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Der Kamera-Equipment Hersteller Viltrox konnte bereits ein überzeugendes Ergebnis mit seiner akkubetriebene Mini RGBW-LED Leuchte in unserem Test abliefern. Wir haben daher nun auch ein Studio Light-Setup des chinesischen Herstellers getestet, das auf Amazon im Zweier-Pack inklusive Stativ für etwa 150€ den Besitzer wechselt. Für diesen vergleichsweise sehr niedrigen Preis verspricht der Hersteller eine Studiobeleuchtung mit 30 Watt pro Lampe, die in Helligkeit und Temperatur der Situation angepasst werden kann. Im folgenden Test findet Ihr heraus, ob die günstige LED-Fotobeleuchtung wirklich eine Empfehlung Wert ist. Zudem ziehen wir ein paar Vergleiche zu dem LED-Lichterset von Raleno, das aktuell ebenfalls unser Testverfahren durchläuft.
Lieferumfang der VILTROX VL-200T Fotolampen
Geliefert wird das Viltrox VL-200T in einem großen Pappkarton, in dem sich eine Transporttasche mit den Lampen und dem Zubehör befindet. Die Transporttasche hat zwei Fächer, sodass die LED Lampen nicht von dem restlichen Zubehör beschädigt werden können. Insgesamt befindet sich folgender Lieferumfang in der Tasche:
- 2 x VL-200 LED-Lampen
- 2 x Blitzschuh Adapter
- 2 x Netzstecker mit China-Stecker
- 2 x CN- auf EU Steckdosenadapter
- 2 x Stativ
- Fernbedienung
Wer die Auflistung gerade aufmerksam gelesen hat, dürfte bemerkt haben, dass die mitgelieferten Netzteile für chinesische Steckdosen gemacht sind. Damit die Geräte mit europäischen Steckdosen verwendet werden können, liefert der Hersteller zwei EU-Adapter mit. Nutzer, die einen hohen Wert auf Sicherheit legen, dürften sich hieran durchaus stören. Natürlich wäre uns ebenfalls ein Netzteil mit nativem EU-Stecker lieber gewesen. Bei dem Lichterset von Raleno ist ein solches auch gleich mit dabei. Ansonsten funktionierten die Lampen aber auch mit dem Adapter ohne Probleme.
Wer gänzlich auf Kabel verzichten will, kann die Lampen auch mit einem Akku betreiben. Hierzu sind pro Lampe zwei NP-F550/570 Akkus notwendig. Mit einem einzelnen Akku funktioniert die Lampe nicht. Entsprechende Akkus bekommt Ihr am günstigsten auf Aliexpress. Für 4 Stück inklusive Ladegerät werden dort etwa 26€ fällig.
Dass die Lampen per Akku betrieben werden können, ist auf jeden Fall ein Vorteil. Zur Plug-and-Play Erfahrung gibt es bei dem Konkurrenzprodukt von Raleno allerdings schon vorinstallierte Akkus. Diese kann man zwar nicht wechseln, dafür hat man aber auch keine zusätzlichen Ausgaben.
Die Qualität der Stative ist definitiv besser, als ich es angesichts des geringen Preises erwartet hätte. Der Ständer ist ausreichend dick und sorgt für einen stabilen Stand. Die Stative des Raleno-Sets wirken im Vergleich etwas klappriger. Die Lampen werden mit einem Standard 1/4“ Stativgewinde auf den Stativen angebracht. Komplett ausgefahren hat das Stativ eine Höhe von 2,2 Meter und eingeklappt eine Höhe von 0,7m.
Nett ist zudem, dass der Hersteller neben den Stativen noch zwei Blitzschuh-Adapter mitliefert. Somit ist es möglich, die Lichter direkt auf der DSLR zu installieren, wenn es die Situation erfordert.
Ebenfalls erfreulich ist, dass der Hersteller eine Fernbedienung zur Steuerung der Lampen mitliefert. Die Remote Control hat in etwa die Größe einer handelsüblichen Fernbedienung, wiegt leichte 62g und benötigt zur Inbetriebnahme zwei AAA-Batterien, die nicht im Lieferumfang enthalten sind. Nach dem Einsetzen der Batterien funktioniert die Fernbedienung sofort. Zur Steuerung der Lampe ist es notwendig, den Channel der jeweiligen Lampe anzusteuern, welcher auch auf dem Display der Lampe angezeigt wird. Hierzu muss man den SET-Knopf etwa eine Sekunde gedrückt halten und dann mit T+/T- den richtigen Kanal auswählen. Die Lampen lassen sich zudem auch in Gruppen pairen und dann gleichgeschaltet regulieren. Das Display der Fernbedienung wird auf Wunsch von einer grünen Hintergrundbeleuchtung beleuchtet. Die Buttons auf der Fernbedienung erlauben die Einstellung der Temperatur und Helligkeit.
Verarbeitungsqualität
Stativ, Fernbedienung sowie die Transporttasche machen durchaus einen guten Eindruck. Wie sieht es also mit den Lampen aus? Nun, diese sind zweckmäßig verarbeitet und wirken nicht billig – nach Premium-Equipment sehen sie aber auch nicht aus. Das Gehäuse besteht komplett aus Kunststoff und misst 260 x 200 x 22mm. Das Gewicht liegt bei 506g. Es fühlt sich solide verarbeitet an und knarzt auch bei leichtem Druck nicht. Durch den exzessiven Einsatz von Kunststoff wirken die Lampen aber auch nicht besonders hochwertig.
Auf der Rückseite befindet sich ein On-Off Schalter und ein Steuerrad unter dem Display. Mit diesem kann man durch Drehen die Helligkeit zwischen 20 und 100% regulieren. Drückt man das Rädchen herunter, kann man die Temperatur zwischen 3300K und 5600K einstellen. Die jeweilige Einstellung wird auf einem Display angezeigt, das zudem noch über den Akkustand und den Channel informiert. Das LED-Licht reagiert direkt auf die Einstellung.
Die LED-Leuchten auf der Vorderseite werden von einer Plastikscheibe geschützt, die gleichzeitig als Diffusor dient. Im Vergleich mit der Abdeckung des Produktes von Raleno ist diese hier wesentlich durchlässiger, sodass bei eingeschaltetem Licht noch einzelne LED-Lichter erkennbar sind.
Leuchteigenschaften
Die Temperatur der Lampen lässt sich zwischen 3300K und 5600K einstellen. Dies bedeutet, dass man von warmweißem Licht bis zu neutralweißem Licht in 1%-Schritten regulieren kann. Kaltweißes Licht jenseits der 5300K kann jedoch nicht abgegeben werden. Die Helligkeit liegt laut Hersteller bei 2500 Lumen bei einer Temperatur von 4400K. Da die Lumen-Angaben immer mit einer gewissen Vorsicht zu genießen sind, findet Ihr hier eine Tabelle mit unseren Lux-Messwerten, gemessen für eine einzelne Lampe:
Viltrox VL-200T
3300K | 4400K | 5600K | |
0,5 Meter | 1200 | 2400 | 1440 |
1 Meter | 400 | 880 | 590 |
2 Meter | 130 | 260 | 160 |
Und hier zum Vergleich die Werte der Raleno LED-Leuchte:
Raleno
3300K | 4400K | 5600K | |
0,5 Meter | 440 | 910 | 560 |
1 Meter | 160 | 320 | 220 |
2 Meter | 60 | 100 | 75 |
Die Lampe von Viltrox liefert im Vergleich mit dem Konkurrenzprodukt von Raleno fast doppelt so starkes Licht. Ob dies auf stärkere LEDs zurückzuführen ist oder durch den dünneren Diffusor zustande kommt, können wir nicht beurteilen.
Auffällig ist zudem, dass beide Lampen ihre stärkste Leuchtkraft bei 4400K haben. Wir sind keine Fotografie-Spezialisten, aber ich vermute, dass die Helligkeit bei teuren Studio-Leuchten auch bei verschiedenen Farbtemperaturen etwa gleichstark ist.
Praxiseinsatz
Unser Haupteinsatzgebiet für die Viltrox Lampen ist natürlich die Produktfotografie. Hier lässt sich feststellen, dass die Lampen einen durchaus guten Job machen. Die Leuchtstärke ist natürlich nicht ganz so hoch wie bei klassischen 1800W Softboxen, allerdings lassen sich in Kombination mit einem Stativ wirklich brauchbare Aufnahmen produzieren.
Ich habe die LED-Leuchte zudem für eine kleine Portrait-Session genutzt. Hier sei noch einmal betont, dass ich kein Profi in diesem Bereich bin und man mit besseren Fachkenntnissen sicher deutlich bessere Aufnahmen machen kann. Der Qualitätsunterschied zu Fotos ohne künstliche Beleuchtung ist aber auch für mich als Laien immens. Das Profil der Person lässt sich sehr gut ausleuchten und die Farbtemperatur für eine angenehme Darstellung anpassen. Die Fotos wurden mit einer Canon EOS 200D mit Stativ im Automatik-Modus aufgenommen.
Und schließlich dufte meine Freundin die Lampen noch für einen Videodreh verwenden. Auch hier kann man von einem immensen Mehrwert bei Innenaufnahmen sprechen. Die Ausleuchtung ist gleichmäßig und das Bildrauschen im Vergleich zu einer Aufnahme ohne Kunstlicht stark reduziert. Theoretisch sollten die Lampen damit auch für Videos mit Portrait-Ausschnitt mit einem Greenscreen problemlos ausreichen. Ihre Grenzen erreichen die Lampen aber, wenn man eine Person komplett beleuchten möchte oder einen Außeneinsatz im Freien bei Tageslicht plant. Hier sollten dann schon mindestens vier Lampen zum Einsatz kommen, um eine gute Ausleuchtung zu bekommen.
Testergebnis
Das Viltrox VL-200T Studio Lichtset kann in unserem Test ein insgesamt sehr gutes Ergebnis erzielen. Für Einsteiger bietet das Set zum kleinen Preis ein brauchbares Leucht-Equipment, das für YouTube Videos, Portraitfotos oder Produktfotografie eine immense Bereicherung darstellt. Zudem bekommt man das wichtigste Zubehör gleich mitgeliefert. Kritikpunkte in unserem Test sind lediglich die chinesischen Netzteilanschlüsse, die in Deutschland immer mit Adapter verwendet werden müssen.
Im Vergleich mit dem Leuchtset von Raleno kann sich Viltrox durch ein besseres Stativ und eine deutlich höhere Leuchtstärke absetzen. Dafür bekommt man bei Raleno gleich einen integrierten Akku mitgeliefert und hat ein weicheres Licht.
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