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Mit dem AX3000 bietet Xiaomi einen günstigen Router mit großem Funktionsumfang an, der neben aktuellen Funk- und Sicherheitsstandards außerdem die Einrichtung von Mesh-Netzwerken unterstützt. Entgegen dem Produktnamen ordnet sich das Gerät preislich nicht zwischen dem AX3600 und dem AX1800, sondern unter den beiden Modellen ein. Im folgenden Testbericht klären wir, ob Xiaomi beim AX3000 an den richtigen Stellen gespart hat oder ob man doch lieber zu einem der anderen Modelle des Herstellers greifen sollte.
Design, Verarbeitung und Hardware
Das Design übernimmt Xiaomi exakt vom AX1800 und diese Entscheidung ist durchaus löblich. Statt der gängigen flachen Form mit empor ragenden Antennen, setzt man beim Gehäuse auf einen simplen schwarzen Quader mit abgerundeten Ecken, die mit Lüftungsschlitzen für die Passivkühlung durchzogen sind. Das auffällige Aussehen und die Abmessungen von 96,3 x 96,3 x 223 Millimetern machen den Router zu einem absoluten Blickfang. Wie ein dunkler Monolith ragt der AX3000 von seinem Lowboard empor und wirkt damit schlicht elegant. In einer Wohnung voller Designermöbel dürfte das Gerät keinesfalls fehl am Platz wirken. Die für Xiaomis Geräte typischen zwei LEDs haben ihren Weg ebenfalls ins Design gefunden und geben in dezentem Weiß oder Orange Aufschluss über den Status.
Der Signalqualität geschuldet, besteht das Äußere des AX3000 zur Gänze aus Plastik. Dieses wirkt allerdings stabil und ist recht unnachgiebig gegenüber Druck. Die verschiedenen Komponenten des Gehäuses sind passgenau verbunden und insgesamt ist die Verarbeitungsqualität des Routers auf ähnlich hohem Niveau wie die der anderen Geräte. Die eigentlichen Unterschiede machen sich erst bemerkbar, wenn man die Hardware im Inneren vergleicht.
Redmi AC2100 | Xiaomi AX3600 | Xiaomi AX1800 | Xiaomi AX3000 | |
Prozessor: | MT7621A MIPS Dual Core 880 MHz (4 Threads) | IPQ8071A 4-Core A53 1 GHz CPU (5 GHz) + Dual Core 1,7GHZ NPU (2,4 GHz) | IPQ6000 4-Core A53 1,2 GHz CPU + 1 Core NPU 1,5 GHz | IPQ5000 Dual-Core A53 1 GHz CPU + 1 Core NPU 1 GHz |
Speicher (ROM/RAM): | 128 / 128 MB | 256 / 512 MB | 128 / 256 MB | 128 / 256 MB |
Höchtes W-LAN Protokoll: | AC (867 Mbps) | AX (2976 Mbps) | AX (1775 Mbps) | AX (2976 Mbps) |
Frequenzbänder: | 2,4-GHz-Band und 5-GHz-Band | 2,4-GHz-Band und 5-GHz-Band – theoretisch 6 GHz-Band | 2,4- GHz-Band und 5-GHz-Band – theoretisch 6 GHz-Band | 2,4- GHz-Band und 5-GHz-Band – theoretisch 6 GHz-Band |
Software: | chinesisch | chinesisch | chinesisch | englisch |
App: | deutsch / englisch / chinesisch | deutsch / englisch / chinesisch | Deutsch / englisch / chinesisch | Deutsch / englisch / chinesisch |
LAN-Ports | 3 x 10/100/1000 M LAN / 1 x 10/100/1000 M WAN | 3 x 10/100/1000 M LAN / 1 x 10/100/1000 M WAN | 3 x 10/100/1000 M LAN / 1 x 10/100/1000 M WAN | 3 x 10/100/1000 M LAN / 1 x 10/100/1000 M WAN |
USB-Anschluss: | Kein USB | Kein USB | Kein USB | Kein USB |
Anzahl Antennen: | 6 | 6 + 1 | 2 | 4 |
Bei Gegenüberstellung der drei Modelle fällt sofort ins Auge, wo Xiaomi den Rotstift angesetzt hat. Beim AX3000 wurden die Prozessorkerne im Vergleich zu den beiden anderen Routern halbiert. Die Dual-Core CPU taktet außerdem lediglich mit 1 GHz. Ebendiese Taktfrequenz erreicht ebenfalls die verbaute Single-Core NPU und ist damit um 0,5 GHz langsamer als die des AX1800. Dafür sind mit insgesamt 4 Antennen zwei mehr im Testgerät verbaut. Mit diesen sollte der AX3000 im WLAN theoretisch fast auf die namensgebenden 3000 GBit/s kommen und damit eine schnellere Verbindung bereitstellen können. Alle Geräte verfügen über einen WAN- und drei LAN-Ports, die jeweils eine Geschwindigkeit von maximal 1GBit/s unterstützen. Am AX3000 befinden sich bei diesen zudem das RESET-Loch, der Stromanschluss für den Hohlstecker und ein Mesh-Button.
Lieferumfang und Setup des Xiaomi AX3000
Mit dem Router in der Box befindet sich neben einer kurzen Anleitung sowie den üblichen Garantie- und Sicherheitsinformationen (u. a. in Deutsch) ein 1 Meter langes Cat 5e Ethernet-Kabel. Dieses ist für die Verbindung zwischen dem WAN-Port des AX3000 und einem anderen Router vorgesehen, da in Xiaomis Geräten seit jeher kein Kabel- oder DSL-Modem verbaut ist. Zu guter Letzt liegt außerdem ein 1,20 Meter langes Stromkabel mit einer Leistung von 12V/2 A und EU-Stecker bei.
Hat man alles soweit richtig verbunden, sollte der Router betriebsbereit sein und auf dem Smartphone oder Laptop unter den verfügbaren Netzwerken angezeigt werden. Für das weitere Vorgehen stellen sich zwei Möglichkeiten zur Einrichtung des Routers zur Wahl.
Einrichtung des Xiaomi AX3000 über den Browser
Über die Eingabe der IP 192.168.31.1 oder des Textes “router.miwifi.com” gelangt man zur Einrichtungs-Seite des AX3000 und nach der Vergabe des Administrator- und WLAN-Kennworts sowie optional dem Namen des Routers, steht das Heimnetzwerk bereit. Das Setup ist in englischer Sprache verfügbar und auch für Laien einfach durchzuführen.
Einrichtung per App
In deutscher Sprache lassen sich dieselben Schritte in der Xiaomi Home App durchführen. Der Router wird im Bereich der verfügbaren Geräte im Regelfall automatisch erkannt und nach dessen Auswahl und der Einrichtung auf der Startseite der App angezeigt.
Funktionen
Über die App und die Web-Oberfläche des AX3000 stehen diverse Optionen zur Auswahl, um das heimische Netzwerk den eigenen Bedürfnissen anzupassen. In der Geräteverwaltung werden die Einrichtung eines Gäste-WLANs, die Verwaltung des Netzwerkzugangs und verbundener Geräte sowie Reset- und Updatemöglichkeiten des Routers sofort angezeigt. Hier findet sich auch die WPS-Funktion als Ersatz zum Hardware-Pendant in Form eines Buttons. Zuoberst findet sich die Mesh-Funktion, die ich in Verbindung mit dem Xiaomi AX1500 getestet habe. Die Einrichtung ist in wenigen Schritten erledigt und im Ergebnis wird zwischen den Routern und den verbundenen Geräten die beste Verbindung ausgehandelt. Im Test verlief der Wechsel reibungslos und die Signalqualität in entlegenen Räumen wurde merklich verbessert.
Einige Einstellungen lassen sich nicht über die App, sondern nur über den Browser durchführen. Unter “Advanced” findet man neben dynamischem DNS zum Zugriff von unterwegs und Port-Forwarding auch die Möglichkeit zur Einrichtung eines VPN. Beachtet werden sollte allerdings, dass nur PPTP und L2TP als VPN-Protokolle zur Auswahl stehen.
Signalqualität des Xiaomi AX3000 Routers
Vor den Messungen wurde in den Einstellungen des AX3000 eine automatische Optimierung der Kanäle durchgeführt. Der Router unterstützt DFS und kann damit über Radar-Frequenzen (160MHz) funken, sofern diese frei sind. Das kann in Wohnungen mit vielen WiFis in der Umgebung eine extreme Steigerung der Reichweite bringen, wie in unserem Test zum Xiaomi 5G Router genauer erläutert wird. Im Mesh-Modus ist die Funktion allerdings nicht verfügbar. Als Referenz für Signalstärke und Bandbreite dienen eine Fritzbox 7520 und der exzellente Redmi AC2100.
2,4GHz-Netzwerk
Die Messungen wurden zwei Räume und circa 15 Meter entfernt von den Geräten vorgenommen. Im Bereich der Signalstärke befand sich der AX3000 in den Tests mit -55 bis -57 dBm auf Augenhöhe mit der Fritz!Box 7520. Der Redmi AC2100 ist mit -42 dBm in dieser Disziplin nach wie vor unangefochten. Die Geschwindigkeit der Netzwerke spricht ein ähnliches Bild, obwohl der AX3000 mit WiFi 6 den anderen Routern hinsichtlich des Funkstandards um eine Generation voraus ist. Trotzdem ist dieser im Schnitt etwas langsamer als seine Kontrahenten und die Latenz ist etwas höher. Beim Upload schließt der Router dann wieder zu den anderen Geräten auf.
5GHz-Netzwerk
Auch im 5GHz-Netz bleibt der AX3000 auf dem Niveau der Fritz!Box und das in allen Belangen. Mit einer Signalstärke von -72 dBm liefern beide Router solide Ergebnisse und die Latenzen sind im grünen Bereich. Eher mittelmäßig ist die Bandbreite im Download. Auch hier kann der AC2100 wieder mit einer Signalstärke von -67 dBm und der bestmöglichen Bandbreite glänzen.
Insgesamt liegt der AX3000 hinsichtlich Netzwerkqualität und Geschwindigkeit im guten Mittelfeld. Es entsteht allerdings der Eindruck, dass wir in Deutschland im Bereich “Internet of Things” und in der Geschwindigkeit unserer heimischen Anschlüsse bisher nicht so weit sind, dass mit aktuellster Technik vollgepackte Router ihre Stärken in unseren Haushalten sinnvoll ausspielen könnten. Zudem unterstützen viele Geräte noch kein WiFi 6 und profitieren nicht von den Vorteilen des Standards. Ein großer Pluspunkt des AX3000 ist allerdings die Mesh-Funktion. Mit dieser lassen sich schnell und simpel größere und mehrstöckige Wohnbereiche bis in die letzte Ecke zuverlässig ausleuchten. Hier wendet sich im Bereich der Empfangsqualität das Blatt zu den etablierten Routern drastisch.
Testergebnis
Im Endeffekt ist der AX3000 ein vielversprechender Router, welcher aufgrund des aktuellen technischen Stands der meisten Endgeräte sein volles Potenzial bislang nicht zur Gänze entfalten kann. Hier und jetzt besticht das Gerät deshalb vor allem durch seine Zukunftssicherheit und die zuverlässige Mesh-Funktion. Obendrein bietet der Router eine gute App und bringt mit DFS auch ein gutes Feature für Wohngebäude mit vielen WiFi-Netzwerken in der Umgebung mit.
In unserem Test konnte der Router überzeugen und stellt eine preisgünstige Möglichkeit dar, sein heimisches WLAN auf den neusten Stand zu bringen. Von uns gibt es eine klare Kaufempfehlung.
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kann man das ding mit jedem Router als MEsh verbinden oder gibt es einschränkungen?
Servus, MESH geht nur unter anderen Xiaomi Routern, die auch MESH unterstützen.
Beste Grüße
Jonas
Wie ist der Stromverbrauch im Vergleich zur FritzBox?
Xiaomi sollte langsam mal über den Tellerrand schauen!
Mit allen Sachen fluten sie den Markt aber wie oft ist nur die Systemsprache bei ihren Geräten Englisch oder Chinesisch es kann doch nicht so schwer sein für das jeweilige Land die Sprache mit zu installieren?
Von den Daten her würde mir dieses Gerät reichen im Hausgebrauch aber wie ich es oben beschrieben habe ist ein No-Go für mich ist.
Was macht denn ein User der wirklich Unbedarft ist an Technik der will nur anschließen und es läuft und nicht noch erst mal eine App auf dem Handy installieren.
Mir stellt sich bei dem Test gleich die Frage, wieso man diesen alten Router kaufen sollte, wenn die BE-Reihe, mit WiFi 7 aber ohne 6 GHz, für den gleichen Preis zu haben ist. Den AX3000 aus dem Test hatte ich vor über 3 Jahren hier gehabt. Würde ich jetzt nach einem Router/Repeater (ist ja weniger als Router gedacht sondern eher eine Erweiterung) dann würde ich eher zum BE3600, BE5000, usw. greifen.