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Vivo X100 Ultra Test

Getestet von Joscha am Bewertung: 91%
Vorteile
  • herausragendes Kamerasetup
  • phänomenale Zoom-, Portrait & Makro-Aufnahmen
  • volle Netzunterstützung für Deutschland
  • extrem helles 120Hz QHD AMOLED-Display
  • vielseitiges System
  • gute Akkulaufzeit
  • gute Stereo-Lautsprecher
Nachteile
  • OriginOS nicht perfekt für Deutschland geeignet
  • erhitzt stark unter Volllast
  • ziemlich teuer
  • riesiger Kamerahügel
  • keine eSIM
Springe zu:
CPUSnapdragon 8 Gen 3 - 1 x 3,3GHz + 3 x 3,15Ghz + 2 x 2,26GHz
RAM12 GB RAM, 16 GB RAM
Speicher1 TB, 256 GB, 512 GB
GPUAdreno 750
Display 3200 x 1440, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED)
BetriebssystemOriginOS - Android 14
Akkukapazität5500 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera50 MP + 200MP (dual) + 50MP (triple)
Frontkamera50 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 34, 66, 38, 39, 40, 41
5G1, 2, 3, 5, 7, 8, 12, 20, 25, 28, 38, 40, 41, 66, 77, 78
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht229 g
Maße164 x 75,6 x 10 mm
Antutu (v10)2198959
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am14.07.2024

Ein neuer Kandidat im Rennen um das beste Kamerahandy 2024: Das Vivo X100 Ultra ist eine verbesserte Version des Vivo X100 Pro, das in unserem Test bereits ausgezeichnet abgeschnitten hat. Das Smartphone ist dem chinesischen Markt vorbehalten und daher nur etwas für “Importfans”. Welche Stärken und Schwächen das Vivo X100 Ultra hat, erfahrt ihr in diesem Testbericht. Die Kamera hat definitiv einige Überraschungen am Start und auch ansonsten bekommt man hier High-End-Hardware vom Feinsten. Ein ganz besonderes Handy also, dem wir uns im Folgenden ausführlich widmen werden.

Design und Verarbeitung

Das Vivo X100 Ultra ist in den Farben Grau, Weiß (unser Testgerät) und Titan erhältlich. Eine auffällige Version mit Kunstleder wie bei der Pro-Version gibt es nicht. Bei der Titanium-Version handelt es sich nicht um eine Titanlegierung, sondern lediglich um eine Farbvariante. Stattdessen erhalten wir die Standardverarbeitung eines High-End-Gerätes des aktuellen Jahres. Der Rahmen besteht aus einem hochwertigen Metall und geht fließend in die Vorder- und Rückseite aus Glas über. Das Glas auf der Rückseite hat erfreulicherweise eine matte Oberfläche. Trotzdem liegt das Smartphone relativ rutschig in der Hand, Fingerabdrücke und Fettflecken bleiben aber aus. Der Ultraschall-Fingerabdruckscanner ist gut im Display positioniert.

Vivo X100 Ultra Display 3

Wie von Vivo bekannt, wird hier absolute Spitzenqualität beim Sensor geboten. Das Entsperren gelingt in fast 100% der Fälle und ist wirklich blitzschnell. Schade ist allerdings, dass Vivo nicht mehr die größeren Sensorflächen verwendet, die wir beim Vivo X90 Pro+ schätzen gelernt haben.

Das Curved-Display auf der Vorderseite hat schmale Ränder von 2 mm an den Seiten und 3,5 mm oben und unten. Das Gewicht des Smartphones ist mit 229 Gramm relativ hoch. Die Gesamtabmessungen betragen 164 x 75,6 x 10 Millimeter. Die Selfie-Kamera ist in einer kleinen Aussparung von 4 mm Durchmesser untergebracht und stört bei der Bedienung nicht.

Vivo X100 Ultra Camera Module Lenses

Extrem auffällig ist natürlich das riesige Kameramodul auf der Rückseite, das durch eine geriffelte Struktur an der Seite optisch hervorgehoben wird und einen Durchmesser von 6,4 Zentimeter hat. Ob einem so ein aufdringliches Design-Merkmal gefällt, ist Geschmackssache. Etwas dezenter hätte es schon sein können. Wie beim Vivo X100 Pro werden die Kamerasensoren von einer einzelnen Glasscheibe abgedeckt, in deren Mitte das ZEISS Logo platziert wurde. Der Ring um das Glas besteht aus Metall.

Gegen Staub und Wasser ist das Vivo X100 Ultra nach IP68/IP69 geschützt. Die “9” bedeutet in diesem Fall, dass man das Smartphone auch mit Wasser unter Druck beschießen kann, falls jemand das schon immer mal mit seinem Flaggschiff-Smartphone machen wollte 😉. Eine Dichtung gibt es auch am SIM-Slot, in den 2 Nano-SIM-Karten gesteckt werden können. Die Tasten am Metallrahmen sind aus Metall. Der USB-C Port an der Unterseite ist mit USB-C 3 angebunden, erlaubt die Bildausgabe und hat eine Geschwindigkeit von 5 Gbit/s. Das ist Standard für ein Flaggschiff. Als Lautsprecher dient die Ohrmuschel zusammen mit einem Lautsprecher auf der Unterseite.

Insgesamt ist das Vivo X100 Ultra ein einwandfrei verarbeitetes Premium-Smartphone mit hoher IP69-Schutzklasse, USB-C 3-Anschluss und elegantem Design. Etwas gewöhnungsbedürftig ist das große Kameramodul. Andererseits wirkt das Smartphone dadurch wie ein echtes “Ultra-Modell”.

Lieferumfang & Bestellung des Vivo X100 Ultra

Wir haben unser Vivo X100 Ultra bei Tradingshenzhen bestellt. Der Shop bietet deutschen Kundenservice und übernimmt bei der Lieferung nach Europa die Einfuhr, sodass man das Gerät ohne weitere Kosten an die Haustür geliefert bekommt. Zum Lieferumfang gehört ein chinesisches 80 Watt Netzteil, für das Tradingshenzhen einen EU-Adapter mitliefert. Zudem gibt es eine Kunststoff-Schutzhülle für das Handy und ein USB-A auf USB-C-Kabel. Weiterhin ist eine Displayschutzfolie auf dem Display angebracht.

Display des Vivo X100 Ultra

Das Display des Vivo X100 Ultra ist 6,78 Zoll groß und hat seitlich stark abgerundete Kanten (Curved). Natürlich kommt ein AMOLED-Panel zum Einsatz. Die Auflösung liegt bei extrem hohen 3200 x 1440 Pixel. Wie immer ist eine so hohe Auflösung nur für das Marketing gedacht und bietet keinen praktischen Vorteil. Vivo ist sich dessen auch bewusst und reduziert die Auflösung im System in den Werkseinstellungen auf 2400 x 1080 Pixel. Auch so ist die Darstellung natürlich gestochen scharf. Die Bildwiederholrate des Smartphones liegt ansonsten bei 120 Hz, wodurch Inhalte sehr flüssig dargestellt werden. Wie immer kann der Nutzer hier zwischen Automatik, 60Hz und 120Hz wechseln. Toll finden wir, dass Vivo bei der 120Hz-Option den Nutzer festlegen lässt, welche Apps mit 120Hz dargestellt werden. Das ist wirklich ein nettes Feature, das andere Hersteller gerne integrieren können. Da es sich um ein LTPO-Display handelt, ist das Vivo auch in der Lage, die Hertz-Zahl sehr stark zu reduzieren. Auch dies funktioniert in der Praxis zufriedenstellend. Wenn längere Zeit keine Bewegung auf dem Display stattfindet, wird die Anzeige auf 10 Hz abgesenkt.

Die Helligkeit des Displays wird von Vivo mit 3000 Lux angegeben. In der Praxis messen wir bei starkem Sonnenlicht im Automatikmodus eine Helligkeit von 2730 Lux. Das ist ein Rekordwert.

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux

Eine Widevine L1-Zertifizierung für hochauflösendes Streaming bietet das Vivo X100 Ultra auch in der China-Version. Auch HDR10+ & Dolby Vision werden unterstützt. Zudem gibt es eine Displayoptimierung für Streaming-Apps, welche die Darstellung von Streams verbessern soll. Einen wirklichen Unterschied konnten wir hier aber nicht feststellen. Ansonsten können die Farbeinstellungen natürlich nach Belieben angepasst werden und auch ein Dark- und Read-Modus stehen zur Verfügung. Für empfindliche Nutzer gibt es eine PWM-Frequenz von 1440Hz. Das Dimming muss allerdings in den Entwickleroptionen aktiviert werden. Ein Always-On Display ist natürlich verfügbar und kann auch dauerhaft oder zeitlich begrenzt aktiviert werden. Es werden allerdings die meisten Benachrichtigungen “westlicher” Apps nicht darauf abgebildet.

Leistung

Das X100 Pro war noch mit einem Top-Prozessor von Mediatek ausgestattet. Im Vivo X100 Ultra kommt nun wieder der Top-Prozessor von Qualcomm zum Einsatz. Der Snapdragon 8 Gen 3 ist natürlich die erste Wahl für ein Ultra-Smartphone und liefert im Vivo X100 Ultra die gewohnte Performance. Technisch basiert der Chip auf einer aus drei Clustern bestehenden Octa-Core-CPU und einer Adreno 750 GPU. Gefertigt wird der Prozessor von TSMC im 4-Nanometer-Verfahren. Im Vergleich zum X100 Pro sollte sich die GPU Performance (3D Mark) theoretisch etwas gesteigert haben, denn hier ist Qualcomm nach wie vor unangefochten. Werfen wir also einen Blick auf die Benchmarks:

Antutu (v10)
Geekbench Single (v6)
Geekbench Multi (v6)
3D Mark (Wildlife Extreme)

Das Vivo X100 Ultra schneidet in den Benchmarks gut ab. In Antutu 10 wird sogar ein Bestwert erreicht. Insbesondere die Grafikleistung ist erwartungsgemäß höher als beim Pro-Modell.

Doch wie verhält sich das Vivo X100 Ultra unter Dauerbelastung? Im GPU-Stresstest von 3DMark bricht die Leistung um 30% ein. Bei der CPU sehen wir nur einen Einbruch von 15%. Insgesamt ist das ein durchschnittliches Ergebnis, wir haben auf jeden Fall schon deutlich Schlechteres gesehen. Erwähnenswert ist in jedem Fall, dass sich das Vivo X100 Ultra bei den Stresstests deutlich erwärmt und sogar unangenehm heiß in der Hand werden kann. Den 45 Minuten langen Antutu-Stresstest kann das Gerät gar nicht durchführen. Die Leistung wird offenbar erst recht spät systembedingt gedrosselt.

Das Vivo X100 Ultra gibt es mit 12/256GB, 16/512GB und 16/1024GB. Es handelt sich natürlich um neusten UFS 4.0 Speicher. Die Schreib- und Lesegeschwindigkeit liegt bei ausgezeichneten 3,7GB/s.

System

Das chinesische Vivo X100 Ultra wird mit dem auf Android 14 basierenden System OriginOS 4 ausgeliefert. Es wird vermutlich keine Funtouch-OS-Version geben, da das Handy wahrscheinlich nicht global erscheinen wird.

OriginOS bietet einen größeren Funktionsumfang, wirkt aber durch die überladene und bunte Oberfläche teils unübersichtlich. Ein Vorteil gegenüber anderen Chinahandys ist jedenfalls, dass das System von Werk mit deutscher Sprache verfügbar ist. Zahlreiche vorinstallierte chinesische Apps müssen dennoch deinstalliert werden. Positiv hervorzuheben ist, dass Vivo die Deinstallation aller unerwünschten Apps erlaubt, selbst solcher, die tief im System verankert sind, wie der iManager. Der Google Play Store lässt sich leicht installieren. Eine Anleitung zur optimalen Einrichtung haben wir natürlich auch für Euch, und nach der Einrichtung ist das Smartphone in Deutschland gut nutzbar, auch wenn gelegentlich holprige Übersetzungen oder chinesische Schriftzeichen auftreten können. Typische Einschränkungen von China-Smartphones ohne vorinstallierte Google-Services gelten jedoch weiterhin: Kein Google Standortverlauf, eingeschränkte Kommunikation mit WearOS Watches und kein Android Auto. Auch zeigt das AOD nur chinesische Apps an. 

Wer sich daran stört, sollte auf jeden Fall auf ein anderes Gerät zurückgreifen. Wer hingegen den ausgefallenen Look und die vielen Funktionen schätzt, ist mit OriginOS gut bedient. Der Google Play Store ist zertifiziert und das Gerät kann auch für Zahlungen über Google Wallet verwendet werden. Ich persönlich nutze OriginOS wegen seiner ausgefallenen Optik und den vielen Funktionen sehr gerne.

Kamera des Vivo X100 Ultra

Vivo X100 Ultra Camera Module

Obwohl das Design des Kameramoduls auf den ersten Blick vier Linsen vermuten lässt, sind es nur drei. Eine vierte befindet sich schließlich in Form der Frontkamera auf der Vorderseite des Smartphones. Leider gibt Vivo nur bei der Hauptkamera an, auf welche Sensoren man setzt.

  • Hauptkamera: 50 MP (Sony LYT-900), f/1.75, 1 Zoll, 23 mm, OIS
  • Ultraweitwinkelkamera: 50 MP, f/2.2, 1/2 Zoll, 13 mm, 116 Grad
  • Zoomkamera: 200 MP, f/2.67, 1/1.4 Zoll, 85 mm, 3,7x Zoom, OIS
  • Frontkamera: 50 MP, f/2.45, Autofokus

Wie eingangs erwähnt, setzt man auch beim Ultra-Modell die Partnerschaft mit Zeiss fort und setzt auch hier auf die T*-Beschichtung der Objektive. Besonders stolz ist man auf die 200 Megapixel Zoomkamera. Kamera-Enthusiasten dürfte der Name “APO” ein Begriff sein – eigentlich handelt es sich dabei um hochwertige Objektive für die professionelle Telefotografie. In der Zoomkamera steht APO für ein Objektiv, das in Zusammenarbeit mit Zeiss hergestellt wird. Unbekannt ist hingegen der Sensor der Kamera.

Hauptkamera Tageslicht

Den Sony Lytia Sensor der Hauptkamera kennen wir bereits aus diversen anderen Smartphones des Jahres 2024. Im Oppo Find X7 Ultra konnte dieser unter anderem dafür sorgen, dass das Smartphone unsere neue Nummer 1 in der Kamerabestenliste werden konnte. Aber auch im Xiaomi 14 Ultra hat der Sensor gut abgeliefert.

Die Tageslichtaufnahmen erfüllen erfreulicherweise die hohen Erwartungen. Wie gewohnt ermöglicht Vivo dem Nutzer mit seinem Flaggschiff die Aufnahme von Fotos in den Modi Lebendig, Strukturiert und Naturfarben (Zeiss). Ein ähnliches Konzept kennen wir von Xiaomi mit den Leica Filtern.

In der Praxis gefällt uns die Flexibilität, die sich daraus ergibt. Naturfarbe imitiert den Look von Systemkameras. Die Farben werden kaum per Software aufgehübscht und die Bilder wirken natürlich. Der Modus “Lebendig” ist die Standardeinstellung und liefert Smartphone-typische Farben mit hohem Kontrast und viel Sättigung. Im Modus Strukturiert werden Sättigung und Kontrast noch einmal deutlich erhöht, was die Bilder dramatischer wirken lässt.

Ansonsten lässt die Bildqualität nichts zu wünschen übrig: Sehr viele Details, kräftige Farben (im Lebendig-Modus) und kein sichtbares Rauschen. Auch der Weißabgleich gelingt immer zuverlässig. Wenn man der Kamera überhaupt etwas vorwerfen möchte, dann höchstens, dass die Bilder im Modus “Lebendig” manchmal zu bunt und im Modus “Naturfarben” etwas zu trist wirken. Das war es dann aber auch schon an Kritikpunkten.

Erwähnenswert ist auch, dass sich die Hauptkamera hervorragend für Aufnahmen mit 2-facher Vergrößerung eignet. Die Bilder zeigen kaum sichtbare Detailverluste, eine ausgezeichnete Schärfe und kein Bildrauschen.

Hauptkamera Nachtaufnahmen

Für Nachtaufnahmen gibt es natürlich eine KI-gestützte Langzeitbelichtung. Diese muss beim Vivo X100 Ultra nicht manuell aktiviert werden – zumindest der Automatikmodus liefert die gleichen Ergebnisse wie der Nachtmodus. Der Look der Nachtaufnahmen ist generell sehr ausdrucksstark. Es wird lange belichtet und der große Sensor tut sein Übriges. Das Ergebnis sind extrem kontrastreiche Bilder, die teilweise wie in der Dämmerung aufgenommen wirken. Die Farben sind meist gut erhalten und wirken nur stellenweise etwas zu warm und gesättigt. Auch der Detailreichtum der Aufnahmen ist beachtlich.

Zoom-Aufnahmen

Die Telekamera des Vivo X100 Ultra soll eine verlustfreie 3,7-fache und eine 100-fache digitale Vergrößerung bieten. Besonders Porträts sollen mit dieser Kamera hervorragend gelingen. Interessant ist auch die Telemakro-Funktion. Sie soll es ermöglichen, weit entfernte Objekte so einzufangen, als wären sie mit einem Makroobjektiv fotografiert worden. Doch zunächst ein Blick auf die verschiedenen Zoomstufen:

Es zeigt sich, dass das Vivo X100 Ultra auch hier wirklich eine beachtliche Qualität liefert. Die Bilder sind auch bei 10-fachem Zoom noch sehr brauchbar und zeigen deutlich mehr Details, als man mit bloßem Auge erkennen kann. Die Software-Nachbearbeitung ist definitiv auf höchstem Niveau. Erst bei Zoomstufen deutlich über 20 werden die Aufnahmen zu pixelig, um noch als ästhetisch zu gelten. Dabei ist natürlich zu berücksichtigen, dass eine Zoomkamera mit 3,7-fachem Zoom und digitaler Vergrößerungsmöglichkeit in der Praxis besonders vielseitig einsetzbar ist.

Ansonsten sehen die Bilder sehr ansprechend aus. Die Farben sind einwandfrei auf die Hauptkamera abgestimmt. Auch schwierige Kontrastverhältnisse sind gut darstellbar. Bildrauschen ist bei Tageslicht nicht vorhanden und auch die Schärfe ist optimal, solange man nicht deutlich über 10x hinausgeht.

Auch bei Nacht bleiben Details sehr gut erhalten und die Farben wirken kräftig. Abermals neigt das Vivo stellenweise dazu, die Aufnahmen sehr stark aufzuhellen und dramatisch wirken zu lassen. Generell ist es aber beeindruckend, wie gut sich mit der Zoom-Kamera bei Nacht arbeiten lässt. Selbst mit 20x Zoom sind noch viele Details erkennbar und es ist kaum Bildrauschen vorhanden.

Makroaufnahmen

Die Zoomkamera kann auch für Nahaufnahmen aus einer Entfernung von etwa 10 Zentimetern verwendet werden. Die Ergebnisse sind erstaunlich gut und deutlich besser als mit einer typischen UWW-Kamera mit Autofokus. Schließlich treten bei den gezoomten Aufnahmen keine Verzerrungen auf. Wer Spaß an Makro-Aufnahmen hat, kommt voll auf seine Kosten. Hier stimmt einfach alles!

Ultraweitwinkel

Auch im Ultraweitwinkelbereich kann das Vivo X100 Ultra mit einer guten Farbabstimmung zu den anderen Kameras glänzen. Die Bilder haben auch eine gute Dynamik und ausreichend Details. Generell ist hier aber ein stärkerer Qualitätsverlust zu beobachten, wenn man die Fotos mit den Zoom- und Hauptkameras vergleicht. Teilweise fehlt es an Schärfe und die Dynamik könnte etwas besser sein. Meckern auf hohem Niveau, aber für ein Ultra-Smartphone durchaus angebracht.

Die Ultra-Weitwinkel-Kamera kann auch bei Nacht gute Fotos schießen. Auch hier gefällt uns die Farbwiedergabe einwandfrei. Generell ist aber auch hier ein deutlicher Unterschied zur Hauptkamera zu erkennen. Details gehen etwas mehr verloren und die Bilder wirken teilweise etwas weichgezeichnet.

Porträts

Das Vivo X100 Ultra ist eine Porträt-Maschine. Die Fotos sind vielleicht die besten Porträtfotos, die ich bisher von einem Smartphone gesehen habe. Schärfe, Farbwiedergabe und Hintergrundtrennung sind hervorragend. Auch hier ist die Zoomkamera die perfekte Wahl, da sie mit einer Brennweite von 85 mm den Look von Portraitobjektiven einfängt.

Selfies

Die Frontkamera hat eine hohe Auflösung und Autofokus. Die Schärfe der Bilder ist dadurch in fast allen Situationen einwandfrei. Hauttöne werden natürlich wiedergegeben und die Dynamik ist ausgezeichnet. Generell wirken die Fotos aber etwas zu nachgeschärft, was Gesichter manchmal etwas hart erscheinen lässt.

Videos mit dem Vivo X100 Ultra

Das Vivo X100 Ultra kann mit allen Kameras Videos in 4K mit 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Auch ein nahtloser Sensorwechsel mit den Kameras auf der Rückseite ist möglich. Die Stabilisierung funktioniert einwandfrei und lässt keinen Raum für Kritik. Die Farben werden bei Videos etwas natürlicher dargestellt als bei Fotos mit Standardeinstellung. Ein Pluspunkt bei der Videoaufnahme ist natürlich die Möglichkeit, sehr weit zu zoomen. Gleichzeitig ist aber auch die Dynamik geringer als bei den Fotos. Insgesamt liefert das Vivo X100 Ultra gute Videos, die aber mit Ausnahme des Zooms nicht überragend sind.

Zwischenfazit Kamera

Das Vivo X100 Ultra gehört zu den besten Kamera-Smartphones auf dem Markt. Besonders hervorzuheben sind die exzellenten Zoom-, Makro- und Portraitaufnahmen. Wem diese Features besonders wichtig sind, der könnte mit dem Vivo die richtige Wahl treffen. Ansonsten zeigt die Kameraausstattung im Test kaum Schwächen. Lediglich die Ultraweitwinkel-Kamera kann nicht ganz mithalten. Ansonsten liefern alle Sensoren ausgezeichnete Bilder.

Konnektivität und Kommunikation

Vivo X100 Ultra simslot

Das X100 Ultra ist ein Dual-SIM-Smartphone, das mit zwei Nano-SIM-Karten betrieben werden kann. Ein großer Vorteil gegenüber dem chinesischen X100 Pro ist, dass alle für Deutschland wichtigen 4G- und 5G-Bänder (inklusive LTE Band 20) zur Verfügung stehen. Überhaupt gibt es nahezu alle Bänder für einen weltweiten Einsatz:

  • 4G: 1/2/3/4/5/7/8/12/17/18/19/20/25/26/28/34/38/39/40/41/42/66
  • 5G: 1/2/3/5/7/8/12/20/25/26/28/38/40/41/66/77/78/79

Auch bei anderen Konnektivitätsstandards kann das Gerät überzeugen. Es unterstützt WiFi 7 sowie Bluetooth 5.4 mit aptX HD, LDAC und LHDC. Der WLAN-Empfang ist, typisch für Vivo-Smartphones, sehr stark und auch der Netzempfang war im Test hervorragend. Die Gesprächsqualität des Vivo X100 Ultra ist ebenfalls ausgezeichnet.

Die Positionsbestimmung erfolgt über Dual-GPS mit den Satellitensystemen GPS, Beidou, Glonass, Galileo und QZSS. Natürlich ist auch NFC integriert. Neben Sensoren für Beschleunigung, Umgebungslicht und Annäherung verfügt das Vivo X100 Ultra über ein Gyroskop und einen Kompass sowie einen Infrarotsender.

Für den Ton verwendet das Vivo X100 Ultra Stereo-Lautsprecher, die einen guten Klang ohne Verzerrungen liefern und laut sind. Der Klang gefällt uns auch etwas besser als beim X100 Pro.

Akkulaufzeit des Vivo X100 Ultra

Das Vivo X100 Ultra verfügt über einen Akku mit 5400 mAh und bietet damit etwas mehr Kapazität als herkömmliche Smartphone-Flaggschiffe. Die höhere Energiedichte ist laut Vivo auf die Verwendung von Semi-Solid-State-Batteriezellen zurückzuführen. Die Akkulaufzeit ist im Alltag jedenfalls zufriedenstellen und übertrifft auch die der Pro-Version. In der Praxis konnte das Gerät zwei volle Tage genutzt werden, bevor es wieder an die Steckdose musste. Eine Stunde YouTube verbraucht 5% des Akkus und beim Spielen gehen etwa 12% verloren. Das sind insgesamt gute Ergebnisse, auch wenn die höhere Kapazität nicht für einen Spitzenplatz im PC-Mark Akkutest reicht. Wir haben Euch an dieser Stelle zudem nur den 60Hz PC-Mark Score eingebunden, da das Vivo X100 Ultra den Test fast ausschließlich mit 60Hz durchführt.

Akkulaufzeit (60Hz) Einheit: Std
Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten

Dafür ist die Ladezeit nicht ganz so stark wie bei manch anderem Flaggschiff-Smartphone. Nach 20 Minuten ist der Akku zu 50 Prozent geladen. Nach 49 Minuten ist der Akku vollständig aufgeladen.

Außerdem ist kabelloses Laden mit 30 Watt möglich. Wir haben das mit der Ladestation von Vivo ausprobiert. Der Ladevorgang dauert 1 Stunde und 10 Minuten und verläuft linear. Dabei gibt der Wireless Charger ein leises Lüftergeräusch von sich.

Testergebnis

Getestet von
Joscha

Das Vivo X100 Ultra kostet im Import knapp unter 1000 Euro und ist damit auch ein sehr teures China-Smartphone. Für diesen Preis hat der Hersteller aber auch einiges zu bieten: Die Portrait-, Zoom- und Makroaufnahmen sind die besten auf dem Markt. Auch bei der Displayhelligkeit erreicht das Gerät Bestwerte und die Verarbeitung ist tadellos. Die Leistung des Snapdragon 8 Gen 3 Prozessors ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben und kommt im gut optimierten OrigenOS System wunderbar zur Geltung. Allerdings sollte nicht unerwähnt bleiben, dass das System die typischen Einschränkungen von China-Only Geräten mit sich bringt (Android Auto, WearOS, Google Standortverlauf, AOD).

Wer also auf der Suche nach dem absolut besten Kamera-Smartphone ist und dafür auch einen Import nicht scheut, kann das Vivo X100 Ultra gerne in die engere Auswahl nehmen. Im Gegensatz zum Oppo Find X7 Ultra (zum Test), dem Spitzenreiter unserer Kamera-Bestenliste, kann das Vivo X100 Ultra zudem mit deutscher Sprache ab Werk glänzen, was die Bedienung hierzulande für viele etwas vereinfachen dürfte. Ansonsten bieten beide Smartphones ein ähnliches Niveau an Kameraqualität und ziehen locker an einem Xiaomi 14 Ultra (zum Test) vorbei. Wer hingegen eine gute Alternative auf dem deutschen Markt sucht, wird mit dem Honor Magic 6 Pro (zum Test) fündig. Das Smartphone liefert bei Porträt- und Makroaufnahmen nicht ganz so krasse Ergebnisse wie das Vivo, ist aber in Vertragskombinationen oft deutlich günstiger erhältlich und für den Einsatz in Deutschland bestens geeignet.


Gesamtwertung
91%
Design und Verarbeitung
90 %
Display
100 %
Leistung und System
80 %
Kamera
95 %
Konnektivität
95 %
Akku
85 %

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Heiko
Gast
Heiko (@guest_110683)
2 Monate her

Hallo, ist es normal, dass man in der Statusleiste keine Bluetooth Verbindung mehr angezeigt bekommt? Auch die Bluetooth Verbindung lassen sich koppeln, aber wird als solche nicht angezeigt. Drückt man auf den Button verbinden, funktioniert der nicht. Aber er muß verbunden sein, da Daten gesendet werden.

jura
Gast
jura (@guest_110324)
3 Monate her

Wer kann mir helfen den profil auf deutsch umsustellen, ich bin laut Vivo System ein Chinese

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
3 Monate her
Antwort an  jura

Hey, also dein Smartphone ist auf Chinesisch? Falls nur die Sprache verstellt wurde, einfach den Symbolen in diesem Video folgen: https://www.youtube.com/watch?v=THP3YTvCwGo. Das sollte klappen.

Beste Grüße

Jonas

Mirko
Mitglied
Mitglied
Mirko(@mirko)
4 Monate her

Ich habe mir das Gerät jetzt auch besorgt. Vor allen Dingen weil ich auch noch das Vivo X100 Pro besitze und sehr zufrieden damit bin. Die Kameras vom Ultra habe ich noch nicht getestet, da ich momentan beruflich kaum Zeit habe. Allein das Einrichten dauert ja… Egal. Warum ich schreibe? Es gibt für das Anzeigen von Apps auf dem AOD einen ziemlich einfachen Workaround mit der App SetEdit. Wer sich dafür interessiert, kann mal beim Youtuber Leszek Lesner schauen unter “Vivo OriginOS 🇨🇳 – AOD get Notifications for all apps”. Ich habe es beim X100 Pro ausprobiert. Und es funktioniert!… Weiterlesen »

Dustin
Gast
Dustin (@guest_109553)
4 Monate her

Hallo,

sind Kamera-Vergleichstests geplant?

Patrick
Gast
Patrick (@guest_109423)
4 Monate her

Im Test müssen 2 Sachen korrigiert werden: Es hat 5500mah und die Front Kamera hat definitiv Autfokus (PDAF) an Bord! Gerade extra nochmal getestet da ich nur dachte: Häääää ?! 🙂

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