CPU | Snapdragon 8+ Gen 1 - 1 x 3,2GHz + 3 x 2,5GHz + 4 x 1,8GHz |
---|---|
RAM | 12 GB RAM |
Speicher | 256 GB |
GPU | Adreno 730 - 900MHz |
Display | 3200 x 1440, 6,8 Zoll, Auflösung, Größe 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | OriginOS - Android 12 |
Akkukapazität | 4700 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 50 MP + 50MP (dual) + 14,6MP (triple) |
Frontkamera | 16 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 32, 34, 38, 39, 40, 41 |
5G | 1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 41, 66, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 216 g |
Maße | 164,91 x 75,5 x 9,5 mm |
Antutu | 1072600 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Vivo |
Getestet am | 15.09.2022 |
Inhaltsverzeichnis
IQOO ist als Untermarke des chinesischen Herstellers Vivo bei uns bereits mit mehreren Smartphones im Test gewesen. Insbesondere die Flagships von IQOO konnten dabei stets mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. Leider sind die Geräte aber offiziell nicht für den deutschen Markt vorgesehen. Um in den Genuss der Smartphones zu kommen, ist ein Import unumgänglich. Das wird beim neuen Vivo IQOO 10 Pro nicht anders sein. Dabei gibt es auf den ersten Blick genug Gründe, die für das High End Smartphone sprechen.
Neben dem Pro-Modell gibt es dieses Jahr auch wieder ein „normales“ IQOO 10. Beide Smartphones setzen auf den aktuell schnellsten Android-Prozessor, den neuen Snapdragon 8+ Gen 1, ein 6,78 Zoll (ca. 17 cm) AMOLED-Display mit 120 Hz und ein Triple-Kamerasetup auf der Rückseite. Unterschiede zwischen den zwei High End Geräten finden sich bei den verbauten Kamerasensoren, der Displayauflösung und der Ladeleistung. Das IQOO 10 Pro stellt nämlich mit wahnwitzigen 200 Watt einen neuen Rekord auf. Laut dem Hersteller soll der Akku damit in nur 10 Minuten (!) von 0 auf 100 % klettern. Fehlen dürfen natürlich auch nicht modernste Funkstandards und dank des V1+ Chips sollen zudem die Kameras Bildresultate auf höchstem Niveau liefern. Die Design-Partnerschaft mit BMW, die wir bereits von den Vorgängern wie dem IQOO 9 Pro kennen, darf natürlich auch nicht fehlen. Beide Smartphones unterstützen auch die deutsche Sprache und die Google Services. Das IQOO 10 Pro funkt aber im Gegensatz zum normalen IQOO 10 auch mit LTE-Band 20. Somit besitzt das Pro-Modell das Potenzial, sich als Import-Tipp zu entpuppen. Wir haben für euch im Detail herausgefunden, ob das Flagship wirklich das hält, was es verspricht oder ob man doch lieber zur Import-Konkurrenz wie dem Xiaomi Mi 11 Ultra, Xiaomi Mi 11 Pro oder OnePlus 10 Pro greifen sollte.
Lieferumfang des IQOO 10 Pro
Das Vivo IQOO 10 Pro ist in den folgenden drei Speichervarianten erhältlich. Eine Variante mit 128 GB Massenspeicher gibt es nur beim Non-Pro Modell.
- 8 GB RAM & 256 GB Massenspeicher
- 12 GB RAM & 256 GB Massenspeicher
- 12 GB RAM & 512 GB Massenspeicher
Außerdem ist das Smartphone auch in zwei verschiedenen Farben verfügbar. Erhältlich sind die Varianten Schwarz und eine BMW-Motorsport-Sonderedition. Für unseren Test stand uns Letztere zur Verfügung. Der Lieferumfang des IQOO 10 Pro umfasst neben dem Smartphone selbst noch folgendes Zubehör:
- 200 Watt Netzteil
- USB-C zu USB-C Kabel
- Schutzhülle aus Silikon im BMW-Motorsport Look
- SIM-Nadel
Damit liegt das entsprechende Netzteil mit Schnellladeleistung direkt bei – nicht wie bei einigen anderen Herstellern. Außerdem ist auch eine einfache Schutzfolie aus Plastik bereits auf dem Bildschirm des Smartphones angebracht.
Design und Verarbeitung
Im Vergleich zum Vorgänger hat sich beim IQOO 10 Pro designtechnisch wenig getan. Auf der Front prangt weiterhin ein 6,78 Zoll (ca. 17 cm) großes Curved Display, das von dünnen Rändern umgeben ist. Vivo spricht von einem Display-zu-Gehäuse-Verhältnis von 92,22 %. Geschützt wird die Anzeige von ausreichend kratzresistentem Glas, das von Vivo aber nicht weiter spezifiziert wird. Möglich, dass hier wie beim Vorgänger Gorilla Glas Victus zum Einsatz kommt. Die Frontkamera ist innerhalb einer Punch-Hole Notch in das Display eingelassen und auch der Fingerabdrucksensor befindet sich im – genauer gesagt unter – dem Bildschirm. Letzterer erkennt den eigenen Finger stets zuverlässig und ist dabei beeindruckend schnell. Im Test gelang die Erkennung des eigenen Fingers über die außergewöhnlich große Sensorfläche in 9 von 10 Fällen auf Anhieb. Eine Entsperrung des Smartphones mit Gesichtserkennung durch die Frontkamera ist auch möglich. Eine Benachrichtigungs-LED besitzt das IQOO 10 Pro aber nicht.
Eingelassen ist die Anzeige des IQOO 10 Pro nahtlos in einen Mittelrahmen aus mattem Aluminium. An der Unterseite bietet dieser einen USB-C (nur 2.0) Anschluss, einen Lautsprecher und den Dual-SIM Slot. Rechts am Gerät sind der leicht texturierte und farblich abgesetzte Powerbutton sowie die einteilige Lautstärkewippe eingelassen. Beide Tasten besitzen einen angenehmen Druckpunkt und sitzen perfekt in ihrer Fassung. Auf der Oberseite des Geräts ist außerdem noch ein Infrarot-Sender verbaut.
Die Rückseite des IQOO 10 Pro ist in zwei Teile aufgeteilt. Der untere Bereich ist mit einem Kunststoff in Lederoptik und -Haptik überzogen. Das Material ist sehr griffig und somit liegt das Smartphone, insbesondere im Vergleich zu Glasrückseiten, gut in der Hand. Ein Banner in den BMW-Motorsport Farben mit der Aufschrift IQOO durchbricht das künstliche Leder. Im Gegensatz zum Vorgänger ist das optische Highlight nun nicht mehr nur aufgeklebt, sondern als Plastikteil eingelassen. Für ein Smartphone der High End Klasse hätte das glänzende Element aber auch aus Glas gefertigt sein können.
Der obere Teil der Rückseite des IQOO 10 Pro besteht aus Glas und besitzt eine sportliche Carbon-Optik. Das passt gut in das Motorsportthema, wäre mir aber etwas zu viel des Guten – das ist jedoch natürlich Geschmackssache. Im linken Teil umschließt die Glasfläche das Kameramodul, das knapp 2 mm herausragt. Liegt das Smartphone auf einer ebenen Oberfläche auf, wackelt das Gerät aber nur bei Eingaben im oberen linken Bereich. Im Kameramodul sind die drei rückseitigen Kameras platziert und ein Dual-LED-Blitz. Abschließend ist rechts vom Kameramodul noch ein weiterer Schriftzug zu entdecken, der auf den verbauten V1+ Chip hindeutet, der die Kameraleistung und auch die Akkulaufzeit verbessern soll.
Die Verarbeitung des Vivo IQOO 10 Pro ist durch und durch auf High End Niveau und erfüllt mit den hochwertigen Materialien auch höchste Ansprüche. Curved Displays stoßen bekanntermaßen teils auf Widerspruch, mir gefällt die Optik aber gut. Außerdem ist die griffige Rückseite eine angenehme Abwechslung zu den rutschigen Glasflächen vieler anderer High End Smartphones. Mit 6,78 Zoll (ca. 17 cm) ist das IQOO 10 Pro aber natürlich kein besonders handliches Gerät. Die Abmessungen von 164,91 x 75,5 x 9,49 Millimeter und ein Gewicht von ca. 216 Gramm bestätigen das. Wer eher auf der Suche nach einem handlichen Smartphone ist, sollte sich in unserer entsprechenden Bestenliste umschauen.
Display des IQOO 10 Pro
Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass Vivo beim IQOO 10 Pro erneut den Bildschirm aus dem IQOO 9 Pro verbaut. Bei genauerem Hinschauen fallen hingegen kleine Unterschiede auf – aber der Reihe nach. Der 6,78 Zoll (ca. 17 cm) große Bildschirm des Smartphones basiert auf der E5 OLED-Technologie von Samsung und kann auch darüber hinaus mit seinen technischen Daten der High End Konkurrenz das Wasser reichen. Die 120 Hz Bildwiederholrate, HDR10+ Unterstützung, hundertprozentige Abdeckung des DCI-P3 Farbraums und die Widevine L1 Zertifizierung für HD-Streaming gab es aber auch bereits beim Vorgänger. Ebenfalls bereits bekannt ist die 2K Auflösung von 3200 mal 1440 Pixel (20:9 Format). Daraus resultiert eine sehr hohe Pixeldichte von 518 Pixel pro Zoll. Im System lässt sich die Auflösung aber auch auf stromsparende 2400 × 1080 Pixel reduzieren. Einen Unterschied erkennt man mit dem bloßen Auge nicht, weshalb die theoretisch hohe Auflösung eigentlich in der Praxis nicht viel mehr als ein Marketing-Feature ist. Einzelne Pixel sind selbst in der niedrigeren Auflösungsstufe auch bei genauerer Betrachtung nicht mit dem bloßen Auge erkennbar und Schrift sowie Bilder sind stets gestochen scharf.
Neu hinzugekommen ist jetzt LTPO 3.0. LTPO bezeichnet die Technologie, welche die Bildwiederholrate des Displays dynamisch anpasst. Mit der dritten Generation soll das nun noch stromsparender und insgesamt besser vonstattengehen. Ob ein wirklicher Unterschied zur vorherigen Generation besteht, lässt sich aus unserer Perspektive schwer beurteilen. Beim Auslesen der Aktualisierungsraten bewies das IQOO 10 Pro aber, dass es sehr wohl in der Lage ist, die Bildwiederholrate intelligent anzupassen. Bei manchen Testgeräten anderer Hersteller war dies in der Vergangenheit nicht immer der Fall.
Ansonsten weiß die Anzeige auch mit ihren anderen Charakteristika zu überzeugen. Der Bildschirm ist sehr kontrastreich und bietet kräftige Farben und sattes Schwarz. Dank einer maximalen Helligkeit von 1500 Lux im Automatik-Modus ist zudem die Nutzung auch bei direkter Sonneneinstrahlung problemlos möglich. Um die Darstellung auf die eigenen Präferenzen anpassen zu können, steht ein entsprechender Punkt in den Systemeinstellungen zur Verfügung. Das System passt außerdem bei Bedarf die Farbtemperatur dem Umgebungslicht automatisch an. Standardmäßig ist die Farbgebung recht natürlich gehalten. Die Blickwinkelstabilität des Displays ist ebenfalls exzellent, wenngleich die abgerundeten Kanten aus schrägem Winkel leicht verfärbt wirken. Im Alltag fällt dies aber kaum auf. Toucheingaben von bis zu 10 Fingern gleichzeitig erkennt der Digitizer zuverlässig und schnell.
Das IQOO 10 Pro besitzt ein echtes Flagship Display, das nicht nur auf dem Datenblatt überzeugen kann. Sämtliche aktuellen Standards unterstützt die Anzeige und somit ist das Smartphone in diesem Punkt auf Augenhöhe mit Geräten wie dem Xiaomi 12 Pro. Wirkliche Verbesserungen zum Bildschirm des Vorgängers gibt es aber nicht wirklich. Das liegt aber auch daran, dass seit letztem Jahr keine wirklich nennenswerten Technologien hinzugekommen sind. Eine Erhöhung der Bildwiederholrate von 120 auf 144 Hz wäre zum Beispiel schlichtweg Marketing gewesen und hätte am Ende nur noch für höhere Kosten gesorgt.
Leistung des IQOO 10 Pro
Das Vivo IQOO 10 Pro bietet im Inneren aktuellste Top-Hardware. Der neue Snapdragon 8+ Gen 1 mit ARM v9-Architektur darf da natürlich nicht fehlen. Der SoC wird nicht mehr wie der Vorgänger bei Samsung, sondern bei TSMC im 4 nm Verfahren hergestellt. Die CPU besteht aus drei Clustern. Der Prime-Core (Cortex X2) taktet dabei mit max. 3,2 GHz, die drei Leistungskerne (Cortex A710) mit bis zu 2,5 GHz und die vier Stromsparkerne (Cortex A510) mit max. 1,8 GHz. Als GPU kommt eine Adreno 730 zum Einsatz.
In den Benchmarks und im Alltag bietet das IQOO 10 Pro mit dem aktuellen Top-Prozessor schlichtweg Leistung satt. Ob Multitasking, 3D-Gaming oder andere rechenintensive Aufgaben – das Smartphone zeigt sich stets unbeeindruckt und bei der Nutzung im Testzeitraum kam es nie zu Rucklern oder auffälligen Wartezeiten. Außerdem neigt das IQOO 10 Pro kaum zu Throtteling im Stresstest und bietet somit auch konstant hohe Leistung. Im Benchmark schafft das Smartphone eine Stabilität von 94,1 %. Xiaomi hat das im Vergleich beim 12S Ultra nicht ganz so gut hinbekommen. Das IQOO 10 Pro erhitzt sich aber insbesondere am Metallrahmen auch auf fast unangenehme Temperaturen.
Antutu (v9)Neben einem performanten Prozessor gibt es zudem noch rasante Speichermodule. Der LPDDR5 Arbeitsspeicher erreicht eine exzellente Geschwindigkeit von 64 GB/s und auch der UFS 3.1 Speicher kann sich mit einer Lese- und Schreibgeschwindigkeit von 1453 und 659 MB/s sehen lassen. Apps lassen sich entsprechend rasch auf dem Smartphone installieren und Multitasking mit einer Vielzahl von Anwendungen ist kein Problem. Eine Erweiterung des internen Speichers mithilfe eine Micro-SD Karte ist nicht möglich.
Software des IQOO 10 Pro
Wie bereits erwähnt, erhält man das Vivo IQOO 10 Pro hier in Deutschland nur über einen Import aus China. Dementsprechend läuft auf dem Smartphone auch das in China vertriebene Origin OS Betriebssystem, das bisher noch auf Android 12 basiert. Während des Testzeitraums hat Vivo diverse Updates für das Gerät nachgereicht und es ist stark davon auszugehen, dass auch Android 13 seinen Weg auf das IQOO 10 Pro finden wird. Die aktuellen Sicherheitsupdates vom 1. Juli sind auf jeden Fall ein gutes Zeichen für die Update-Bemühungen des Herstellers.
Grundsätzlich lässt sich das IQOO 10 Pro auch gut in Deutschland nutzen. Bei den Sprachoptionen im System steht Deutsch zur Verfügung und nur an vereinzelten Stellen ist die Software dann noch auf Chinesisch. Der Play Store und sämtliche Google Dienste lassen sich auch problemlos installieren und den Safety Net Check besteht das System ebenfalls ohne Probleme. Für die perfekte Einrichtung empfehlen wir euch unsere Anleitung, die es euch auch ermöglicht problemlos Benachrichtigungen von WhatsApp und Co. zu empfangen. Außerdem zeigen wir euch dort auch, wie man die Unmenge an Bloatware entfernt. Große Teile davon sind nämlich ohnehin nur für chinesische Nutzer gedacht.
In der alltäglichen Nutzung der Oberfläche von Vivo fällt schnell auf, dass Origin OS sich sehr stark von reinem Vanilla Android unterscheidet. Viele Aspekte des Betriebssystems lassen sich detailliert konfigurieren, sodass eine präzise Beschreibung in diesem Test den Rahmen sprengen würde. Der Funktionsumfang ist wirklich gigantisch und umfasst selbstverständlich auch Punkte wie ein Always-On-Display, einen Dark-Mode oder die Auswahl zwischen Wischgesten oder On-Screen Buttons bei der Navigation. Das alles könnte für den einen oder andere gerade am Anfang etwas erschlagend sein. Wer sich aber trotzdem traut, kommt in den Genuss einer aufwendig und schön gestalten Oberfläche, die teils mit sinnvollen Features angereichert wurde. Die Hardware des IQOO 10 Pro tut zudem ihr Übriges und lässt Animationen und das Navigieren im System butterweich erscheinen. Ruckler oder Wartezeiten kamen im Test nie vor.
Einem Import des IQOO 10 Pro steht somit aus Software-Sicht nichts im Wege. Bitte beachtet aber die fehlenden Funktionalitäten wie Android Auto oder Shortcuts auf dem AOD. Eine detaillierte Auflistung der Einschränkungen findet ihr auch bei Erik in seinem Test zum Vivo IQOO 9 Pro.
Kameras des Vivo IQOO 10 Pro
Im Vergleich zum Vorgänger hat sich bei den Kameras des Vivo IQOO 10 Pro wenig getan. Der Samsung GN5 Sensor mit 50-Megapixel-Auflösung ist weiterhin an Bord und auch wenn Vivo keine konkreten Angaben zum Sensor der Ultraweitwinkelkamera macht, ist davon auszugehen, dass auch hier wieder der Samsung JN1 Sensor zum Einsatz kommt. Bei der Telephotokamera gibt es hingegen ein Upgrade, sodass jetzt die dreifache Zoom-Kamera optisch stabilisiert wird (OIS). Bei der Selfiekamera scheint sich im Vergleich zum Vorjahresmodell wiederum nichts getan zu haben. Beim IQOO 10 (ohne Pro) spricht Vivo vom Sony IMX663 Sensor. Da die technischen Eckdaten beim Pro Modell identisch sind, ist davon auszugehen, dass hier derselbe Sensor zum Einsatz kommt. Apropos IQOO 10 – die Kameras sind ein wesentlicher Unterschied zwischen den zwei Smartphones. Das günstigere Modell besitzt nämlich sowohl eine UWW-Kamera mit geringerer Auflösung und kleinerem Blickwinkel als auch eine Telephotokamera mit „nur“ zweifachem Zoom und geringerer Auflösung.
Die technischen Daten zu den im IQOO 10 Pro verbauten Kamerasensoren hier noch einmal im Überblick:
- Hauptkamera: Samsung GN5, 50 Megapixel (Pixel Binning: 12,5 MP), Sensorgröße: 1/1,57“, Pixelgröße: 1.0 µm, f/1.9, OIS & EIS, Video: max. 8K (30FPS), EIS-Stabilisiert max. 4K (60FPS)
- Ultraweitwinkelkamera: 50 Megapixel (Pixel Binning: 12,5 MP), Sensorgröße: 1/2.3“, Pixelgröße: 0.64 µm, f/2.3, FoV: 150°, Makromodus, EIS, Video: max. 4K (60FPS)
- Telekamera: 14,6 Megapixel, 3x optischer Zoom, f/2.2, OIS, Videos: für Videos schaltet das Smartphone auf die Hauptkamera um und zoomt digital
- Selfiekamera: 16 Megapixel, f/2.45, Videos: max. 1080p (30FPS)
Hauptkamera
Bei guten Lichtbedingungen schießt das Vivo IQOO 10 Pro mit der Hauptkamera ansehnliche Fotos, die aber nicht ganz mit der Qualität von Xiaomi Mi 11 Ultra und Co. mithalten können. Der Samsung GN5 Sensor ist schlichtweg nicht so detailreich wie die Sensoren der Konkurrenz. Vivo versucht dem Ganzen durch künstliches Nachschärfen etwas entgegenzusteuern, kann das Defizit aber nicht ausgleichen. Trotzdem sind die Fotos auf dem Niveau eines High-Ende-Smartphones. Farben sind kräftig ohne unnatürlich zu wirken und ein natürliches Bokeh sorgt für einen angenehmen Tiefeneffekt. Die Dynamik der Aufnahmen weiß ebenso zu überzeugen.
Bei schlechten Lichtbedingungen vergrößert sich der Abstand zur High-End Konkurrenz. Der dedizierte Nachtmodus hellt zwar die Aufnahmen sichtlich auf, ein deutliches Bildrauschen legt sich aber über die Bilder und verschlingt sichtlich Details. Auch die Dynamik weiß in manchen Szenarien nicht mehr wirklich zu überzeugen und es kommt teilweise zu über- oder unterbelichteten Bereichen. Bei gut beleuchteten Umgebungen sind die Aufnahmen bei Nacht noch ansehnlich, wenig Licht stellt für die Kamera aber eine Herausforderung dar.
Ultraweitwinkel und Makrokamera
Die Ultraweitwinkelkamera des IQOO 10 Pro bietet ein 150° Sichtfeld, das einen erheblich größeren Bildausschnitt, als die Hauptkamera einfängt. Wie so oft ist die Qualität der Aufnahmen aber nicht auf dem Niveau der primären Kamera. Der Sensor fängt weniger Licht ein und bietet somit weniger Details und etwas schwächere Farben als der Hauptsensor. Auf dem Smartphone-Bildschirm sind die Aufnahmen aber definitiv sehenswert. Erfreulich ist, dass die übliche Unschärfe zu den Rändern hin beim IQOO 10 Pro nur sehr subtil auftritt. Für mehr Abwechslung beim Fotos schießen gibt es zudem verschiedene Modi – etwa einen Fischaugeneffekt.
Eine dedizierte Makrokamera besitzt das IQOO 10 Pro zwar nicht, die UWW-Kamera kann aber als solche verwendet werden. Wie so oft ist aber empfehlenswerter, die Hauptkamera für Nahaufnahmen zu verwenden. Die „Makrokamera“ ist aufgrund ihres deutlich geringeren Detailumfangs nur für Schnappschüsse geeignet.
Nachtaufnahmen mit der Weitwinkelkamera sind leider ebenfalls nicht mit denen der Hauptkamera vergleichbar. Der Nachtmodus hellt die Fotos deutlich weniger auf und es kommt zu einem sehr deutlichen Bildrauschen. Viele Details gehen verloren und daher lohnt es sich bei schlechten Lichtbedingungen eher auf den Hauptsensor zurückzugreifen.
Telekamera
Die Telekamera des IQOO 10 Pro bietet wie bereits erwähnt einen dreifachen optischen Zoom und ist dank optischer Bildstabilisierung angenehm zu handhaben. Die Fotos der Kamera wissen mit einem ausgewogenen Farbprofil, solider Dynamik und ausreichend Details zu überzeugen. Auch wenn die Qualität der Hauptkamera zwar nicht ganz erreicht wird, fällt der Unterschied aber nicht ganz so erheblich aus. Bei schlechten Lichtbedingungen hingegen lässt auch hier die Qualität deutlich nach. Merkliches Bildrauschen legt sich über die Aufnahmen und der Detailgrad sinkt deutlich ab.
Wenn dreifacher Zoom nicht ausreicht, hat man außerdem noch die Möglichkeit mithilfe des digitalen Zooms bis auf eine 20x Vergrößerung heranzuzoomen. Die Qualität der Aufnahmen ist dann natürlich dementsprechend miserabel, man kann aber mehr als mit dem eigenen Auge erkennen.
Selfiekamera und Porträts
Die frontseitige Kamera des IQOO 10 Pro bietet eine gute Bildqualität, die für Social Media und Videotelefonie mehr als ausreichend ist. Die Fotos sind detailreich, dynamisch und weisen ein ausgewogenes Farbprofil auf. Im Vergleich zu den Aufnahmen der Hauptkamera wirken die Bilder aber etwas blass. Portraitaufnahmen lassen sich sowohl mit der Front- als auch Hauptkamera anfertigen. In beiden Fällen erkennt die Software Umrisse sehr genau und legt zuverlässig über den Hintergrund eine sichtbare Unschärfe, die sich auch im Nachhinein noch nachträglich anpassen lässt.
Videos
Nur die Hauptkamera des IQOO 10 Pro ist in der Lage 8K Videos mit maximal 30 FPS aufzunehmen. Aufgrund der großen Dateien und den seltenen Wiedergabegeräten dürften 4K Videos mit 30 oder 60 FPS aber deutlich praxisrelevanter sein. Die Qualität der Bewegtbilder kann mit hoher Stabilität dank OIS und EIS zu überzeugen. Es steht sogar ein extrem stabilisierender Modus zur Verfügung, der jedoch den Bildbereich deutlich zuschneidet. Doch auch in der normalen Einstellungen sind die Videos hervorragend stabilisiert. Ebenso wissen die Aufnahmen auch mit satten Farben und guter Dynamik zu überzeugen. Frame-Drops oder Ähnliches treten nicht auf und auch die Tonqualität der verbauten Mikrofone ist gut.
Konnektivität
Das Vivo IQOO 10 Pro bietet sämtliche Konnektivität-Standards, die man von einem High-End-Smartphone erwartet. Über den SIM-Slot fasst das Smartphone bis zu zwei Nano-SIM Karten gleichzeitig und funkt in den folgenden Frequenzen:
- 5G: n1/n3/n5/n7/n8/n12/n20/n28A/n28B/n66/n38/n40/n41/n77/n78/n79.
- 4G: FDD-LTE: B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B12/B17/B18/B19/B20/B25/B26/B28A/B28B/B32/B66
- 4G: TD-LTE: B34/B38/B39/B40/B41/B42
Damit unterstützt das Smartphone alle wichtigen 4G- und 5G-Frequenzen. Im Gegensatz zum IQOO 10 ohne Pro ist das Gerät dank LTE-Band 20 auch für die Nutzung in Deutschland problemlos geeignet. VoLTE und VoWiFi werden ebenfalls unterstützt und die Gesprächsqualität war während des Testzeitraums für beide Gesprächspartner stets hervorragend. Selbes gilt für die Empfangswerte und die Datenübertragung über das Mobilfunknetz. Sowohl im 4G- als auch im 5G-Netz wusste das IQOO 10 Pro mit gutem Empfang zu überzeugen.
Mit Dual-Band WiFi 6 und Bluetooth 5.2 sind weitere Verbindungen möglich. Auch hier wusste das Smartphone mit exzellenten Empfangswerten zu überzeugen. Im Vergleich zu einem iPhone 13 hatte das IQOO 10 Pro meist noch deutlichen WiFi-Empfang, während das Apple-Smartphone bereits auf das mobile Datennetzwerk zurückgreifen musste. Die Navigation mit dem Dual-GPS konnte uns ebenfalls dank schneller und präziser Standorterkennung überzeugen. Dafür greift das Smartphone auf die Dienste GPS, BeiDou, GLONASS, Galileo und QZSS zurück. Mithilfe des 3D-Kompass ist auch die Navigation zu Fuß problemlos möglich.
Neben den üblichen Sensoren für Licht, Beschleunigung und Annäherung besitzt das IQOO 10 Pro auch ein Gyroskop. Leider ist kein Barometer verbaut. Dafür gibt es aber einen gut funktionierenden Infrarot-Sender, mit dem man das Smartphone zu einer Fernbedienung für Fernseher und Co. umfunktionieren kann. Ebenfalls an Bord ist ein NFC-Chip, der auch die Nutzung von Google Pay ermöglicht. Stereo-Lautsprecher dürfen bei einem Premium-Smartphone natürlich auch nicht fehlen. Beim IQOO 10 Pro bildet der Lautsprecher auf der Unterseite mit der Ohrmuschel ein Stereopaar. Dieses wird zwar nicht besonders laut, bietet aber einen satten Klang. Für die drahtlose Übertragung von Musik via Bluetooth stehen die hochwertigeren Codecs aptX, aptX HD, aptX adaptive und LDAC zur Verfügung. Diese sind auch notwendig, da das Smartphone keinen Kopfhöreranschluss besitzt.
Akkulaufzeit
Akkulaufzeit Einheit: StdIm Vergleich zum Vorgänger ist der Akku im Vivo IQOO 10 Pro nicht angewachsen. Der Energiespeicher misst dementsprechend weiterhin 4700 mAh. In Anbetracht der wesentlichen Verbraucher wie dem großen hochauflösenden Bildschirm ist der Akku nicht üppig bemessen, hält aber wie beim Vorgänger für einen Tag intensive Nutzung bei 7 Stunden angeschaltetem Display aus. Generell lassen sich bei der Akkulaufzeit keine großen Unterschiede zum Vorgänger feststellen. Auch im Batterie-Benchmark liefert das IQOO 10 Pro vergleichbare Werte.
Die eigentliche Stärke des IQOO 10 Pro ist aber nicht die Akkulaufzeit, sondern die Ladeleistung des Smartphones. Mit beeindruckenden 200 Watt pumpt das beiliegende Netzteil Strom in den Akku. Damit bietet das Smartphone die derzeit stärkste Ladeleistung auf dem Markt. Vivo behauptet, dass nur 10 Minuten für eine vollständige Ladung von 0 bis 100 % notwendig sind und im Test bleibt unsere Stoppuhr bei rund 13,5 Minuten stehen. Damit übertrumpft das IQOO 10 Pro den bisherigen Spitzenreiter Realme GT Neo 3, das auf 15 Minuten Ladezeit bei einem 4.500 mAh Akku kommt. Beim Ladevorgang wird das Smartphone aber auch merklich warm. Vielleicht auch ein Grund, warum man auf dem Sperrbildschirm bequem zwischen “Fast” und “Super Fast” Laden wechseln kann. Mit einem gewöhnlichen Power Delivery Netzteil kann das Smartphone zudem mit immerhin 65 Watt geladen werden. Kabelloses Laden ist mit maximal 50 Watt möglich.
Ladegeschwindigkeit Einheit: MinutenTestergebnis
Das Vivo IQOO 10 Pro wird in vielerlei Hinsicht seinem High-End-Anspruch gerecht. Insbesondere das Display, die brachiale Performance und die Konnektivitätsvielfalt wissen zu überzeugen. Außerdem bietet das Smartphone mit 200 Watt Ladeleistung schlichtweg die derzeit schnellste Ladetechnik auf dem Markt – nur 13,5 Minuten vergehen, bis die Ladestandanzeige von 0 auf 100 % klettert. Bei der Kamera hingegen kann das IQOO 10 Pro nicht ganz mit der ähnlich bepreisten Konkurrenz mithalten. Die verbauten Kameras sind qualitativ eher im Mittelfeld anzuordnen. Zudem darf man nicht vergessen, dass das IQOO 10 Pro nur als Import aus China hier in Deutschland erhältlich ist und damit ein paar Einschränkungen mit einhergehen.
Im Vergleich zum Vorgänger, dem IQOO 9 Pro, ist das IQOO 10 Pro nur ein kleines Update. Die zusätzliche Leistung vom Snapdragon 8+ Gen 1 Prozessor ist vernachlässigbar, da man diese im Alltag nicht abruft. Auch die neue Telekamera ist kein wirklicher Kaufgrund. Somit bleibt nur die 200 Watt Ladetechnik übrig. Wer also auf der Suche nach einem IQOO Flaggschiff ist, kann weiterhin getrost zum Modell aus 2021 greifen und etwas Geld sparen. Allen anderen empfehlen wir unseren aktuellen Preis-Leistungstipp Xiaomi Mi 11 Ultra. Hier gibt es die deutlich bessere Kamera und daher ein runderes Gesamtpaket. Vom IQOO 10 ohne Pro sollte man absehen, da dieses kein LTE Band 20 besitzt und sich somit nicht als Import eignet.
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wie gut performt das Gerät bzw Geräte mit diesem Prozessor bei Emulation von Ps2, PSP bzw Switch Games? scheint ja noch der Flaschenhals zu sein. bin am überlegen ob sich der Wechsel von nem Snapdragon 865+ zu nem Gen1+ lohnt?
Das haben wir nicht ausprobiert. Bei Emulatoren gilt aber, dass mehr Grafikleistung immer von Vorteil ist. Eigentlich sollten die von dir genannten Konsolen aber gut emulierbar sein mit der Rechenleistung. Ich habe das schon mit bedeutend langsamerer Hardware gemacht und fand das Ergebnis eigentlich schon echt gut.
Schade, aber wenn ich 800€ ausgebe, erwarte ich (auch) eine Top-Kameraquali.
Habe das Gerät gestern von TradingShenzhen bzw. (Euch) erhalten und bin bis jetzt voll und ganz zufrieden!
Hi!
Ist auf jeden Fall ein interessantes Gerät.
Was mir etwas Kopfschmerzen bereitet ist die Update-Politik von Vivo… Die ist ja bekanntlich nicht so gut bestellt. Habt ihr da mehr Informationen wie es sich bei diesen Handy verhält?
Grüße Gib
Hallo Gib, Vivo versorgt seine Smartphones eigentlich ganz gut mit Updates. Wenn ich richtig recherchiert habe, sind auch so ziemlich alle IQOO Smartphones bereits mit Android 12 versorgt worden, auch ältere Modelle wie das Vivo iQOO 3 5G. Ein offizielles Update-Versprechen gibt es meines Wissens nach zwar nicht, aber ein Blick auf die alten Geräte macht eigentlich einen guten Eindruck. Lg
@Joscha
Danke für die Info 👍.
Kommt jetzt mit auf meiner Liste, wo schon das OP 10 Pro drauf steht.
Wird eine knappe Entscheidung werden…🙈🤔
Hallo!
Bin grad etwas verwirrt…
Entspricht das IQOO 10 dem IQOO 9T oder sind das verschiedene Geräte?
Das 9T mit dem V+ Image Prozessor aus dem X80 (pro) finde ich nämlich recht interessant…
Servus Ole,
also das IQOO 9T ist das IQOO 10 für Indien. IQOO ist in Indien schon länger präsent und bringt dort eben Geräte auf den Markt. Die bringen uns hier aber rein gar nichts, da indische Geräte normalerweise weder unsere Frequenzen haben, noch das Land verlassen können. Das IQOO 10 hat allerdings ebenso wie das IQOO 10 Pro den V1+ Chip. Das Pro werden wir auch testen, denn das hat auch Band 20.
Beste Grüße
Jonas
Hallo,
danke für die schnelle Antwort und Erklärung!