Xiaomi eröffnet Forschungslabor in Finnland
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Xiaomi hat heute die Eröffnung eines Forschungslabors in Finnland (Tampere) bekanntgegeben. Der Pressemitteilung ist zu entnehmen, dass dort über “Kamera-Algorithmen, maschinelles Lernen, Signalverarbeitung sowie Bild- und Videoverarbeitung” geforscht werden soll. Xiaomi betont weiterhin, dass das in Tampere aufgestellte Team von 20 Mitarbeitern “mit Abstand das größte Team {…} außerhalb Chinas” sei. Der Aufbau des Labors habe bereits im Sommer dieses Jahres begonnen.
Forschungs-Schwerpunk: Fotografie
Die Forschungsschwerpunkte des neuen Labors lassen darauf schließen, dass dort insbesondere an der Entwicklung neuer Fotografie-Techniken gearbeitet werden soll.
Dies verwundert aus verschiedenen Gründen nicht: Zum einen stellt die Kameraqualität für viele Nutzer ein bedeutendes Kriterium bei der Wahl des neuen Handys dar, zum anderen hat Xiaomi gerade im Bereich Kamera noch Nachholbedarf. In Bereich Design hat Xiaomi mit der Mi Mix Reihe bereits neue Standards gesetzt. Xiaomi hat die schnellste Wireless-Charging Technologie und in punkto Performance greift man ohnehin immer zu dem besten, was der Marktführer Qualcomm zu bieten hat. Bei der Kamera hat sich Xiaomi jedoch noch keine Spitzenposition erkämpft. In der Mittelklasse konnte man seit dem Redmi Note 7 zwar neue Maßstäbe setzen, im für Marketing wichtigen High-End Bereich steht Xiaomi aber immer noch hinter Samsung und Huawei zurück. Wenn Xiaomi weiterhin auf der Überholspur bleiben will, muss sich also gerade in diesem Bereich etwas tun.
… und warum in Finnland bzw. Tampere?
Xiaomi habe sich den Standort aufgrund der Nähe zur Tampere University of Technology ausgesucht. Dort wurde in der Vergangenheit laut Xiaomi bereits “große Beiträge zu den Innovationen führender Smartphone-Marken in den Bereichen Kamera und Bildverarbeitung geleistet”. Auch die Nähe zu Niederlassungen anderer Technik-Konzerne wie Intel und Microsoft wird als Grund genannt. Den vorhandenen Pool an Fachkräften will Xiaomi nutzen, um hochqualifizierte Fachkräfte an der eigenen Software arbeiten zu lassen.
Xiaomi’s Senior Vice President Wang Xiang sagt hierzu „Der Aufbau dieses F&E-Teams (Forschung & Entwicklung, Anm. des Verf.) im finnischen Tampere ist ein Meilenstein auf unserem globalen Wachstumskurs. Auf unserem Weg stärken wir nicht nur operativ und im Business, sondern arbeiten auch mit lokalen Talenten zusammen, um unsere Produkte mit hochinnovativen Technologien weiter zu verbessern… Dieser Schritt unterstreicht umso mehr unser langjähriges Engagement für unser Leitbild “Innovation für alle.”
Zusammenarbeit mit Business Tampere
Xiaomi verkündet weiterhin, dass man fortan Teil des Bildverarbeitungs-Ökosystems Business Tampere sei. Es handelt sich hierbei um eine Forschungsvereinigung im Bereich Bildverarbeitung, der unter anderem auch Huawei und Nokia angehören. Offenbar wird also auch ein Wissensaustausch mit anderen Herstellern angestrebt. Mal sehen, ob Huawei Xiaomi ein paar Codezeilen seines KI-gestützten Nachtmodus abschreiben lässt ;-).
Unsere Einschätzung
Unserer Einschätzung nach hat Xiaomi zusammen mit Realme in der Mittelklasse die stärksten Kameras zu bieten. Anders sieht es in der High-End Riege aus. Fotos bei Tageslicht und Videos können zwar mit den Flagships von Samsung und Huawei mithalten, allerdings gibt es in punkto Nachtfotografie und Zoom noch Nachholbedarf. Gerade in diesem Bereich hat Huawei neue Standards gesetzt, was wohl nicht zuletzt auf die Anwendung von künstlicher Intelligenz und die Zusammenarbeit mit Leica zurückzuführen war. In gewisser Weise folgt Xiaomi hier also dem Vorbild des größten chinesischen Smartphone-Herstellers.
Nachdem Xiaomi vor kurzem einen 108 Megapixel Kamerasensor zusammen mit Samsung entwickelte, ist das neue Forschungslabor in Finnland also ein weiterer Schritt, der Xiaomi’s Wunsch nach Innovation unterstreicht. Wir sind gespannt, ob und wie die Forschungsarbeit die Fotoqualität verbessern wird. Und natürlich erwartet uns am 5. November auch endlich das erste Smartphone mit dem brandneuen 108 Megapixel Sensor.
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Warum? Ist doch klar. So zapfen die Chinesen das westlich Know-how an.