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Der Wanbo Mozart 1 kam im Herbst 2023 auf den Markt und ist seitdem das Spitzenmodell des Beamerherstellers Wanbo. Im Jahr 2024 stellte Wanbo bereits das Upgrade des Beamers vor – den Wanbo Mozart 1 Pro. Dieser verfügt neben 900 ANSI Lumen, automatischer Trapezkorrektur und Autofokus über einen Tieftöner und 16 Watt Stereolautsprecher, Android TV und damit verbunden auch Widevine Level 1. Lohnt sich die Anschaffung des Mozart 1 Pro und wie schlägt er sich in Hinblick auf die Bildqualität? Findet es hier im Test des Wanbo Mozart 1 Pro heraus.
Hier zunächst eine Übersicht zu aktuellen Projektoren …
Beamer/ Projektor | Helligkeit in ANSI-Lumen / Auflösung | Lautsprecher | Leistungs-aufnahme (Betrieb) / Betriebs-system | Gewicht | Größe | Preis |
Wanbo Mozart 1 Pro | 900 /1080p | 2x8W mit Tieftöner | 199W / Android TV (11) | 3,3kg | 176x209x223mm | 499€ |
Ultimea Apollo P50 | 800 / 1080p | 2x10W Dolby Audio | 110W / Linux | 2,6kg | 254x206x170mm | 299€ |
Wanbo X5 (zum Test) | 1100 /1080p | 2x5W | 135W / Android 9 | 3 kg | 265x235x119mm | 199€ |
JMGO N1 | 800 / 1080p | 2x5W Dynaudio | 90W / Android TV (11) | 1,42 kg | 165x187x191mm | 999€ |
Xming Page One (zum Test) | ca. 1000 (500 CVIA) / 1080p | 2x5W Bosten Acoustics Lautsprecher | 100W / Android TV (11) | 2 kg | 207x190x127mm | 399€ |
Ultimea Apollo P60 | 900 /1080p | 2x15W | 90W / Ultimea OS | 4,3 kg | 338x293x123mm | 300€ |
Ultimea Poseidon E40 (zum Test) | 1000 /1080p | 2x10W mit Tieftöner | 200W / Android TV 11 | 3kg | 211x174x281mm | 499€ |
Lieferumfang des Wanbo Mozart 1 Pro
Der Lieferumfang des Wanbo Mozart 1 Pro ist eher minimalistisch. Neben dem Projektor befinden sich ein Netzteil mit DC-Netzkabel, eine englische Bedienungsanleitung und die Fernbedienung im Paket. Leider sind weder ein Linsenschutz noch Batterien für die Fernbedienung enthalten.
Die Funktionen der Fernbedienung sind dafür weniger minimalistisch. Neben den Schnelltasten für YouTube, Netflix, Prime Video und Disney+ kann man mit ihr zahlreiche Funktionen steuern.
Die Fernbedienung des Wanbo Mozart 1 Pro ist übrigens exakt dieselbe wie die des Ultimea Poseidon E40 (zum Test) – der (trotz Kopplung der Fernbedienung) dann überraschenderweise mit beiden Geräten gleichzeitig funktionierte… Ein unbedeutender Fakt, der den Bildvergleich der beiden Geräte für mich als Tester wirklich sehr schwierig machte 😅.
Design und Verarbeitung
Der Wanbo Mozart 1 Pro fällt vor allem durch sein quaderförmiges Design mit dem Lüfter und dem Tieftöner auf. Er wirkt ein wenig wie der große blaue Bruder des Wanbo T2 Max (New). Er ist hochwertig verarbeitet, aber weniger kompakt, als es auf den ersten Blick scheint. Mit 176 x 209 x 223 Millimetern passt er nicht in meine Handfläche und hat in etwa die gleichen Abmessungen wie der Ultimea Poseidon E40 (zum Test), mit 3,3 Kilogramm wiegt er auch ähnlich viel wie sein direkter Konkurrent.
Auf der Vorderseite befindet sich im oberen Teil, der mit Klavierlack überzogen ist, die in Gold eingefasste Linse. Ebenso befinden sich in diesem Bereich ein IR-Sensor und das Herstellerlogo. Im unteren Bereich befinden sich die geometrisch variierenden Lüftungsschlitze. Dahinter verstecken sich die Kühlrippen des Wanbo Mozart 1 Pro. Die Seiten sind weitgehend unauffällig gehalten. Lediglich auf der rechten Seite verbaut Wanbo einen großen, silbernen Tieftöner mit dem Schriftzug „Wanbo & Acoustics“.
Auf der Rückseite des Wanbo Mozart 1 Pro befinden sich oben die Anschlüsse. Neben dem USB 2.0-Anschluss, einem HDMI 1.4-Eingang und dem Aux-Ausgang befindet sich ein DC-Anschluss. Darunter befinden sich die Stereolautsprecher mit je 8 Watt Leistung. Unter dem perforierten Bereich befindet sich der Lüftereinlass.
Die Unterseite und die Oberseite sind recht schlicht gehalten. Neben vier Gummifüßen befindet sich an der Seite eine klappbare Winkelerhöhung. Hier kann der Projektor um 7 Grad verstellt werden. Hier hat der Ultimea Poseidon E40 einen klaren Vorteil, da er flexibler einstellbar ist. Auf der Oberseite fällt der runde, goldene Powerbutton auf. Ist das Gerät eingeschaltet, erscheint darauf ein weiß leuchtender „Wanbo“-Schriftzug.
System und Software
Nachdem der Vorgänger Wanbo Mozart 1 nur Android 9 mit Widevine Level 3 geboten hatte, setzt Wanbo hier vor allem auf Veränderungen – und das sind manchmal nicht nur Verbesserungen …
Das Wanbo Mozart 1 Pro verfügt über Bluetooth Version 5.0 und mit WiFi 5 sogar über einen älteren WiFi-Standard als sein Vorgänger. Auch die Speicherkapazität von 16 GB (davon 13 GB verfügbar) ist beim Pro-Modell geringer. Diese Version verfügt auch noch über 2 GB Arbeitsspeicher. Zum verbauten Prozessor findet man keine Informationen.
Die Bluetooth-Version 5.0 ist immer eine zuverlässige Wahl für drahtlose Verbindungen. In meiner Wohnung hatte ich immer eine stabile Verbindung, auch wenn ich den Raum mit dem Lautsprecher gewechselt habe. Eine Latenz bei der Tonausgabe über einen Bluetooth-Lautsprecher konnte ich nicht feststellen.
Die WLAN-Verbindung war bei mir sowohl unter 2,4 GHz als auch über 5 GHz immer stabil und ich hatte trotz einiger Wände als Hindernisse immer ein gutes Signal. Auch der Chromecast wird von Android TV problemlos unterstützt.
Die größte Veränderung des Wanbo Mozart 1 Pro liegt in der Software-Umsetzung. Mit Android TV in der Version 11 stehen zahlreiche Apps zur Verfügung. Natürlich findet man im Google Play Store die üblichen Streaming-Anbieter wie Netflix, Prime Video, Disney+, Paramount+ und Sky Go, aber auch weitere Pay-to-Watch-Anbieter. Alle Inhalte laufen dank Widevine L1 auch in der bestmöglichen Auflösung.
Die Bedienung der Benutzeroberfläche des Wanbo Mozart 1 Pro ist leider etwas träge. Will man mit der Bildschirmtastatur etwas suchen oder einen Inhalt auswählen, ist das etwas nervig. Die Sprachsteuerung über Google funktioniert hingegen ausgezeichnet.
Die Videowiedergabe über USB funktionierte mit dem Projektor bedauerlicherweise nur mit Einschränkungen. Videos in 4K konnten problemlos abgespielt werden. Leider hat der Wanbo Mozart 1 Pro keine Dolby-Zertifizierung. Dadurch können die Surround-Tonspuren AC3, DTS, DTS-HD und Dolby Atmos nicht abgespielt werden. Abhilfe schafft hier der VLC-Player, der im Google Play Store des Geräts erhältlich ist.
Bildqualität des Wanbo Mozart 1 Pro
Wanbo bewirbt den Mozart 1 Pro mit einer hohen Helligkeit von 900 ANSI Lumen, einer nativen Auflösung von 1920 x 1080p, einem hohen Kontrastverhältnis (3000:1), HDR 10, guter Farbgenauigkeit (90% DCI-P3), automatischer Trapezkorrektur und Autofokus. Laut Wanbo kann der Beamer Projektionen von 55 Zoll bis 120 Zoll darstellen. Für eine 80-Zoll-Projektion ist ein Abstand von 2,2 m zur Bildfläche erforderlich. Für ein 100 Zoll großes Bild muss der Projektor 2,7 m von der Leinwand entfernt sein.
Der Wanbo Mozart 1 Pro erzeugt eine schöne, natürliche und helle Projektion. Die Lebendigkeit und Genauigkeit der Farben ist ansehnlich, aber in den voreingestellten Bildmodi nicht hundertprozentig vorhanden. Nach etwa 8 Sekunden stellt der Projektor dank automatischer Trapezkorrektur und Autofokus scharf im richtigen Bildformat. Das funktioniert auch zuverlässig, wenn der Projektor schräg zur Bildfläche steht. In der Mitte gelingt dem Projektor eine gestochen scharfe Projektion, wenn nicht schnell bewegte Bilder gezeigt werden. Am Rand wird das Bild etwas unschärfer. Wird der Projektor schräg zur Leinwand aufgestellt, nimmt die Unschärfe am Rand noch etwas zu.
Die angegebenen 900 ANSI Lumen konnten wir leider nicht ganz messen. Bei uns erreichte der Wanbo Mozart 1 Pro eine maximale Helligkeit von 760 Lumen in der Bildmitte und 450 Lumen am Bildrand. Im Durchschnitt ergibt sich in unserem Test eine Helligkeit von recht hellen 650 ANSI Lumen. Die Helligkeit des Projektors reicht für eine 100-Zoll-Projektion in einem abgedunkelten Raum aus. Bei absoluter Dunkelheit schafft der Wanbo Mozart 1 Pro auch die maximal angegebenen 120 Zoll. Bei Tageslicht (ohne Sonnenlicht) ist der Projektor für große Bilder eher nicht zu empfehlen. Die Helligkeit des Beamers reichte mir aber für 50 Zoll, um einen Film notdürftig wiederzugeben.
Der Wanbo Mozart 1 Pro kann Bewegungen flüssig wiedergeben. Bei sehr schnellen Kameraschwenks oder viel Bewegung im Bild kann es jedoch in einigen Situationen zu einer Verpixelung des Bildes kommen.
Interessanterweise konnte ich mit dem Beamer nie ein HDR 10-Bild erzeugen, obwohl der Hersteller dies angibt. Obwohl Wanbo die HDR-Funktionalität des Beamers offiziell einschränkt, weil „jede HDR-Quelle anders ist“, hätte ich doch erwartet, dass zumindest eine der getesteten Quellen (USB, Netflix, Youtube) ein HDR-Bild liefert. Der Hersteller wirbt auch mit einem “Spielemodus”, welcher den Projektor auch spieltauglich machen soll. Leider habe ich den in den Einstellungen nicht finden können und die Latenz war wahrnehmbar höher als bei meinem Alltagsbeamer JMGO N1 Ultra (zum Test). Schnellere Spiele wie Renn- oder Fußballsimulationen oder Shooter würde ich mit dem Wanbo Mozart 1 Pro nicht spielen.
Im direkten Vergleich der Bildqualität zwischen dem Wanbo Mozart 1 Pro und dem teureren Ultimea Poseidon E40 (zum Test) zieht der Wanbo etwas den Kürzeren. Der Poseidon E40 präsentiert sich dynamischer, ein wenig heller, flüssiger und schärfer. Besonders Kamerafahrten wirken bei dem etwas teureren Gerät geschmeidiger und natürlicher.
Soundqualität
Der Wanbo Mozart 1 Pro ist mit zwei Hochtönern auf der Rückseite mit je 8 Watt Leistung und wie der Ultimea Poseidon E40 mit einem Tieftöner auf der linken Seite ausgestattet. Wanbo verspricht, dass damit 200 Quadratmeter beschallt werden können.
Ob der Projektor seine musikalischen Namensgeber „Mozart“ wirklich gerecht wird? Sagen wir es mal so … Der Projektor klingt für einen Beamer mit den richtigen Voreinstellungen sehr gut. Durch den Tieftöner klingt es richtig voluminös und die Klangqualität ist teilweise besser als bei vielen günstigeren Bluetooth-Lautsprechern. Die Höhen werden natürlich wiedergegeben und verzerren erst bei höheren Lautstärken. Am natürlichsten klingen die beiden Klangmodi „Standard“ und „Musik“. Der „Standard“-Modus ist für den normalen Anwender, der einen natürlichen Klang bevorzugt und der „Musik“-Modus für diejenigen, die es etwas basslastiger mögen – leider etwas auf Kosten der Höhen.
Der Lüfter des Wanbo Mozart 1 Pro ist mit 39 dB(A) an der Front und 37 dB(A) an der Seite kaum wahrnehmbar laut. Bei leisen Filmabenden hat mich das Lüftergeräusch nicht gestört.
Testergebnis
Mit der “Pro”-Version des Mozart 1 ist Wanbo ein wirklich guter Projektor für unter 500 € gelungen. Insgesamt ist der Beamer ein rundes Produkt mit wenigen Schwächen, aber leider auch kaum wirklichen Stärken, die ihn auszeichnen und von anderen Projektoren in dieser Preisklasse abheben. Jede Stärke hat irgendwie eine kleine Schwäche. Die Bildqualität des Wanbo Mozart 1 Pro ist gut, aber nicht so überragend natürlich, scharf und hell wie bei anderen Geräten in dieser Preisklasse. Android TV in der Version 11 ist eine wirklich gute Wahl, läuft aber sehr langsam. Das Design ist toll und durchdacht, aber die Winkelverstellung ist etwas zu unflexibel. Die Lautsprecher sind für einen Projektor wirklich überragend und auch Bässe kann der Wanbo Mozart 1 Pro kräftig spielen, allerdings ist der Lüfter für manche Nutzer sicherlich zu laut …
Wie man sieht, bin ich nach dem Test hin- und hergerissen vom Flaggschiff des Herstellers Wanbo – dem Mozart 1 Pro. Vor allem, weil ich vor ein paar Wochen ein sehr ähnliches Gerät getestet habe, den Ultimea Poseidon E40 (zum Test), der bis auf die Klangqualität in den oben genannten Kriterien etwas besser ist. Allerdings ist der Ultimea Poseidon E40 (zum Test) auch etwas teurer. Ich bin sehr gespannt, wo sich der Wanbo Mozart 1 Pro preislich einpendeln wird. Der Wanbo Mozart 1 ist zwischenzeitlich auch deutlich unter 300€ gerutscht. Wenn der Beamer unter 350€ rutscht, ist der Wanbo Mozart 1 Pro für mich mehr als einen Blick wert.
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