CPU | Snapdragon 8 Gen 1 - 1 x 3,0GHz + 3 x 2,5GHz + 4 x 1,8GHz |
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RAM | 8 GB RAM, 12 GB RAM |
Speicher | 256 GB, 512 GB |
GPU | Adreno 730 - 800MHz |
Display | 3088 x 1440, 7 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | OriginOS - Android 12 |
Akkukapazität | 5000 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 50 MP + 48MP (dual) + 12MP (triple) |
Frontkamera | 16 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 32, 34, 66, 40, 41 |
5G | 1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 41, 66, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 221 g |
Maße | 168,8 x 80,3 x 8,75 mm |
Antutu | 1018694 |
Benachrichtigungs-LED | Ja |
Hersteller | Vivo |
Getestet am | 21.05.2022 |
Inhaltsverzeichnis
Mit dem Vivo X Note haben wir ein Flagship der Extraklasse im Test. Mit einer Bildschirmdiagonale von 7 Zoll überragt das Phablet aus China allein von der Größte die meisten Konkurrenten. Aber auch die restliche Ausstattung zeigt, dass Vivo es Ernst meint: Das Display löst mit Quad-HD auf und hat 120 Hertz. Als Prozessor kommt natürlich der Snapdragon 8 Gen 1 zum Einsatz. Und dazu gibt es ein Kamera-Setup mit hochwertigen Sensoren und zwei Zoom-Stufen, das in Kooperation mit ZEISS entwickelt wurde.
Bisher ist das Smartphone nur auf dem chinesischen Markt erschienen. Die Chancen auf einen globalen Verkauf stehen erfahrungsgemäß schlecht. Dennoch bietet das Vivo X Note alle Netzfrequenzen für Europa, hat ein deutschsprachiges System und kann beim Onlineshop Tradingshenzhen ohne großen Aufwand importiert werden. Wir haben uns daher nicht lumpen lassen und das Gerät einem ausführlichen Test unterzogen.
Design und Verarbeitung
Das Vivo X Note ist mit Abmessungen von 168,8 x 80,3 x 8,75 Millimeter und einem Gewicht von 221 Gramm selbst für heutige Verhältnisse sehr groß. Der Hersteller hat sich dennoch alle Mühe gegeben, das Gerät nicht allzu klobig zu gestalten: Die Vor- und Rückseite sind abgerundet und die Ränder um das Display mit 2mm seitlich, 3mm oben und 4mm unten sehr schmal. Von einer bequemen einhändigen Bedienung kann natürlich dennoch nicht die Rede sein, auch wenn man eine WhatsApp Nachricht zur Not mit einer Hand beantworten kann.
Der Rahmen geht in eine Kunstleder-Rückseite über, die je nach Version entweder blau oder braun ist. Alternativ kann eine schwarze Variante mit Glasrückseite gewählt werden. Unser Testgerät mit blauer Rückseite gefällt uns außerordentlich gut: Das Leder ist angenehm weich, vollkommen resistent gegen Fingerabdrücke und hat einen exzellenten Griff. Außerdem ist die Verarbeitung hervorragend und das Material wirkt beständig. Der Übergang in den Metallrahmen ist Vivo außerordentlich gut gelungen.
In allen Farbvarianten ziert das obere Viertel der Rückseite ein schwarzes Rechteck, welches wiederum den runden, nur 1,5mm hervorstehenden Kamerahügel beheimatet. Rechts neben dem Kamerahügel sitzt der Blitz und ein dezenter “ZEISS” Schriftzug. Der deutsche Hersteller für optisches Equipment hat die Beschichtung der Kameras mitentwickelt und dient als Kamerapartner für das Vivo X Note. In dem Modul sind gleichmäßig die vier Kameras eingelassen. Auf flachen Unterlagen wackelt das Vivo nur wenig. Wenn man die mitgelieferte Schutzhülle verwendet, wackelt das Smartphone nicht mehr.
Übrigens ist das Vivo X Note, wie es sich für ein Flaggschiff gehört, nach IP68 vor Wasser und Staub geschützt. Erfreulich ist zudem, dass der USB-C-Anschluss über USB 3 angebunden ist. Das Smartphone kann also Dateien schneller auf den Rechner übertragen und der Bildschirminhalt kann per Kabel auf externe Monitore gespiegelt werden. Zudem gibt es ein kleines Highlight beim Fingerabdruck-Sensor unter dem Display. Dieser hat eine ausgesprochen große Erkennungsfläche, sodass man ihn problemlos ohne Hinzuschauen erwischt. Für Bezahlungen und ein Sicherheitscenter für Apps und Dateien kann sogar eine Entsperrung mit zwei Fingern eingerichtet werden, die dann gleichzeitig eingescannt werden müssen. Ob dadurch eine höhere Sicherheit erzielt wird, steht zwar im Raum – cool ist das Feature trotzdem. Die Entsperrung gelingt ansonsten – wie von Vivo gewohnt – in Windeseile und fast in 100% ohne Fehlerkennung. Alternativ steht natürlich auch Face-Unlock über die Frontkamera zur Verfügung.
Der SIM-Slot liegt auf der Unterseite und beherbergt zwei Nano-SIM Karten. Einen Slot für eine MicroSD gibt es aber nicht. Auch eine Benachrichtigungs-LED und ein Kopfhörer-Anschluss sind nicht vorhanden. Dafür glänzt das Vivo X Note aber mit einem ordentlichen Lieferumfang. Die Verpackung ahmt optisch das Kunstleder der Rückseite nach und sieht sehr edel aus. Darin befindet sich USB-C Kopfhörer, ein Netzteil mit chinesischem Anschluss, ein USB-C Kabel und eine sehr hochwertige Schutzhülle mit Kunstlederbeschichtung in der Farbe der Rückseite. Zudem ist eine Displayschutzfolie ab Werk auf dem Smartphone angebracht. Wer das Vivo bei Tradingshenzhen bestellt, bekommt noch einen EU-Adapter für das Netzteil mit dazu.
Display des Vivo X Note
In diesem stattlichen Gehäuse des Vivo X Note sitzt ein E5 AMOLED Display mit einer Diagonale von ganzen 7 Zoll. Damit ist das Vivo X Note das Flaggschiff mit dem aktuell größten Display. Wie es sich für ein Flaggschiff gehört, verfügt das Display über LTPO Technologie und kann so seine Bildwiederholungsrate variabel anpassen. Die Bildschirmabtastrate liegt bei 240Hz. Bei der Auflösung setzt Vivo auf eine enorm hohe Auflösung von 3080 x 1440 Pixel, was einer knackscharfen Pixeldichte von 485 Pixel entspricht. Obendrauf setzt Vivo auf ein Curved-Display, um den Premiumanspruch zu unterstreichen.
Vonseiten der Specs bietet das Display also alles, was man sich wünschen kann. Die hohe Quad-HD Auflösung kann in den Einstellungen natürlich auch auf klassisches Full-HD (2310 x 1080) reduziert werden. Für normale Augen ist der Unterschied nicht wahrnehmbar, weshalb wir an dieser Stelle wieder einmal betonen, dass die hohe Auflösung eher ein Feature fürs Marketing ist. Wir empfehlen daher, die Auflösung zum Einsparen von Akku-Kapazität auf Full-HD zu reduzieren.
Was man hingegen wirklich wahrnimmt, ist die hohe Bildwiederholungsrate von 120Hz. Inhalte wirken ausgesprochen geschmeidig, zumal der starke Prozessor für die nötige Rechenleistung sorgt. Die variable Bildwiederholungsfrequenz dank LTPO-Technik können wir an dieser Stelle auch bestätigen. Das Vivo X Note passt die Bildwiederholung ständig an die Inhalte an und regelt bei statischer Anzeigen runter auf bis zu 1 Hz. Interessanterweise findet diese Anpassung unabhängig davon statt, ob man 60Hz, 120Hz oder “intelligent” in den Displayoptionen auswählt. Die Helligkeit des Displays erreicht im manuellen Modus bis zu 900 Lux. Mit automatischer Regulierung kann das Smartphone bei Sonneneinstrahlung bis zu 1600 Lux hervorbringen. Die Lesbarkeit im Sonnenlicht ist daher auch einwandfrei.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxVonseiten der Software bietet das Vivo X Note Einstellungen für die Schriftgröße, einen Lesemodus und einen Dark-Mode. DC-Dimming für empfindliche Nutzer ist im normalen Einstellungsmenü nicht vorhanden, kann aber in den Entwickler-Optionen aktiviert werden. Weiterhin gibt es drei Farbmodi mit stufenloser Anpassungsmöglichkeit (Standard, Professional und Hell) und die Möglichkeit, die Farbtemperatur an das Umgebungslicht anzupassen. Auch eine Widevine L1 Zertifizierung ist auf dem Vivo X Note vorhanden. Inhalte von Netflix, Amazon Prime Video und Disney+ lassen sich daher in voller Auflösung anschauen. Ebenfalls mit dabei ist natürlich eine Always-On Funktion. Inhalte lassen sich bei ausgeschaltetem Display dauerhaft, bei Berührung des Gerätes oder zu bestimmten Tageszeiten anzeigen. Zudem bietet Vivo verschiedene Einstellungen für die Benachrichtigungen und das Design des Always-On Displays.
Hinsichtlich des Displays bekommt man alles geboten, was man sich von einem High-End Smartphone wünschen kann: Eine enorm große, helle und flüssige Anzeige mit vielen Anpassungsmöglichkeiten und schmalen Displayrändern.
Leistung
Das Vivo X Note setzt auf den aktuell schnellsten Android-Prozessor auf dem Markt, den Snapdragon 8 Gen. 1. Die zentrale Recheneinheit ist ein Octa-Core. Dessen Spitze stellt ein “Prime Core” dar, der auf einer ARM Cortex-X2-Architektur basiert und mit bis zu 3 GHz getaktet ist. Dieser wird unterstützt durch drei weitere leistungsstarke Cortex-A710 mit bis zu 2,5 GHz. Dazu gibt es vier energiesparende Kerne integriert, die auf der ARM Cortex-A510-Architektur basieren und mit bis zu 1,8 GHz getaktet sind. Der Chip wird im 4 Nanometer-Verfahren hergestellt und hat eine Adreno 730 GPU integriert. Wie zu erwarten, erzielt das Vivo X Note in den Benchmarks Bestwerte und wird lediglich vom Vivo IQOO 9 Pro im 3DMark geschlagen.
Antutu (v9)Zur Seite stehen dem Snapdragon 8 Gen. 1 wahlweise 8 oder 12 Gigabyte LPDDR5 Arbeitsspeicher in Kombination mit 256 oder 512 Gigabyte UFS 3.1 Festspeicher (8/256GB; 12/256GB; 12/512GB). Auf Speichererweiterung müsst ihr, wie üblich in diesem Preissegment, verzichten. Der RAM erreicht eine Geschwindigkeit von exzellenten 60GB/s. Auch der interne Speicher ist mit 1,8GB/s im Lesen und 1,2GB/s im Schreiben zügig unterwegs.
Fast noch wichtiger als die Maximalleistung ist bei High-End Smartphones im Jahr 2022 aber die Kühlung. Dafür verantwortlich soll eine drei-dimensionale Kühlarchitektur mit einer Fläche von 47mm² sein. Im Test zeigt sich, dass das Vivo X Note eine ausreichend stabile Leistung unter Last liefert. Nach 15 Minuten Vollast leistet die CPU noch über 80% und fällt danach auf ein stabiles Niveau von 75%. Auch im GPU Stresstest Wildlife Extreme behält das Vivo X Note 85% der Ausgangsleistung. Dabei wird das Gerät natürlich heiß, aber nicht so, dass es unangenehm wird. Insgesamt ein gutes Ergebnis für ein Smartphone mit Snapdragon 8 Gen. 1
System
Systemseitig setzt Vivo auf Android 12 und seine eigene Benutzeroberfläche OriginOS. Spätestens beim Einrichten des Smartphones wird klar, dass man hier ein waschechtes “Chinahandy” in der Hand hat. Die Optik des Systems ist so poppig und bunt, dass man kaum noch den Android-Unterbau erkennt. Prinzipiell gibt es viele Dinge, die uns an dem System gut gefallen haben, aber auch ein paar Kritikpunkte.
Positiv ist auf jeden Fall, dass das Vivo X Note enorm viel Potenzial zum Anpassen mitbringt. Für jede Kleinigkeit gibt es Einstellungsmöglichkeiten im System. Alle Standard-Features wie Floating-Windows, Navigation per Wischgesten (mit zwei Optionen) und anpassbaren On-Screen-Buttons sind vorhanden. Die verschiedenen Features sind auch allesamt ausgereift und es kommt nicht zu Abstürzen. Man merkt hier, dass kein Hinterhof-Hersteller, sondern einer der größten Smartphone-Konzerne der Welt Hand angelegt hat. Auch macht die Optik wirklich etwas daher. Das System hat ähnlich wie MIUI recht viele Animationen parat, um der Anzeige mehr Bewegung zu verleihen. Solche finden sich im Optionsmenü zuhauf, aber sogar die Widgets können wie kleine Apps bedient werden. Letztendlich bietet das Vivo X Note eine deutlich buntere und vielseitigere Oberfläche, als es die europäischen Vivo-Smartphones mit Funtouch OS tun. Ungeübte Nutzer könnten von der Fülle an Optionen aber auch überfordert werden.
Schön zu sehen ist ansonsten, dass das System auch in deutscher Sprache verfügbar ist. Zwar ist nicht alles übersetzt und teilweise ist die Übersetzung auch etwas holprig, aber dennoch kommt man ans Ziel. Auch der Google Playstore kann durch eine einfache Installation der Playstore-APK nachgerüstet werden. Das Smartphone ist Google-ready, der Playstore ist zertifiziert und auch der Safety-Net Test wird erfolgreich bestanden.
Dennoch gibt es, wie bereit erwähnt, auch ein paar Nachteile an dem “China-System”. Das Smartphone hat ein paar Features und Design-Elemente, die auf chinesische Nutzer ausgelegt sind. Zudem sind ein paar chinesische Apps vorinstalliert, die sich aber allesamt deinstallieren lassen. Etwas mehr Mühe bei der Einrichtung erfordern insbesondere die Benachrichtigungen. Da das chinesische System Apps wie WhatsApp nicht kennt, ist des manchmal sehr restriktiv und verbietet den Apps, Benachrichtigungen anzuzeigen. Wer damit Probleme hat, sollte unsere Anleitung durchführen. Der Prozess ist für Nutzer mit etwas technischem Know-How auf jeden Fall zu bewerkstelligen und dauert etwa 30 bis 60 Minuten. Diese Zeit muss man sich schlichtweg nehmen und sollte zudem etwas Geduld mitbringen, um mit OrigenOS warmzuwerden.
Als Technik-Nerd machen mir Vivo-Smartphones mit OrigenOS immer besonders viel Spaß: Das Design ist ausgeflippt und es gibt viele Funktionen zu entdecken. Man sollte allerdings Geduld und Spaß an der Sache mitbringen, wenn man sich ein Vivo X Note importiert. Ein out-of-the-box perfekt eingerichtetes Smartphone sollte man nicht erwarten!
Kamera des Vivo X Note
Der wohl wichtigste Punkt an einem neuen Flaggschiff ist die neue Kamera. Das sieht wohl auch Vivo so und wirbt ordentlich mit den vier Kameras auf der Rückseite.
- Hauptkamera: 50 MP, Samsung GN1, f/1.6, 1/1.31″, 1.2µm, PDAF, Laser AF, OIS
- Ultraweit: 48 MP, Sony IMX598, f/2.2, 14mm, 114˚ , 1/2.0″, 0.8µm
- Periskopkamera: 8 MP, f/3.4, 125mm, PDAF, OIS, 5x optischer Zoom
- Portraitkamera: 12 MP, Sony IMX663, f/2.0, 47mm, 1/2.93″, 1.2µm, PDAF, 2x optischer Zoom
- Frontkamera: 16MP, f/2.5
Interessant ist die Kombination zwei unterschiedlicher optischer Zoomstufen. Vivo will die 12MP Knipse als dezidierte Portraitkamera wissen, während die zweite Telefoto auf einen 5X optischen Zoom setzt und für die Aufnahme von Objekten in weiter Ferne gedacht ist. Per Kombination aus optischem und digitalem Zoom ist eine Vergrößerung um das Sechzigfache möglich. Mit dem Samsung GN1 ist die Hauptkamera mit einem Sensor ausgestattet, der schon im Pixel 6 und im Vivo X70 Pro+ seine Leistung zeigen konnte. Beide Smartphones sind weit oben in unserer Kamerabestenliste und haben ausgezeichnet in unseren Kameravergleichen abgeschnitten. Grund zur Vorfreude gibt es also allemal beim Blick auf das Datenblatt. Aber wie schlägt sich die Kamera des Vivo X Note im Praxiseinsatz?
Hauptkamera Tageslicht
Die meisten Smartphones haben heutzutage einen AI-Modus, der die Farben künstlich verstärkt und das Bild “aufhübscht”. Bei Vivo ist es umgekehrt: Will man die farblich teilweise etwas übertriebenen Aufnahmen, belässt man die Einstellung im Standard. Will man hingegen neutrale Farben, aktiviert man den ZEISS-Modus. Prinzipiell ist es auf jeden Fall ein Vorteil gegenüber Flagships von Samsung oder Apple, dass man hier die Wahl zwischen einer neutralen und einer kräftigen Farbdarstellung hat. Vivo folgt hier dem Beispiel von Huawei und Xiaomi und lässt dem Nutzer die Wahl.
Unabhängig vom verwendeten Modus können die Aufnahmen des GN1-Sensors mit großer Blende überzeugen: Die Aufnahmen wirken generell strahlend hell und haben eine ausgezeichnete Dynamik. Hinsichtlich der Schärfe gibt es keine Kritik und der optische Bildstabilisator verhindert Ruckler in den Aufnahmen effektiv. Bei starkem Zoom zeigt sich, dass Vivo teilweise per Software nachschärft. Insgesamt sind die Fotos überzeugend!
Nachtaufnahmen
Vivo kann dank seiner guten Gimbal-Stabilisierung und der großen Blende auch bei Nacht hervorragende Bilder machen. Der Nacht-Modus ist dabei gar nicht mal nötig. Insgesamt sind die Aufnahmen sehr rauscharm und haben auch bei Nacht noch eine natürliche Farbdarstellung. Die Ultraweitwinkel-Kamera eignet sich ebenfalls zum Aufnehmen von Bildern bei weniger Licht. Hier ist die Bildqualität aber eher für die Abendstunden und Dämmerung zu empfehlen. Bei stärkerer Dunkelheit rauschen die Bilder der UWW-Kamera etwas stärker und verlieren zu viele Details.
Ultraweitwinkel
Der Sony IMX598 Sensor hat einen Auto-Fokus und kann daher auch genutzt werden, um Makro-Fotos aufzunehmen. Insgesamt gefällt uns die Qualität der Ultraweitwinkel-Kamera: Die Farbdarstellung entspricht weitestgehend der Hauptkamera und auch die Dynamik in den Aufnahmen ist ausgezeichnet. Hinsichtlich der Details ist die Ultraweitwinkel-Kamera aber nur Mittelmaß.
Portraits
Für Aufnahmen im Portrait-Modus schaltet das Vivo X Note automatisch auf die Portrait-Kamera mit zweifachem Zoom. Allerdings kann man auf zurück zur Hauptkamera wechseln und ohne Zoom Aufnahmen machen. In der Praxis ist das (leider) auch die bessere Wahl, weil die Portrait-Kamera häufig mit Unschärfe zu Kämpfen hat, die insbesondere Gesichter verwaschen wirken lässt. Auch arbeitet bei Vivo immer ein leichter Beauty-Effekt im Hintergrund, der nicht abgeschaltet werden kann. Die Abtrennung von Vorder- und Hintergrund funktioniert weitestgehend souverän.
Zoom
Das Vivo X Note bringt gleich zwei Kameras zum Zoomen mit. Mithilfe der 12 Megapixel Portrait-Kamera kann man zweifach vergrößern und mithilfe der 8 Megapixel Periskop-Kamera fünffach. Die Qualität der beiden Linsen ist ähnlich. Zu loben ist auf jeden Fall, dass die Farbwiedergabe größtenteils konsistent ist. Der Kontrast in den Zoom-Aufnahmen ist hingegen deutlich niedriger als bei der Haupt- oder Ultraweitwinkel-Kamera. Zudem haben die Aufnahmen nicht sonderlich viele Details und sehen daher etwas grobkörnig aus. Eine Vergrößerung des Zooms ist digital bis zu einer 10-fachen Vergrößerung gut machbar, alles darüber hinaus wird zu pixelig. Insgesamt bekommt man brauchbare Zoom-Kameras, wir haben aber auch schon besseres gesehen.
Selfie
Die Selfie-Aufnahmen haben eine angenehm natürliche Farbdarstellung. Tendenziell etwas kälter als wärmer, aber auf jeden Fall in keine Richtung übertrieben. Sogar die Dynamik der Aufnahmen ist ausgezeichnet: Auch mit viel Licht im Hintergrund werden Aufnahmen ohne einen übertriebenen HDR-Effekt und ohne Ausbrennen korrekt dargestellt. Die Menge an Details ist allerdings unterdurchschnittlich für ein High-End Smartphone. Auf einem großen Monitor ist eine recht starke Körnung zu erkennen.
Videos
Die Video-Funktion des Vivo X Note zeigt in unserem Test leider zahlreiche Bugs:
- 4K 30FPS Videos haben eine defekte Stabilisierung, was zu “bewegten Objekten” im Hintergrund führt.
- Die Portrait-Kamera hat ebenfalls eine defekte elektronische Stabilisierung, die zu einem starken Ruckeln in der ganzen Aufnahme führt.
- Die 4K 60FPS Videos von der Ultraweitwinkel-Kamera haben viel zu wenig Details und verzerren bei Bewegungen.
Zudem kann die Selfie-Kamera nur in Full-HD mit 30FPS aufnehmen und ist nicht stabilisiert. Auch erlaubt Vivo nur ein Wechseln zwischen den Kamera-Linsen in Full-HD-Auflösung, nicht aber in 4K. Insgesamt ist die Videoqualität für ein High-End Smartphone ungenügend.
Zwischenfazit zur Kamera des Vivo X Note
Das Vivo X Note nimmt bei Tag und bei Nacht hervorragende Fotos mit der Haupt- und Ultraweitwinkel-Kamera auf. Zudem hat das Smartphone zwei brauchbare Zoom-Kameras mit zweifacher und fünffacher Vergrößerung. Die Selfie-Kamera ist durchschnittlich. Die Videofunktion ist leider eine Enttäuschung auf ganzer Linie.
Konnektivität und Kommunikation
Obwohl das Vivo X Note nicht in Europa verfügbar ist, muss man sich um Empfang keine Sorgen machen, denn das X Note unterstützt zahlreiche 4G und 5G Frequenzbänder, darunter alle für Deutschland wichtigen:
- 4G LTE: B1 / B2 / B3 / B4 / B5 / B7 / B8 / B12 / B17 / B18 / B19 / B20 / B25 / B26 / B28 / B32 / B66; B34 / B38 / B39 / B40 / B41 / B42 / B48
- 5G: n1/n2/n3/n5/n7/n8/n12/n20/n28/n38/n40/n41/n66/n77/n78/n79
Der Empfang im o2-Netz war im Testzeitraum zu jeder Zeit zufriedenstellen und die Empfangsstärke ist gut. Auch VoLTE und VoWIFI lassen sich verwenden. Der Sound wird beim Telefonieren beidseitig klar und gut übertragen. Auch die Freisprechfunktion erledigt ihren Job gut.
Natürlich handelt es sich bei dem Vivo Flaggschiff um ein Dual-SIM Smartphone, das sich mit zwei Nano SIM-Karten versteht und mit beiden im 5G Netz funken kann. Dazu gesellen sich Bluetooth 5.2, WiFi 6, wobei das Smartphone auch hier mit einem guten Empfang glänzt. Die Ortung erfolgt über Beidou, GPS, GLONASS, Galileo und QZSS. Auch Dual-GPS wird unterstützt und der Standort ist in wenigen Sekunden auf 3 Meter genau bestimmt.
NFC-fähig ist das Handy ebenfalls und kann auch für Google Pay genutzt werden. An unterstützten Bluetooth Codecs gibt Vivo neben SBC und AAC auch aptX, aptX HD und LDAC an. LDAC und aptX konnten wir mit unseren Testgeräten erfolgreich nutzen. Dazu gesellt sich ein sehr umfangreiches Paket aus Sensoren bestehend aus: Beschleunigung, Näherung, Umgebungslicht, Gyroskop, Kompass, Luftdruck, Hall und sogar eine Infrarot-Fernbedienung.
Zur Wiedergabe von Sounds gibt es leider nur ein Hybrid Stereo-Setup aus Lautsprecher auf der Unterseite und Ohrmuschel. Der Klang ist dennoch recht ausgewogen und sehr laut. Einen direkten Vergleich mit dem ausgezeichneten Speaker des iPhone 13 Pro Max ist das Vivo X Note aber nicht gewachsen. Für ein High-End Smartphone ist der Klang nur durchschnittlich. Bei einem so großen Phablet wären echte Stereo-Speaker auf jeden Fall wünschenswert gewesen.
Akkulaufzeit des Vivo X Note
Trotz seiner immensen Größe fasst der Akku des Vivo X Note nur 5000mAh. Das ist nicht wenig, bei der Größe des Gerätes hätten wir uns aber einen noch größeren Akku vorstellen können. In der Praxis zeigt das Vivo X Note dennoch eine gute Laufzeit. Probleme, mit einer Ladung über den Tag zu kommen, hatten wir im Test nie. Bei einer aktiven Nutzungszeit von rund 6-7 Stunden lässt sich das Smartphone noch bis zum Abend des zweiten Tages nutzen. Eine Stunde Streaming bei YouTube benötigt nur 5% Akku und beim Gaming werden 12% verbraucht, jeweils mit einer mittleren Helligkeit von 200 Lux.
Akkulaufzeit Einheit: StdFür ein High-End Smartphone mit einem so großen Display ist das auf jeden Fall ein ausgezeichnetes Ergebnis. Das Vivo X Note zeigt dabei, dass ein vonseiten der Software richtig genutztes LTPO-Display tatsächlich einen Mehrwert bei der Akkulaufzeit bringt. Zahlreiche Smartphones mit LTPO-Technik haben uns in diesem Punkt bereits enttäuscht und es ist schön zu sehen, dass Vivo hier abliefert.
Ladegeschwindigkeit Einheit: MinutenGeladen werden kann der Akku mit bis zu 80 Watt per Kabel oder mit bis zu 50 Watt kabellos. Reverse Wireless Charging mit bis zu 10 Watt ist auch mit von der Partie. Die kabellose Ladegeschwindigkeit konnten wir mangels eines so schnellen Ladepads nicht testen. Für Interessierte sei hier aber das Xiaomi Wireless Charging Pad mit 80W erwähnt. Über Kabel liegt die Ladegeschwindigkeit bei 35 Minuten, wobei der Akku nach 13 Minuten bereits zu 50% gefüllt ist.
Testergebnis
Das Vivo X Note kann in unserem Test in vielen Punkten überzeugen. Das Smartphone hat ein gigantisches Display, das wirklich in jeder Hinsicht ausgezeichnet ist und bei der täglichen Nutzung viel Freude bereitet. Dazu kommt eine brachiale Leistung, die auch unter Last noch recht konstant bleibt. Die Kamera spielt ebenfalls in der Premium-Liga mit und liefert fast in jeder Situation hervorragende Fotos. Dazu gibt es ein edles Design, eine runde Ausstattung bei der Konnektivität und sogar Deutsch als Systemsprache und volle Google-Unterstützung. Unsere größten Kritikpunkte an dem Phablet sind die mittelmäßigen Lautsprecher und insbesondere die fehlerhafte Videofunktion. Zudem sollte man beachten, dass das chinesische OrigenOS System einiges an Anpassung benötigt, bis man es bequem nutzen kann. Wer es aber wirklich auf ein Smartphone mit sehr großem Display und brachialer Leistung in allen Bereichen abgesehen hat, wird davor sicher nicht zurückschrecken.
Bei einem Smartphone dieser Preisklasse kann man natürlich nicht mehr von “guter” Preis-/Leistung sprechen. Insofern bekommt auch das Vivo X Note nur eine eingeschränkte Kaufempfehlung von uns, wie eben alle Smartphones jenseits der 500€-Marke. Dennoch muss man sagen, dass das Vivo X Note ein ausgezeichnetes Smartphone geworden ist, das für seinen hohen Preis auch einiges zu bieten hat. Wer ein extra großes Phablet sucht und bereit ist, das Geld auf den Tisch zu legen, macht hier absolut nichts verkehrt.
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Hallo
Habe genau das VIVO XNOTE .Möchte mal auf NFC eingehen ,bin Diabetiker und habe mein Samsung verkauft.,.Aber nun habe ich den Salat dieses NFC unterstützt meine Sensoren von Freestyle Libre 3 nicht .Nun ist guter Rat ,,Teuer;; gibt es eine Mölichkeit hier ein Patch oder was anderes draufzuhauen.
Mfg
hvogt
Tolles Smartphone. Habe es nun seit einer Woche und es läuft und macht echt tolle Bilder.
Weiß jemand wie man in der Zeitachse den Standortverlauf aktiviert? Kriege es einfach nicht hin.
Hi Joscha, danke für den Test! Werdet ihr euch doch das X80 Pro anschauen? Wie würdet ihr das im Vergleich zum X Note einschätzen. Bis auf die Bildschirmgröße haben die ja viele Ähnlichkeiten..m
Hallo,
Mein Huawei Mate 20 X läßt grüßen!
Gruß Georg
Habe ich schon seit 3 Jahren und ich will kein kleineres Handy
Danke für den wieder sehr umfassenden und informativen Testbericht! Bezüglich der enttäuschenden Videoqualität folgende Fragen: Kann man die elektronische Bildstabilisierung auch abschalten? Und braucht man die eigentlich? Soweit ich die technischen Specs sehe, haben (außer der Selfiekamera) alle Kameras auch eine optische Stabilisierung. Oder stimmt das nicht? Was meint Ihr: Handelt es sich hier eher um ein Softwarproblem, das vielleicht durch spätere Updates behoben werden könnte? Oder ist hier eher ein tiefgreifenderer Fehler wie z. B. Probleme mit dem von vivo selbst entwickelten Imaging-Chip V1 https://www.vivo.com/de/about-vivo/news/vivo-v1-chip-the-future-of-mobile-imaging zu vermuten? Interessant wäre hier ein Vergleich mit dem nur kurze Zeit später vorgestellten… Weiterlesen »
Danke für dein Lob. Wir mussten das Vivo leider schon wieder zurückschicken. – Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es keine Option gab, die Stabilisierung auszuschalten. Ich hatte, glaube ich, auch nach einer Möglichkeit gesucht. – “braucht man die eigentlich” – Ja, ich würde sagen, man braucht zwingend eine Stabilisierung bei jeder Kamera, die nicht in deinen optischen Bildstabilisator gelagert ist (OIS). Das sind: Ultraweitwinkel, Portrait- und Selfie-Kamera. – Ja, das ist meiner Meinung nach definitiv ein Software-Problem und ja, Vivo könnte es beheben. Ich glaube nicht, dass das an dem Chip von Vivo liegt. Ausschließen können wir das… Weiterlesen »