglicht und von einem farbigen Leuchtkreis umrandet ist.
Der Kreis informiert mithilfe der Farben grün, orange und rot über die aktuelle Luftqualität, die er anhand des PM2.5-Wert bestimmt. Die Luft des Raumes misst der Mi Air Purifier 3H mithilfe eines Lasersensors, der auf der Rückseite des Geräts verbaut ist. Hier findet sich ebenso der Stromanschluss und die Abdeckung des Filterfachs.
Dank seiner schlichten Farbgebung lässt sich der Mi Air Purifier 3H unauffällig im Raum platzieren und besticht ansonsten mit einer hohen Verarbeitungsqualität, die wir bereits von Xiaomi aus anderen Produktsegmenten kennen. Ein nettes Extra ist das runde OLED-Display, das scharf auflöst und übersichtlich die wichtigsten Informationen anzeigt.
Funktionalitäten und Bedienung
Der Xiaomi Mi Air Purifier 3H dient dazu, wie sollte es auch anders sein, Luft zu reinigen. Dabei stehen verschiedene Modi und Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung, um die Reinigung an die eigenen Präferenzen optimal anpassen zu können. Am einfachsten lässt sich dies über die Xiaomi Home App für Android und iOS vornehmen, alternativ kann aber auch das Touchfeld auf der Vorderseite verwendet werden, um zwischen den folgenden Reinigungsmodi zu wechseln:
- Automatik: Der Luftreiniger regelt die Intensität entsprechend der aktuellen Luftqualität. Diesen Modus habe ich während des Testzeitraums primär genutzt.
- Nacht: Das Gerät reinigt ausschließlich auf niedriger Stufe, um akustisch unauffällig zu bleiben. Entsprechend dauert die Reinigung des Raumes bei erhöhterem PM2.5-Wert erheblich länger als im Automatik-Modus.
- Level 1-3: Konstante Reinigungskraft, die sich in drei Stufen einstellen lässt. Die Ansaugen ist in Level 1 akustisch noch recht zurückhaltend. In Level 2 und 3 ist der Luftstrom aber sehr deutlich zu hören.
- Manuell: Über einen Schieberegler in der App lässt sich eine konstante Reinigungskraft einstellen. Dabei gibt die App an, für welche Raumgröße die gewählte Stufe geeignet ist. In diesem Modus ist es möglich, die maximale Reinigungskraft einzustellen.
Neben den Modi lassen sich außerdem über die App noch diverse Einstellungen vornehmen und weitere Informationen einsehen. Dazu muss der Luftreiniger aber erst mit dem heimischen WLAN (2.4GHz) verbunden werden und, falls nicht vorhanden, ein Xiaomi-Konto angelegt werden. Dieser Prozess funktionierte in meinem Fall auf Anhieb und wird in der App von Xiaomi leicht verständlich erklärt. Sobald das Gerät dann erfasst wurde, ist es u.a. möglich, einen wöchentlichen Zeitschaltplan für den Luftreiniger zu erstellen oder die Helligkeit des Displays einzustellen. Erfreulich ist, dass es auch die Möglichkeit gibt, das Display vollständig auszuschalten. Zudem erteilt die App Auskunft über den aktuellen Zustand des eingesetzten Filters und gibt eine Prognose darüber ab, wann der nächste Filterwechsel notwendig ist. Eine Kindersicherung lässt sich ebenso einrichten, um versehentliche Eingaben am Gerät selbst zu vermeiden.
Nicht zu vergessen ist natürlich auch, dass der Mi Air Purifier 3H sich über den Google Assistent und Alexa steuern lässt. Somit kann das Gerät auch ausgiebig mithilfe der bekannten Optionen in das eigene Smart Home eingebunden werden. Eine Steuerung außerhalb des heimischen Netzwerkes ist dank der WLAN-Anbindung ebenso möglich.
Reinigungsleistung
Einsatz bei Pollenallergie für Allergiker
An diesem Punkt muss ich kurz zu meiner eigenen Person ein paar Worte loswerden: seit meiner Jugend plagt mich nämlich eine ausgeprägte Pollenallergie, die mir im Sommer bei offenem Fenster durch starken Schnupfen und tränende Augen leicht schlaflose Nächte bereitet. Umso mehr habe ich mich daher auf den Test des Xiaomi Mi Air Purifier 3H gefreut, da ich die Hoffnung hatte, dieses Problem endlich beheben zu können. Und tatsächlich: seit der Nutzung des Luftreinigers konnte ich eine deutliche Verbesserung feststellen. Die Symptome sind deutlich zurückgegangen und zudem habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Luftqualität im Raum spürbar besser ist. Wer dann noch in einer stärker von Feinstaub belasteten Zone wohnt, dürfte sich auch über die gesundheitlichen Vorteile der Filterung freuen.
Begeistert hat mich dabei stets, dass der Mi Air Purifier 3H im Betrieb akustisch fast nie auffällt. Nur in wenigen Ausnahmefällen, wie zum Beispiel dem Eintreten einer Person die eben geraucht hat oder nach dem Kochen im Nachbarzimmer, springt die Anzeige des Luftreinigers kurzzeitig nach oben und der Ventilator dreht spürbar höher. In meinem rund 20 m2 großen Schlafzimmer dauert dies aber selten länger als 10 Minuten und danach verfällt das Gerät wieder in eine Leistungsstufe zurück, die nicht bemerkbar ist. Entsprechend konnte ich den Mi Air Purifier 3H auch über Nacht laufen lassen um somit bei geöffnetem Fenster trotz Pollenflug beruhigt schlafen zu können. Da ich jedoch auch in einer von Feinstaub nicht geplagten Region wohne, könnte mein Erfahrungswert an dieser Stelle von denen anderer Nutzer(innen) abweichen.
Filter
Der Xiaomi Mi Air Purifier 3H besitzt einen zylindrischen Filter, der über eine Klappe auf der Rückseite ausgetauscht werden kann. Ein Austausch sollte regelmäßig erfolgen, um eine konstante Reinigungsleistung zu erzielen. Xiaomi selbst gibt an, dass ein Filter 6 bis 12 Monate genutzt werden kann. In der App selbst findet sich aber eine genaue Verschleißanzeige, nach der man sich richten sollte. In meinem Fall stehen nach einem Monat Dauernutzung noch 130 Tage auf der Uhr.
Jeder Filter ist zudem mit einem RFID-Chip ausgestattet, auf welchem die Nutzungsdaten des Filters gespeichert werden. So wird vermieden, dass bei erneutem Einsetzen einer bereits gebrauchten Filtereinheit diese als unbenutzt erkannt wird und die Verschleißanzeige somit unbrauchbar wird.
Sollte der Tausch des Filters anstehen, hat der Nutzer die Wahl zwischen drei verschiedenen Filtermodellen, die sich auch auf Amazon und Co. für 30-40€ beziehen lassen. Wer bei Aliexpress aus China bestellt, kann hier ordentlich sparen. Standardmäßig legt Xiaomi dem Gerät einen HEPA-Filter (grau) der H13-Norm bei. Dieser ist in der Lage, 99,95% der Bakterien, Viren und auch Allergene mit einer Größe von 0,3 Mikrometer herauszufiltern und besteht aus drei Schichten. Ob dies auch gegen Coronaviren hilft, können wir leider nicht beurteilen. Die erste Schicht dient dazu, grobe Partikel wie Haare oder Baumwollfasern aufzufangen. Der eigentliche HEPA-Filter stellt die zweite Schicht dar und filtert wie bereits erwähnt Bakterien, Staub, Viren, Pollen etc. Im Kern verbaut ist als dritte und letzte Schicht ein Aktivkohlefilter, der dazu dient, Formaldehyde und andere Gase zu binden. Die zwei weiteren Filtermodelle sind hinsichtlich des Aufbaus und der Filtermöglichkeiten nahezu gleichzusetzen mit dem grauen HEPA-Filter, sind aber nochmal speziell auf das Filtern von Formaldehyden (grüner Filter) bzw. Bakterien (lila Filter) ausgelegt und sollte in dem jeweiligen Aspekt eine höhere Wirksamkeit aufweisen.
Testergebnis
Der Xiaomi Mi Air Purifier 3H ist eine echte Kampfansage an die Produkte etablierter Unternehmen wie Philips oder Dyson. Die hochwertige Verarbeitung inklusive OLED-Display, die gute Reinigungsleistung dank H13 HEPA-Filter, als auch eine gut funktionierende App-Anbindung findet sich bei der Konkurrenz als Gesamtpaket nur für einen wesentlich höheren Preis. Auch die Preise für die Filter sind im Vergleich auf einem durchschnittlichen Niveau und fallen somit nicht negativ ins Gewicht. Grundsätzlich lässt sich noch sagen, dass für Allergiker der Einsatz eines Luftreinigers wie dem Mi Air Purifier 3H sehr hilfreich sein kann und auch anderweitige Belastungen wie Feinstaub können damit minimiert werden.
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Hi Leonardo,
Wo hattest du das Gerät hingestellt?
Kann man es gegen die Wand stellen oder muss es mitten im Raum stehen um die volle Leistung auszuschöpfen?
Danke
Gruß
Olli
Wenn der Tester eines Luftreinigers “Staub” mit Nachnahmen heißt.
Genau mein Humor ?
Hi, anzumerken wäre, dass nur der Graue Filter H13 ist. Die beiden anderen sind “nur” H11. source: https://www.mi-store.com.au/when-to-change-air-filter
Danke, Dustin. Das mit den unterschiedlichen Filterklassen wusste ich nicht. Warum solch wichtige Infos immer so schwer zu finden sein müssen…
Filtert der auch Schimmelpilzsporen? Wo im Raum sollte man ihn optimalerweise platzieren? LG C
Wäre mal interessant ob es űberhaupt möglich wäre mal ne Luftfilter Anlage zu bauen die Wasser als Filter Element verwenden als Staubsauger Variante gibt es das ja auch z. B. von Thomsen denn da wird normales Leitungswasser für den Hauptfilter verwendet und ist besonders für Allergiker geeignet und der zusätzliche Hepa – Filter ist wohl auch noch Waschbar. Dadurch wären dann die Folgekosten sehr gering.
Gibt es schon lange von Prowin
Wasser als Filter wird immer zu einer hohen Keimbelastung führen, wie es zum Beispiel bei den von dir erwähnten Staubsaugern der Fall ist. Von sowas würde ich besser die Finger lassen.
Du meinst sowas wie einen Luftwäscher? Gibt es von Venta schon länger, und soll für Allergiker und Rauch auch ganz gut zu funktionieren.
Macht aber die Luft feucht und muss wirklich regelmäßig gereinigt werden, sonst werden die zum Sporenwerfer…