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Vivo Nex 3s Testbericht

Getestet von Mathias am Bewertung: 88%
Vorteile
  • brachiale Leistung
  • gutes Display
  • gute Kamera
  • neuste Standards und 5G
  • UFS 3.1 Speicher + DDR5
  • gutes Gesamtpaket
  • gute Akkulaufzeit und 44W Ladegeschwindigkeit
Nachteile
  • kein Wireless Charging
  • kein Face-Unlock
  • kein Widevine L1
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CPUSnapdragon 865 - 1 x 2,84GHz + 3 x 2,42GHz + 4 x 1,8GHz
RAM8 GB RAM
Speicher256 GB
GPUAdreno 650 - 587MHz
Display 2244 x 1080, 6,9 Zoll 60Hz (AMOLED)
BetriebssystemOriginOS - Android 10
Akkukapazität4500 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera64 MP + 13MP (dual) + 13MP (triple)
Frontkamera16 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussJa
EntsperrungFingerabdruck
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 34, 38, 39, 40, 41
5G1, 3, 41, 77, 78
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht223 g
Maße167,4 x 76,2 x 9,6 mm
Antutu654612
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am13.05.2020

Die Nex-Serie von Vivo ist bekannt für Smartphones mit neuster Ausstattung und innovativen Ideen. Um mit der aktuellen Oberklasse mitzuhalten, hat Vivo dem Nex 3 ein Update verpasst. Somit ersetzt im Vivo Nex 3s ein Snapdragon 865 den vorherigen 855. Nun ist auch eine 5G Unterstützung mit an Bord. Zusätzlich wurde die Ladegeschwindigkeit erhöht. Ein weiteres Highlight ist definitiv das 6,89 Zoll große Waterfall-Display ohne Notch und einer Screen-to-Body Ratio von 99,6%. Ob das Nex 3s mit seinem Paket überzeugen kann, klären wir im Testbericht.

Vivo Nex 3S Vorder und Rückseite 1

Design und Verarbeitung

Mit einer Displaygröße von 6,89“ ist das Vivo Nex 3s auch mit seinen dünnen Displayrändern alles andere als klein. Mit 167,4 x 76,2 x 9,6 mm ist das Smartphone mit einer Hand selbstverständlich nicht mehr bedienbar. Das Gewicht fällt mit 223g für die Größe normal aus und ist in keinster Weise störend.

Wie es sich für ein Smartphone dieser Preisklasse gehört, gibt es an der Verarbeitung des Smartphones nichts auszusetzen. Uns liegt das Vivo Nex 3s in der der Farbe Glowing Night vor, ein Schwarzton, der je nach Lichteinfall blau schimmert. Zusätzlich gibt es auch ein helles Blau sowie einen Orangeton zur Auswahl. Das runde Kameramodul steht nur minimal aus dem Gehäuse heraus und ist somit nicht störend.

Die Vorderseite besteht nur aus Display und die oberen und unteren Ränder wurden sehr schmal gehalten. Somit ist die Frontkamera auch eine Popup-Kamera. Um den oberen Rand so klein wie möglich zu halten, wurden auch die Hörmuschel und die vorderen Sensoren auf das Popup-Modul verlegt. Leider bedeutet das auch, dass kein Platz für eine Benachrichtigungs-LED vorhanden ist.

Auf der rechten Seite sind für gewöhnlich die Lautstärketasten sowie der Powerbutton zu finden. Hier setzt Vivo nicht auf konventionelle mechanische Buttons, sondern auf Sensorpunkte im Gehäuse. Das macht das blinde Erfühlen der Taste natürlich schwerer, Abhilfe schafft an dieser Stelle der haptisch hervorgehobene Powerbutton, der von den Lautstärketasten eingerahmt wird. Um versehentliche Tastenaktivierungen zu vermeiden, setzt Vivo bei den Buttons auf Drucksensoren, die durch leichte Berührungen nicht aktiviert werden. Für Feedback sorgt der Vibrationsmotor, der die Aktivierung des jeweiligen Buttons bestätigt.

An der Oberseite des Vivo Nex 3s befindet sich ein Kopfhöreranschluss, ein Mikrofon und ein sehr kleiner Button, der wohl als Notfallbutton-Powerbutton funktioniert, falls die Sensoren der Touchbuttons nicht funktionieren sollten. An der Unterseite befindet sich SIM-Schacht, Mikrofon, Lautsprecher und USB-C Anschluss.

Der Lautsprecher des Vivo Nex 3s kann ebenfalls überzeugen, wenngleich hier auch kein Stereo oder Dolby-System verbaut wurde. Die Höhen sind klar aber nicht überspitzt, Mitten vorhanden und auch Tiefen werden gut wiedergegeben. Einen wirklichen High-End Hifi-Genuss darf man hier aber trotzdem nicht erwarten.

Insgesamt macht das Vivo Nex 3s einen guten Eindruck, die Verarbeitung ist top, es wurde nicht auf einen Kopfhöreranschluss verzichtet und auch sonst erlaubt sich das Smartphone hier keine Fehler. Wie so häufig muss aber auf eine Benachrichtigungs-LED verzichtet werden, aber bei AMOLED gibt es ja das Always-On-Display als Alternative.

Lieferumfang des Vivo Nex 3S

Vivo Nex 3S Lieferumfang

  • SIM-Pin
  • Kurzanleitung
  • USB-C Kabel
  • Netzstecker
  • In-Ear-Headset
  • Schutzhülle
  • Displayschutzfolie

Auch das mitgelieferte Zubehör macht einen qualitativ sehr guten Eindruck. Auch die Kopfhörer sind klangtechnisch nicht übel und auch alternative Aufsätze sind mit dabei.

Display des Vivo Nex 3s

Vivo Nex 3S Hand 1

Das Display des Vivo Nex 3s ist definitiv eines der Highlights des Smartphones. Das geschwungene Waterfall-Display misst 6,89“ und löst mit 2256 x 1080 Pixel auf. Zum Einsatz kommt hier ein Super-AMOLED Display. Die Weißtöne beim Nex 3s sehr klar ohne ins Blau oder Gelb abzudriften. Generell kann die Farbwiedergabe überzeugen, die Farben sind im Standardmodus kräftig aber nicht übertrieben. Die Farbwiedergabe als auch der Weißton lassen sich in den Einstellungen zusätzlich auf die persönlichen Präferenzen einstellen. Auch unterstützt das Display HDR10+. Die maximale Helligkeit des Displays liegt bei 850 Lux, womit sich das Smartphone auch bei Sonnenlicht gut ablesen lässt. Die Helligkeit ist durchgängig über das gesamte Display mit minimalen Abweichungen gleich, es kommt also nicht zu Lichthöfen oder Ähnlichem. Die Schärfe des Displays ist sehr gut und natürlich sind keine einzelnen Pixel auszumachen.

Der Touchscreen des Nex 3s verarbeitet bis zu 10 Berührungspunkte gleichzeitig und das schnell und flüssig. Geschützt wird das Display durch Gorilla Glas 5. Eine Always-On Funktion wird ebenfalls unterstützt, die Einstellung ist aber etwas versteckt und muss über die Konfiguration des Sperrbildschirms vorgenommen werden. Durch die Theme-Einstellungen lassen sich hier natürlich verschiedene Designs auswählen, die auch verschiedene Informationen auf dem Always-On-Display anzeigen. Auch ein Aufwachen durch Bewegung oder durch doppeltes Tippen steht beim Vivo zur Verfügung. Die Nutzung der Seitenränder kann pro App eingestellt werden, sodass es nicht zu unnatürlichen Verzerrungen kommt. Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit, zwecks fehlender Benachrichtigungs-LED, die Seitenränder zu nutzen, um auf eingehende Nachrichten oder Anrufe aufmerksam zu machen. Hier wird bei eingehender Benachrichtigung die entsprechende Animation auf den Seitenrändern wiedergegeben, die natürlich auch von oben sichtbar ist.

Insgesamt macht das Display des Vivo Nex 3s eine gute Figur. Die maximale Helligkeit sowie die Farbwiedergabe sind top, ebenso die Verarbeitung der Eingabe. Gut finde ich auch die alternative Lösung zur Benachrichtigungs-LED unter Nutzung der Seitenränder. Schade hingegen ist, dass hier nicht auf ein 90Hz Display gesetzt wurde, was sich zumindest in der Oberklasse langsam als Standard etabliert.

Leistung des Vivo Nex 3s

Im Vivo Nex 3s kommt ein Snapdragon 865 zum Einsatz, der die aktuelle Speerspitze auf dem Android Markt darstellt. Der Octa-Core teilt sich dabei in 3 Cluster auf: 1 × Kryo 585 Gold mit 2,84 GHz, 3 × Kryo 585 Gold mit 2,42 GHz und ein Stromsparcluster mit 4 × Kryo 585 Silver und 1,80 GHz. Für Grafikpower sorgt die Adreno 650 GPU. Dem Nex 3s stehen zum dem wahlweise 8 oder 12 GB LPDDR5 RAM zur Verfügung, der im Benchmark 17,5 GB/s erreicht. Auch der schnelle UFS 3.1 Speicher lässt bei einer Schreib- und Lesegeschwindigkeit von 1732 / 733MB/s keine Wünsche offen.

Der Speicher ist bei beiden Versionen 256 GB groß.

Antutu (v9)
Geekbench Multi (v5)
Geekbench Single (v5)
3D Mark (Slingshot)

Das Smartphone kommt auch bei den anspruchsvollsten Aufgaben nicht ins Schwitzen und kann alle Apps butterweich ausführen. Um für genug Kühlung zu sorgen, setzt Vivo hier auf ein Vapor Chamber Design. Durch diesen Aufbau der Heatpipes soll die Wärme besser verteilt und abgebaut werden. Das Smartphone wird so in der Hand zwar trotzdem warm, zu einem Thermal Throttling (Runtertakten des Prozessors) kam es aber nie und der Prozessor erreichte eine maximale Temperatur von 45°C.

System des Vivo Nex 3s

Auf dem Nex 3s läuft Funtouch OS 10 auf Android 10 Basis. Der Sicherheitspatch vom März 2020 ist ebenfalls vorhanden. Das System ist sehr stark angepasst und auch stark gewöhnungsbedürftig. Viele Einstellung sind nicht direkt auffindbar und man benötigt etwas Zeit, um sich zurecht zu finden. Was Sonderfunktionen und Gestensteuerung angeht, kann aber auch Funtouch OS alles bieten, was man sonst gewohnt ist. Das System kommt ebenfalls auch mit der deutschen Sprache an Bord und die Übersetzungen sind größtenteils korrekt oder zumindest verständlich. Die Googledienste als auch der Playstore sind allerdings nicht vorinstalliert. Diese werden aber automatisch heruntergeladen und installiert, sobald man ein Googlekonto hinzufügt. Alle weiteren Google Apps wie YouTube oder Gmail kann man sich dann über den Playstore herunterladen. Einfacher geht es kaum.

Für die Bedienung kann natürlich die Navigationsleiste angepasst werden. Auch die Empfindlichkeit der seitlichen Tasten lässt sich justieren und die Anzeige auf dem Display an- und ausschalten. Generell sind die Einstellungsmöglichkeiten in Funtouch OS gut, man muss sie allerdings manchmal suchen. So sind die Wisch-Gesten beispielsweise nicht in der Navigation oder Eingabe zu finden, sondern unter Systemverwaltung > S-Erfassung. Nach einer Eingewöhnungsphase findet man sich aber wie gesagt zurecht. Ein einfaches System ist Funtouch OS allerdings nicht. Wem das klassische und recht bunte Design nicht gefällt, der kann natürlich über die iTheme App alternative Designs herunterladen. Allerdings ist die App nicht übersetzt und nicht alle Designs sind kostenlos.

Leider sind bei Funtouch OS viele chinesische Apps vorinstalliert, die aber bis auf die Systemapps alle entfernt werden können. Auch was die Berechtigungen und Benachrichtigungseinstellungen angeht, ist man hier mit Drittanbieterapps auf dem Kriegspfad, denn diese dürfen von Haus aus gar nichts. So müssen Benachrichtigungen explizit pro App in den Einstellungen erlaubt werden, was etwas nervig ist. Zu guter Letzt wird aktuell auch kein Widevine Level 1 unterstützt, womit HD-Streaming über Netflix und Amazon Prime Video flachfällt. YouTube und andere Streaming-Dienste funktionieren natürlich wie gewohnt in allen Auflösungen.

Insgesamt ist Funtouch OS zwar ein flottes System mit vielen Einstellungsmöglichkeiten, allerdings birgt es einige Hürden, weshalb es etwas an Einrichtungszeit als auch an Gewöhnungszeit benötigt. Positiv hingegen ist die bereits integrierte Clone App, die einen Umzug von einem Smartphone auf das andere erleichtern soll. Ebenfalls gut gelöst ist das automatische Nachinstallieren der Google Play Dienste samt Store.

Kamera des Vivo Nex 3s

Vivo Nex 3S Kamera Design 2

Die Hauptkamera des Vivo Nex 3s verfügt über 3 Sensoren: einen 64MP Sensor (f1.8), einen 13 MP Ultraweitwinkelsensor (f2.5) und einen Telekamerasensor mit 13 MP (f2.5). Bei dem 64 Megapixel Sensor handelt es sich wahrscheinlich um einen Samsung GW1, den wir bereits aus zahlreichen Realme Smartphones, dem Redmi Note 8 Pro und dem Vivo Nex 3 kennen.

Standardmäßig schießt das Smartphone die Fotos mit einer Auflösung von 16MP. Die Farben werden realitätsgetreu und auch die Schärfe ist auf den ersten Blick in Ordnung. Zoomt man in die Bilder rein, sieht man aber deutlich, dass die Automatik versucht, durch Nachbearbeitung mehr aus den Bildern rauszuholen. Durch Scharfzeichnen sollen mehr Details sichtbar werden. Bei einer Steinwand, wie bei der Burg beispielsweise, klappt das noch relativ gut, wohingegen Blätter- und Graskonturen ineinander übergehen und matschig werden. Im 64 MP Modus zeigt die Kamera aber, was sie kann. Der Detailgrad ist nicht vergleichbar. Die Bilder werden deutlich weniger matschig und auch beim Reinzoomen sind gerade bei der Burgmauer oder dem Ritter noch sehr viele Details sichtbar. Der Nachteil beim 64MP Modus – HDR ist nicht verfügbar und die Bilddateien sind auch deutlich größer. Das muss aber auch nicht immer ein Nachteil sein, denn der HDR-Modus übertreibt beim Nex 3s sehr gerne. Gerade Grüntöne sind übertrieben kräftig, weshalb Bäume und Gräser extrem herausstechen.

Ultraweitwinkel

Die Aufnahmen mit dem Ultraweitwinkelsensor (120°) lösen mit 13MP auf. Die Ultraweitwinkelaufnahmen zeigen natürlich deutlich mehr des Motivs. Leider arbeitet hier die Automatik deutlich stärker, um trotz der geringen Auflösung mehr Details aus den Bildern herauszuholen. Leider funktioniert dies nicht wirklich und Details werden durch deutliches Scharf- oder Weichzeichnen eher eliminiert. Mit HDR wird dies noch deutlicher, da hier zum Beispiel Blättern noch mehr Details verlieren. Zudem wirkt das Grün bei den HDR-Ultraweitwinkelaufnahmen viel zu stark. Im Allgemeinen werden die Bilder leider nicht mehr als gut. Auch für Makroaufnahmen wird die Ultraweitwinkellinse genutzt. Die Makroaufnahmen gelingen sehr gut. Lediglich der Fokus macht hier und da zwischendurch einige Probleme und auch das manuelle Festlegen des Fokus will nicht immer funktionieren.

Telelinse

Die Telelinse löst mit 13 MP auf und kann Bilder mit zweifachem Zoom aufnehmen. Der Detailgrad des fotografierten Motivs ist deutlich höher, vergleicht man das gleiche Motiv einer normalen Aufnahme im gleichen Zoomzustand. Auch die Farben wirken natürlich und im HDR auch nicht ganz so übertrieben wie bei der Ultraweitwinkelaufnahme. Die Zoomlinse erledigt auf jeden Fall ihren Job sehr gut und bietet einen echten Mehrwert.

Bokeh

Natürlich beherrscht die Kamera des Vivo Nex 3s auch die beliebten Bokeh/Portrait-Shots. Die Fotos werden mit 16MP aufgelöst und die Abtrennung des Hintergrundes gelingt perfekt. Eine nachträgliche Bearbeitung der Unschärfe ist in der Galerie ebenfalls möglich. Hier gibt es nichts zu beanstanden.

Nachtmodus

Bei sehr dunklen Lichtverhältnissen kann die Kamera zwar noch Objekte sichtbar machen, das Rauschen ist dann aber extrem stark. Bei dunklen Lichtverhältnissen, bei denen noch genug Umgebungslicht vorhanden ist, kann der Nachtmodus gegenüber den normalen Aufnahmen noch mehr Details aus den Bildern rausholen und stellt die Szenerie auch deutlich heller dar. Auch bei Dämmerung trifft das zu. Hier sieht man bei dem Bild mit der Stadthalle die Bäume im Nachtmodus deutlich und auch bei dem Gebäude links sind mehr Details vorhanden. Dahingegen wirkt der Himmel aber deutlich heller, als er in Wahrheit war.

Video

Videoaufnahmen können mit 4k bei 60 FPS aufgenommen werden. Zusätzlich verfügt das Nex 3s über eine elektronische Bildstabilisierung, die sehr gut funktioniert und keine optische Bildstabilisierung vermissen lässt. Während der Aufnahme lässt sich nur bei 1080p Aufnahmen zwischen den Linsen hin und her schalten, da die 13 MP Sensoren keine 4K Videos unterstützen. Immerhin ist das Wechseln aber überhaupt möglich, Xiaomi bietet diese Möglichkeit zum Beispiel gar nicht. Zeitlupe-Videos sind mit 480 FPS bei 720p und mit 240 FPS bei 1080p möglich. Hier wird das Video zwar ebenfalls stabilisiert, der Super EIS steht hier in den Einstellungen aber nicht zur Verfügung.

Selfie

Die Selfiekamera löst mit 16MP auf. Farben wirken natürlich und auch die Schärfe ist sehr gut. Für schlechte Lichtverhältnisse verfügt die Selfiekamera ebenfalls über ein Licht, das allerdings nicht wie ein Blitz funktioniert, sondern dauerhaft leuchtet. Auch die Abtrennung des Hintergrunds gelingt bei Selfieaufnahmen perfekt. Das Popup-Modul, in dem die Frontkamera sitzt, fährt sehr leise aus dem Smartphone. In den Einstellungen lässt sich zusätzlich ein Sound definieren, der das Heraus- und Reinfahren des Moduls begleitet.

Fazit zur Kamera

Insgesamt macht die Kamera des Vivo Nex 3S sehr schöne Fotos. Auslösezeit und Fokus sind sehr kurz, Farben und Schärfe sind sehr gut bei normalen Aufnahmen. Der Ultraweitwinkelmodus ist zwar brauchbar, die Bilder sind qualitativ aber weit entfernt von den Standardaufnahmen, im Makromodus kann der Sensor aber wieder überzeugen. Die Telelinse bringt dafür einen echten Mehrwehrt und die Fotos gelingen hier gut. Nur die HDR Automatik ist in meinen Augen etwas übertrieben. Insgesamt kann das Nex 3s mit aktuellen Flagschiffen mithalten, um ein erstklassiges Kamera-Setup handelt es sich aber nicht.

Konnektivität

Vivo Nex 3S Sim Netz Empfang

Obwohl das Vivo Nex 3s rein für den chinesischen Markt konzipiert ist, unterstützt das Gerät alle nötigen 4G und 5G Frequenzen, die auch für Europa wichtig sind.

4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 34, 38, 39, 40, 41
5G: N1, N3, N41, N77, N78, N79

In dem SIM-Slot lassen sich zwei Nano-SIM Karten gleichzeitig betreiben, eine Speichererweiterung via Micro-SD Karte fällt allerdings weg. Der Empfang war zu jeder Zeit sehr gut und ohne ungewöhnliche Unterbrechungen. Auch beim Telefonieren erlaubt sich das Vivo Nex 3s keine Patzer, sowohl ich war immer klar zu verstehen und auch mein Gegenüber kam gut verständlich an. VoLTE und VoWifi sind natürlich mit an Bord und sorgen dementsprechend für eine gute Qualität der Telefonate. Ein 5G-Test konnte leider nicht durchgeführt werden.

Auch bei den sonstigen Verbindungsstandards muss man hier keine Abstriche machen. Das WLAN unterstützt sowohl 2,4 als auch 5 Ghz Netze sowie auch Wifi 6 und damit auch ax-Standard. Auch der WLAN-Empfang war immer stabil und ohne Probleme. Gleiches gilt auch für die Verbindung des Smartphones via Bluetooth 5.1. Für die Audio-Wiedergabe via Bluetooth werden die Codecs SBC, AAC, aptX HD und LDAC unterstützt. Auch NFC hat das Vivo mit an Bord.

vivo nex3s gpsZur Navigation werden GPS mit Dual Band, GLONASS, Galileo und BeiDou unterstützt und auch ein elektronischer Kompass ist vorhanden. Der GPS-Fix gelingt innerhalb weniger Sekunden und ist auf 2-3 Meter genau. Die Navigation zu Fuß als auch im Auto verlief ohne Probleme und ohne Fehllokalisierungen.

Auch bei den Sensoren lässt das Vivo Nex 3s nichts vermissen. So sind neben Beschleunigungs-,  Umgebungslicht- und Näherungssensor auch ein Gyroskop verbaut. Der Fingerabdrucksensor befindet sich unter dem Display und verrichtet einen sehr guten Job. Die Entsperrung ist extrem schnell und reagiert auch, wenn das Display ausgeschaltet ist. So muss man das Display nicht erst aufwecken, um das Gerät entsperren zu können. Im Test konnte der Finger immer erkannt werden. In den Einstellungen können zudem die Gesichtsdaten gespeichert werden. Einen herkömmlichen Face-Unlock gibt es aber leider nicht. Der Face-Unlock dient lediglich der Unterstützung, wenn das Entsperren mit dem Fingerabdruck fehlschlägt. Deshalb kann dieser auch nur eingerichtet werden, wenn bereits das Entsperren per Fingerabdruck konfiguriert wurde. Nach drei Fehlversuchen fährt erst die Kamera aus, um das Gerät zu entsperren.

In dieser Kategorie macht das Vivo Nex 3s alles richtig, bis auf den Verzicht auf den normalen Face-Unlock. Gut finde ich hingegen, dass der Fingerabdrucksensor auch bei ausgeschaltetem Display funktioniert und das Gerät hier nicht erst aufgeweckt werden muss.

Akku

Im Vivo Nex 3s kommt ein 4500 mAh Akkvivo nex3s pcmarku zum Einsatz. Es wird eine eigene Schnellladetechnik namens Vivo Super FlashCharge eingesetzt. Somit wird der Akku mit maximal 44 Watt geladen. 50% Ladung erreicht der Akkus nach 30 Minuten, eine vollständige Ladung dauert knapp 75 Minuten. Im Akku Benchmark kommt das Smartphone bei einer Displayhelligkeit von 200cd/m² auf 12h 32, was ein akzeptabler Wert ist. Nutzt man das Smartphone im Alltag moderat, schafft man es locker über zwei Tage. Bei intensiver Nutzung ist auch immer ein Tag Laufzeit gewährleistet. Wireless Charging wird beim Vivo Nex 3s leider nicht unterstützt.

Akkulaufzeit Einheit: Std

Testergebnis

Getestet von
Mathias

Insgesamt kann das Vivo Nex 3s im Test überzeugen. Das Smartphone orientiert sich bei der Ausstattung an der aktuellen Oberklasse, ohne dafür in deren aktuell sehr hohes Preissegment vorzudringen. Mit dem großen Display, der sehr guten Leistung, der sehr guten Kamera, aktuellsten Standards und schneller Ladetechnik bekommt man hier ein rundum Sorglos-Paket mit Oberklassecharakter zu einem vergleichsweise guten Preis. Hier und da müssen aber auch einige Kritikpunkte eingesteckt werden. So hat das System seine Eigenheiten, an die man sich erst gewöhnen muss, Face-Unlock ist nicht wirklich vorhanden und auch auf ein 90Hz Display verzichtet man. Wer damit leben kann, darf das Vivo Nex 3s aber definitiv in Erwägung ziehen!


Gesamtwertung
88%
Design und Verarbeitung
100 %
Display
90 %
Leistung und System
90 %
Kamera
80 %
Konnektivität
90 %
Akku
80 %

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Kommentare

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Mawo
Gast
Mawo (@guest_75147)
3 Jahre her

Im Text steht etwas von Gorilla Glas 5 (Corning), soweit ich weiß wird das Glas aber nicht mit Corning-Glas sondern mit SCHOTT- Glas hergestellt.

Dawoe
Gast
Dawoe (@guest_62927)
4 Jahre her

Falls ich es nach dem Edit überlesen habe: Man könnte anmerken, dass trotz vorhandenem NFC eine kontaktlose Bezahlung mit Google Pay nicht möglich ist.

Pat
Gast
Pat (@guest_62743)
4 Jahre her

“Bei dem 64 Megapixel Sensor handelt es sich wahrscheinlich um einen Samsung GW1…”

solche aussagen bin ich von euch nicht gewohnt.

Wackelohr
Gast
Wackelohr (@guest_62738)
4 Jahre her

@Mathias

Wußte ich es doch. Zitat: Um den oberen Rand so klein wie möglich zu halten, wurden auch die Hörmuschel und die vorderen Sensoren auf das Popup-Modul verlegt.

Angeklagter: äußern Sie sich!

Gruß Georg

Mathias
Gast
Mathias (@guest_62764)
4 Jahre her
Antwort an  Wackelohr

Hallo Georg,

wo liegt das Problem?

Beste Grüße
Mathias

Wackelohr
Gast
Wackelohr (@guest_62767)
4 Jahre her
Antwort an  Mathias

@Mathias

Hallo,
im Text steht immer noch, daß die Ohrmuschel im Pop Up Modul ist. Darum ja auch meine verängstigte Frage zu Beginn.

Gruß Georg

H.E.
Gast
H.E. (@guest_62730)
4 Jahre her

Ob ein Gewicht von 223 Gramm störend ist, ist sicherlich Geschmackssache. Ich finde schon. Völliges KO-Kriterium.

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