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Heute testen wir mal ein Produkt der etwas anderen Art. Mit dem Xiaomi Flower Care Pflanzenmonitor habt ihr die Gesundheit eurer Pflanzen jederzeit im Blick. Egal, ob Bodenfeuchtigkeit, Temperatur, Düngerniveau oder Beleuchtung, das Xiaomi Flower Care gibt euch alle Informationen zusammengefasst in einer App.
Viele von euch kennen sicher die Problematik, sich adäquat um das Grün im häuslichen Bereich zu kümmern. Kaum hat man die Pflanzen mal 2-3 Wochen vernachlässigt, verwandelt sich das frische Blattgrün in trockenes Stroh. Damit genau das nicht passiert, bietet Xiaomi das Flower Care an. Wie sich das smarte Pflanzenüberwachungs-Gadget bei uns im Test geschlagen hat, lest ihr im Folgenden.
Lieferumfang des Xiaomi Flower Care
Das Xiaomi Flower Care kommt in einem kleinen bunten Karton samt Plastikinlay zu euch, der das eigentliche Gerät und eine Bedienungsanleitung enthält. Weiteres Zubehör ist nicht enthalten und auch nicht notwendig.
Design und Verarbeitung
Das Xiaomi Flower Care bringt ein Gewicht von 19 Gramm auf die Waage und ist rund 130 Millimeter lang. Das weiße Gehäuse besteht aus einem weißen Kunststoff und beherbergt die eigentliche Elektronik des Gerätes.
Die schwarze Steckleiste besteht aus einer Art Kunststoff-PCB, wie es auch bei elektronischen Platinen Anwendung findet. Vorn an der Spitze sitzen die beiden Messsensoren für die Feuchtigkeits- und Düngemittelkonzentration. Auf der Oberseite erfasst ein kleiner Helligkeitssensor die Beleuchtungsintensität des Standortes. Xiaomi ist nicht der direkte Hersteller des Flower Care. Dieses wird von der Firma HHCC Plant Technology Co., Ltd produziert und vertrieben.
Inbetriebnahme des Xiaomi Flower Care
Bevor das Gerät in Betrieb genommen werden kann, solltet ihr die Flower Care App für Android oder iOS herunterladen. Ihr benötigt für die Nutzung einen entsprechenden Account. Es genügt hier die Angabe einer Mailadresse.
Die Stromversorgung des Xiaomi Flowercare wird mittels einer kleinen Lithium-CR2032-Batterie sichergestellt. Vor der ersten Nutzung müsst ihr das Gerät öffnen und die Schutzfolie an der Batterie entfernen. Achtet darauf, die orange Gummidichtung nicht zu verlieren. Diese ist notwendig, um den IPX5-Feuchtigkeitsschutz sicherzustellen. Das Xiaomi Flower Care kommuniziert mittels Bluetooth-Verbindung mit eurem Telefon. Die Reichweite beträgt ungefähr 8-10 Meter auf freier Fläche. Aufgrund einer leeren, mitgelieferten Batterie schlugen erste Kopplungsversuche fehl. Weiterhin führt der QR-Code für den Download der App ins Leere. Hier kommt die Vermutung auf, dass es sich um ältere Lagerware handelt oder die mitgelieferten Batterien minderwertige Qualität aufweisen. Mit einer frischen Varta CR2032 Zelle klappte das Koppeln sofort ohne Probleme. Eine Batterieladung soll laut Hersteller den Einsatz für 365 Tage sicherstellen.
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Jetzt muss das Flower Care nur noch in den Blumentopf einer beliebigen Pflanze gesteckt werden. Dabei sollte man darauf achten, das Gerät nicht zu tief in die Erde zu stecken. Es sollten mindestens noch 2-3 Zentimeter der schwarzen Platine aus der Erde schauen. Wir haben uns für einen Drachenbaum entschieden, der leider immer sträflich vernachlässigt wird. Viele unserer Leser sind vermutlich in der Lage, auch ohne technische Hilfe Pflanzen zum Wachsen und Gedeihen zu bringen. Dieser “Grüne Daumen” ist mir bedauerlicherweise nicht gegönnt. Pflanzen in unserem Haushalt führen einen ständigen Überlebenskampf aufgrund von Wasser- und Düngermangel. Der Drachenbaum macht einen traurigen Eindruck und rollt schon die Blätter zusammen, obwohl dieser normalerweise in sehr trockenen Regionen gedeiht.
Die Flower Care App
Im ersten Schritt gilt es, die entsprechende Pflanze zu identifizieren, die ihr vor euch habt. Wenn ihr selbst nicht so genau wisst, was ihr vor euch stehen habt, hilft euch Google Lens in den meisten Fällen weiter. Im Anschluss sucht ihr nach dem Namen in der App und vergleicht das Bild mit eurer Pflanze. Habt ihr das passende Gewächs gefunden, gibt euch die App schon erste Informationen zur ausgewählten Pflanze.
Neben dem botanischen Namen kann die entsprechende Pflanze auch mit dem deutschen Namen gefunden werden. Die Datenbank ist recht umfangreich und bietet über 3000 verschiedene Pflanzen. Neben Herkunft, Wachstumsbedingungen und Aussehen bietet die App praktische Pflegetipps zur richtigen Erde und dem Gieß- und Düngeverhalten. Durch die Auswahl der entsprechenden Pflanze werden Grundparameter für Feuchtigkeit, Düngemittelbedarf und die nötige Helligkeit festgelegt.
Der Startbildschirm des Xiaomi Flower Care gibt euch Informationen über die aktuelle Feuchtigkeit, Fruchtbarkeit (Düngemittelbedarf), Sonneneinstrahlung (Helligkeit) und Temperatur. Wir starten unser Experiment mit katastrophalen Werten. Die Bodenfeuchtigkeit liegt nahe null und auch der Düngerbedarf ist klar ersichtlich. Nach dem ersten Gießen mit etwas Flüssigdünger sehen die Werte schon recht passabel aus und nähern sich bedarfsgerechten Bedingungen. Die verbauten Sensoren leisten eine gute Arbeit. Die Temperatur stimmt sehr genau mit dem Raumthermometer überein und die Helligkeit entspricht den Werten eines externen Helligkeitsmessers (+-100 Lux). Allerdings ist hier der Standort der Messung entscheidend. Während im Bodenbereich der Pflanze nur 200-300 Lux messbar sind, liegen die Werte im oberen Blattwerk bei über 500 Lux. Hier wird der Lichtsensor durch die darüberliegenden Blätter beeinträchtigt. Der Düngemittelbedarf wird über die elektrische Leitfähigkeit des Bodens gemessen. Wir können nicht überprüfen, ob diese Werte der Realität entsprechen, da wir über kein geeignetes Messgerät verfügen.
In den Einstellungen findet ihr die Möglichkeit, die festgelegten Parameter eurer Pflanze zu ändern. Weiterhin könnt ihr Softwareaktualisierungen des Xiaomi Flower Care durchführen, die Pflanzenart wechseln und den Akkustand einsehen. Nach 20 Testtagen schwankt der Ladezustand zwischen 50 und 75%. Wie lange die Batterie genau durchhält, wird ein Langzeittest zeigen. Die Werte werden wir hier im Test ergänzen. Die App ermöglicht euch, historisch die Parameter der Pflanze abzurufen. Somit könnt ihr nachvollziehen, ob eure Pflanze durchgehend gut versorgt wurde. Leider bietet die App keine Möglichkeit, euch Benachrichtigungen zu senden. Somit müsst ihr euch selbst daran erinnern, die Pflanze zu gießen und zu düngen.
Der Drachenbaum nach 20 Tagen Pflege
Im gesamten Testzeitraum musste ich mich zwingen, mindestens einmal täglich in die App zu schauen, um die Parameter zu überprüfen. Ich habe im Testzeitraum die Feuchtigkeit und Düngemittelkonzentration innerhalb der empfohlenen Parameter gehalten. Die Beleuchtung konnte bedauerlicherweise kaum verbessert werden, da die Pflanze nun mal ihren Platz in der Ecke hat.
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Wie man sehen kann, hat sich der Drachenbaum ausgezeichnet erholt. Natürlich kann man nach 20 Tagen noch keine Wunder erwarten. Dennoch sind die Blätter wieder voller und das Blattgrün hat auch zugenommen. Vermutlich hat das Abstauben auch einen kleinen Teil zur optischen Verbesserung beigetragen. Wir werden das Xiaomi Flower Care in jedem Fall weiter betreiben und schauen, wie sich der Drachenbaum in Zukunft entwickelt.
Testergebnis
Das Xiaomi Flower Care kann für Menschen, die keinerlei Erfahrung mit Pflanzenpflege haben, eine nützliche Ergänzung sein. Vor allem der Feuchtigkeitsmesser ist eine sinnvolle Ergänzung, die auch ein Überwässern von Pflanzen verhindern kann. Der Helligkeitssensor kann euch dabei helfen, den optimalen Standort zu finden. Im Anschluss ist dieser eigentlich überflüssig. Durch die fehlende Benachrichtigungsfunktion beim Unterschreiten der eingegebenen Parameter kann man allerdings die Sinnhaftigkeit des Xiaomi Flower Care infrage stellen. Wer sich sonst kaum um seine Pflanzen kümmert, wird das mit dem Xiaomi Flower Care auch nicht tun. Es wäre daher genauso gut möglich, die Pflegehinweise und optimalen Bedingungen einfach aus dem Internet herauszusuchen. Mit einem Preis von 26€ bei Amazon halten wir das System für völlig überteuert für die gebotene Leistung. Somit können wir keine Empfehlung aussprechen.
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