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Hier testen wir den kompakten Wanbo T2 Ultra Beamer. Nachdem der Hersteller kürzlich die “Pro”-Version des erfolgreichen Preisbrechers Wanbo X5 (zum Test) veröffentlicht hat und die neueren Wanbo Dali (zum Test), Wanbo DaVinci (zum Test) bei uns einen eher zwiespältigen Eindruck hinterlassen haben, bringt Wanbo nun die “Ultra”-Version des kompakten T2 Max (New) auf den Markt. Der Wanbo T2 Max (New) (zum Test) aus dem Jahre 2023 bot mit Android 9 (mit funktionierendem Netflix) und 450 ANSI Lumen im kompakten Format für rund 135€ ein hervorragendes Gesamtpaket. Der Wanbo T2 Ultra soll mit 500 ANSI Lumen, integriertem verstellbarem Standfuß und Android TV 11 für unter 200€ noch einen draufsetzen. Schafft es die neue „Ultra“ Version unseren T2 (Max) in den Schatten zu stellen oder hinterlässt die Neuauflage wieder einen etwas faden Beigeschmack? Das erfahrt Ihr in unserem Test!
Design und Verarbeitung
Der Wanbo T2 Ultra ist ein kompakter weiß-schwarzer Projektor. Wanbo verzichtet diesmal auf eine zweite Farbvariante. Man kann ihn entspannt mit einer Hand aus der Verpackung nehmen und mit dem integrierten Standfuß schnell aufbauen. Mit 219 x 145 x 142 Millimetern und einem Gewicht von 1,5 Kilogramm sind Abmessungen und Gewicht etwas gestiegen. Der Projektorkorpus ist nach wie vor kubisch und ähnlich groß, allerdings ist der Ständer nicht vom Korpus abnehmbar.
Nachdem sich die Versionen 2021 und 2023 äußerlich kaum voneinander unterscheiden, setzt der Hersteller beim T2 Ultra diesmal auf ein verändertes Design. Auf der Vorderseite ist die verkleinerte Linse weniger präsent. Das Frontdesign wird von einer Zweiteilung dominiert. Im oberen Bereich integriert Wanbo die Linse, im unteren Bereich zwei Sensoren für die automatische Bildeinstellung und darüber das Logo. Zwischen der Zweiteilung sind in einem dunkelgrauen Bereich Lüftungsschlitze für den Ventilator zu sehen. Auf beiden Seiten des Projektors befinden sich im hinteren Bereich unter einer flockenförmigen Perforation die 5 Watt Lautsprecher und in der Mitte die fest eingebaute Gimbalhalterung.
Auf der Oberseite hat Wanbo in der Mitte den runden Powerbutton angebracht. Dreht man den Ständer, wird das Typenschild auf der Unterseite des Wanbo T2 Ultra sichtbar. Interessant ist hier, dass der Hersteller keine Leistungsaufnahme angibt. Auffällig ist auch die Rückseite des Projektors, denn der Wanbo T2 Ultra besitzt im oberen Bereich eine passive Bassreflexmembran, wie wir sie bereits vom Ultimea Poseidon E40 kennen. Im unteren Bereich befinden sich ein zweipoliger Netzanschluss, ein USB-A-Eingang, ein HDMI-Eingang und der Kopfhöreranschluss. In der Mitte verbaut Wanbo weiterhin zwei Lüftungsschlitze.
Die größte Designänderung im Vergleich zum Vorgänger ist der integrierte Standfuß. Dieser lässt sich um bis zu 120 Grad drehen. Damit ermöglicht der Projektor sogar Deckenprojektionen ohne Probleme. In diesem Fall müssen nach dem Ausrichten des Projektors nur noch die notwendigen Kabel angeschlossen werden. Die Unterseite des Ständers ist fast vollständig gummiert. In der Mitte hat Wanbo noch ein ¼-Zoll-Gewinde eingebaut. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Wanbo T2 Ultra bombenfest auf dem Ständer steht, egal wie man den Projektor ausrichtet.
Lieferumfang des Wanbo T2 Ultra
Der Wanbo T2 Ultra wird nur mit dem nötigsten Zubehör geliefert. Dazu gehören ein 1,5 Meter langes Netzkabel, die englische Bedienungsanleitung und die Bluetooth-Fernbedienung. Letztere ist logisch aufgeteilt und bietet auch Hotkeys für YouTube, Netflix, Prime Video und Disney+.
Ein Linsenschutz oder eine Tasche wären für den kompakten Projektor wünschenswert gewesen, obwohl eine Tasche für den hohen Preis von 65 US-Dollar auch direkt im Shop des Herstellers erhältlich ist.
System und Software
Die Nachteile des Wanbo T2 Max (New) (zum Test) aus dem Jahr 2023 waren die Benutzeroberfläche, das System unter Android 9.0, die Verbindungsabbrüche mit der veralteten Bluetooth-Version 4.2 und die seltsam grobe Lautstärkeregelung (die nach einem Update etwas verbessert wurde). Das neue Wanbo T2 Ultra verfügt glücklicherweise über das flexiblere und anpassungsfähigere Android TV 11. Bei den Angaben zu Speicherplatz, Arbeitsspeicher und Bluetooth-Version hält sich Wanbo beim T2 Ultra bedeckt.
Das Wanbo T2 Ultra verfügt über eine Amlogic-CPU mit 4 ARM Cortex-A35-Kernen mit je 1,8 GHz und einer Mali-G31-GPU. Dazu verbaut der Hersteller 1 GB RAM und einen kleinen Festspeicher von 4,4 GB. Letzterer reicht zum Streamen vollkommen aus. Viele Spiele lassen sich damit allerdings nicht installieren, da bei mir nur noch rund 3,6 GB frei waren.
Wanbo verbaut WiFi 5 und eine nicht näher bezeichnete Bluetooth-Variante. Die WLAN-Verbindung blieb bei mir trotz mehrerer Wände zwischen Beamer und Router immer stabil und das Signal war für einen Beamer normal. Welche Bluetooth-Version genau verbaut ist, konnte ich leider nicht herausfinden. Laut AIDA64 hat der Projektor die Version 4.x. Die Vorgängerversion hatte sogar Verzögerungen bei der Bluetooth-Ausgabe. Beim Wanbo T2 Ultra konnte ich jedoch keine Verzögerungen feststellen. Auch konnte ich mit dem gekoppelten Bluetooth-Lautsprecher problemlos den Raum wechseln, ohne dass es zu Tonaussetzern kam.
Eines der größten Kaufargumente des hier getesteten Projektors ist die Software. Der Wanbo T2 Ultra läuft mit Android TV in der Version 11, der Anmeldevorgang ist damit (mit vorhandenem Google-Konto und Android-Smartphone) in ca. 3 Minuten abgeschlossen. Android TV ist immer eine sichere Wahl als Betriebssystem, da es alle möglichen Apps zum Streamen und Anpassen des Projektors bietet. Auch bieten die Streaming-Anbieter meist für ihre Apps unter Android- und Google TV schnelle Anmeldemöglichkeiten an, wodurch ihr eure Anmeldedaten nicht einzugeben braucht. Zusätzlich ist der Wanbo T2 Ultra mit Widevine L1 ausgestattet, sodass auch Inhalte von Pay-Streaming-Anbietern in bestmöglicher Auflösung genossen werden können. Die Benutzeroberfläche des T2 Ultra ist sehr übersichtlich und intuitiv zu bedienen.
Ein häufiges Problem preiswerter Beamer und Fernseher ist die eher mäßige Bediengeschwindigkeit der Oberfläche. Darunter litten auch der Wanbo Mozart 1 Pro (zum Test) und der Ultimate Poseidon E40 (zum Test). Beim Wanbo T2 Ultra hingegen ist die Geschwindigkeit der Bedienoberfläche meist recht zügig. Alle Eingaben werden oft schnell umgesetzt, sodass man sich nicht erst über die Eingabe der Benutzerdaten bei den Pay-to-Watch-Anbietern ärgern muss, bevor man die erste Serie mit dem Beamer genießen kann. Auch die Spracheingabe über Google funktioniert problemlos. Neben der Einstellung über die Android TV-Oberfläche verfügt der Wanbo T2 Ultra über ein eigenes Einstellungsmenü, über das sich auch verschiedene Bildeinstellungen und der Tonmodus anpassen lassen. Über diese Oberfläche kann der Projektor auch mit einem USB-Stick aktualisiert werden. Schade, dass Wanbo es nicht geschafft hat, Updates über WiFi anzubieten. Aber immerhin versorgt der Hersteller seine Produkte überhaupt mit Updates: Beim Wanbo T2 Max (New) (zum Test) gab es auch regelmäßige Updates, die etwa das Lautstärkeproblem etwas verbessert haben.
Das Abspielen von Mediendateien über USB funktioniert mit dem kompakten Wanbo-Beamer leider nicht so gut. Der integrierte Mediaplayer spielt zwar 1080p-Inhalte mit AC3-Surround-Signal ab, aber keine 4k-Medien und auch keine DTS-Signale. Das wäre kein Problem, wenn der USB-Datenträger vom Android-TV-Betriebssystem erkannt würde … Der Wanbo T2 Ultra zeigt aber weder im VLC-Player noch im MX-Player angeschlossene Wechseldatenträger an.
Bildqualität des Wanbo T2 Ultra
Wanbo zeigt den T2 Ultra in hellen und dunklen Räumen und wirbt mit KI-gesteuerter Bildverarbeitung für dynamischere Farben und Details, hohem Kontrast und intelligenter Bildanpassung. Der Beamer bietet eine native Auflösung von 1080p, wird mit einer Helligkeit von 500 ANSI angegeben und soll damit Projektionen von 45 Zoll bis maximal 180 Zoll (laut Webseite) ermöglichen. Leider hat Wanbo in der Vergangenheit immer wieder bei den Helligkeitsangaben geschummelt, sodass man auf die tatsächliche Helligkeit des T2 Ultra gespannt sein darf.
Für eine 80-Zoll-Projektion benötigt man einen Abstand von 2,1 Metern, für eine 100-Zoll-Projektion 2,7 Meter. Die größtmögliche Projektion von 140 Zoll (laut Bedienungsanleitung) wird erreicht, wenn der Projektor 3,8 Meter von der Leinwand entfernt steht.
Nach dem Einschalten stellt sich der Wanbo T2 Ultra dank Autofokus und automatischer Trapezkorrektur innerhalb von 8 Sekunden zuverlässig scharf. Am Bildrand wird die Projektion dann allerdings etwas unschärfer. Der Projektor kann auch leicht schräg zur Leinwand aufgestellt werden.
Ist der Wanbo T2 Ultra scharf eingestellt, erhält man eine lebendige, weitgehend scharfe und natürliche Projektion. Der Projektor projiziert sogar noch etwas lebendiger als der Wanbo T2 Max (New) (zum Test). Auch die Kontrastprobleme des Vorgängers sind behoben. Leider sieht man bei Videos in hellen Szenen, dass das Bild recht ungleichmäßig ausgeleuchtet ist. Dies fällt erst auf, wenn man die Ecken im Vergleich zur Bildmitte genauer betrachtet.
Je heller der Raum ist, desto mehr zeigen sich die Probleme des Beamers mit der recht ungleichmäßigen Ausleuchtung. In der Mitte haben wir einen Helligkeitswert von 350 Lumen, an den Bildrändern sind es nur 150 Lumen. Der Wanbo T2 Ultra erreicht in unserem Test eine Helligkeit von 250 ANSI Lumen. Damit ist er etwas heller als der Wanbo T2 Max (New) (zum Test) mit gemessenen 220 ANSI Lumen. Die Helligkeit des Wanbo T2 Ultra reicht für eine 80 Zoll Projektion im abgedunkelten Raum oder auch für die angegebene maximale Bildgröße von 140 Zoll im dunklen Raum. Bei Tageslicht kann ich den Beamer nicht empfehlen, es sei denn, man benötigt ihn für eine behelfsmäßige 50-Zoll-Projektion.
Der Wanbo T2 Ultra hat keine spürbare Eingabeverzögerung, was ihn auch für Spiele von anderen Endgeräten geeignet macht. Kamerafahrten oder schnellere Bewegungen werden schön flüssig ausgegeben.
Im Vergleich zum kürzlich getesteten, etwa gleich teuren, kompakten Etoe E3 Pro (zum Test) zeigt Wanbo mit dem T2 Ultra, dass der Hersteller nach wie vor der Preis-Leistungs-Sieger unter den kompakten Beamern bis 200 Euro ist. Die Projektion des T2 Ultra wirkt von den Farben her natürlicher und etwas schärfer. Bei der Helligkeit liegen sie die Beamer gleichauf (Etoe E3 Pro mit angegebenen 600 ANSI Lumen – gemessen: 250 ANSI). Manchmal kam es vor, dass Objekte beim Wanbo-Projektor etwas überbelichtet waren.
Soundqualität und Emissionen
Mit der integrierten Bassmembran auf der Rückseite und den jeweils 5 Watt starken Stereolautsprechern an den Seiten ist einiges zu erwarten. Wanbo verspricht sogar Surround-Sound in Verbindung mit einem bis zu 40 Hz tiefen „Dual Bass“.
Nach dem Einschalten ist man vom Klangerlebnis in der Standardeinstellung allerdings etwas enttäuscht. In diesem Modus klingen die Bässe sehr dünn und die Höhen sind ungenau abgestimmt. Stellt man die Toneinstellung auf „Film“, kommen dezente Bässe hinzu und die Höhen werden präziser. Das beste Klangerlebnis erzielt man mit „Musik“. Dann kommt auch die passive Bassmembran deutlich zum Einsatz und man hat einen basslastigen Klang, bei dem auch die Höhen zufriedenstellend klingen. Auch im Vergleich zum Wanbo T2 Max (New) (zum Test) klingt der neue Wanbo T2 Ultra etwas besser.
Das Lüftergeräusch des T2 Ultra wird von Wanbo mit unter 30 dB angegeben. Wanbo wirbt mit „ultra-low noise“. Diese Angabe kann ich leider nicht ganz nachvollziehen. Der Wanbo T2 Ultra hat mit 38 dB(A) jederzeit einen wahrnehmbar lauten Lüfter. Besonders bei leisen Medienpassagen ist er deutlich im Hintergrund zu hören.
Bei der Leistungsaufnahme hält sich Wanbo sehr bedeckt. Lediglich eine Angabe von 2A bei Netzspannung findet sich auf dem Typenschild. Der Stromverbrauch des Wanbo T2 Ultra ist mit 55 Watt aber sehr moderat. Bei dieser Leistung fragt man sich natürlich, ob man den Beamer auch mit einer 65 Watt Powerbank betreiben könnte … Das geht aber enttäuschenderweise nicht, da der Beamer Wechselspannung als Stromquelle nutzt.
Testergebnis
Wanbo gönnt unserem kompakten Preis-Leistungskönig T2 Max (New) (zum Test) aus dem Jahre 2023 ein Upgrade und trifft damit fast genau ins Schwarze. Mit dem Wanbo T2 Ultra ist es dem Hersteller gelungen, einen soliden Projektor auf Android TV-Basis in Version 11 zu bauen. Neben einer etwas helleren und lebendigeren Projektion kommt der T2 Ultra mit einem im Winkel verstellbaren Ständer. In dunklen und abgedunkelten Räumen erzeugt der Beamer schöne, natürliche, scharfe Projektionen. Auch die automatische Bildanpassung funktioniert meist zuverlässig innerhalb von 10 Sekunden. Die Klangqualität des Beamers ist auch durch die passive Bass-Membran besser als von anderen kompakten Beamern.
Warum trifft der Wanbo T2 Ultra also nur fast ins Schwarze? Zum einen ist die Helligkeit erneut viel niedriger als angegeben. Die 500 angegebenen ANSI Lumen würden einen Einsatz an bewölkten Tagen ermöglichen. Leider schafft der T2 Ultra allerdings nur rund 250 gemessene ANSI Lumen und somit ist er nicht für Projektionen bei Tageslicht geeignet. Auch die Ausleuchtung des Projektors ist recht ungleichmäßig. Weiterhin stört mich der AC-Stecker bei dem Gerät etwas, weil dieser einen mobilen Einsatz mit einer Powerbank Outdoor unmöglich macht.
Für leuchtkräftigere Alternativen muss man leider einiges mehr an Geld ausgeben, daher ist der Wanbo T2 Ultra unser neuer Preis-Leistungs-Sieger unter den kompakten Beamern. Da sei zum einen der 500€ teure kompakte, innovative (gemessene) 500 ANSI Lumen helle DLP-Projektor XGIMI MoGo 3 Pro (zum Test) erwähnt, der nicht ohne Grund mein täglich genutzter Projektor geworden ist. Wer eine gleich günstige Alternative mit einer integrierten Tasche sucht, wird beim ETOE E3 Pro (zum Test) fündig. Dieser bietet aber für denselben Preis eine etwas schlechtere Bildqualität. Auch der Dangbei Freedo (zur Ankündigung) sei hier genannt, weil er für unter 450€ mit 450 ISO Lumen und Ständer-Design einiges bietet.
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