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Wir testen den kompakten Wanbo Dali 1 Projektor. Nach dem Wanbo DaVinci 1 Pro und dem verbesserten Mozart 1 Pro setzt Wanbo seine Reihe von Projektoren fort, die nach Künstlern benannt sind. Der Wanbo Dali 1 ist ein neuer kompakter Projektor mit 350 ANSI Lumen, zwei 5 Watt Lautsprechern, HD-Auflösung und automatischer Bildanpassung für unter 200 Euro. Vor allem sollen die Lautsprecher des Beamers auch einen Bluetooth-Lautsprecher ersetzen. Ob der Wanbo Dali 1 dieses Klangerlebnis und die Projektionsqualität bei den kompakten Abmessungen bieten kann, erfahrt ihr hier im Test.
Lieferumfang des Wanbo Dali 1
Der Lieferumfang des Dali 1 ist, wie bei Wanbo fast schon üblich, eher minimalistisch. Neben dem Beamer befinden sich eine Fernbedienung (ohne AAA-Batterien), eine englische Bedienungsanleitung, ein Netzkabel und ein 1,5m langes Netzteil in der Originalverpackung. Leider verzichtet Wanbo beim Dali auf einen Linsenschutz, was bei einem so kompakten Gerät etwas schade ist.
Design und Verarbeitung
Auf den ersten Blick sieht der kompakte Wanbo Dali 1 wie die meisten Wanbo Beamer aus, dank der präsenten Linse im oberen Teil im Hochkantdesign. Tatsächlich wirkt der Projektor wie eine Mischung aus Wanbo T2 Max (New) (zum Test) und Wanbo TT. Mit den Abmessungen von 113 x 123 x 159 Millimeter ist er sehr handlich und mit 900 Gramm auch recht leicht und auch für den portablen Einsatz gut geeignet.
Die Vorderseite des Dali 1 hebt sich durch die weiß-schwarze Farbwahl und die im oberen Bereich präsente Linse vom restlichen Design ab. Im unteren Bereich befinden sich ein Sensor für die automatische Bildanpassung und Schlitze für den Lüfterausgang. Die Seiten sind schlicht gehalten und enthalten nur das Herstellerlogo auf beiden Seiten.
Auf der Rückseite verbaut Wanbo den DC-Anschluss, einen USB 2.0-Port, einen HDMI-Eingang und einen Kopfhörerausgang. Der Lüftereinlass ist zusammen mit den beiden 5 Watt Lautsprechern unterhalb der Anschlüsse verbaut. Auf der Oberseite befindet sich lediglich der runde Power-Button. Auf der Unterseite befinden sich neben vier Gummifüßen ein ¼ Zoll Gewinde (zur Befestigung des Beamers auf einem Stativ) und das Typenschild. Eine passende Winkelerhöhung (bis zu 15 Grad) für den Wanbo Dali 1 ist separat als Zubehör bei Wanbo erhältlich.
System und Software
Die im Wanbo Dali 1 verbaute CPU ist ein Hisilicon-Chip von Huawei mit 1GB Arbeitsspeicher und 8GB Festspeicher. Mit diesem Chip unterstützt der Beamer WiFi 6 und Bluetooth 5.0. Das WLAN-Signal war bei mir immer stabil und ich hatte keine Verbindungsabbrüche, obwohl der Router mehrere Wände vom Beamer entfernt war. Auch das Bluetooth-Signal war immer stabil und ich hatte keine Einschränkungen. Ich konnte auch problemlos mit dem Bluetooth-Lautsprecher beim Dali 1 in den Nebenraum gehen.
Der Wanbo Dali 1 läuft mit dem etwas in die Jahre gekommenen Android 9.0. Mit Android 9 lassen sich Streaming-Apps aus dem eigenen App Store problemlos auf dem Wanbo Dali installieren. So kann man seine Lieblings-Pay-TV-Anbieter (Netflix, Disney+, Prime Video, SkyGo, DAZN, …) ohne TV-Stick direkt auf dem Beamer genießen. Viele davon sind bereits auf dem Beamer installiert. Ebenfalls installiert ist der Google Play Store, der den Zugriff auf noch mehr Apps ermöglicht. Dank Widevine L1-Zertifizierung können auch Inhalte von Streaming-Plattformen in HD (720p) abgespielt werden. Praktisch ist auch der integrierte Speicher. Wenn man den Projektor mal mit ins Freie oder zu Freunden nehmen möchte, kann man mit den 8GB Speicherplatz auch ein paar Filme von Streaming-Anbietern speichern. Miracast wird unterstützt, sodass man schnell Inhalte von einem anderen Endgerät spiegeln kann. Die Verbindung war bei mir stabil, sodass auch das Spielen vom mobilen Endgerät aus Spaß macht.
Der HiSilicon-Chip von Huawei sorgt beim Wanbo Dali 1 für eine flüssige Benutzeroberfläche. Nur selten brauchte der Projektor länger, um Inhalte oder Apps zu laden. Die Bedienung in der deutschen Version ist einfach und übersichtlich. Bloatware gibt es auf dem Gerät keine. Der Projektor unterstützte bei mir sogar die Wiedergabe von 4K-Inhalten von USB-Sticks (bei YouTube war die höchste Auflösung 1080p). Leider kann der Dali 1 keine Surround-Audiosignale von USB-Sticks (AC3, DTS-HD und DTS) wiedergeben.
Bildqualität des Wanbo Dali 1
Der Wanbo Mozart 1 Pro (zum Test) und der DaVinci 1 Pro (zum Test) boten zwar eine recht helle Projektion, leider lag die gemessene Helligkeit bei beiden Projektoren deutlich unter den angegebenen Versprechungen. Wanbo wirbt für den kompakten Dali 1 mit 350 ANSI Lumen, einer nativen 720p-Auflösung, einer maximalen Projektionsfläche von 100 Zoll, einem hohen Kontrastverhältnis von 1:1500 und einer verbesserten Bildanpassung.
Nach dem Einschalten stellt sich der Wanbo Dali 1 Pro dank Autofokus und automatischer Trapezkorrektur innerhalb von 7 Sekunden zuverlässig scharf. Der Projektor kann auch schräg zur Leinwand aufgestellt werden. Wenn man den PC an den Projektor anschließt, merkt man allerdings, dass der Projektor nicht hundertprozentig automatisch in der Mitte fokussiert. Ich empfehle daher, mit der Fernbedienung etwas nachzujustieren, um in der Bildmitte eine scharfe Projektion zu erhalten. Am Bildrand wird es dann allerdings etwas unschärfer.
Nachdem sich der Wanbo Dali 1 eingestellt hat, erhält man in den Standardeinstellungen eine lebendige, recht scharfe und natürliche Projektion. Das Bild ist hell genug für kleinere Projektionen bis 62 Zoll (ca. 1,8 Meter) im abgedunkelten Raum. In einem dunklen Raum reicht mir die Helligkeit für die angegebenen 100 Zoll (bei 2,8 Meter Abstand zur Leinwand). Leider ist der Wanbo Dali 1 mit rund 140 gemessenen ANSI-Lumen nicht einmal halb so hell wie angegeben. Wir haben einen Spitzenwert von 170 Lumen in der Bildmitte und einen Wert von 110 Lumen am Bildrand gemessen. Die Gleichmäßigkeit der Helligkeit ist also mittelmäßig. Eine Tageslichtprojektion ist mit rund 140 ANSI-Lumen nicht zu empfehlen.
HDR-Inhalte konnte der Wanbo Dali bei mir weder auf Netflix noch auf YouTube darstellen. Eine Latenz habe ich im Test kaum wahrgenommen, was den Projektor auch für Spiele geeignet macht.
Im direkten Vergleich der Bildqualität zwischen dem Wanbo Dali 1 und dem Wanbo T2 Max (New) (zum Test) sieht man meist kleinere Unterschiede bei der Bildqualität. Der ältere und fast gleich große Wanbo T2 Max (New) (zum Test) ist etwas heller und schärfer als der neue Dali 1. Dafür halte ich das Bild des neuen Dali für etwas natürlicher.
Soundqualität & Emissionen
Wanbo verspricht mit dem Dali 1 den „besten Musikprojektor“ mit zwei 5 Watt Lautsprechern, der bis zu 30 m² beschallen soll. Damit soll der Beamer sich besonders gut als Ersatz für Bluetooth-Lautsprecher eignen.
Als ich das erste Mal ein Video über den Beamer startete, war ich vom Klang sehr enttäuscht. In den Standardeinstellungen klingt der Ton dumpf und ohne große Bässe – wie schlecht abgestimmte Lautsprecher eines Fernsehers. Das ändert sich zum Glück, wenn man den Tonmodus auf „Musik“ stellt. Dann klingen die Höhen des Dali 1 gut, wenn auch manchmal etwas unpräzise. Tiefen kann der Dali 1 leider kaum wahrnehmbar wiedergeben. Als Ersatz für Bluetooth-Lautsprecher sehe ich die Stereo-Lautsprecher des Projektors daher keinesfalls – eher im Gegenteil: Für einen besseren Videogenuss empfehle ich bei längeren Filmen Bluetooth-Lautsprecher.
Die Leistungsaufnahme des Dali 1 entspricht im Durchschnitt 42 Watt. Damit lässt er sich auch mit einem DC5525 auf USB-C Adapter problemlos an einer 65 Watt Powerbank betreiben – wie das geht, erfahrt hier von Michael (zur Anleitung). Eine 20.000 mAh Powerbank mit 65 Watt Leistung kann den Beamer knapp eine Stunde und dreißig Minuten mit Strom versorgen. Eine Anpassung der Projektionshelligkeit gibt es bei dem Wanbo Dali 1 nicht, um die mobile Laufzeit über eine Powerbank zu erhöhen.
Der Lüfter des Dali 1 ist mit rund 38 dB(A) kaum wahrnehmbar beim Video schauen und ist zur Vorderseite ausgerichtet.
Testergebnis
Wanbo macht mit dem neuen kompakten Dali 1 vieles richtig und liefert ein rundes Gesamtprodukt ab. Die Projektion ist bei Dunkelheit schön zu sehen, die Benutzeroberfläche läuft unter Android 9 flüssig und der Sound aus den beiden 5 Watt Lautsprechern klingt im Musikmodus gut. Durch die Widevine L1 Zertifizierung kann man seine Streaminganbieter auch in 720p genießen.
Leider fehlen dem neuen Wanbo Projektor einige Details, vor allem wenn man ihn mit dem älteren Wanbo T2 Max (New) (zum Test) vergleicht. Der ein Jahr ältere und nur unwesentlich größere Projektor macht seine Sache vor allem in Sachen Projektions- und Tonqualität etwas besser und das zu einem ähnlichen Preis. Bei nativen 720p ist die Auflösung und damit die Schärfe des Wanbo Dali 1 merklich geringer und auch die Helligkeit ist niedriger. Enttäuschenderweise sind auch die Lautsprecher des neueren Projektors etwas schwächer. Wenn euch die Benutzererfahrung eines Beamers aber besonders wichtig ist und ihr keinen TV-Stick extra anstecken wollt, dann ist der Wanbo Dali 1 definitiv die bessere Wahl für euch. Für unter 100€ ist das hier gebotene Gesamtpaket auch ein echtes Schnäppchen.
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