CPU | Snapdragon 8 Gen 2 - 1 x 3,2 GHz + 4 x 2,8 GHz + 3 x 2,0 GHz |
---|---|
RAM | 8 GB RAM, 12 GB RAM, 16 GB RAM |
Speicher | 256 GB, 512 GB |
GPU | Adreno 740 |
Display | 3200 x 1440, 6,8 Zoll 144Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | OriginOS - Android 13 |
Akkukapazität | 4700 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 50 MP + 50MP (dual) + 13MP (triple) |
Frontkamera | 16 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 30, 34, 66, 38, 39, 40, 41 |
5G | 1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 41, 66, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 214 g |
Maße | 164,76 x 75,3 x 8,9 mm |
Antutu | 1264280 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Vivo |
Getestet am | 16.02.2023 |
Inhaltsverzeichnis
Gerade einmal ein halbes Jahr war zwischen der Vorstellung des Vivo IQOO 9 Pro und IQOO 10 Pro vergangen. Wieder ein halbes Jahr später steht der chinesische Hersteller mit dem Nachfolger Vivo IQOO 11 Pro vor der Tür. Nachdem man mit dem 10 Pro im vergangenen Sommer ein performantes Gerät auf den Markt gebracht hat, möchte man genau dort weitermachen. So kommt das aktuelle IQOO 11 Pro mit einem Snapdragon 8 Gen 2 Prozessor und einem 4700 mAh großen Akku daher. Zudem möchte das Gerät mit 200 Watt-Laden und einem 144 Hertz Display überzeugen. Ob das Flagship trotz der wenigen Änderungen im Vergleich zum Vorgänger einen Kauf wert ist, erfahrt ihr in diesem Test.
Design & Verarbeitung des Vivo IQOO 11 Pro
Beim grundlegenden Design hat sich im Vergleich zu den Vorgängern auch beim IQOO 11 Pro nicht viel geändert. Wir haben es auch bei dem Modell der ersten Jahreshälfte 2023 mit einem großen Smartphone mit rechteckigem Kameraelement auf der rechten Rückseite zu tun. Auf der Vorderseite sitzt ein zu den Seiten hin abgerundetes AMOLED-Display, das lediglich von der kleinen und mittig sitzenden Frontkamera unterbrochen wird. Die Abmessungen liegen bei 164,8 x 75,30 x 8,9 Millimeter und die Waage zeigt ein Gewicht von 214 Gramm an.
Der Rahmen besteht aus mattem Aluminium und ist oben und unten abgeflacht, sodass das Smartphone theoretisch auf einem flachen Untergrund stehen kann. Dank der Abrundungen vorn und hinten ist der Rahmen an den Seiten auffällig schmal. Während hier rechts noch Platz für die Lautstärkewippe und den Powerbutton ist, ist die linke Seite komplett blank gehalten. Auf der Unterseite finden wir den Dual-SIM Einschub, ein Mikrofon, den USB-C-2.0-Anschluss und einen Lautsprecher – ein Zweiter sitzt oben in der Hörermuschel.
Leider verbaut Vivo hier keinen USB-3.0-Anschluss – das ist besonders im hochpreisigen Segment nicht mehr zeitgemäß. Eine Speichererweiterung ist nicht möglich. Auf der Oberseite finden wir schließlich noch ein zweites Mikrofon und einen Infrarot-Sender, mit dem das Smartphone etwa den Fernseher fernsteuern kann.
Rückseite
Bei der IQOO-Reihe ist die Rückseite interessant. Hier besteht bekanntermaßen eine Designkooperation mit der M-Marke des deutschen Autobauers BMW. Die Kooperation wird zum einen schon bei der Verpackung des Vivo IQOO 11 Pro deutlich, aber auch bei der weißen BMW M-Farbvariante. Bei dieser Version bekommt man eine weiße Glasrückseite mit einem vertikalen Streifen in den typischen BMW M-Farben Rot, Blau und Schwarz.
Außerdem gibt es das IQOO 11 Pro aber auch in einem vergleichsmäßig „langweiligen“ Schwarz, welches wir im Test haben. Hierbei handelt es sich um mattes Schwarz, das eine Art Sandsteinoptik besitzt. Das Gleiche gibt es auch in Mintgrün. Unten ist das IQOO-Logo eingraviert. Das Kameraelement oben links ist in zwei Parts eingeteilt. Ein großes Metallelement, welches einen dezenten „Ultra Sensing“-Schriftzug beherbergt. Darüber sitzt dann ein fast quadratisches Glaselement mit drei Linsen, einem Blitz und „V2“-Schriftzug. Letzteres steht hierbei für den verbauten Kamerachip V2, den Vivo eigens entwickelt hat.
Verarbeitung des Vivo IQOO 11 Pro
Die Verarbeitung des Vivo IQOO 11 Pro ist auf einem Top-Niveau. Das gesamte Smartphone wirkt hochwertig und gut verarbeitet. Das liegt zum einen an den hochwertigen Materialien, aber auch daran, dass das Smartphone trotz der Dünne sehr robust ist. Es wackelt oder knackt nichts und biegsam ist das 11 Pro auch nicht. Die drei physischen Tasten an der rechten Gehäuseseite besitzen allesamt einen angenehmen Druckpunkt. Einziger Kritikpunkt im Hinblick auf die Verarbeitung ist der etwas scharfkantige Übergang von der Rückseite zum oberen und unteren Gehäuserahmen.
Lieferumfang des Vivo IQOO 11 Pro
Neben dem Smartphone selbst, liegt eine Silikon-Hülle im Lieferumfang bei. Von Werk an ist eine Displayschutzfolie angebracht, welche man nicht zwingend entfernen muss. Gestört hat mich allerdings, dass die Folie nicht zu 100 Prozent passend auf dem Display installiert wurde. Das fällt gerade dann auf, wenn man auf die nicht mittig in der Aussparung sitzende Frontkamera schaut. Zudem liegen ein 200 Watt Netzteil und ein USB-C auf USB-C-Netzkabel bei. Da es sich hier um ein offiziell nur in China verfügbares Smartphone handelt, besitzt das Netzteil nur einen China-Stecker. Beim Import-Shop Tradingshenzhen wird aber ein EU-Adapter beigelegt.
Display des Vivo IQOO 11 Pro
Wie bereits erwähnt, ist im Vivo IQOO 11 Pro ein 144 Hertz AMOLED-Display verbaut. Dieses ist zu den Seiten leicht abgerundet und misst 6,78 Zoll. Die Auflösung liegt mit 3200 x 1440 Pixel und einer Pixeldichte von 518 Pixel pro Zoll bei QHD. Wir haben es hier mit einem E6 Panel aus dem Hause Samsung mit LTPO 4.0-Technik zu tun. Im Automatik-Modus kann die Frequenz auf bis zu 10 Hertz heruntergeregelt werden. In den Einstellungen kann zwischen einer Full-HD+-Auflösung und der vollen 2K-Auflösung umgeschaltet werden. Die geringere Auflösung verbraucht weniger Strom. Vivo gibt an, dass die höhere Auflösung zudem heller werden kann. Das fällt aber mit bloßem Auge nicht auf, denn der Unterschied ist bei direkter Sonneneinstrahlung nur minimal zu erahnen.
Vivo scheint hier – bis auf die nochmals höhere Bildwiederholungsrate – exakt das gleiche Display wie im Vivo X90 Pro+ (Zum Test) zu verbauen. So kann auch das Display des IQOO 11 Pro im Automatikmodus mittels 1440Hz Pulsweitenmodulation eine Spitzenhelligkeit von 1800 Lux im Test erreichen. Im manuellen Modus geht das Display sogar rauf auf 950 Lux – ein nochmals besserer Wert als beim X90 Pro+. Das Display ist also deutlich heller als das des Vorgängers. Das AMOLED-Panel ist im Freien definitiv problemlos ablesbar – ebenso wie schon das Display des IQOO 10 Pro (zum Test).
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxEinen Unterschied zwischen den beiden Auflösungen bemerkt man im Alltag nicht, weshalb ich meist die geringere Auflösung nutze, um etwas Energie zu sparen. Dabei nehme ich in Kauf, dass die Helligkeit etwas geringer ist, was aber ebenfalls im Alltag nicht auffällt. Was hingegen beim Streaming (positiv) auffällt, ist, dass das Smartphone HDR10+ und Widevine L1 unterstützt. Somit könnt ihr die Inhalte eurer Streaming-Anbieter des Vertrauens in höchster Qualität streamen.
Einstellungsmöglichkeiten
Ebenso hat man die Wahl zwischen 60 Hertz, 144 Hertz oder dem intelligenten Modus, in dem die Bildwiederholungsrate automatisch an die Inhalte angepasst wird. Wie schon beim Vorgänger, können wir auch hier so weit bestätigen, dass die intelligente Anpassung funktioniert. Zudem überzeugt das Display wie schon bei den Vorgängern durch eine exzellente und reale Farbwiedergabe mit knackigen Kontrasten und dank AMOLED mit sattem Schwarz.
Neben den typischen Funktionen automatische Helligkeit und einem Darkmode kann das Display außerdem die Farbtemperatur an die Umgebungsverhältnisse angepasst werden. So wird bei dunkler Umgebung automatisch mehr blaues Licht herausgefiltert, um die Augen zu schonen – eine nette Funktion! Zudem kann in den Einstellungen die generelle Farbtemperatur eingestellt werden. Neben einem Standardmodus hat man hier die Wahl zwischen einem Modus mit helleren Farben und einem professionellen Modus. Mit den Anpassungsmöglichkeiten, die Xiaomi seinen Nutzern zur Verfügung stellt, kann Vivo hier allerdings leider nicht mithalten. Vivo stellt auch eine Reihe an Einstellungsmöglichkeiten für das Always-On-Display zur Verfügung. Doch auch hier kann man nicht ganz mit der Vielseitigkeit von Xiaomis MIUI mithalten.
Zwischenfazit Display
Wie schon bei den Vorgängern verbaut Vivo auch hier ein exzellentes Display, das vor keiner Konkurrenz zurückschrecken braucht. Die höhere Bildwiederholungsrate und höhere Helligkeit sind jedoch hauptsächlich gut für das Marketing. Im Alltag wird niemandem ein großer Unterschied auffallen. Es ist aber schön zu sehen, dass Vivo sich hier nicht auf seinem guten Stand ausruht und immer weiter Verbesserungen vorweisen kann. Ein Grund zum Upgrade ist das Display aber nicht unbedingt, da dieses auch im Vorgänger schon nahezu perfekt war.
Leistung und System
Auch bezüglich der Leistung bleibt der chinesische Hersteller seiner Linie treu. Mit jedem neuen Top-Prozessor erscheint ein neues IQOO und das bekommt dann eben jenen Top-Prozessor spendiert. Beim Vivo IQOO 11 Pro ist das jetzt der Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2. Dieser Octa-Core Prozessor integriert einen Hochleistungskern mit 3,2 GHz maximaler Taktrate mit 4 Cortex-A715 Performance-Kernen, die mit bis zu 2,8 GHz schnell takten. Die restlichen vier stromsparenden Cortex-A510-Kerne takten mit bis zu 2,0 GHz. Die integrierte Adreno 740 GPU unterstützt den im 4 Nanometer bei TSMC gefertigten Prozessor bei jeglichen Grafikaufgaben.
Viel muss ich zur Leistung eigentlich nicht sagen. Das IQOO 11 Pro ist schlichtweg nicht auszulasten. Die Leistung ist auf einem derart hohen Niveau, dass man sich auch hier vor keinerlei Konkurrenz verstecken muss. Viel Leistung bedeutet auch gleichzeitig eine hohe Wärmeentwicklung. Damit hatten die Smartphone-Hersteller besonders in den vergangenen zwei Jahren zu kämpfen. Durch hohe Hitzeentwicklungen wurde die Leistung des Prozessors heruntergeschraubt und die Smartphones konnten ihr Potenzial nicht mehr voll ausschöpfen.
Vivo hat beim IQOO 10 Pro mit 8+ Gen 1 jedoch schon letztes Jahr bewiesen, dass sie das Problem besser im Griff haben als die Konkurrenz. Auch beim Vivo IQOO 11 Pro stellt der Hersteller sein Können erneut unter Beweis. Obwohl sich das Gerät besonders am Rahmen etwas erhitzt, kommt es zu keinem signifikanten Performance-Abfall. Von Thermal Throtteling ist also auch das Vivo IQOO 11 Pro nicht betroffen.
Vivo IQOO 11 Pro in Benchmarks
Antutu (v9)Unsere Bestenliste in Hinblick auf Performance führt bislang das X90 Pro+ aus dem gleichen Hause – Vivo – an. Im Antutu-Benchmark kann das IQOO 11 Pro aber noch einmal eine Schippe drauflegen. Bei der Grafikleistung sind die beiden Geräte gleich auf. Interessant ist vor allem im Stress-Test, dass die Leistung erst nach 17 von 20 Durchläufen abnimmt und vorher tatsächlich konstant bleibt. Neben der CPU und der GPU wird das Vivo IQOO 11 Pro in der uns zum Test zur Verfügung stehenden Version von 256 Gigabyte internem Speicher (UFS 4.0) und 12 Gigabyte Arbeitsspeicher (DDR 5 RAM) unterstützt. Auch die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten des Speichers können überzeugen. Mit 3384 MB/s Leserate und 2929 MB/s Schreibrate ist das IQOO 11 Pro deutlich stärker als noch der Vorgänger und auf Augenhöhe mit der internen Konkurrenz (Vivo X90 Pro+).
Insgesamt kann die Leistung des Vivo IQOO 11 Pro also mehr als überzeugen. Wer aktuell auf der Suche nach einem Smartphone mit viel Leistung und schnellem Speicher ist, kommt am IQOO 11 Pro definitiv nicht vorbei.
System auf Android 13 Basis
Beim Vivo IQOO 11 Pro handelt es sich bekanntermaßen um ein für den chinesischen Markt gedachtes Smartphone. Auch bei einem Import nach Deutschland bleibt die Software auf dem Gerät weiterhin für den asiatischen Markt bestimmt. Das merkt man in der Praxisnutzung auch. Auf dem Datenblatt bietet Android 13 die Grundlage des Systems. Ähnlich wie bei Xiaomis MIUI erkennt man davon allerdings am Ende recht wenig, denn auch Vivo legt seine eigene stark angepasste Benutzeroberfläche Origin OS in Version 3.0 über das reine Android.
Vorweg: Das chinesische Origin OS 3 ist auch in Deutschland nutzbar und es lässt sich auch Deutsch als Systemsprache einstellen. Zudem unterstützt das Gerät jegliche Google-Services, die jedoch erst installiert werden müssen. Jonas hat hierfür eine Schritt-für-Schritt Anleitung erstellt, die ihr auch mit dem Vivo IQOO 11 Pro abarbeiten könnt. So empfängt das IQOO 11 Pro nach Durchführung automatisch neue Messenger-Nachrichten und ihr könnt eure Lieblings-Apps auch über den vertrauten Google Play Store installieren.
Bei der ersten Nutzung des Betriebssystems fühlt man sich zu Beginn etwas erschlagen. Das liegt vor allem daran, dass die Anpassungen an der Optik schier unbegrenzt möglich erscheinen. Mit dem Mood-Cube können beispielsweise im Handumdrehen die Optik der Startbildschirm-Icons und die Design-Farben geändert werden. Die chinesischen Vivo-Smartphones erhalten erfahrungsgemäß 3 bis 4 Jahre Systemupdates. Das betrifft also auch das Vivo IQOO 11 Pro und die Updates werden OTA an die Geräte ausgespielt.
Nachteile des chinesischen Systems
Dass das Vivo IQOO 11 Pro nur für den chinesischen Markt ausgelegt ist, bemerkt man im Alltag an vielen Stellen. So kann die Systemsprache zwar auf Deutsch eingestellt werden, System-Apps wie der Kalender sind teilweise jedoch trotzdem noch auf Chinesisch. Auch im System kommt es vereinzelt zu kleinen Übersetzungsfehlern.
Größere Nachteile sind aber definitiv die fehlende Android-Auto-Integration und die eingeschränkte Benachrichtigungsanzeige auf dem AOD. So kann das Smartphone nicht mit dem Auto verbunden werden, da hier die Implementierung in das System gänzlich fehlt und das kann auch nicht geändert werden. Zudem werden auf dem AOD nur SMS und entgangene Anrufe angezeigt. Messenger-Nachrichten von den hierzulande genutzten Diensten werden nicht angezeigt. Auch das kann aktuell nicht umgangen werden. Ebenso nicht umgangen werden kann die nur eingeschränkte Möglichkeit, den Google Assistant und den Google Standortverlauf zu nutzen. Bezahlen mittels NFC ist aufgrund des positiven SafetyNet Test hingegen möglich und auch Banking Apps können ohne Einschränkungen genutzt werden.
Kamera des Vivo IQOO 11 Pro
Bis hierher haben wir es mit dem Vivo IQOO 11 Pro mit einem absoluten Spitzen-Smartphone zu tun. In der ursprünglich auf Gaming ausgelegten IQOO-Reihe geht es aber schon immer hauptsächlich um Leistung für etwas weniger Geld. Somit muss an gewissen Punkten gespart werden und das geht bei dieser Marketing-Ideologie natürlich am besten bei der Kamera. Während man in der X-Reihe auf ein Kamera-Setup der Extravaganz mit Zeiss-Kooperation setzt, muss man beim IQOO 11 Pro Abstriche machen. Im Einzelnen sieht das Kamerasetup trotzdem beeindruckend aus:
- Hauptkamera: 50 Megapixel (Sony IMX866), f/1.75, 1/1.5 Zoll, Autofokus, OIS
- Ultraweitwinkel-Kamera: 50 Megapixel, f/2.27 150°, Autofokus
- Zoom-Kamera: 13 Megapixel, f/2.46, Autofokus, 2x Zoom
- Selfie-Kamera: 16 Megapixel, f/2.5
Hauptkamera
Bei Tageslicht liefert 50-Megapixel-Sensor IMX 866 aus dem Hause Sony gute Ergebnisse, die ungefähr auf einem Niveau mit dem Vorgänger liegen. Somit kann das Vivo IQOO 11 Pro aber definitiv nicht mit der ähnlich teuren Konkurrenz mithalten. Ein mittlerweile günstigeres Google Pixel 7 Pro (zum Test) hat hier deutlich die Nase vorn und auch die chinesische Konkurrenz in Form des Xiaomi 13 Pro (Zum Test) liefert eindeutig bessere Ergebnisse.
Dennoch liegen die Ergebnisse der Hauptkamera bei Tageslicht auf einem hohen Niveau und lassen Mittelklasse-Geräte alt aussehen. Die Farben sind kräftig und auch der Dynamikumfang weiß zu überzeugen. Auch das natürliche Bokeh kann überzeugen. Enttäuschend hingegen ist die Schärfe, die teilweise nicht überzeugen kann. Trotz optischer Bildstabilisierung muss das Smartphone auch bei Tageslicht sehr stillgehalten werden, da es sonst schnell zu Verwacklungen kommt. Das kann Vivo eigentlich besser.
Gleiches gilt für die Aufnahmen bei Nacht. Im Großen und Ganzen sind die Ergebnisse nicht schlecht, sie können aber auch hier nicht mit den absoluten Top-Smartphones mithalten. Wenn bei Nacht genug Licht vorhanden ist, sind die Ergebnisse ansehnlich. Das ändert sich aber, sobald die Lichtverhältnisse schlechter werden. Dann legt sich eine Art Schleier über das Foto und es schleicht sich Bildrauschen ein. Bei wenig Licht ist der Dynamikumfang ebenfalls deutlich schlechter als bei gutem Licht bei Tag.
Ultraweitwinkelkamera
Die zweite Kamera auf der Rückseite ist ebenfalls ein 50-Megapixel-Sensor. Die genaue Modellbezeichnung ist hier aber nicht bekannt. Der Sensor bietet ein riesiges Sichtfeld von 150 Grad. Damit können große Gruppen problemlos auf einem Foto festgehalten werden. Und auch bei großen Gebäuden, die man komplett auf ein Foto bekommt, kann das große Sichtfeld überzeugen.
Die Ergebnisse der Ultraweitwinkelkamera können bei Tageslicht in Hinblick auf Farben und Dynamik beeindrucken. Doch die Schärfe ist schon auf dem Smartphone-Display relativ schwach. Auf einem größeren Monitor fällt das dann noch extremer auf. Die Schärfe ist hier nicht auf Top-Niveau. Einen dedizierten Makromodus – geschweige denn eine Makrolinse – gibt es leider nicht. Dennoch kann man mit der Ultraweitwinkelkamera einigermaßen nah an Objekte herangehen, sodass dies einem Makromodus nahekommt.
Bei Nacht fällt das dann noch mehr auf. Zum einen kann die Ultraweitwinkelkamera hier nicht mit der Hauptkamera mithalten und zum anderen nimmt die Schärfe bei schlechten Lichtverhältnissen spürbar ab. Hier liegt häufig auch ein deutlich sichtbarer „Rausch-Schleier“ über den Fotos. Für gute Ergebnisse bei Nacht empfehle ich jedem, auf die Hauptkamera auszuweichen. Denn hier bekommt man die helleren und detailreicheren Ergebnisse geboten.
Eine nette Spielerei sind die vier zusätzlichen Modi für die Ultraweitwinkelkamera. Dank des weiten Sichtfelds kann man neben einem Fischaugen-Effekt auch den Kristallkugel-, Asteroid- und Kaninchenbau-Modus verwenden. Hierbei handelt es sich aber mehr um eine Spielerei, denn der limitierende Faktor ist hier zweifelsohne die geringe Schärfe.
Zoom-Kamera
Die dritte Linse im Bunde ist eine Zoom-Kamera mit zweifachem Zoom. Die Ergebnisse des 13 Megapixel-Sensors liegen im Bereich Schärfe und Dynamik zwischen Haupt- und Ultraweitwinkelkamera. Fotos sind angenehm scharf und stellen die Farben real dar.
Im Portraitmodus gelingt die Objekterkennung nur teilweise. Personen sind für die Kamera gar kein Problem und hier werden auch die Haare gut erkannt. Probleme hat das Smartphone aber bei Objekten.
Selfiekamera
Die Selfiekamera im IQOO 11 Pro löst mit 16 Megapixel auf und liefert ansehnliche Ergebnisse. Die Schärfe stimmt und auch die Hauttöne werden real dargestellt.
Videoaufnahmen
Bezüglich Videoaufnahmen ist das Vivo IQOO 11 Pro sehr breit aufgestellt. 4K mit 60 Bildern pro Sekunden ist mit der Hauptkamera und der Ultraweitwinkelkamera möglich. In diesem Modus kann zwar gezoomt werden, ein Linsenwechsel während der Aufnahme ist aber nicht möglich. Das geht nur bei 4K mit maximal 30 Bildern pro Sekunde – dann kann man während der Aufnahme auch zwischen Haupt- und Ultraweitwinkel-Linse wechseln. Für Videos kann sogar der Fischaugen-Effekt verwendet werden. Die anderen drei Modi der Ultraweitwinkelkamera sind genauso wie die Zoom-Kamera für die Videofunktion aber gänzlich ausgenommen. Bei der Linsenauswahl wird fälschlicherweise suggeriert, dass man die Zoom-Kamera auch für Videoaufnahmen nutzen kann, hierfür wird aber einfach mit der Hauptkamera hereingezoomt.
8K-Aufnahmen sind bei maximal 30 Bildern pro Sekunde nur mit der Hauptkamera möglich. Wer die Ultra-Stabilisierung verwenden möchte, muss ebenfalls auf die Hauptkamera mit 1080p bei 60 Bildern pro Sekunde zurückgreifen. Sehr interessant ist die „Horizontalausrichtungs-Stabilisierung“, die nur mit der Hauptkamera bei maximal 1080p mit 30 Bildern pro Sekunde funktioniert. Mit diesem Modus wird der Inhalt stabil horizontal ausgerichtet, egal, wie sehr man das Telefon bewegt. So kann man das Gerät sogar einmal um die eigene Achse drehen, ohne, dass das Bild signifikant verwackelt wird. Je nachdem, wie schnell man das aber macht, kommt es zu kleinen Verzerrungen in den Ergebnissen. Mit der Selfiekamera sind maximal 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde möglich – das geht eindeutig besser!
Das Vivo IQOO 11 Pro unterstützt zudem einen „Stimmverbesserungsmodus“, der die Umgebungsgeräusche herausfiltern soll, sodass die Stimme besser zur Geltung kommt. Das funktioniert mal mehr und mal weniger gut. Insgesamt lässt sich aber sagen, dass die Audioqualität der Videos auf einem guten Niveau ist und sich nicht verstecken braucht.
Zusammenfassung der Kamera des Vivo IQOO 11 Pro
Die Kameras des Vivo IQOO 11 Pro sind nicht schlecht. Mit anderen High End Smartphones können sie aber nicht ganz mithalten. Besonders die Ultraweitwinkelkamera hat mich im Test etwas enttäuscht. Zu kritisieren wäre auch, dass der Linsenwechsel bei 4K 60 FPS nicht funktioniert und die Videoqualität der Frontkamera auf einem niedrigen Niveau ist. Die Hauptkamera liefert aber durch die Bank exzellente Ergebnisse.
Konnektivität und Kommunikation
Wie schon seine Vorgänger eignet sich auch das Vivo IQOO 11 Pro perfekt für einen Import, denn die bei uns essenzielle Netzfrequenz LTE Band 20 ist mit von der Partie. Zudem gibt es auch vollen 5G-Support. In den Einschub an der Unterseite können zwei SIM-Karten gesteckt werden. Eine Speichererweiterung ist nicht möglich. Die Frequenzen im Einzelnen sind:
- 4G TD-LTE: B34/B38/B39/B40/B41/B42;
- 4G FDD-LTE: B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B12/B17/B18/B19/B20/B25/B26/B28/B66;
- 5G: n1/n2/n3/n5/n7/n8/n12/n20/n28/n66/n38/n40/n41/n77/n78/n79.
Das Smartphone unterstützt für die Telefonie die Standards VoLTE und VoWiFi und die Gesprächsqualität ist hervorragend. Ebenfalls der Empfang im Allgemeinen. Dank des neuen Snapdragon Chips gehört dazu auch der WiFi 7 und Bluetooth 5.3 Standard mit SBC, AAC, aptX, aptX HD, aptX Adaptive und LDAC. Wie beim X90 Pro+ fehlt hier lediglich LHDC. Um Zukunftssicherheit muss man sich hier also keine Gedanken machen. Jegliche Bluetooth-Audiogeräte funktionierten super und konnten dank der Vielzahl an unterstützten Codecs alle ihre volle Leistung abliefern. Für die kontaktlose Zahlung im Supermarkt oder sonst wo steht natürlich auch NFC zur Verfügung.
An Sensoren sind natürlich Beschleunigungssensor, Näherungssensor, Helligkeitssensor und ein Gyroskop verbaut. Zur Navigation stehen neben dem E-Kompass, sorgen Beidou, GPS, GLONASS, Galileo, QZSS für eine möglichst genaue Dual-Band Standortbestimmung. Die Navigation zu Fuß funktioniert zu jedem Zeitpunkt problemlos, denn das Gerät hat Kontakt zu knapp 60 Satelliten.
Entsperrt wird das Gerät entweder über ein Muster, PIN oder ein Passwort. Schneller geht es aber über das Gesicht oder den Finger. Die Gesichtsentsperrung ist aber weniger sicher und kann daher nicht für Banking-Apps verwendet werden. Es ist bekannt, dass Vivo den wohl schnellsten Fingerabdrucksensor unter dem Display auf dem Markt hat und das bestätigt sich einmal mehr beim Vivo IQOO 11 Pro. Aber der Fingerabdrucksensor ist nicht nur schnell, sondern vor allem auch groß und zuverlässig.
So nimmt der Sensor etwas mehr als ein Drittel der Displaybreite ein und der Finger wird jedes Mal erkannt. Zu Fehleingaben kam es nicht ein einziges Mal im gesamten Testzeitraum. Das ist unglaublich gut! Diesen Sensor würde ich mir in jedem Smartphone wünschen. Genauso schnell, wie das Entsperren, geht auch das Einlesen des Fingers vonstatten. Es reicht, den Finger lediglich auf das Display zu legen und der Sensor hat den gesamten Finger eingelesen, ohne, dass man den Finger noch mehrmals aus anderen Winkeln einlesen lassen muss.
Die verbauten Stereo-Lautsprecher können ebenfalls überzeugen. Diese klingen bei moderater Lautstärke detailliert und auch ein Bass ist zu vernehmen. Sobald man aber die magische Grenze von 75 Prozent Lautstärke überschritten hat, klingen die Lautsprecher teilweise etwas blechern und man spürt Vibrationen auf der gesamten Rückseite des Geräts. Dank des an der Oberseite verbauten Infrarot-Senders kann das Smartphone auch als Fernbedienung für etwa Fernseher dienen.
Akkulaufzeit des Vivo IQOO 11 Pro
Wie auch schon bei den Vorgängern misst der Akku im IQOO 11 Pro weiterhin 4700 mAh. Im Benchmark erreicht das Smartphone beachtliche Werte. Diese sind im Alltag wie auch beim X90 Pro+ allerdings nicht ganz repräsentativ, da auch das IQOO 11 Pro im Benchmark die Hertz herunterregelt. Im Alltag konnte ich dennoch gute 1,5 Tage bei einer Bildschirmzeit von 6 bis 7 Stunden durchhalten. Somit ist die Laufzeit ziemlich genau auf Augenhöhe mit den Vorgängern und dem X90 Pro+, welches ebenfalls auf einen 4700 mAh großen Akku setzt.
Akkulaufzeit Einheit: StdRichtig interessant wird es aber erst, wenn der Akku dann leer ist und das Smartphone aufgeladen wird. Denn hier unterstützt man wahnwitzige 200 Watt, mit denen der Akku innerhalb von knapp 13 Minuten komplett vollgepumpt wird. Das funktioniert aber nur, wenn beim Ladevorgang der „sehr schnelle“ Modus ausgewählt und das Smartphone dabei nicht genutzt wird.
Das ist ein brachial schneller Vorgang, bei dem das Smartphone aber auch gut warm wird. Nutzt man den lediglich „schnellen“ Modus zum Aufladen, wird das Smartphone nicht ganz so warm und ist dennoch in unter 20 Minuten von 0 auf 100 Prozent geladen.
Ladegeschwindigkeit Einheit: MinutenTestergebnis
Viel hat sich im Vergleich zum Vorgänger Vivo IQOO 10 Pro nicht getan. Der Akku mit der gleichen unglaublich guten Ladegeschwindigkeit ist der gleiche und auch bei der Kamera hat sich wenig bis gar nichts getan. Gründe für ein mögliches Upgrade sind hier aber vor allem der nochmals deutlich bessere Prozessor und das etwas hellere Display mit der höheren Bildwiederholungsrate von 144 Hertz. Besonders beim Display fallen die Unterschiede aber so gering aus, dass es fraglich ist, ob sich hier der Sprung auf das neue Smartphone überhaupt lohnt.
Im Grunde haben wir es beim Vivo IQOO 11 Pro mit einem physisch und preislich etwas kleineren Vivo X90 Pro+ zu tun. Beim X90 Pro+ bekommt man die deutlich bessere Kamera – dafür hat das ansonsten baugleiche Display im IQOO 11 Pro eine etwas höhere Bildwiederholungsrate.
Das Vivo IQOO 11 Pro ist zweifelsohne eines der besten und schnellsten Smartphones auf dem Markt – in unserer Bestenliste sogar DAS Schnellste. Dank der Konnektivität auf Top-Niveau inklusive LTE Band 20 Unterstützung ist auch ein Import lohnenswert. Einziger Wermutstropfen bleibt aber das chinesische System, dessen Einschränkungen hierzulande man sich bewusst sein sollte. Eine globale Version des Vivo IQOO 11 Pro wird es wahrscheinlich nicht geben.
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Könnt ihr sagen, wieso LTPO 4.0 nur auf 10 Hz runter regelt? Bei 2.0 und 3.0 waren es noch 1-120 Hz.
Servus Denis, das ist auch alles viel Software und bei Vivo ist die sogar gut. Zwischen der Theorie von 1-120Hz und was in der Praxis wirklich ausgespielt, liegen bei allen Herstellern Welten. Also LTPO Technik sollte kein Kaufgrund sein und schon gar nicht die Version davon :).
beste Grüße
Jonas
Okay, danke 🙂 Schade eigentlich, dass es die Hersteller teils nicht komplett ausnutzen. Aber da es (in der Theorie) Energie spart, klingt es für mich eigentlich nicht unwichtig. Was schätzt du denn, gewinnt man an Akkulaufzeit wenn zwei komplett identische Smartphones sich nur bei LTPO oder kein LTPO unterscheiden?
Servus, ich denke, das merkt man schon. Kommt aber natürlich auf die Nutzung an. Bei einem AOD sind niedrige Bildwiederholungsfrequenzen natürlich super und sparen einiges an Strom. Aber moderne Displays werden auch immer mit viel Leistung gepaart und auch wenn die Helligkeit hochschießt, ist die Herzfrequenz auch nicht mehr relevant. Wenn aber z.B. viel auf dem Smartphone liest und nur ab und an mal scrollt, dann wird man sicher gut was einsparen können. Zwischen 60 und 120Hz liegt im Benchmark für gewöhnlich knapp eine Stunde und das ist nicht wirklich viel. Diesen Wechsel kann auch quasi jedes Gerät. Und nur… Weiterlesen »
Danke für die ausführliche Antwort 🙂
Wann testet ihr das Infinix Note 12 2023?
Servus, bislang ist da nichts in Planung. Aber wir schauen es uns mal an.
beste Grüße
Jonas
Ich vwrbessere mich mal selbst: Es sollte Infenix Note 12 2023 heißen 😉
Ja das Infinix Note 12 2023 finde ich auch extrem interessant
Bitte mehr Infinix testen. Das (fast) gesamte Sortiment gibt es mittlerweile direkt aus Deutschland bei X-Com, da hätte ich mir schon fast eins zugelegt. Hatte auch da nachgefragt ob alle Geräte für Deutschland/EU sind und die Antwort war “Ja”.
Also bitte testet mehr Infinix.
Alle Fotos sind echt arg unscharf, das wird hoffentlich per Update behoben.
Hier noch ein weiterer Link zum Datenschutzthema: https://gnulinux.ch/android-datenschutz-unter-der-lupe-eine-geschichte-aus-dem-reich-der-mitte.
Fazit: Um chin. Firmware für den chin. Markt sollte man einen weiten Bogen machen
Wie könnt Ihr ein Gerät mit mäßiger Kamera, USB 2(!), chinesischer Spy… äh Firmware (https://www.giga.de/news/china-handys-spionieren-nutzer-aus-forscher-erheben-schwere-vorwuerfe/) , dass man dazu auch noch ohne CE-Zeichen und europäische Garantien importieren muss allen Ernstes mit 90 Punkten bewerten? Ich lese Eure Tests ja gerne, aber hier ist das Ergebnis objektiv betrachtet arg daneben…
Sorry, meine Meinung…
Berichte von Giga, sein es über Technik oder zur Beratung zum Kauf der richtigen Eier im Supermarkt, worüber Giga zweifelsohne auch mit Vehemenz und der richtigen Spam Überschrift zur Stelle wäre, halte ich doch für sehr, wie sag ich es am besten, gewagt 😉.
USB 2 ist bei dem Preis einfach eine frechheit!