Inhaltsverzeichnis
Wir testen den neuen Wanbo DaVinci 1 Pro. Nach der Verbesserung des Mozart 1 Pro erweitert Wanbo seine künstlerische benannte Projektor-Serie und positioniert sich mit dem DaVinci 1 Pro vor allem in der Mittelklasse der Projektoren. Der Projektor kommt mit 600 ANSI Lumen, zwei 8-Watt-Lautsprechern, Full-HD-Auflösung, Google TV, automatischer Bildkorrektur und soll zu einem Marktpreis von unter 300 Euro eine „Superior-Level Experience“ bieten. Kann der neue Beamer das wirklich und wie schlägt sich der Wanbo DaVinci 1 Pro im Vergleich zum kürzlich getesteten und etwas enttäuschenden „Flaggschiff“-Projektor von Wanbo – dem Mozart 1 Pro (zum Test)? Findet es in diesem Test heraus.
Lieferumfang des Wanbo DaVinci 1 Pro
Der Lieferumfang des Wanbo DaVinci 1 Pro ist etwas spärlich. Neben dem Projektor befinden sich die Fernbedienung, eine Bedienungsanleitung in Englisch und ein 1,5 Meter langes Netzkabel in der Originalverpackung. Leider verzichtet Wanbo auch beim DaVinci 1 Pro auf einen Linsenschutz und die beiden für die Fernbedienung benötigten AAA-Batterien.
Dafür ist die Fernbedienung erfreulich üppig mit Tasten ausgestattet. Neben den Schnelltasten für YouTube, Netflix, Prime Video und Disney+ kann man mit ihr zahlreiche Funktionen steuern.
Design und Verarbeitung
Der Wanbo DaVinci 1 Pro fällt vor allem durch sein kubisches, silbermattes Design auf. Mit 222 x 196 x 175 Millimetern ist er für die gebotene Projektionshelligkeit recht kompakt, mit 2,8 Kilogramm aber kein Leichtgewicht. Er wirkt rundum edel verarbeitet und gab im Test kein Klappern oder Knarzen von sich. Der Rahmen ist sogar aus Aluminium gefertigt.
Die Front teilt sich in einen grauen Jerseybezug oben und eine silberne Kunststoffleiste unten, die aber keine Funktion hat. Links ziert das große Objektiv die Front. Daneben befinden sich die Sensoren für die Bildeinstellung. Die Seiten werden durch eine stylishe X-Perforation bestimmt. Darunter befinden sich die beiden Lautsprecher und der Ein- und Auslass des Lüfters.
Auf der Rückseite befinden sich alle Anschlüsse. Neben einem HDMI-Eingang befinden sich zwei USB-A-Anschlüsse und ein Aux-Anschluss im oberen Bereich. Neben den Anschlüssen befinden sich seitlich noch ein runder Power-Button, der IR-Empfänger und eine Status-LED. Die Unterseite und die Oberseite sind recht schlicht gehalten. Neben vier Gummifüßen befindet sich an der Seite eine ausklappbare Winkelerhöhung. Hier kann der Projektor um 7 Grad geneigt werden.
System und Software
Nachdem Wanbos Flaggschiff-Projektor, der Mozart 1 Pro (zum Test), mit Android TV als System glänzte, schwächelte der Projektor mit einer sehr trägen Bedienung. Der neuere Wanbo DaVinci 1 Pro bietet laut Hersteller ein neueres und besseres Betriebssystem mit Google TV.
Der Wanbo DaVinci 1 Pro verfügt über Bluetooth Version 5.0 und WiFi 5. Die Speicherkapazität ist mit 4,6 GB (davon 3,2 GB verfügbar) etwas gering. Der Projektor ist mit 2 GB Arbeitsspeicher ausgestattet. Zum verbauten Prozessor finden sich keine Angaben.
Die Bluetooth-Version 5.0 ist immer eine zuverlässige Wahl für drahtlose Verbindungen. In meiner Wohnung hatte ich immer eine stabile Verbindung, auch wenn ich den Raum mit dem Lautsprecher gewechselt habe. Eine Latenz bei der Tonausgabe über einen Bluetooth-Lautsprecher konnte ich nicht feststellen.
Die WLAN-Verbindung war bei mir sowohl unter 2,4 GHz als auch über 5 GHz immer stabil und ich hatte trotz einiger Wände als Hindernisse immer ein gutes Signal. Chromecast wird auch problemlos von Google TV unterstützt.
Eines der größten Kaufargumente des getesteten Projektors ist die Software-Umsetzung. Der Wanbo DaVinci 1 Pro läuft mit Google TV in der Version 11. Als ich versuchte, den Projektor in meinem Netzwerk und mit meinem Google-Konto einzurichten, schien zunächst alles etwas buggy zu sein. Der Anmeldevorgang musste viermal wiederholt werden, dann erschien endlich der ersehnte Google TV Startbildschirm. Google TV ist immer eine zuverlässige Wahl als Betriebssystem, da es alle möglichen Apps zum Streamen und Anpassen des Projektors bietet. Weiterhin ist der Wanbo DaVinci 1 Pro mit Widevine L1 ausgestattet, sodass auch Inhalte von Pay-to-watch-Anbietern in bestmöglicher Auflösung genossen werden können. Die Benutzeroberfläche des Mozart 1 Pro ist sehr aufgeräumt und intuitiv zu bedienen.
Ein häufiges Problem preiswerter Beamer und Fernseher ist die eher mäßige Bediengeschwindigkeit der Oberfläche. Dies fiel auch dem kürzlich erschienenen Wanbo Mozart 1 Pro und dem Ultimate Poseidon E40 etwas auf die Füße. Beim Wanbo DaVinci 1 Pro hingegen ist die Geschwindigkeit der Bedienoberfläche wirklich zügig. Alle Eingaben werden rasch umgesetzt, sodass man sich nicht erst über die Eingabe der Benutzerdaten bei den Pay-to-Watch-Anbietern ärgern muss, bevor man den ersten Serienteil mit dem Beamer genießen kann. Auch die Spracheingabe über Google funktioniert einwandfrei. Der Wanbo DaVinci 1 Pro verfügt neben der Einstellung über die Google TV-Oberfläche noch über ein eigenes Einstellungsmenü, über das man auch verschiedene Displayeinstellungen und den Soundmodus anpassen kann.
Die Videowiedergabe über USB funktionierte mit dem Wanbo DaVinci 1 Pro nur mit Einschränkungen. Videos in 4K konnten problemlos abgespielt werden. Leider hat der Wanbo Mozart 1 Pro keine Dolby-Zertifizierung. Dadurch können die Surround-Tonspuren AC3, DTS, DTS-HD und Dolby Atmos nicht abgespielt werden. Abhilfe schafft hier der VLC-Player, der im Google Play Store des Geräts erhältlich ist.
Bildqualität des Wanbo DaVinci 1 Pro
Der Wanbo Mozart 1 Pro (zum Test) bot zwar eine helle Projektion, bedauerlicherweise lag die gemessene Helligkeit deutlich unter der angegebenen Versprechungen. Beim DaVinci 1 Pro verspricht Wanbo strengere Prüfrichtlinien bei der Angabe der Projektionshelligkeit und gibt diese mit 600 ANSI Lumen an. Dazu projiziert der Beamer noch in Full HD, kann aber natürlich auch 4K-Inhalte decodieren. Eine automatische Trapezkorrektur und ein Autofokus sind ebenfalls an Bord.
Laut Wanbo sind mit dem Mozart 1 Pro Projektionen von 40 bis 180 Zoll möglich. Für ein 80 Zoll großes Bild benötigt ihr einen Abstand von 2,2 Metern zur Bildfläche. Soll ein 120-Zoll-Projektion erzeugt werden, muss der Beamer 3,3 Meter von der Leinwand entfernt aufgestellt werden.
Wenn ihr den Projektor einschaltet, stellt sich der Wanbo Mozart 1 Pro dank Autofokus und automatischer Trapezkorrektur innerhalb von 7 Sekunden größtenteils zuverlässig scharf. Der Projektor kann auch schräg zur Leinwand aufgestellt werden. Wenn man den PC an den Beamer anschließt, merkt man allerdings, dass der Projektor sich in der Mitte nicht hundertprozentig automatisch scharf stellt. Ich empfehle daher, mit der Fernbedienung etwas nachzuschärfen, um in der Bildmitte eine scharfe Projektion zu erhalten. Am Bildrand wird es allerdings etwas unschärfer.
Nachdem sich der Wanbo DaVinci 1 Pro eingestellt hat, bekommt man in den Standardeinstellungen eine sehr lebendige, größtenteils scharfe und natürliche Projektion. Das Bild ist auch hell genug für einen abgedunkelten Raum. Leider ist der Wanbo Mozart 1 Pro trotz strengerer Prüfung der Bildhelligkeit mit gemessenen 290 ANSI-Lumen nicht einmal halb so hell wie beworben. Wir haben einen Spitzenwert von 330 Lumen in der Bildmitte und einen Wert von 215 Lumen am Bildrand festgestellt. Die Gleichmäßigkeit der Helligkeit ist also mittelmäßig. Eine Tageslichtprojektion ist mit rund 300 ANSI-Lumen nicht zu empfehlen. Am besten wirkt die Projektion auf jeden Fall im dunklen Raum bei 120 Zoll. Im abgedunkelten Raum kann ich eine Bildgröße von bis zu 80 Zoll empfehlen.
HDR-Inhalte konnte der Wanbo DaVinci 1 Pro bei mir weder in Netflix noch auf YouTube darstellen. Eine Latenz nahm ich beim Test kaum wahr, wodurch der Projektor auch für Spiele geeignet ist.
Im direkten Vergleich der Bildqualität zwischen dem Wanbo DaVinci 1 Pro und dem Wanbo Mozart 1 Pro (zum Test) sind meist deutliche Unterschiede zu erkennen. Einerseits ist der Wanbo Mozart 1 Pro schon deutlich heller, andererseits auch natürlicher und schärfer. Der Wanbo DaVinci 1 Pro ist vor allem an den Rändern etwas unscharf. Auffällig ist auch die durchweg dunklere Farbgebung der Inhalte bei Netflix.
Soundqualität
Wanbo wirbt auch mit seinen 8 Watt “HiFi-Stereo-Lautsprechern“, die dank einer erweiterten Klangkammer ein außergewöhnliches Klangerlebnis bieten sollen … Leider kann mich die Akustik des Wanbo DaVinci 1 Pro in keinem Soundprofil auch nur annähernd überzeugen. Der Klang wirkt sehr dumpf, fast wie aus einer Röhre. Die Höhen sind unklar und wenig detailliert. Die Bässe können die Stereolautsprecher jedoch einigermaßen wiedergeben.
Emissionen des Wanbo DaVinci 1 Pro
Der Lüfter des Wanbo DaVinci 1 Pro ist mit 44 dB(A) an der Front und 43 dB(A) an der Seite wahrnehmbar laut. Bei leisen Filmabenden hat mich das recht helle Lüftergeräusch etwas gestört.
Der Energieverbrauch ist mit 74 Watt durchschnittliche Leistungsaufnahme moderat. Die Helligkeit des Beamers kann nicht angepasst werden, wodurch der Verbrauch nur geringfügig weniger oder mehr wird. Wenn man aber überlegt, dass wesentlich kleinere Beamer wie Wanbo T2 Max (New) und Xiaomi Mi Smart Projector mehr Helligkeit mit weniger Leistungsaufnahme erzeugen (und dadurch auch an eine Powerbank gehängt werden können) und der Wanbo DaVinci 1 Pro das neuere Produkt ist, finde ich den Verbrauch schon etwas hoch.
Testergebnis
Mit dem DaVinci 1 Pro ist es Wanbo gelungen, einen guten und wertigen Beamer für unter 300€ zu bauen. Gerade beim entscheidenden Punkt eines Projektors – der Bildqualität – muss man allerdings Abstriche machen. Der Beamer bietet eine schöne, natürliche Projektion. Für ein optimales Filmerlebnis muss der Projektor jedoch manuell fokussiert werden und auch die Bildhelligkeit bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Wir sprechen hier nicht von kleineren Differenzen von den in der Werbung versprochenen 600 ANSI Lumen, sondern von der Hälfte mit gemessenen 300 ANSI Lumen. Damit ist er sogar noch dunkler als unser vor einem Jahr getesteter portabler Projektor von Wanbo T2 Max New (zum Test). Man könnte meinen, dass Wanbo diese Schwächen des DaVinci 1 Pro mit Updates ausbügeln könnte (das war beim X5 und beim T2 Max (New) teilweise der Fall), aber das System lässt sich nur etwas altmodisch mit einem USB-Stick updaten …
Insgesamt bin ich nach dem Test etwas ernüchtert. Wanbo hat mit Google TV zum ersten Mal eine Benutzeroberfläche gewählt, die schnell zu bedienen ist und das bestmögliche Nutzererlebnis bietet. Damit hat es sogar einen Vorteil gegenüber unserem kürzlich getesteten Wanbo Mozart 1 Pro. In vielen anderen Punkten verliert der neue DaVinci 1 Pro jedoch deutlich gegen diesen und andere Projektoren im Budget-Bereich. Der Wanbo X5 bietet deutlich mehr Helligkeit und selbst ein Ultimea Apollo P40 (zum Test) liefert ein besseres, helleres Bild als der Wanbo DaVinci 1 Pro – und dabei haben wir die deutlich bessere Soundqualität beider Beamer noch gar nicht berücksichtigt. Ich kann den Wanbo DaVinci 1 Pro derzeit nur Nutzern empfehlen, die für unter 300€ eine gute Bedienoberfläche der Bild- und Tonqualität vorziehen.
Preisvergleich
Newsletter bestellen
Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!
Alle News Updates über Telegram.
Hallo Zusammen, ich habe mir vor kurzem Mal die Stromverbräuche nach Datenblatt verglichen, dabei ist mir aufgefallen das Markengeräte (z.B Acer) oft deutlich weniger verbrauchen. Wenn man das berücksichtigt würde ich es mir sehr überlegen Geld in ein Produkt bei dem das Marketing derart übertreibt zu investieren das mich auf die Dauer nicht einmal günstiger kommt.
Stromverbrauch auf dem Datenblatt und Stromverbrauch in der Realität sind immer zwei Paar Schuhe. Wir haben hier 74 Watt festgestellt. Ich habe jetzt natürlich keine echten Testwerte von Acer-Beamern, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das so viel weniger ist. Übrigens, bei 74 Watt durchschnittlichem Verbrauch und 3 Stunden Nutzung pro Tag an 365 Tagen im Jahr kämst du bei einem Preis von 30ct/kWh auf Stromkosten von 24,24€ im Jahr.