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Viomi V3 Saugroboter im Test

Getestet von Christian Müller am
Vorteile
  • modernes Design & gute Verarbeitung
  • Xiaomi Home Integration
  • guter Y-Muster Reinigungsmodus (Mop)
  • üppiger Lieferumfang
  • 3 verschiedene Reinigungsbehälter
  • CE-Kennzeichnung
  • einstellbare Wasserzufuhr
  • geeignet für mehrere Etagen
  • hohe Steigrate (>2cm)
  • allgemeine Reinigungsleistung...
Nachteile
  • ...aber Navigation nicht auf Topniveau
  • Kein "No Carpet-Mode"
  • mäßige App-Übersetzung
  • manuelles Eingreifen führt zu Orientierungsverlust
  • (noch) zu teuer
  • geringere Wertigkeit als Roborock, Xiaomi & Co.
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Einleitung & Kolumne

Ich muss zugegeben, dass ich meine anfängliche Skepsis gegenüber Staubsaugerrobotern längst abgelegt und anscheinend doch eine gewisse Wissenslücke habe: Ich war der festen Überzeugung, dass jene Haushaltshelfer a) erst seit ein paar Jahren Einzug in den Haushalten aller Welt finden und b) nur überteuerte und überflüssige Gimmicks sind.

Auch wenn ich ein Technik-Nerd bin, dachte ich, dass mich der alte Schlauchstaubsauger Moulinex Compact deLuxe 1350 von anno 1990 noch viele Jahre begleiten wird, da ich Staubsaugen ja so toll finde. Umso besser, dass ich mich geirrt habe! Die ersten (einfachen) Saugroboter kamen bereits in den 90-iger Jahren in den Handel. Vorangetrieben wurden diese System allen voran durch einen gewissen Hersteller namens “iRobot”.

Mittlerweile wird der Markt von Saugrobotern mehr oder minder überschwemmt. Wer sich jetzt überlegt, einen Staubsaugerroboter zuzulegen, ist wahrscheinlich stundenlang damit beschäftigt, auf den üblichen Videoplattformen gewissen Influencern beim Testen von Staubsaugern zuzusehen. Oder man schaut nach den Testergebnisse von unzähligen Internetseiten wie “www.WirTestenDeinenStaubsaugerRoboter.de” 🙂 oder “www.Staubsaugen24-Online.net” :). Diesen Wirrwarr zu durchforsten, dauert vermutlich länger als ich gebraucht habe, um zu realisieren, wie sinnvoll eine solche Anschaffung ist. Wer natürlich am besten beraten werden möchte, schaut selbstverständlich bei Chinahandys.net vorbei.

Gefühlt kann es sich kein Hersteller von Haushaltselektonik entgehen lassen, smarte Staubsaugerroboter herzustellen und unter die Leute zu bringen. Egal ob iRobot, Ecovacs, Roborock, Lenovo, Oihoo 360, Eufy, Alfawise oder eben Xiaomi. Jeder möchte einen (Staub)-Krümel vom Kuchen ab haben. Wer bei uns des Öfteren vorbeischaut, wird sicher schon einmal über zuvor genannte Hersteller gestolpert sein. Vielleicht noch nicht ganz so geläufig ist die Marke Viomi hierzulande. Viomi gleich Xiaomi? Jein, denn oftmals werden Unternehmen dem Xiaomi-Ökosystem zugeordnet, was aber nur die halbe Wahrheit ist. Wie bereits von Jonas im Testericht zum Vorgängermodell (Viomi V2 Pro) beschrieben, wurden viele Marken bereits ausgelagert und sind mittlerweile längst eigenständig und gehören nicht mehr zum Xiaomi-Imperium. Viomi ist im asiatischen Raum eine ganz große “IoT”-Nummer. IoT steht für “Internet-of-Things”; übersetzt also Technologien, die miteinander vernetzt werden können = Smart Home eben! Im abgelaufenen Geschäftsjahr vermeldete das börsennotierte Unternehmen 4,65 Mrd CNY, also rund 583 Mio Euro Umsatz.

Dabei ist Xiaomi ein strategischer Partner und Aktionär, mit dessen Hilfe Viomi Zugang zum “Ecosystem” von Xiaomi hat. Somit können viele Viomi-Produkte mit der Mi Home App verbunden und verwendet werden. Der Staubsaugerroboter Viomi V2 ist aufgrund von eklatanten Softwarefehlern nicht zu empfehlen gewesen. Das Facelift (Viomi V2 Pro), mit verbesserter Software hinterließ hingegen einen besseren Eindruck bei uns. Er ist mit etwas über 300€ ist eine günstigere Alternative zum Roborock S5 MaxRoborock S6 und Mijia Mi Robot 2. Viomi geht mit dem “Viomi Robot Vacuum Cleaner V3” nun in die 4. Generation (V2 Pro mitgerechnet), packt aber beim Anschaffungspreis deutlich mehr als 100€ drauf. Ob der hohe Preis in der Praxis gerechtfertigt ist und ob man nun zu den Platzhirschen aufschließen oder sie gar überholen kann, wird euch dieser Test offenbaren.

Design / Verarbeitung / Lieferumfang

Viomi geht mit der 3. Generation Ihres Staubsaugerroboters kein Risiko ein und vertraut auf Altbewertes. Im Gegensatz zum Viomi V2 Pro unterscheidet sich das neue Gerät nur in wenigen Dingen. Die Abdeckung aus Metall auf der Oberseite besitzt keine Vertiefung zur Mitte mehr und ist in schwarzen Klavierlack gehalten. Ferner ist der Navigationsturm mit dem rotierendem Laser nun silberfarben. Viomi hat hier also eigentlich nur die Farben getauscht. Eine weiteren Änderung ist die Beschriftung: Das Viomi-Logo verschwindet von der Abdeckung und wandert auf den Navi-Turm. Mehr Änderungen zum Vorgängermodell lassen sich nicht feststellen. Die Unterseite sieht identisch aus mit Ausnahme der Typenbezeichnung. Erfreulicher Weise ist der V3 nicht nur RoHS-konform (Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten) sondern besitzt auch eine CE-Kennzeichnung, was den internationalen Vertrieb natürlich vereinfacht.

Auf der Unterseite befinden sich das sehr weit vorn angebrachte Schwenkrad, die beiden Antriebsräder, Löcher für den Wasserdurchlass des Wassertanks, Absturzsensoren und die Rastung für den Mopaufsatz. Die seitlich vorn angeordnete Seitebürste befördert zuverlässig Schmutz- und Staubpartikel durch Rotation zur Kombibürste. Letztere ist zwar zur Reinigung/Wartung/Austausch herausnehmbar, lässt sich jedoch nicht wie bei anderen Modellen soweit zerlegen, dass lange Haare problemlos entfernt werden können. Zum Glück hat Viomi ein kleines Reinigungstool spendiert, das unter der Haube einen festen Platz hat.

Viomi V3 Design 01Viomi V3 Design 02

Sofern man den Sauger nicht mittels eines Smartphone benutzt, wird der V3 lediglich mit einem physischen Taster bedient. Dieser ist aufgeteilt in Starten/Stoppen eines Renigungsvorganges oder dem Zurückkehren zur Ladestation. Während des Ladens blinkt die gummierte Taste in Orange. Liegt ein Fehler vor (z. Bsp. wenn kein Reinigungsbehälter eingelegt wurde), leuchtet sie rot auf. Ist der Staubsauger einsatzbereit und voll aufgeladen, leuchtet der Taster dauerhaft in blau/türkis. Ich mag sicher einer der wenigen Nutzer sein, der Staubsaugerroboter im Schlafzimmer parkt, aber während die LED`s meines geliebten Roborock S6 dezent in weiß leuchten und kaum sichtbar sind, kann man die Statusbeleuchtung des Viomi V3 dagegen Nachts einem Feuerwerk gleichsetzen. Das helle blaue Leuchten empfinde ich hier als sehr störend, zumindest wenn man im gleichen Raum schläft.

Viomi V3 chaubild

Insgesamt sorgen 12 verschieden Sensoren (darunter Klippen-, Behälter-, Kollisions- und Eckensensor) für einen reibungslosen Reinigungsablauf. Hierbei ist sicherlich der Laser-Distanz-Sensor (LDS), der mit einem SLAM-Algorithmus (Simultaneous Localization And Mapping) fungiert der wichtigste und ermöglicht dem V3 ein detailliertes Live-Mapping. Hersteller des LDS ist der japanische Kleinmotorenhersteller Mabuchi Motor, der Ende der 1950-iger Jahren aus “Tokyo Science Industrial Co., Ltd.” und “Japan Science and Industry Co., Ltd.” vereint worden ist. Alle nötigen Berechnungen bei der Nutzung erledigt ein 4-Kern Cortex-A7 Prozessor.

Viomi V3 Sensors

Der Durchmesser des Viomi Robot Vacuum Cleaner V3 liegt bei 35cm und bleibt somit unverändert. Gleiches gilt für die Höhe von 9,45cm (mit Laserturm). Das Gewicht des Helferleins beträgt 3,6kg. Die Key-Facts des Viomi V3 lesen sich verdammt gut! Die Saugleistung auf dem Papier wurde von 2.150pa auf satte 2.600pa erhöht und verschafft dem Staubsauger somit einen Platz auf dem Siegerpodest, was die reine Leistung angeht. Ob die Höchste Leistung auch zu den besten Reinigungsergebnissen führt, sei an dieser Stelle jedoch erstmal außen vor gelassen. Ein Smartphone mit dem schnellsten Prozessor ist auch nicht automatisch das beste Telefon. Vielmehr muss die Leistung auf den Boden gebracht werden und eine Symbiose mit der Navigation und der Software ergeben. Die Drehzahl des Motors wird mit 18.000 rpm angegeben.

Viomi möchte aber auch weiter protzen und betitelt den V3 zudem auch als “Virus-Killer-System”, was zur aktuellen Lage in der Welt natürlich bestens passt. Mit einem HEPA-Filter mit Silberkupferionenvirus-Abtötung, und Einweg-Sterilisationslappen soll eine Sterilisationsrate von 99% erreicht werden. Nachweisen können wir das an dieser Stelle natürlich nicht und ich überlasse hier euch die freie Meinungsbildung. Gutes Marketing ist aber immer Gold wert! 🙂


Hier die bekanntesten Modelle im Vergleich:

Roborock S6Roborock S6 Titelbild Roborock S5 MaxRoborock s5 max 23 Mi Robot 2Xiaomi Mi VAcuum Wischfunktion 360 S7t0168d14f059844ce13 Viomi V2 ProViaomi V2 Xiaomi Saugroboter
Saugleistung 2000pa 2000pa 2100pa 2000pa 2150pa
Abmessungen 35,0 x 9,6 cm 35 x 9,6cm 35 x 9,5cm 35 x 10,3cm 35 x 9,5cm
Gewicht 3,6kg 3,5kg 3,6kg 3,8kg 3,3kg
Lautstärke 60 65 68 65 70
Wischfunktion Ja Ja Ja Ja Ja
Wasserbehälter 140ml 290ml 150ml 150ml 550ml
Staubbehälter 500 ml 460 ml 600ml 570 ml 600 ml
Akkugröße 5200 mah 5200 mah 3200 mah 3200 mah 3200 mah
Laufzeit 150 150 120 90 120
Reinigungsfläche 250 250 150 100 150
Appsteuerung Mi Home Mi Home / Roborock Mi Home 360 App Mi Home
Mapping Ja Ja Ja Ja Ja
Navigation Laser Laser Laser Laser Laser

 


Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Staubsaugerrobotern sind neben der Leistung auch die mitgelieferten Staubbehälter bzw. Wassertanks. Wie beim Vorgänger kann der V3 mit verschiedenen Einheiten bestückt werden.

  1. Der 550ml große Staubbehälter dient zum normalen Staubsaugen.
  2. Die Wassertank hat ein Fassungsvermögen von ebenfalls 550ml und dient ausschließlich der Nassreinigung. Hierbei wird nicht gesaugt und der V3 dreht geräuscharm seine Runden.
  3. Mit dem Hybrid-Staub- und Wassertank kann gleichzeitig gesaugt und gewischt werden, was eher bei kleineren Verunreinigungen praktisch ist.

Viomi V3 Wassertanks

Etwas unpraktisch ist jedoch die mittig untergebrachte Einfüllvorrichtung beim 550ml Wassertank. Das erschwert das Herauslassen von Restwasser nach der Nutzung erheblich.

An was ich mich während und auch nach dem Testraum einfach nicht so recht gewöhnen kann, ist die Tatsache, dass der Laserturm zur Orientierung beim Viomi V2 und V3 hinten platziert ist. Irgendwie klatscht es immer in meinem Kopf, denn für mich gehört der Turm irgendwie nach vorn. Eventuell bin ich aber auch einfach nur zu sehr an meinem Roborock S6 gewöhnt. Den LDS-Sensor weit nach hinten zu verbauen hat aber einen gewissen Vorteil. Je nach Höhe eines Möbelstücks kann die Position vorne dazu führen, dass der Sauger nicht mehr darunter fahren und saugen kann. Durch die Versetzung nach hinten kann zumindestens ein Teil der Fläche noch gereinigt werden. Die Hindernisserkennung funktioniert für gewöhnlich nur mit den vorne verbauten Sensoren. Im LDS selbst findet keine Kollisionsprüfung statt.

Viomi V3 Lieferumfang

Zum wirklich üppigen Lieferumfang gehören:

  • Viomi V3 Reinigungsstaubsauger
  • Ladestation mit Kabelmanagement
  • Netzteil (EU-Stecker)
  • Satubbehälter (mit HEPA-Filter)
  • Wasserbehälter
  • Hybrid-Behälter für Staub/Wasser (mit HEPA-Filter)
  • 2 Seitenbürsten (eine ist Ersatz)
  • Mopaufsatz
  • Mikrofasertuch (Nassmop)
  • Trocken-/Nassmop aus Stoff
  • Einweg-Wischtuch (zum Trockenwischen)
  • Reinigungstool
  • Ersatz HEPA-Filter
  • Bedienungsanleitung (inkl. Deutsch)

Das Design ist schlicht, aber auch sehr modern und gefällt mir ausgesprochen gut. Auch wenn die Verarbeitung auf sehr guten Niveau ist, wirkt der Kunststoff einfach nicht ganz so hochwertig, wie das bei Roborock- und Xiaomi-Modellen der Fall ist. Bei wem die Wohnung größtenteils mit dunklen Möbeln ausgestattet ist, für den gehört regelmäßiges Putzen zum Alltag. Der schwarze Viomi V3 zieht den Staub nur so förmlich an. Wer Fingerabdrücke auf der Oberfläche vermeiden will, sollte den Staubsauger nur mit Samthandschuhen bedienen. Wenn ein Elektrogerät nach “Fingerabdrücken” rufen könnte, wäre der V3 der Erste, der “Hier” schreit!

Inbetriebnahme & Nutzung

Da es sich hier um einen smarten Saugroboter handelt, kommt man natürlich nicht drumherum, den V3 mit seinem Smartphone samt App zu verbinden, um den vollen Funktionsumfang nutzen zu können. Hierzu ist es nötig, entweder die hauseigene App Viomi Robot installieren oder die Xiaomi Mi Home App zu installieren. Wer schon mehrere Xiaomi-Systeme in seinen vier Wänden nutzt, dem empfehlen wir freilich eher die Xiaomi Home App (Android oder iOS). Das geht am schnellsten, wenn man den QR-Code auf dem Karton einscannt. Die Erstinbetriebnahme ist, wie gewohnt, denkbar einfach und funktioniert einwandfrei.

Viomi V3 Setup

Hierfür muss der V3 eingeschaltet sein und lediglich in den WLAN-Mode versetzt werden. Dazu hält man beide Bereiche des Haupt-Buttons für gut 10 Sekunden gedrückt. Eine englische Sprachausgabe bestätigt Selbiges. Nun kann man nach neuen Geräten in der Nähe suchen lassen oder direkt den V3 als neues Gerät hinzufügen. Anschließend wählt man den Raum aus, in dem der Staubsauger steht und geladen wird. Zu guter Letzt kann man ihm sogar noch einen neuen Namen verpassen. Wer sich den Zugriff auf das Gerät teilen möchte, kann den Sauger in der Xiaomi Home App mit anderen teilen.

Man kann sagen, was man will: Die Xiaomi Home-App ist sehr ausgereift und man merkt, dass sich Xiaomi viele Gedanken gemacht hat, um das beste aus einem Smart-Home-System herauszuholen. Ebenfalls zu beachten ist, die “Bugfreiheit” der Applikation. Dies ist nicht immer selbstverständlich. Wie anfangs erwähnt, gewährt zwar Xiaomi Zugang zu ihrem System, die Software des Viomi Staubsaugers kommt aber aus eigenem Hause. Hier fällt sofort auf, dass die Übersetzung erneut eher schlecht geraten ist.

Einige der Option ergeben in deutscher Sprache keinen Sinn und werden einem erst bei Benutzung klar. Mein persönliches Best-Of sind hier “Regionaler Herausgeber“, womit nur die Raumeinteilung gemeint ist oder die Saugstufe “Mittelkasse” :). Wer sich mit der Software etwas näher befasst, wird aber dennoch recht fix zurecht kommen. Alternativ wäre natürlich das Ändern der Sprache in Englisch noch eine Option. Die Update-Politik von Xiaomi ist ausgesprochen gut. So wurde bereits bei der ersten Nutzung des Staubsaugers ein Update der Firmware auf Version 3.5.8_0008 überspielt.


China und Datenschutz?

Xiaomi sorgte vor wenigen Wochen für ein heftiges Beben in der digitalen Welt, was den Datenschutz angeht. Durch Nutzung von MIUI und/oder diversen App von Xiaomi gelangen viele sensible Daten von Usern auf schlecht verschlüsselten ausländischen Servern. Dadurch besteht leicht die Möglichkeit, Daten zu entschlüsseln und mit dem jeweiligen Nutzer in Verbindung zu bringen. Wer einen Blick in die Datenschutzrichtlinien der Viomi-Software wirft, wird große Augen machen, für was die eigenen Daten verwendet und mit wem sie alles geteilt werden. Ein Verkauf von personbezogenen Daten an Dritte soll allerdings nicht Teil des AGB sein. Selbstverständlich sei aber auch erwähnt, dass auch viele erhobene Daten, wie Lokalisierung und die Kommunikation mehrerer Systeme notwendig sind, um eine reibungslose Funktion untereinander zu gewährleisten.

Hier ein kleiner Auszug aus den Datenschutzrichtlinien von Viomi:

Viomi V3 AGB 02

Viomi V3 AGB 03

Viomi V3 AGB 04

Viomi V3 AGB 01

Jetzt allerdings mit erhobenen Finger auf Viomi, Xiaomi und Co. zu zeigen ist auch nicht ganz fair. Immerhin sind die US-Giganten, wie Google, Microsoft, Apple, Facebook und Amazon längst als Datensammler bekannt. Irgendwie erstreckend, aber alle “Big Player” tun das Gleiche. Der Mensch wird immer mehr zur “gläsernen” Gestalt. Es gibt schon viele Filme darüber, wie in der Zukunft in der große Monopol-Unternehmen über das Leben eines Individuums bestimmen! Und diese Zukunft ist meist sehr düster. Datenschutz verkommt in unserer Gesellschaft immer mehr zu einem Marketingsinstrument und wer wirklich Wert auf den Schutz seiner persönlichen Daten legt, sollte einen großen Bogen um Smarthome Geräte und letztendlich auch um Smartphones machen. Aber wir wollen mal nicht den Teufel an die Wand malen :). 

Features im Überblick

Damit ihr einen Überblick über alle Funktionen des Saugroboters in Kombination mit der App bekommt, haben wir für euch nachfolgend einmal alle entsprechenden Funktionen aufgelistet.

Seitenreinigung Ist diese Funktion aktiviert, wird nur der Randbereich der Wohnung oder eines einzelnen Raumes gereinigt (Edge Modus).
Sekundäre Reinigung Hier wird der getätigte Reinigungsauftrag einmalig wiederholt.
Mop oder Vakuum & Mop-Modus Hier kann zwischen dem regulären S-Modus (Zick-Zackreinigung) oder dem sinnvollen Y-Modus für das reine Nasswischen gewählt werden. Bei Nutzung des Y-Modus erhöht sich logischer Weise der Batterieverbrauch. Zudem dauert das Wischen so natürlich auch etwas länger.
Reinigungsprotokoll Der Nutzer kann hier das Protokoll aller Reinigungen der letzten 30 Tage einsehen.
Bestellen Sie die Reinigung Ja, eines der Beispiele mit mittelmäßiger Übersetzung in die deutsche Sprache. Wählt man die englische Sprache, wird hier “Scheduled Cleanup” angezeigt. Also hier ist ganz einfach eine Planreinigung zu einem bestimmten Tag, bzw. an bestimmten Tagen (Mo.-So.) gemeint, mit der zusätzlichen Angabe zu welcher Uhrzeit, dem zu reinigen Bereich und natürlich wie gereinigt werden soll (trocken, nass, trocken-nass-Kombination).
DND “Do-Not-Disturb” – Hier kann also eingestellt werden, ob der Staubsauger innerhalb eines festgelegten Zeitraumes nicht arbeiten darf/soll.
Kartenliste Kennt der V3 einen gewissen Bereich noch nicht (z.B. 1. Etage ), mappt und speichert er diesen automatisch. Es lassen sich insgesamt 5 Etagen, bzw. 5 unterschiedliche Karten abspeichern und anschließend in jener Kartenliste frei auswählen. Für viele User sicherlich ein heiß ersehntes Feature.
Speicherkarte Auswahl, ob beim Reinigungsvorgang die Karte gespeichert werden soll oder nicht.
Karte zurücksetzen Wie der Name es schon sagt. 🙂
Sprachschalter Hier kann festgelegt werden, ob der V3 sprechen darf und wenn ja in welcher Lautstärke (10-100%).
Verbrauchsmaterialstatistik Hier lassen sich der Verschleiß der Bürsten und Filter überprüfen und zurücksetzen bei Ersatz.
Suche nach Kehrmaschine Vergessen, wo sich er der Staubsauger befindet? Mit dieser Funktion lässt er sich dank Sprachausgabe (“I am here”) schnell finden.
Fernbedienung  Manuelle Steuerung des Saugers. Löblich, dass die Eingaben nahezu verzögerungsfrei sind.
Nivellierung der Ausrüstung Ich habe leider kein Bauwesen studiert. Hier geht es darum Bodenunebenheiten auszugleichen, um eine ebene Fläche zur Reinigung zu erhalten. Was diese Funktion tatsächlich auslöst, ist fraglich.
Gerätename Hier kann der Name des Gerätes frei angepasst werden.
Standort verwalten Wer seine Ladestation umgeparkt hat, kann hier die neue Position festlegen.
Gerät teilen Das Gerät kann mit eine anderes “Mi Konto” geteilt werden. zur Nutzung von mehreren Personen.
Firmwareaktualisierung Hier lassen sich Geräte-Updates suchen und installieren.
Zusätzliche Einstellungen Nähere Informationen zum verbundenen Netzwerk, zu den Sicherheitseinstellungen (Passwortvergabe, Feedback an Viomi und das Verknüpfen es V3 auf den Startbildschirm als Shortcut.
Hilfe (FAQ) Häufig gestellte Fragen
Rechtsinformationen  Benutzervertrag & Datenschutzrichtlinie
Karte  Die erstellte Karte kann entsprechend bearbeitet werden. Neben der Raumumbenennung (Regionaler Herausgeber) kann hier eine virtuelle Wand, bzw. eine No-Go-Area eingefügt werden oder die Reinigung eines bestimmten Punktes oder eines bestimmten Bereiches aktiviert werden. Bei Letztem erscheint ein Quadrat auf dem Bildschirm, das beliebig vergrößert oder verkleinert werden kann. Das Drehen des Quadrates ist nicht möglich.

Praxistest

Wie es auch bei anderen Staubsaugerrobotern mit Mapping-Funktion gängige Praxis ist, muss sich der V3 zunächst mit eurer Wohnung vertraut machen. Vor der regelmäßigen Nutzung muss also als erstes eine Komplettreinigung vorgenommen werden. Hierzu einfach den Roboter per App aus der Ladestation aus starten. Der V3 wird sich nach dem Verlassen seines heimischen Ladeortes mehrere Male um seine eigene Achse drehen, um sich erst einmal einen Überblick verschaffen zu können und legt dann mit der Erstreinigung los. Dabei fährt er zunächst alle Wände und Ecken ab.

Danach wird zur Flächenreinigung übergegangen. Bitte nicht verwundert sein, denn das “Live-Mapping” ist teilweise nicht nur leicht verzögert, sondern es werden nicht immer alle Wege korrekt getrackt. Schaut man ausschließlich auf die App, werden mitunter wahllose Wege gefahren und man fragt sich, was der Kollege da eigentlich macht. Ich kann aber beruhigend mitteilen, dass er die komplette Wohnung abfährt. Erst wenn die Reinigung abgeschlossen ist, zeigt die App den kompletten und richtigen Umriss der Wohnung, bzw. die kompletten Fahrtwege des V3 an.


Trockenreinigung (Hartboden)

In der Praxis erweist sich die Reinigungsleistung des V3 als gut bis sehr gut, wobei auch gesagt werden muss, dass kaum Unterschiede zu anderen Modellen anderer Firmen zu erkennen sind. Im Video seht ihr eine Reinigung auf Fiesenboden bei der Saugstufe “Standard”. Als Testmaterial dienten mir Blumenerde (oben links), Kräutertee (oben rechts), Mehl (unten links) sowie Müsli (unten rechts). Bei der gezeigten Reinigung wurden ca. 85-90% aller Partikel aufgesaugt. Das sehr feine Mehl wurde zum Teil in die Fliesenfugen geschoben und ein kleiner Teil der Erde war zu feucht, sodass sie nicht komplett eingesaugt werden konnte. Der Roborock S6 ist hier ähnlich gut unterwegs.


Trockenreinigung (Teppichboden)

Auf Teppichen mit längeren Fasern fühlen sich Staubsaugerroboter in der Regal nicht ganz so wohl. Sie sind eher dazu ausgelegt, Hartböden zu reinigen. Der Viomi V3 liefert auf kurzen Faserteppichen eine gute Reinigungsleistung ab. Auf Auslegware mit längeren Fasern muss das Reinigen durchaus wiederholt werden, wie auf dem Video zu erkennen ist. Als Saugstufe empfehlen wir hierbei immer das Maximum auszuwählen.


Feuchtreinigung (Moppen)

Der V3 macht soweit eine recht ordentliche Figur. Man stellt aber auch ganz klar fest, dass er es nicht besser als andere Staubsauger dieser Preisklasse macht. Es fehlt so ein wenig das Alleinstellungsmerkmal. Um ein solches zu haben, hat sich Viomi etwas Gutes einfallen lassen. Wie beim Viomi V2 Pro verfügt der Vacuum Cleaner über einen besonderen Wischmodus. Für gewöhnlich fahren alle Sauger, ob mit Mopping-Pad (also Feuchtreinigung) oder ohne (Trockenreinigung) einfach ihre Wege im Zickzack (S-Modus / Z-Modus) wie gewohnt ab. Dabei wird das Mikrofasertuch durch Öffnungen befeuchtet und eben über den Boden geführt.

Viomi V3 Y Mopping

Man kann sagen, was man will: Bisher war das Feuchtwischen eher ein nettes Gimmick als ein wirklich sinnvolles Feature. Sicher, die Nassreinigung eines Staubsaugerroboters ist immer noch besser als gar nicht zu wischen, aber hier zeigt die Physik den Geräten einfach ihre Grenzen auf. Mit im Schnitt 3,5 kg, die ein gewöhnlicher Staubaugerroboter wiegt, kann einfach nicht genug Druck auf den Boden erzeugt werden, um hartnäckige Verschmutzungen wirklich effektiv reinigen zu können. Selbst ist der Mann / die Frau und man greift dann eher zur “un-smarten” manuellen Variante mit dem Wischmop.

Viomi V3 Y Mopping 1Viomi V3 Y Mopping SetupIn der App lässt sich für die Feuchtreinigung der “Y-Muster-Modus” einschalten. Dieser funktioniert ausschließlich beim reinen Mop-Modus, nicht bei der Saug-Wisch-Kombination. Hierbei fährt der Staubsauger, wie der Name es schon sagt, ein “Y”. Zunächst bewegt er sich ein Stück nach Vorn und etwas nach links. Anschließend bewegt er sich zurück zur Ausgangsposition und fährt wieder vor, allerding nun nach rechts. Jetzt geht es wieder zurück zur vorigen Position und der V3 fährt weiter und vollzieht die Reingung des Raumes oder der Fläche nach dem gleichen Prinzip. Lange Rede, gar keinen Sinn. Im Video könnt ihr euch davon selbst einmal ein Bild machen. 🙂

So sieht der Y-Muster-Modus in live aus:

Je nach Grad der Verschmutzung kann auch die Wassermenge variiert werden. Es stehen wenig Wasser (Klasse 1), mittel viel Wasser (Klasse 2) und maximale Wassermenge (Klasse 3) zur Auswahl, die hörbar aus dem Wasserbehälter in den Mop gepumpt wird.

Viomi V3 Waterlevel

Bleibt nun die Frage zu klären, ob dieses Feature eine sinnvolle Ergänzung oder eher “Nice-to-have”? Tja, Viomi hat sich hier klar Gedanken gemacht. Ich schätze, dass durch diese Art des Wischen das Reinigungsergebnis um ca. 10-15% besser ist als es bei einem Standardverfahren (S-/Z-Modus) der Fall wäre. Das liegt aber allein daran, dass die Bereiche durch das Fahren eines “Y” öfters befahren werden und nicht nur ein einziges Mal. Ein prall gefüllter Wassertank (550ml) reicht auch aus, um eine normal große Wohnung komplett nass wischen zu lassen. Die Physik kann logischer Weise nicht umgangen werden, aber wem das Nasswischen ein ganz besonderes Anliegen ist, erhält mit dem V3 meiner Meinung den bisher besten Staubsauger für das Nasswischen. Ob es der eckige Wischroboter SWDK ZDG300 besser macht, bleibt hingegen noch offen. Leider hat Viomi dem V3 auch keinen “No-Carpet-Mode” verpasst. Solltet ihr also einen Teppich oder Vorleger im Zimmer haben, wird dieser eben auch gleich mitgewischt.

Im unten gezeigten Video habe ich Fruchtsaft, Ketchup, Balsamico und Vanille-Sauce auf den Fliesen verteilt und etwas eintrocknen lassen. Das Ergebnis ist durchaus überraschend, auch wenn etwas von den genannten Substanzen in die Fugen geschoben wurde.


Steigfähigkeit

Viomi V3 Climbing

Ein großes Plus des V3 ist die hohe Steigleistung. Angegeben ist jene mit bis zu 2 cm, was in der Regel ausreichend ist, um höhere Teppiche oder kleinere Türschwellen überwinden zu können. Aber gerade Letzteres kann unter Umstände problematisch sein.

Viomi V3 Steigung

Ich habe mir eine Türschwelle bei der Verwandtschaft gesucht. Diese ist knapp 2,5 cm hoch. Zusätzlich gibt es noch eine kleine Stufe auf eben dieser Schwelle. Mit dieser landen wir bei einer Höhe von knapp über 3 cm. Das Video rechterhand bestätigt, dass der Saugroboter zwar Schwierigkeiten mit dieser Steigung hat, sie aber letztendlich dennoch mit Bravur meistert.

Schön ist hier auch zu sehen, wie die Einzelradaufhängung ihren Dienst verrichtet. Wirklich top!


Lautstärke

Der Geräuschpegel des Staubsaugers steht natürlich in absoluter Relation zur gewählten Reinigungsstufe. Egal welchen meiner Staubsauger ich zu Hause verwende, mein kleiner Sohnemann zeigt auf jedem der Saugroboter und teilt mir mit, dass er “Krach” macht. Dies ist im Übrigen sein Lieblingswort nach “Nein”! 🙂

Unabhängig davon empfinde ich die Lautstärke des V3 als nicht störend. Während des Betriebes habe ich jeweils den Lautstärkepegel am Lüftungsaustritt gemessen. Die Ergebnisse lauten wie folgt:

Leistungsstufe Dezibel
Ruhig 55
Standard 58
Mittelklasse 64
Stark 71

Bitte nicht schmunzeln: Es heißt tatsächlich Mittelklasse! 🙂


Zusammenfassung

Der Viomi V3 kann in Punkto Reinigungseffizenz vor Allem beim Nasswischen punkten. In der Praxis erweist sich er Y-Muster-Modus als innovativ, wobei auch hier das Ergebnis nicht perfekt ist. Auf jeden Fall liefert der V3 beim Nasswischen durch das “Vor-und-Zurückfahren” ein besseres Ergebnis ab als seine Kontrahenten.

Beim Trockensaugen erledigt der V3 seine Arbeit ebenfalls gut. Seine Konkurrenz beherrscht diese Aufgabe jedoch genauso. Im Vorteil ist der Viomi-Sauger hier hingegen also nicht. Allen voran Teppiche mit längeren Fasern bereiten ihm kleinere Probleme, bzw. das Reinigungsergebnis ist maximal Durchschnitt.

Unabhängig von der Reiningsqualität gibt es jedoch eine Sache, die mich während des 3-wöchigen Testzeitraumes wirklich gestört hat. Die Art und Weise der Navigation ist nicht auf dem Niveau seiner Konkurrenz. Nicht falsch verstehen: Der Viomi V3 beherrscht das Navigieren aus der Ladestation in Perfektion, aber wehe man legt selbst Hand an! Da es keine “Gehe zu-Funktion” gibt, muss man den Staubsauger immer dazu zwingen, einen Raum reinigen zu lassen, wenn man ihn einfach nur woanders hin bewegen möchte. Hat er sein Ziel erreicht, kann man die Reinigung natürlich pausieren, bzw, stoppen. Letztes führt dann aber leider sehr oft zu einem völligen Verlust der Orientierung. Das, obwohl der Staubsauger es auch ab und an beherrscht, seine Position zu finden, nachdem man ihn einmal händisch umgesetzt hat. In der Folge dreht sich der Viomi V3 einige Mal um seine eigene Achse, um dann in der App sich auf einer völlig anderen Position wiederzufinden. Eine effektive Reinigung ist nicht mehr möglich. Auch das Umsetzen zur vermeintlich in der App gezeigten Position verschafft keine Abhilfe.

Viomi V3 Loading Bug 01Viomi V3 Loading Bug 02

Nach dem Stoppen eines Reinigungsvorganges muss man den V3 also oftmals zunächst zurück zur Ladestation bringen. Erst dann kann wie gewohnt gereinigt werden. Wer jetzt denkt, dass das manuelle Navigierung per Fernbedienung Abhilfe verschafft, der irrt leider. Bei der Nutzung der Remote Control wird der Fahrtweg nicht getrackt und das Mapping bleibt aus. Oftmals wird beim Starten eines Reinigungsvorganges dann eine weitere Karte angelegt. Das ist einfach nur verdammt nervig!

Viomi V3 Komplettreinigung Bug

Des Weiteren hat der Viomi V3 es irgendwie nicht geschafft, meine komplette Wohnung an einem Stück zu reinigen. Bei der selektiven Auswahl einzelner Räume gab es keinerlei Probleme. Wollte ich jedoch alle Zimmer der Wohnung in einem Durchgang säubern lassen, hat der V3 die Küche nur im Edge-Modus gesaugt.

Auch die Hindernisserkennung ist nicht 100% auf dem Niveau der Vergleichs-Modelle. Gerade kleinere Objekte werden nicht im Vorfeld erkannt, bis es zur Kollision kommt. Eventuell liegt das an den Infrarot-Sensoren, die nur mittig an der Front installiert sind. Tote Winkel scheint es also auch hier zu geben.

Es hat den Anschein, dass Viomi, was vor Allem die software-seitige Navigation angeht, noch etwas optimieren muss. Vielleicht gibt es ja auch beim V3 eine “V3 Pro”-Variante?! 🙂

Ersatzteile und Pflege

Viomi V3 SpareParts

Wer seinen Roboter regelmäßig auf Reinigungsfahrt schickt, muss auch irgendwann für Ersatzteile sorgen. Zwar sollte man den Zustand der Bürsten in gewisser Weise schon mit bloßen erkennen können, für den HEPA-Filter ist das jedoch nicht der Fall. In den Einstellungen lässt sich die “Verbrauchsmaterialstatistik” aufrufen. Hier wird einem der aktuelle Zustand der Teile gezeigt. Wer seinen Roboter alle paar Wochen manuell reinigt und die Bürsten von Haare etc. befreit, wird so schnell keine neuen Verbrauchsmaterialien benötigen. Ich habe meinen Roborock S6 seit nunmehr 12 Monaten im Einsatz (Nutzung ca. 1x pro Woche) und alle Verschleißteile werden im Schnitt noch mit 85% angezeigt. Viomi legt dem Produkt neben eine zweiten Rotationsbürste für die Seite auch zusätzlich 2 HEPA-Filter mit dazu.

Schön wäre es gewesen, wenn man die Hauptbürste zu leichtern Reinigung auch zerlegen könnte. Hier muss man sich also mit dem Reinigungs-Toll vergnügen, um Haare von der Bürste zu schneiden. Neue Verbrauchsteile kann man günstig bei AliExpress käuflich erwerben. Hierbei handelt es sich um Teile für den Viomi V2 Pro, die aber auch für das Nachfolgemodell passen sollten. Sobald man die neuen Verbrauchsartikel in den Saugroboter installiert hat, ist es sinnvoll, in der Verbrauchsmaterialstatistik den Zähler wieder zurücksetzen.

Akku

Der Viomi V3 besitzt einen 4.900mAh Li-Ion Akku von Samsung. Das sind immerhin mal eben 1.700 mAh mehr als sein älterer Bruder, der Viomi V2 Pro. Der Hersteller gibt eine Arbeitszeit von bis zu 150 min (abhängig von der Saugstufe) an mit einer maximalen Arbeitsfläche von 250m². Meinen Unterschlupf (91m²) reinigt der V3 komplett in 65 Minuten. Hierbei beträgt die Akkueinbuße bei maximaler Saugleistung 66%. Auf minimaler Stufe liegt der Verbrauch dann nur bei 36%.

Sofern der Akku während des Reinigungsvorganges erschöpft wird, fährt der Saugroboter automatisch wieder zurück in die Ladestation und führt die Reinigung nach vollständiger Ladung fort. Das Andocken an die Ladeeinheit ist im Übrigen nett anzusehen. Der V3 fährt dabei vorwärts auf die Station zu. Sofern er noch nicht exakt gerade ist, gleicht er das durch kleinere Bewegungen aus. Hat er seine Parkposition gefunden, macht der Sauger kurz vor den Lade-Kontakten einen U-Turn und dreht sich um 180% und dockt dann an. Der Ladevorgang wird dem User natürlich per Sprachausgabe, sofern aktiviert, mitgeteilt.

Die Ladestation an sich ist sehr klein gehalten, was zwar gut für die Optik und einem möglichen Mangel an Platz entgegenkommt. Leider ist sie jedoch auch ein wenig zu leicht und verschiebt sich, wie beim Viomi V2 Pro, viel zu leichtgängig. Hier heißt es also entweder Gewichte darauflegen oder auf den Boden mittels doppelseitigen Tape kleben :). Wunderbar dagegen ist das Kabelmanagement. Das Kabel wird nicht nur unterhalb der Station eingesteckt, es lässt sich sogar in ihr verstauen, um Kabelsalat zu vermeiden. Die Ladezeit liegt zwischen 180 – 240 min. Das ist zwar relativ lang, aber andere Geräte sind auch nicht schneller. In der Regel parkt man der Saugroboter eh in der Ladestation bis zur nächsten Reinigung und nutzt ihn ja nicht 20 Mal am Tag.

Testergebnis

Getestet von
Christian Müller

Der Viomi V3 ist zweifellos ein guter Staubsaugerroboter. Allen voran die Möglichkeit, mehrere Karten parallel speichern zu können, um damit auf mehreren Etagen zu reinigen, ist fabelhaft. Zudem erweist sich die Nassreinigung im Y-Muster-Modus als durchaus effektiv und verleiht den Viomi-Staubsauger ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Auch, wenn das auf die Saugleistung von 2.600pa zutreffen müsste, liefert der V3 kein besseres Ergebnis als seine direkten Mitbewerber ab.

Es kann sein, dass ich mich etwas weit aus dem Fenster lehne, aber ich vermute, dass es der Viomi V3 auf dem europäischen, allen voran auf dem deutschen Markt, eher schwer haben wird. In Fernost mag Viomi das sein, was für uns Siemens, Miele, Bosch und Co. ist, aber ich bezweifle, dass Interessenten für einen Saugerroboter weit mehr als 400€ ausgeben werden für eine Marke, die hier (noch) eher unbekannt ist. Da greifen Viele doch wohl zu Robrock- und Xiaomi-Produkten, die sich auch hierzulande schon einen guten Namen gemacht haben.

Des Weiteren lautet der Header des Testberichtes, ob Viomi mit dem V3 auf eben diese zuvor genannten Platzhirsche aufstoßen kann. Die Antwortet lautet in gewisser Weise eher nein. Dafür ist die Navigation noch nicht ganz auf dem Niveau auf dem Roborock und Xiaomi längst ist! Betrachtet man den Preis in Relation, stimmt das Verhältnis nicht ganz.

Trotzdem hat der Viomi V3 eine Chance verdient. Eine Kaufempfehlung können wir allerdings erst aussprechen, wenn sich der Preis in die Region von 300,00€ bewegt. 

Wer auf eine Reinigung von mehreren Etagen verzichten kann, ist mit Mi Vacuum 2 (Mi Vacuum Pro) besser bedient. Für knapp unter 400€ gibt es mittlerweile auch den Roborock S5 Max, der ebenfalls mehrere Etagen beherrscht. 

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