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Die Votomy V20 sind kabellose Kopfhörer und zeichnen sich durch eine riesige Ladebox aus. Oft sind diese Boxen auch als Power-Bank zu verwenden. Wir hatten solche TWS Kopfhörer schon einige Male im Test, doch nun gibt es neue Varianten mit kleinen LCD Anzeigen. Votomy hat uns Ihre Version dieser True Wireless Earbuds in Form der Votomy V20 zukommen lassen. Was die Kopfhörer drauf haben, klären wir im Test.
Design / Verarbeitung / Lieferumfang
Votomy schickt also die V20 ins Rennen. Bei den Vertretern der ersten Generation solcher Powerbank TWS standen die Kopfhörer meist eher im Hintergrund und waren nicht sonderlich gut. Votomy will das mit den V20 geändert haben, dennoch ist klar, dass die Station und deren Ausmaße der eigentliche Aufmacher sind.
8 Zentimeter ist die Station lang, 5,5cm breit und 2,2 cm hoch. Ein ordentlicher Brocken, das merkt vorallem, an den 89,9 Gramm auf der Waage. Mit beiden Earbuds sind es übrigens fast 100g.
Die Besonderheiten sind offensichtlich: Der Deckel lässt sich richtig verschließen und via Knopfdruck öffnen. Das Gelenk hat eine ordentliche Größe, könnte allerdings etwas mehr Halt haben. Der Deckel ist außerdem halb durchsichtig, was aber erst klar wird, wenn die LED-Anzeige im Inneren anspringt. Dies wiederum geschieht dann, wenn man die Earbuds herausnimmt, einsetzt oder ein Ladekabel anschließt.
Der Clou: Das Panel zeigt in 1 %-Schritten an, wie viel Leistung noch übrig ist, was bei den 3500 mAh theoretisch recht genauen 35 mAh Schritten entspricht. Zusätzlich gibt es zwei kleine LED-Streifen, welche die Status-LED der Earbuds ergänzen und anzeigen, dass die Earbuds geladen werden. Leider verpasst man es hier, gleich auch noch eine grobe Ladestandanzeige für die Earbuds mitzuliefern.
Für den genügend Platz bei den Earbuds hat man gesorgt. Diese lassen sich leicht herausnehmen und wieder einsetzen. Beide haben allerdings eine sehr ähnliche Form, wodurch man am Anfang immer mal wieder rechts mit links verwechselt, das gibt sich aber mit der Zeit. Genügend Platz für die Stöpsel aus Formschaum ist eigentlich nicht. Durch den starken Verschluss der Station werden die Earbuds aber an die Ladekontakte gedrückt und können trotz größerer Aufsätze geladen werden.
Für das Laden kommt leider nur ein Mikro-USB Anschluss zum Einsatz, was langsam echt nicht mehr sein muss. Zudem gibt es einen USB-A Port, durch den man die Ladung an ein anderes Gerät weitergeben kann.
Geformt sind die Earbuds eher ergonomisch, leicht tropfenförmig. Die Maße sind 12 mm Breite, 24 mm Länge und 20 mm Höhe. Was angesichts der Station schon fast klein anmutet. Gefertigt werden die Earbuds auf zwei großen Kunststoffstücken. Eines in Klavierlackoptik, das andere in mattem Schwarz. Der Materialübergang ist deutlich spürbar, stört aber nicht weiter. An der Unterseite sind die drei Flächen für die Kontaktpins angebracht, ebenso befindet sich hier der kleine Buchstabe für die jeweilige Seite.
Gesteuert werden die Earbuds über ein Touchfeld, welches sich über die komplette Außenseite erstreckt. Am spitzeren Ende befindet sich dann doch noch eine Status-LED, die in Blau und Weiß leuchten kann. Einen separaten Spot für das Mikrofon gibt es nicht, ich vermute, dass es sich am selben Platz wie die LED befindet.
Die Verarbeitung ist nicht auf Top Niveau, geht aber in Ordnung. Es gibt keine scharfen Kanten oder wackelige Elemente. Leider ist man bei der Farbauswahl sehr beschränkt, es steht mal wieder nur Schwarz zur Verfügung.
Lieferumfang der Votomy V20
Rot ist das neue Schwarz, nicht bei den Kopfhörern selber, aber immerhin bei der Verpackung. Votomy verpackt die V20 also in einer rot/weißen Box und klatscht die nötigsten Infos drauf. Auf den ersten Blick durchaus schick. Im Inneren befindet sich folgendes:
-Ladestation (3500 mAh, 3,7V)
-3 Paar Aufsätze (S,M,L)
-USB Type-C auf Mikro USB Ladekabel (28 cm)
-Quick Start Guide (englisch, bebildert)
-Bedienungsanleitung (englisch, deutsch)
-Kunststoff Tragetasche (12,5 x 9 cm)
Tragekomfort
Votomy hat kein besonders ausgefallenes Design für die Earbuds gewählt, aber man muss ja nicht immer das Rad neu erfinden. Die vormals angesprochene ergonomische Tropfenform passt gut in die Ohren. Sehr kleine Ohren könnten ein Problem haben, für die Meisten sollte sie allerdings in Ordnung gehen. Das Touchfeld ist gut erreichbar und reagiert schnell auf Eingaben. Das Gewicht von 4,9 Gramm pro Earbud geht voll in Ordnung.
Die Ladestation ist natürlich ein dickes No-Go für die meisten Hosen und selbst wenn die Taschen groß genug sind, ist diese wahrlich unangenehm. Besser aufgehoben ist diese also in einem Rucksack, Hand- oder Jackentasche.
Soundqualität
Votomy hat zwar den Anspruch, möglichst viele Features unter ein Dach zu bringen, für aptX hat es bei den V20 dennoch nicht gereicht. Betrieben werden die Earbuds also über den AAC, die Verbindung baut Bluetooth in Version 5.0 auf.
Nicht ganz außer Acht lassen will ich diesmal das IPX7 Rating, das vor den meisten Wassereinflüssen schützen und sogar bis zu einem Meter komplett wasserdicht sein sollte.
Ausprobieren würde ich es aber nicht. Zurück zum Sound, denn der wird mit 5D beworben, was im Prinzip 360° Sound Aufnahmen entspricht. Allerdings sind alle Stereo Kopfhörer in der Lage diesen besser oder schlechter wiederzugeben. Wie die V20 aber wirklich abschneiden, klären wir gleich.
Rohdaten:
Frequenz: 20–20000 Hz
Bluetooth: 5.0
Chipset: –
Reichweite: 10 Meter
Modellnummer: V20
Widerstand: 16 Ohm
Einzelnutzung: Ja
Lautstärke: 96 dB
Apt-X: Nein
Codecs: A2DP 1.3, HFP 1.7, HSP 1.2, AVRCP 1.6, AAC, SBC
Akkukapazität EB: 45 mAh
Akkukapazität LS: 3500 mAh / 3,7 V
Wasserresistenz: IPX7
Soundqualität der Votomy V20
Votomy schafft es, mit dem V20 ganz brauchbaren Sound zu erzeugen. Man kann gut heraushören, dass die Votomy V20 besonders den Tiefen zugeneigt sind. Die Ausführungen der einzelnen Tonebenen ist auch nicht super fein gelungen und besonders bei hohen Lautstärken vermatscht das Klangbild zunehmend.
Doch auch 60-80 % dürften für die meisten laut genug sein und hier ist die Qualität noch etwas besser, auch wenn man sicherlich nicht von Hi-Fi reden kann. Durch die tiefen betonende Abstimmung werden zumindest Höhen weitestgehend nicht überspitzt und kratzen dadurch auch nicht, stechen aber auch nicht sonderlich heraus. Das ändert sich wieder bei voller Lautstärke.
Für Leute, die viel Wert auf authentischen Sound legen, sind die V20 also noch nichts. Für jemand, der sich vor allem, auf die Earbuds verlassen will und wenig mit Ladekabeln hantieren möchte, für den Stellen die V20 aber Sound technisch noch eine gute Alternative dar, die unsere vorherigen Big Battery TWS definitiv überflügeln.
Pairing
Wie bei den meisten True Wireless Kopfhörern der neueren Generation ist das Pairing sehr unkompliziert und startet mit dem Herausnehmen der Earbuds aus der Station. Unterstützt wird das Pairing teils durch Signaltöne, teils durch eine gut verständliche englische Sprachausgabe.
Der Wechsel zwischen Einzelnutzung und Stereo-Wiedergabe ist fließend und wird nur von den Signalen begleitet, unterbricht die Audiowiedergabe aber nicht.
R/L einmal antippen: Pause/Play
R lang halten, bis nach Signal: Lautstärke erhöhen
L lang halten, bis nach Signal: Lautstärke verringern
R zweimal antippen: nächster Titel
L zweimal antippen: vorheriger Titel
R/L einmal antippen, bei Anruf: annehmen/ablehnen
R/L für 2 Sekunden antippen, bei Anruf: ablehnen
R/L für 2 Sekunden antippen, bis Signal: Sprachassistent
Für die meisten Nutzer dürften alle notwendigen Bedienmöglichkeiten abgedeckt sein. Eine Lautstärkensteuerung ist ebenso vorhanden wie die Media-Player Bedienung und eine einfache Telefonsteuerung.
Sprachqualität
Votomy will nach Datenblatt gleich zwei Mikrofone verbaut haben. Man sieht zwar nicht mal eines davon, aber gut. Ich vermute die einzelnen Mikros bei den LED-Aussparungen. Die Qualität dieser Mikros geht für kurze Telefonate in Ordnung, mehr jedoch nicht.
Störgeräusche werden recht schnell mitübertragen, die Stimme ist zwar gut verständlich, hört sich aber nicht natürlich an, sondern eher dumpf und robotisch. Für kurze Telefonate taugt das, für längere ist es vermutlich nicht so angenehm.
Auch bei der Reichweite gibt es, trotzt Bluetooth 5.0, Einschnitte. So liegt die Maximalreichweite bei ca. 15 Metern und wird stark von Mauern verringert, so das man schon bei 5 Metern einzelne kleine Stocker hört.
Akkuleistung
Quasi ein Heimspiel für Votomy, denn mit der 3500 mAh Ladebox sticht man normale Earbud Stationen locker aus. Ein Earbud hat 45 mAh, die 3500 mAh müssten also für fast 39 Ladungen beider Earbuds reichen. Ausprobieren konnte ich das nicht, trotz häufiger Ladung konnte ich nur 20 % der Akkukapazität verbrauchen. Die Station sollte also eine lange Zeit durchhalten, ohne, dass man dem Akkustand größere Beachtung schenken muss.
Die Kopfhörer halten leider nicht so lange durch wie die Station, für deren 45 mAh kommt aber eine gute Zeit von ca. 4 Stunden zusammen. Lautstärke-technisch befindet man sich dann bei ca. 60–70 %. Wer lauter hört, wird sich schnell bei 3 Stunden wiederfinden. Wer mit weniger zurechtkommt, kann das Durchhaltevermögen auf ca. 5 Stunden strecken.
Was uns nun zur Ladezeit bringt und die ist nicht über den Maßen gut, aber auch nicht schlecht. Earbuds und Ladestation brauchen ca. 2 Stunden für eine vollständige Ladung. Die Earbuds etwas weniger und die Station etwas mehr.
Die 3500 mAh reichen nicht ganz aus, um mein Oneplus 6T vollständig zu laden, tatsächlich wird es zu rund 80 % gefüllt, was in etwa 3000 mAh entspricht.
Abseits vom sehr guten Durchhaltevermögen und der passabel schnellen Ladung verpasst Votomy auch induktives Laden unterzubringen, die Station hätte sich sehr dafür angeboten.
Testergebnis
Votomy bedient ganz klar eine Nische an Nutzern. Wenn man sich möglichst wenig um die Earbuds kümmern will und dafür ein hohes Gewicht und eine unhandliche Form in Kauf nimmt, dann ist man bei dieser Ladestation durchaus richtig.
Auf der einen Seite steht die sehr lange Einsatzbereitschaft und der passable Sound gegenüber der vorherigen Generation. Das alles zu dem Standardpreis von rund 50 €. Kein Schnäppchen, wer aber genau so ein Konzept gesucht hat, findet in den V20 ein gutes Modell.
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Leute, mal einen großen Rüffel an das Test-Team: Bewertet das, was da ist und nicht das, was ihr gerne hättet, aber nicht vorhanden ist!! Hier: aptX. Betrifft aber so ziemlich all eure Tests mit +/- Auswertung.
Das hinterlässt immer den Eindruck als kratzt ihr euch unter den Fingernägeln irgendwas her damit ihr 1-2 negative Punkte mehr zusammen bekommt. (mimimi…kein Typ-C…mimimi!)
Hi Smythie, du kannst Geräte aber nicht bewerten, ohne nicht auch die Konkurrenz zu betrachten oder zu überlegen was möglich wäre. AptX ist zwar in der niedrigen Preisklasse selten, kommt aber ab und zu vor. Und wenn ein Gerät heutzutage kein USB Type-C hat, ist das einfach ein negativer Aspekt, denn das ist der Standard. Außer es hat bestimmte Gründe, warum es so gemacht wird. Wenn ich nur bewerten würde, was da ist, hätten alle Geräte 100% der Punkte, da es nie zweimal die gleichen Geräte gibt. Gerade beim Soundtest kannst du dich nur auf Vergleichswerte beziehen. Zumal es viele… Weiterlesen »