CPU | MediaTek Dimensity 9400 - 1 x 3,626GHz + 3 x 3,3Ghz + 4 x 2,0GHz |
---|---|
RAM | 12 GB RAM, 16 GB RAM |
Speicher | 1 TB, 256 GB, 512 GB |
GPU | Immortalis-G925 |
Display | 2800 x 1260, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | OriginOS - Android 15 |
Akkukapazität | 6000 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 50 MP + 50MP (dual) + 200MP (triple) |
Frontkamera | 32 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 18, 19, 20, 26, 28, 66 |
5G | 1, 3, 5, 8, 28, 38, 40, 41, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 228 g |
Maße | 162,4 x 76 x 8,7 mm |
Antutu (v10) | 2454627 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Vivo |
Getestet am | 27.11.2024 |
Inhaltsverzeichnis
Vivo ist einer der erfolgreichsten Smartphone-Hersteller der Welt, doch die 2020 gestartete Europa-Expansion wurde durch einen nicht enden wollenden Patentstreit jäh gestoppt. Wer kein Problem damit hat, eine Global Version aus Österreich oder eine China Version z.B. über den Onlineshop Tradingshenzhen zu importieren, kommt nach wie vor in den Genuss von Vivo Smartphones. In den letzten 14 Tagen war das neue Vivo X200 Pro mein täglicher Begleiter und hat mich in einigen Punkten wirklich vom Hocker gehauen. Neben den Stärken sind aber auch einige Schwächen und Probleme aufgetaucht. In diesem ausführlichen Test des Vivo X200 Pro erfahrt ihr alles, was ihr vor dem Kauf wissen müsst.
Design und Verarbeitung
Das Vivo X200 Pro ist derzeit in den Farben Blau, Weiß und Grau (Titan) mit Glasrückseite erhältlich. Ich habe die blaue Version getestet, die 162,4 x 76 x 8,7 Millimeter misst und 228 Gramm wiegt. Von der blauen Farbe auf den Produktbildern sollte man sich nicht täuschen lassen, in der Praxis sieht das Vivo Smartphone ohne viel Licht deutlich weniger spektakulär aus, als die Renderbilder von Vivo vermuten lassen. Ich war nach dem Auspacken sehr enttäuscht und habe erst einmal auf der Verpackung nachgeschaut, ob ich wirklich die Farbe Blau bekommen habe. Jedenfalls gibt es das X200 Pro auch mit einer Kunstlederrückseite in der Farbe Schwarz, dann ist das Gerät dünner (8,2mm) und auch etwas leichter (223g). Aber egal welche Version, das Vivo X200 Pro ist ein großes und schweres Flaggschiff mit einem brachialen Kamerahügel, der rekordverdächtige 5,7mm aus der Rückseite herausragt. Das runde Kameramodul mit 63mm Durchmesser ist jedoch mittig platziert, sodass das Vivo zwar schräg, aber nicht super wackelig auf flachen Unterlagen liegt. Auch die nahezu symmetrischen 2mm Ränder um das Display in alle Richtungen sind dem Design sehr zuträglich. Die Punch-Hole-Notch enthält die Selfie-Kamera und ist mittig platziert. Das Vivo X200 Pro wirkt wie ein sehr modernes Smartphone.
Bei der Materialwahl geht Vivo mit Metall und Glas (bzw. veganem Leder) in die Vollen und wir können keine Verarbeitungsmängel finden. Das bekannte OIS-Klappern ist recht stark ausgeprägt, wirkt sich aber nicht negativ aus. Das Vivo Smartphone wirkt sehr stabil und wertig, wobei die nach allen Richtungen abgerundete Vorder- und Rückseite auch ein wenig zur besseren Haptik beiträgt. Es ist eine gelungene Mischung aus echtem Curved und flachem, kantigen Design. Von der Haptik her bin ich als großer Fan von Curved-Smartphones nicht überzeugt, aber für Fans von flachen Displays ist dieses neue Quad-Curved der perfekte Kompromiss. Auch mit Displayschutzgläsern sollte es keine Probleme geben. Auf der rechten Außenseite befindet sich perfekt in den Metallrahmen eingearbeitet der Powerbutton unter der Lautstärkewippe. Beide Tasten haben einen super Druckpunkt und mehr Tasten sucht man beim X200 Pro auch vergebens. An der Unterseite befinden sich noch ein USB-C 3.0 Anschluss (Video-out – 5Gbit/s), das Hauptmikrofon, ein Lautsprecher und der SIM-Karten Einschub (2 x Nano-SIM). Der untere Lautsprecher erzeugt zusammen mit der Ohrmuschel lauten Stereoklang. Auf der Oberseite befindet sich ein weiteres Mikrofon.
Die perfekte Verarbeitung unterstreicht Vivo mit einer IP68 bzw. sogar IP69 Zertifizierung. Wer sein Smartphone schon immer mal mit einem Hochdruckreiniger säubern wollte, kann dies nun endlich tun. Wir würden es viel lieber sehen, wenn die Hersteller sich mehr Gedanken über die einfache Reparierbarkeit, als über hermetisch versiegelte Gehäuse machen würden.
Vivo gilt nicht nur als Erfinder des Fingerabdrucksensors, sondern verbaut bis heute einen der besten Sensoren auf dem Markt. Die riesige Grundfläche gehört zwar der Vergangenheit an, aber beim Vivo X200 Pro funktioniert das Entsperren mit dem Sensor einfach perfekt. Bei 10/10 Versuchen bin ich in der Praxis ohne Fehlerkennung sofort auf dem Homescreen. Auch eine Gesichtserkennung lässt sich auf Wunsch einrichten und funktioniert ebenfalls einwandfrei. Ein voll funktionsfähiges Always-on-Display ist auch beim X200 Pro vorhanden, allerdings können westliche Apps wie WhatsApp nicht angezeigt werden. Alles in allem ist das Vivo X200 Pro ein perfekt verarbeitetes Smartphone mit modernem Quad-Curved-Design und hochwertigen Materialien.
Lieferumfang des Vivo X200 Pro
Der Lieferumfang der chinesischen Version ist mit Hülle, Ladekabel und 90W Flash Charge Netzteil gewohnt üppig. In Europa wird das X200 Pro wohl ohne Netzteil ausgeliefert, was aber aufgrund der PowerDelivery PPS Unterstützung nicht weiter zu kritisieren ist.
Display des Vivo X200 Pro
Das 6,78 Zoll große AMOLED-Display arbeitet mit der LTPO-Technik und liefert damit 0,1 bis 120 Hertz. Die 0,1 Hz kann ich zwar nicht reproduzieren, aber sofort ohne Bewegung oder Berührung springt das X200 Pro wie kein anderes Smartphone auf 1 Hz. Auch das AOD beeindruckt mit geringem Stromverbrauch bei 1Hz. Gleichzeitig beschleunigt das Display auch blitzschnell wieder auf 120Hz hoch und in der Praxis läuft alles immer perfekt flüssig. Ruckler oder Aufbauverzögerungen beim Scrollen durch die Menüs gibt es schlichtweg nicht. Neben der Geschwindigkeit glänzt das Display auch mit einer hohen Auflösung von 2800 x 1260 Pixel, was sich in gestochen scharfen 452 Pixel pro Zoll niederschlägt. Auf Wunsch reduziert eine Automatik die Auflösung auf Full-HD, wenn sie nicht benötigt wird, um Strom zu sparen. Dabei ist das Display des Vivo X200 Pro mit 2300 Lux in der Spitze strahlend hell und die Ablesbarkeit auch bei direkter Sonneneinstrahlung kein Problem. Im manuellen Modus geht es sogar auf 1000 Lux hoch, die Mindesthelligkeit liegt bei 2 Lux. Noch augenschonender wird es dann nur noch mit Dunkelmodus und Augenschutz (Lesemodus). Vivo bietet hier wirklich viel Auswahl mit unterschiedlichsten Ansätzen von Schlafkomfortmodus bis Anti-Ermüdung 😉. Also immer auf das Display schauen, egal ob man wach bleiben oder einschlafen will! Spaß beiseite, denn auch empfindliche Nutzer sind mit der 2160Hz schnellen PWM Frequenz des X200 Pro auf der sicheren Seite. Auch das standardmäßig eher zurückhaltende Farbprofil des AMOLED-Displays lässt sich automatisieren oder individuell anpassen.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxAnstatt auf das gewohnte Curved-Design setzt Vivo hier auf sogenanntes Quad-Curved, was zwar in alle Richtungen abgerundet ist, aber eben deutlich weniger (2.5D Glas). Eine Markenangabe wie etwas Gorilla Glas konnte ich keine finden, aber das Display ist ab Werk mit einer Schutzfolie versehen und auch darunter äußerst kratzresistent. Auch die chinesische Version ist Widevine L1 (Netflix, Disney+ und Co in voller Auflösung möglich) zertifiziert und deckt auch HDR10+ und Dolby Vision Standards ab. An Einstellungsmöglichkeiten ist das Vivo X200 Pro beim Display kaum zu überbieten, und auch das Always-On-Display kann natürlich nach allen Wünschen individualisiert werden. Auch wenn die chinesische Version etwa Whatsa-App nicht erkennt, sind Google Apps wie Gmail mittlerweile mit dabei.
Wir sind grundsätzlich gut darin, das Haar in der Suppe zu finden, aber beim Vivo X200 Pro ist das zumindest in der Kategorie Display nicht möglich. Auch die chinesische Version wird von den Streaming-Apps erkannt und es gibt bis auf die Icons auf dem AOD keine Einschränkungen. Helligkeit, Geschwindigkeit und Schärfe des X200 Pro Displays sind erstklassig!
Leistung
Im Hinblick auf Leistung muss sich das Vivo X200 Pro auch vor dem schnellsten Android-Prozessor definitiv nicht verstecken. Statt des brandneuen Qualcomm Snapdragon 8 Elite kommt der ebenfalls bei TSMC in 3nm gefertigte Mediatek Dimensity 9400 Flagship-Prozessor zum Einsatz. Der neueste Chipsatz arbeitet mit einem X925 Kern bei 3,63 GHz, drei Cortex-X4 Kernen bei 2,3 GHz und vier stromsparenden Cortex-A720 Kernen bei 2,4 GHz. Für grafisch aufwendige Spiele aller Art steht eine Immortalis G925 GPU zur Verfügung. Der SoC arbeitet mit wahlweise 12 oder 16GB Arbeitsspeicher zusammen und auch in Sachen interner Speicher ist das X200 Pro mit 256GB bis 1TB UFS 4.0 nicht zu knapp aufgestellt. In der Praxis sorgt der pfeilschnelle Speicher mit Lese-/Schreibraten von 4034/3565 MB/s für eine fulminante Performance im System. Apps lassen sich mit einem Wimpernschlag installieren und selbst bei aufwendigen Spielen wird der Prozessor nicht an seine Grenzen gebracht. In den Benchmarks zeigt sich deutlich das Upgrade zum Dimensity 9300 des X100 Pro.
Antutu (v10)Ein leidiges Thema ist aber geblieben, nämlich die Überhitzung im Stresstest. Während das X200 Pro in der Praxis eigentlich immer einen relativ kühlen Kopf behielt, sah das in den bekannten Stresstests etwas anders aus. Im CPU-Stresstest fiel es relativ schnell unter 80% und erholte sich auch nicht mehr. Im 3DMark Grafik Stresstest bleiben nach 13 Durchläufen noch 50% GPU Leistung übrig. Man muss dem Vivo zugutehalten, dass es auch nicht extrem heiß wird, maximal 38 Grad an der heißesten Stelle.
Das Vivo X200 Pro ist ein sehr leistungsstarkes Smartphone, mit dem man auch in den nächsten Jahren keine Geschwindigkeitsprobleme haben wird. Bis auf das deutliche Thermal Throtteling gibt es in dieser Kategorie nichts zu bemängeln. Der Snapdragon 8 Elite des Xiaomi 15 Pro ist dem Mediatek-Pendant aber immer noch etwas voraus, wenn auch nicht mehr viel.
System
Vivo hat sich in den letzten Jahren einen Namen in Bezug auf Software-Pflege und -Updates gemacht. Das geht sogar so weit, dass Funktionen wie Android Auto in die chinesische Software implementiert wurden, sodass die Import-Fangemeinde hierzulande Android Auto nutzen kann, was es in China natürlich nicht gibt. Beim X200 Pro ist das derzeit noch nicht möglich, hier kommt das aktuelle Android 15 auf Basis von OriginOS 5 zum Einsatz.
Ansonsten ist das sehr umfangreiche und doch stark überladene System dennoch eines der benutzerfreundlicheren Systeme aus China. Das liegt in erster Linie an der deutschen Sprachoption, die Oppo mittlerweile aber auch hat. Außerdem rüstet man mit Leichtigkeit Google nach und muss dann nur noch die Unmengen an vorinstallierten Apps von OriginOS loswerden. Wie das genau funktioniert und was ihr sonst noch beachten müsst, erfahrt ihr in einer separaten Anleitung zur Einrichtung des chinesischen OriginOS. Es gibt auch Einschränkungen neben Android Auto, die sich nicht beheben lassen, die ich hier kurz aufzähle: (weitere Dinge könnt ihr gerne in den Kommentaren schreiben)
- keine eSIM (nur über 5ber problemlos nachrüstbar)
- kein Google Standortverlauf und Google Backup
- AOD zeigt kein Wahtsapp-Symbol (auch andere westliche Apps können betroffen sein)
- WearOS Uhren nur über Umwege zu nutzen
- gelegentlich chinesische Schriftzeichen im System
Man merkt also, bei Vivo ist das wirklich nicht mehr viel und wenn die Community wieder an den China Support schreibt, kommt Android Auto sicher auch wieder auf das neue X200 Pro. Wer auf viele und umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten steht, wird sich mit OriginOS auf jeden Fall anfreunden können. In der Praxis lief das System absolut flüssig und ohne Auffälligkeiten. Der Google Play Store ist nach der Installation natürlich zertifiziert und das X200 Pro kann auch für Zahlungen über Google Wallet genutzt werden. Allerdings hat das Gerät den SafetyNet-Check nicht vollständig bestanden, obwohl ich keine Probleme mit Banking-Apps oder ähnlichem feststellen konnte.
Kamera des Vivo X200 Pro
Vivo hat die Haupt- und Frontkamera im Vergleich zum Vivo X100 Ultra ausgetauscht. Der Sony LYT-818 ist zwar neuer, aber auch kleiner als der 1-Zoll-Sensor LYT-900 des diesjährigen Ultra-Modells. Die beeindruckende Zoomkamera des Ultra-Modells ist also auch im neuen Pro-Modell zu finden. Ansonsten bleibt es aber bei der für ein echtes Flaggschiff nur mittelmäßigen Ultra-Weitwinkel-Kamera. Die Spezifikationen des Vivo X200 Pro sind wie folgt:
- Hauptkamera: 50MP (Sony LYT-818), f/1.75, 1/1.28 Zoll, 23 mm, OIS, Autofokus
- Ultraweitwinkelkamera: 50MP (S5KJN1), f/2.0, 1/2.76 Zoll, 13 mm, 116 Grad, Autofokus
- Zoomkamera: 200MP (S5KHP9), f/2.67, 1/1.4 Zoll, 85 mm, 3,7x Zoom, OIS, Autofokus
- Frontkamera: 32MP (S5KKD1), f/2.0, fixer Fokus
Tageslichtaufnahmen
Die Hauptkamera liefert bei Tageslicht die gewohnt farbintensiven Bilder, die jeden Fotografen sofort in ihren Bann ziehen. Die Ausleuchtung ist immer hervorragend und auch der Dynamikumfang ist enorm. Allerdings sind die Bilder nicht wirklich farbecht, aber wer hat schon Lust auf triste Landschaften im Winter. Auch die Aufnahmen mit der Hauptkamera des Vivo X200 Pro können in Sachen Schärfe und Details punkten, erreichen aber nicht das überragende Niveau des X100 Ultra. Hier setzt die Hardware offensichtlich Grenzen und die Bilder wirken auch ohne direkten Vergleich etwas unschärfer als beim Ultra-Modell.
Als Geheimwaffe für Porträts, Makro- und Zoomaufnahmen entpuppt sich wieder einmal die 200MP 3.7X Kamera des X200 Pro. Kein Bildrauschen, viele Details und perfekte Schärfe zeichnen die Aufnahmen auf den ersten Blick aus. Das Fotografieren von weiter entfernten Objekten macht hier richtig Spaß und nicht nur im Portraitmodus setzt Vivo die Hintergrundschärfe gekonnt ein.
Auch die Farbwiedergabe und gerade Hauttöne werden super getroffen und nach dem Deaktivieren des Beauty-Modus sehen die Aufnahmen einfach toll aus. Zu guter Letzt sind auch die Makroaufnahmen mit dieser Kamera beeindruckend.
Weniger überzeugend im Vergleich zu echten 1000€ Smartphones ist dann die Ultraweitwinkelkamera. Der Unterschied zu den anderen beiden Kameras wird spätestens bei größeren Displays deutlich und daher würde ich nur selten zu dieser Kamera greifen. Ob man das nun so interpretiert, dass die anderen Kameras zu gut sind oder die UWW zu schlecht, überlasse ich euch. Die Bilder sehen auf jeden Fall sehr gut aus!
Nachtaufnahmen
Für Nachtaufnahmen gilt das Gleiche wie für die Hauptkamera bei Tageslicht. In Sachen Detailtreue und Schärfe erreicht man nicht das absolute Spitzenniveau eines X100 Ultra. Dennoch sind die gewohnt farbenfrohen und perfekt ausgeleuchteten Vivo Nachtaufnahmen auch mit dem X200 Pro möglich. Einen dedizierten Nachtmodus braucht man dafür nie, und wenn, dann schaltet er sich einfach automatisch ein.
Solange man mit dem Zoom nicht in Richtung 10X geht, macht man auch bei Nacht hervorragende Zoomaufnahmen, an denen es nichts zu kritisieren gibt.
Auch die UWW-Aufnahmen wirken auf den ersten Blick überzeugend, aber die Details sind teilweise wirklich Mangelware.
Frontkamera
Auch hier merkt man leider, dass das X200 Pro eben kein Ultra-Modell ist. Kein Autofokus mehr und “nur” 32MP sorgen für relativ unscharfe und detailarme Selfies. Von schlecht oder schwach sind wir aber noch weit entfernt.
Videoaufnahmen mit dem Vivo X200 Pro
Vivo kann auch bei Videoaufnahmen punkten und überzeugt mit gehobener Qualität in 4K/60FPS bei allen Kameras. Am schlechtesten stabilisiert wird dabei die Frontkamera und auch die Qualität fällt dort im Vergleich zur Haupt- und Zoom-Kamera sichtbar ab. Zudem ist ein starker Crop vorhanden. Ein Wechsel zwischen allen Linsen auf der Rückseite ist direkt während der Aufnahme möglich und die Soundqualität exzellent.
Zusammenfassung der Kameraqualität des X200 Pro
Die klaren Stärken des Vivo X200 Pro liegen bei der Porträtfotografie, den Makroaufnahmen und auch bei Videos liefert das Flgaship ordentlich ab. Die Hauptkamera und Selfiekamera sind hingegen sichtbar unter dem Niveau des Ultra-Vorgängers, aber das sollen sie wohl auch sein. Alles in allem gibt es dennoch wenig zu meckern und Vivo präsentiert in Kombination mit Zeiss abermals ein vielseitig einsetzbares Kamerasystem.
Konnektivität und Kommunikation
Das Vivo X200 Pro überzeugt mit zuverlässigem Empfang und einer breiten Unterstützung von 4G- und 5G-Frequenzen:
- 4G (LTE): 1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B18/B19/B20/B26/B28A/B34/B38/B39/B40/B41/B66
- 5G: n1/n3/n5/n8/n28A/n38/n40/n41/n77/n78/n79
Damit ist das Smartphone bestens für den globalen Einsatz geeignet, inklusive des in Deutschland wichtigen LTE Band 20. Auch bei der 5G-Funktionalität konnte ich keine Einschränkungen oder Auffälligkeiten feststellen. Wie immer fehlt bei chinesischen Geräten die eSIM Unterstützung, aber ein globales Vivo X200 Pro hat natürlich eine eSIM. Funktionen wie VoLTE und VoWiFi sind ebenfalls an Bord und funktionierten im Test ohne Einschränkungen. Die Gesprächsqualität überzeugte im Test mit exzellenter Klarheit und präziser Rauschunterdrückung – alle Gesprächspartner waren von der Qualität positiv überrascht.
Bluetooth 5.4 funktionierte ohne Einschränkungen und unterstützte hochauflösende Codecs wie aptX, aptX HD und LDAC sowie LHDC 5.0. Der WLAN-Empfang mit WiFi 7 beeindruckte: Selbst durch zwei Wände und über 10 Meter Entfernung wurden noch solide 300/50 Mbit/s erreicht. Direkt neben dem Router wird die volle Bandbreite genutzt.
Die Navigation war Mediatek-typisch hervorragend. Mit über 60 Satelliten wurde die Position auf einen Meter genau bestimmt. Dank Dual-Band-Technologie mit Beidou, GPS, GLONASS, Galileo und QZSS war die Ortung auch in Innenräumen und engen Stadtgassen möglich. Ein elektronischer Kompass sorgt zusätzlich für eine problemlose Orientierung. Sensoren wie Beschleunigungssensor, Näherungssensor, Helligkeitssensor, Gyroskop, Infrarotsender und NFC runden die Ausstattung ab. Der Infrarotsender ist untypischerweise im Kameramodul untergebracht. NFC ist mittig auf der Rückseite platziert.
Die Stereolautsprecher des Vivo X200 Pro überzeugen durch eine hohe Lautstärke und eine ausgewogene Klangabstimmung. Mitten und Höhen harmonieren gut und auch ein leichter Bass ist wahrnehmbar. Die Stereotrennung gelingt überraschend gut, was das Klangbild insgesamt stark aufwertet. Das Vivo X200 Pro punktet also nicht nur bei Empfang und Konnektivität, sondern auch bei Multimedia und Alltagstauglichkeit. Einzig die eSIM-Funktionalität und UWB vermisst man.
Akkulaufzeit des Vivo X200 Pro
Gerade bei den Flaggschiffen mussten wir uns vor ein paar Jahren noch Gedanken über einen Tag Akkulaufzeit bei intensiver Nutzung machen. Ein Smartphone, das volle 2 Tage durchhält, war eher in der Mittelklasse anzutreffen, aber beim Vivo X200 Pro muss ich wirklich kämpfen, dass es nicht 3 Tage werden. Eine DOT (Zeit mit eingeschaltetem Display) von über 10 Stunden ist hier durchaus möglich, bei teilweise intensiver Nutzung der Kamera oder auch längeren TikTok-Sessions. Im PCMark Akkutest hält das X200 Pro bei 200 Lux mit Auflösung und Hertzrate auf Automatik starke 18,5 Stunden am Stück durch. Dass hier wirklich ein intelligenter Wechsel stattfindet, zeigen die 20,5 Stunden Laufzeit bei 60Hz und HD-Auflösung. Eine Stunde YouTube kostet nur 3-4% Akku und das Vivo Smartphone an einem Tag in die Knie zu zwingen, ist nahezu unmöglich. Die Akkugröße von 6000mAh ist natürlich auch eine neue Hausnummer bei Zyklen und Verschleiß. Maximal alle 2 Tage laden verlängert natürlich auch die Lebensdauer des Akkus und selbst bei 70-80% Degradation nach Jahren kommt man mit dem Vivo noch problemlos durch den Tag. Allerdings wird die neue Akkutechnik wohl auch die Ladegeschwindigkeit reduzieren, wobei Vivo hier nie ganz vorn mit dabei war.
Akkulaufzeit Einheit: StdMit dem mitgelieferten Flash Charge 90W Ladeadapter dauert es ziemlich genau 47 Minuten von 1 auf 99%. Genauso schnell geht es auch mit einem PowerDelivery PPS Ladeadapter jedes anderen Herstellers, er muss nur entsprechend leistungsstark sein. Nach 20 Minuten hat das Vivo X200 Pro mit 50% wieder einen ganzen Tag Akkulaufzeit gespeichert. Kabellos wird es mit neuester Akkutechnik auch langsamer und das Vivo erreicht hier maximal 30 Watt mit dem entsprechenden Vivo 50W Ladegerät. Im Flagship-Sektor geht es eigentlich meist um Kleinigkeiten und individuelle Vorlieben und so muss man Vivo hier einerseits für die PPS-Unterstützung loben, aber für die doch spürbar langsamere Ladegeschwindigkeit im Vergleich zum Xiaomi 15 Pro tadeln. Auch bei der Akkulaufzeit zeigt Xiaomi, wer im Hinblick auf Optimierung derzeit die Nase vorn hat, denn das 15 Pro hält noch länger durch.
Testergebnis
Dass Vivo weiß, wie man Smartphones baut, stellt man mit dem X200 Pro abermals unter Beweis. Das Gerät sollte zeitnah auch wieder in Europa als offizielle Globalversion erhältlich sein. Wer mit einem Import etwa bei Tradingshenzhen liebäugelt, sollte sich den oben genannten Einschränkungen beim System bewusst sein. Dass es sich beim X200 Pro nur um ein Pro-Gerät handelt, merkt man letztendlich bei der Kamera. Ich mag an dieser Stelle die Kameraleistung des Vivo X200 Pro nicht herunterspielen und die 200MP Zoomkamera liefert wirklich brachial gute Aufnahmen, auch die Makro-Funktion ist Spitzenklasse. Es werden in den nächsten Wochen noch direkte Vergleich folgen, aber das Problem des X200 Pro ist definitiv die Existenz des X100 Ultra (zum Test). Ansonsten ist das IP69 zertifizierte Quad-Curved Gehäuse mit hochwertigen Materialien über jeden Zweifel erhaben. Der riesige Kamerahügel, das stattliche Gewicht und auch die Abmessungen muss man aber im Hinterkopf haben. Ein perfektes Display wird beim X200 Pro zudem mit unbegrenzter Leistungsfähigkeit und auf Wunsch viel Speicher gepaart. Die mit beste Akkulaufzeit aller Flagships und eine umfangreiche Konnektivität runden das Gesamtpaket dann ab. Mit den größeren Akkus könnten alle neuen Flagships definitiv einen interessanten Mehrwert bieten, ansonsten ist das Vivo im Gesamten eines der besten Flagships, die man für Geld kaufen kann.
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Hey a findest du das die Hauptkamera besser ist als die im Xiaomi 14 pro ist oder s24+ gruß
Erstaunlich das die UWW so “schlecht” abschneidet trotz 50 MP. Gibt es eigentlich ein Handy-Flaggschiff bei der UWW-Kamera mit OIS ???
Hinter dem X100 Ultra macht das X200 Pro die besten Fotos! Fotos vom X200 Pro zu oft zu dunkel und zu überschärft. Wird in diversen Foren, in FB-Gruppen und bei reddit mehrheitlich so bestätigt.
Eure Meinung dazu? X100 Ultra vs. X200 Pro!?
Da man das Honor magic6 pro zu einem sehr guten Preis bekommen kann ich meine Frage, dass vivo oder Honor . Mit geht’s um die Kamera
Servus, selbstverständlich das Honor, das wird auch wahrscheinlich morgen oder übermorgen noch günstiger, als jetzt schon. Also im Vertragsdeal. Da können Flagships ohne Vertrag nicht im Ansatz mithalten.
Beste Grüße
Jonas
Danke dir👍
Die Kamera von Vivo ist um einiges besser als des Honor Magic 6 Pro, kannst gerne einige vergleiche im Android Forum angucken. Keine Ahnung was der gute Jonas da erzählt……
Servus, es ging letztendlich auch um den Preis und da ist der Unterschied schon riesig… Dann wohl eher ein X100 Ultra, anstatt dieses Pro. Es kommen auch noch Vergleiche mit dem Gerät. Aber beim aktuellen Preis und auch in Hinblick auf eine China Version ist man mit dem Honor aber viel besser beraten. So isoliert sollte man eine Kamera nicht sehen und wenn, dann würde ich zum Oppo Find X7 raten.
Beste Grüße
Jonas
das neue Honor Magic 7 Pro hat auch den 200 MP von Samsung mit dem “Elite”. Im Vergleich fragt sich wie sich die Telekamera dort dann schlägt. Ist aber extrem teuer geworden.
Das Honor Magic 6 Pro würde ich dem Vivo X200 Pro nicht vorziehen. Diesen Tipp kann ich nicht nachvollziehen…
Es ging ja um die Kamera
Servus, naja, es ging wohl auch etwas um den Preis und das Honor bekommt da klar meine Empfehlung. Dann lieber zum Oppo X7 Ultra oder X100 Ultra greifen, wenn schon nur Kamera zählt. Das Gerät hier spielt aber nicht ganz oben mit.
Beste Grüße
Jonas
Leider hat Honor bei seinem neuen sehr teuren Gerät Magic 7 Pro nur das “alte” Periskop-Telezoom-Objektiv mit einem 200-MP-S5KHP3 Bildsensor von Samsung einbaut und nicht den neuen HP9 wie es Vivo gemacht hat
Fehlt das UWB auch bei der globalen Version?
Servus, denke schon, aber nur eine Vermutung. UWB ist in China im Gegensatz zu eSIM durchaus erlaubt.
Beste Grüße
Jonas
Dann mal abwarten ob das Ultra mit dem “Elite” denn wenigstens das UWB mit an Bord hat. Ansonsten war es dann gewesen denn UWB könnte in den nächsten 5-8 Jahren noch mehr Bedeutung erlangen. Für ein Flaggschiff dann leider doch nicht so Zukunftssicher wenn andere dann das dabei haben