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Ein guter Luftfilter kann Wunder bewirken: Er zieht Feinstaub, Hausstaub, Pollen, Bakterien, Viren und Gerüche aus dem Raum. So zumindest lautet das Werbeversprechen des Xiaomi 3C, der mittels Hepa-Filter für ein angenehmes Raumklima sorgen will. Zum Auftakt des dritten Corona-Lockdowns und zum Beginn der Pollensaison haben wir ihn im Wohnzimmer aufgestellt und einem kritischen Test unterzogen. Die 3H Version des Luftreinigers hatte Leonardo bereits letztes Jahr für euch getestet.
Lieferumfang der Xiaomi Mi Luftreiniger 3C
Viel ist’s und braucht’s nicht: Stecker, Hepa-Filter (H13) und das 24 x 24 x 52 Zentimeter große Gerät. Das Design ist schlicht, schick und die Verarbeitung hochwertig. Auf der Unterseite befindet sich eine CE-Kennung – der erste Eindruck ist rundum gelungen.
Einrichtung und Bedienung
Das Einrichten des Xiaomi Mi Air Purifier 3C, wie er international bezeichnet wird, geht kinderleicht: Einstecken und Start drücken. Schon läuft er. Mit einem weiteren Druck auf den An-/Aus-Knopf lässt sich der Modus von Automatik auf Nacht oder manuell wechseln. Der zweite Knopf an der Oberseite des Gerätes regelt die Displayhelligkeit in drei Stufen: hell, dunkel, aus. Ferner kappt er bei Bedarf die WLAN-Verbindung, für einen “offline-Betrieb”.
Beim manuellen Modus kommt spätestens die App “Xiaomi Home” ins Spiel, die vielfältige Einstellungsmöglichkeiten eröffnet. App herunterladen, ein Konto erstellen, Bluetooth, GPS und WLAN an, schon kann die geführte Einrichtung auf Deutsch losgehen. Das geht wirklich leicht und ist fast ein Selbstläufer.
Sobald der Xiaomi Mi Luftreiniger 3C in der App eingebunden ist, geht es ans Finetuning. Auf der Startseite informiert die App (und das Display am Luftreiniger) anhand einer bis zu dreistelligen Zahl über den aktuellen Zustand der “Luft drinnen”. Ein Lasersensor auf der Rückseite soll sogar kleinste Partikel erkennen, um so die Qualität der Raumluft einzuschätzen (Mehr dazu unter dem Punkt Wirkung).
Außerdem lässt sich der Luftreiniger in der App an- und ausknipsen sowie der Modus wechseln. Die Automatik fährt die Reinigungsleistung (Gebläse) sukzessive runter, sobald ein bestimmter Schwellenwert erreicht ist. Der Nachtmodus ist nahezu lautlos, der manuelle Modus ermöglicht eine Volle-Leistung-Einstellung angepasst an die Raumgröße – Party-Modus würde aufgrund der dann herrschenden Lautstärke besser passen.
Die App zeigt den Filterstatus und dessen geschätzte Lebensdauer. Wie genau diese berechnet wird, ist nicht klar. Vermutlich nur über die tatsächliche Laufzeit, wünschenswert wäre eine Berechnung, die die Luftqualität mit einbezieht. Weitere, praktische Einstellmöglichkeiten sind eine Kindersicherung, die die Knöpfe am Gerät selbst deaktiviert, sowie das Aktivieren und Deaktivieren von Systemmeldungen.
Die mitunter wichtigste Funktion ist das Planen der Luftreinigung. Hier lassen sich einmalige, tägliche oder komplett individuelle Einschalt- und Ausschaltzeiten konfigurieren. Achtung: Dabei lässt sich nur die aktuell eingestellte Konfiguration (Automatik/Nacht/manuell) vorplanen. Unterschiedliche Modi zu unterschiedlichen Zeiten bietet die App (noch?) nicht.
Easy peasy lässt sich der Luftreiniger in das Smart Home integrieren. Die Einrichtung mittels Alexa ging flott: Skill “Xiaomi Home” herunterladen, Anweisungen folgen und schon ist der Luftreiniger unter den Geräten in der Alexa-App zu finden. Fortan lässt er sich mittels Sprachbefehl ein- und ausschalten.
Wirkung des Xiaomi Luftreinigers 3C
Ganz subjektiv: Es ist schon ein tolles Gefühl, so ein Teil im Wohnzimmer stehen zu haben. Der Luftreiniger surrt, mal ganz leise, mal lauter, ein kleines Lüftchen weht durch den Raum. Man denkt: “Mann, muss die Luft hier gesund sein”.
Rein objektiv muss man sich auf die Anzeige des Gerätes verlassen. Beim ersten Einschalten des Xiaomi Mi 3C springt die dreistellige Anzeige auf den Wert 60. Der Ventilator bläst so kräftig, dass auch in drei Metern Entfernung noch ein Luftzug spürbar ist.
Im Testszenario (renoviertes Wohnzimmer, Fliesenboden, keine Haustiere, Landluft) ist der Wert binnen 15 Minuten einstellig geworden, wo er seither verharrt und die Automatik das Gebläse auf Flüsterbetrieb runtergeregelt hat. Die Anzeige spricht: Luftqualität ausgezeichnet – herrlich, erst mal kräftig durchatmen. Das liegt vermutlich auch an der guten Landluft, in der Stadt sähe das wohl anders aus. Faustregel: Alles, was in Richtung dreistellig geht, verdient eine Luftreinigung. Alles unter 40 ist gut.
Die Geruchsbelastung nach dem Kochen (Küche im Nebenraum) nimmt schneller ab. Das ist vor allem im Winter praktisch, um extrem langes, herunterkühlendes Lüften zu vermeiden.
Der Filter sieht nach 14 Tagen noch aus wie am ersten Tag. Mangels Pollen im verschneiten April 2021 lässt sich noch nicht viel über die antiallergene Wirkung sagen. Das Update nach einem Jahr (April 2022): Die Pollensaison 2021 war wetterbedingt sehr harmlos. Erstmals im Frühjahr 2022, als die Frühblüher Radau machen, lässt sich der Luftfilter dahingehend ernsthaft testen.
Fazit: Ein Hardcore-Allergiker darf keine Wunder von einem Gerät dieser Größe erwarten. In Wohnräumen, wo viel gelüftet wird, ist der Filtereffekt zwar spürbar, aber weit weg von “100 % pollenfrei”. Anders sieht es in Schlafräumen aus. Wer hier tagsüber das Fenster nicht sperrangelweit offen hat und nur spät abends für frische Luft sorgt, der kommt in Verbindung mit dem Pollenfilter (Flüstermodus!) zu ruhigem, allergiefreiem Schlaf. Auch, weil Schlafräume tendenziell kleiner sind und der Filter weniger Luft durchziehen muss. Zudem fliegen nachts weniger Pollen. Tipp: Wer ein Fliegengitter am Fenster hat, kann dieses mit einem Pollen-Fliegengitter nachrüsten.
Das funktioniert gut, denn ähnlich wie bei einem Hepa-Filter landen die mikroskopisch großen Pollen durchaus im “Netz”, denn Pollen fliegen überwiegend im “Verbund”, also als Pollenklümpchen.
Und so arbeitet der Xiaomi Mi Air Purifier 3C Luftreiniger: Ein oben im Gehäuse verbauter Ventilator in Turbinenform saugt die Luft (von unten) an. Die Luft passiert zunächst das äußere Netz/Gitter, das sehr grobe Partikel wie Staub und Haare auffängt. Anschließend muss die Luft durch den HEPA-Filter.
Dieser H13-Filter hält Partikel mit einem Durchmesser kleiner als 2,5 Mikrometer (PM 2,5) fern, die vor allem aufgrund ihrer geringen Größe ein Gesundheitsrisiko darstellen. Diese feinen Partikel können tiefer in die Atemwege eindringen, dort länger verbleiben und die Lunge nachhaltig schädigen (Quelle: Umweltbundesamt).
99,97 aller Bakterien, Viren, Zigarettenrauch, Pollen, Tierschuppen und Allergene sollen damit keine Chance haben. Der Aktivkohlefilter bildet die letzte Barriere und macht störenden Gerüchen den Garaus. Im Maximum zieht der Xiaomi Mi 3C 5330 Liter pro Minute durch und sorgt für einen Luftdurchfluss von 320m³/h, schreibt der Hersteller.
Filter & Ersatzfilter
Der Xiaomi Mi Air 3C ist sehr pflegeleicht. Er dankt es aber mit erhöhter Lebensdauer, wenn man den Filter nicht nur dann reinigt/tauscht, wenn die App danach verlangt. Verlängern lässt sich das Filterleben, wenn man ihn einmal im Monat herausnimmt und mit einem starken Staubsauger (dünne Düse) absaugt. Der Filter kann dann wieder effizienter arbeiten. Xiaomi bietet neben dem serienmäßigen HEPA-Filter auch einen Anti-Formaldehyd-Filter sowie eine spezielle antibakterielle Version an.
Die Filter bekommt man am günstigsten bei Aliexpress und am zweitgünstigsten bei eBay. Und auch hier liegt ein gern übersehener Vorteil gegenüber anderen Konkurrenten kleinerer Marken. Da die Xiaomi Luftreiniger Bestseller in China sind, wird es nicht dazu kommen, dass der Hersteller die Produktion von Ersatzfiltern einstellt. Gerade bei kleineren Noname-Marken ist das alles andere als gewiss. Verkauft sich der Luftreiniger nicht gut, gibt es eben nach einem Jahr keine neuen Filter mehr. Bei den Modellen von Xiaomi wird einem das sicher nicht passieren.
Und noch ein kleiner Tipp, mit erhobenem Zeigefinger: Der Luftreiniger macht einen guten Job, kann aber nicht jede Belastung aus der Raumluft ziehen. Regelmäßiges Lüften, Saugen von Böden sowie Waschen von Polstern und Kissen sind die Grundlage eines guten Raumklimas. Der Luftreiniger ist vielmehr eine Hilfstruppe im Kampf gegen Pollen und Co.
Testergebnis
Eine objektive Empfehlung zu treffen, ist unmöglich, weil der tatsächliche Effekt auf die Luftqualität nicht für Laien messbar ist. Ein guter Indikator für die Wirkung des Filters ist für Allergiker die reduzierte Pollenbelastung in Innenräumen. Wenn der Filter läuft, sind die Atemwege weniger gereizt und kommen zur Ruhe.
Bis dahin bleibt festzuhalten: Der Xiaomi Mi Air 3C Luftreiniger ist hervorragend verarbeitet, ist schnell installiert und perfekt in die übersichtliche Xiaomi Home-App eingebunden. Auch die Einbindung ins Smart Home (Alexa, Google) klappt reibungslos. Der Ventilator zieht spürbar eine ordentliche Menge Luft durch den Filter. Sobald der Lasersensor einen niedrigen Wert registriert, fährt die Power runter: Funktioniert so, wie man es erwartet. Vor allem Gerüche sind so deutlich schneller aus dem Wohnraum beseitigt. Dieses Gesamtpaket zum Preis von unter 80€ ist schon eine ziemlich starke Ansage, mit der wohl kaum ein Konkurrent auf dem Markt mithalten kann.
Eine Überlegung Wert ist das Modell 3H, das ein wenig teurer ist, dafür aber mehr Luftdurchsatz hat und auch die Luftfeuchtigkeit im Raum in der App anzeigt. Ansonsten unterscheiden sich die Modelle nicht. Wer mit trockener Raumluft zu kämpfen hat, darf – um die Qual der Wahl zu erweitern – einen Luftbefeuchter in die Überlegung mit einbeziehen.
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Mittlerweile dürften dich die Pollen im freien auch mal geärgert haben: Hat der Luftreiniger geholfen?
Hab das Gerät heute bekommen und man riecht das es neu ist. Also leichter Geruch nach Plastik. Hattet Ihr das auch?
Hi Thomas,
kann ich so nicht bestätigen. Mir ist nichts audgefallen und habe eine empfindliche Nase.
Ist aber vielleicht auch davon abhängig, wann das Teil produziert wurde. Ggf. Mal den Filter ausserhalb des Gehäuses bisschen auslüften lassen ;).