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Anleitung: Videospiel-Emulatoren auf dem Smartphone nutzen

Wer braucht schon moderne 3D-Games, die verseucht von Pay-to-Win sind, wenn man mit dem Android-Smartphone tausende alte Videospiele von Konsolen (neu) erleben kann. Im Google Play Store finden sich zahlreiche Emulatoren alter Spielekonsolen und Handhelds, zum Beispiel für den Gameboy / Gameboy Advance, Nintendo DS, SNES, Playstation 1 & 2,…

Damit habt ihr schon mal den perfekten Zeitvertreib für Weihnachten gefunden! In dieser Anleitung erfahrt ihr, wie einfach man einen Emulator auf dem Smartphone installiert, an das gewünschte Spiel kommt und was es noch zu beachten gibt.

Part 1 – Emulatoren für Android

Smartphone Emulator Anleitung BeitragsbildDen Punkt könnt ihr gerne Joschas Liste aus der Anti-iPhone-Kolumne hinzufügen: Apple erlaubt keine Emulatoren im iOS App Store. Unmöglich ist es nicht, aber als Android-Nutzer hat man es deutlich leichter.

Es gibt viele verschiedene Emulatoren im Play Store, die für die unterschiedlichsten Systeme und Spiele verfügbar sind. Auch im Internet finden sich entsprechende Programme, wobei der Play Store die erste Anlaufstation sein sollte. Der Emulator wird das Spiel dann emulieren und es sollte auf dem Android-Gerät spielbar sein. Einige Emulatoren erfordern möglicherweise die Konfiguration von Einstellungen oder die Verwendung von Tastenbelegungen, um das Spiel steuern zu können.

Die Anleitung im Schnelldurchlauf:

  • Emulator als App aus dem Google Play Store herunterladen
  • Entsprechendes Spiel als ROM besorgen: Am besten im „Downloads“ Ordner des Smartphones hinterlegen oder in einen separaten Ordner einsortieren.
  • Emulator starten, ROM laden und schon sollte das Spiel starten
  • Einstellungen: Die meisten Emulatoren bieten unzählige Optionen an, z.B. zur Grafikaufbesserung, Stabilisierung des Betriebs, Sound oder Eingabemöglichkeiten
    • Gerade die Button-Belegung sollte in den meisten Spielen angepasst werden.
    • Speichern: Oft kann man einfach wie gehabt im Spiel speichern, die Emulatoren bieten aber auch eine dedizierte Speicherung an. Empfehlenswert ist es mehrere Speicherstände anzulegen und auch ein automatisches Speichern (z.B. alle 5 Minuten) ist definitiv empfehlenswert.

Diese Emulatoren haben sich bewährt

Auf ein paar der Emulatoren habe ich schon zahlreiche Stunden verdaddelt – eher für Nintendo statt Sony. Dabei kosten die meisten Videospiel-Emulatoren Geld, was aber in Ordnung ist: Die Arbeit, die dahintersteckt, soll auch belohnt werden – Meist sind es nur einzelne Entwickler, die einfach Fans sind und selbst auf der Suche nach einem guten Emulator für die geliebten Games sind. Für die unterschiedlichen Videospiel-Systeme gibt es unterschiedliche Apps – Link jeweils zum Play Store.

Smartphone Emulator Anleitung MyBoyGameboy Advance – My Boy!: Dieser Emulator ist eine weitere gute Wahl für das Game Boy Advance-System. Er bietet schnelle Emulation und viele nützliche Funktionen wie Tastenbelegungen und die Möglichkeit, Spiele im Hoch- oder Querformat zu spielen. Auch hier gibt es eine kostenlose Lite Version und kostenpflichtige Variante für 5€. Dafür wird aber sogar das „Link-Kabel“ emuliert – Die Anfänge des Multiplayer. Auch hier gab es bei mir nie Probleme, wohingegen ein anderer Emulator schon mal die gespeicherten Games ruinierte.

Gameboy / Gameboy Color – My OldBoy!: Gleicher Entwickler, nur dass dieser Emulator speziell für das Game Boy- und Game Boy Color System entwickelt worden ist.

Nintendo DS – Drastic DS: Dieser Emulator ist für das Nintendo DS-System entwickelt worden und bietet schnelle Emulation und zuverlässige Leistung. Die App kostet allerdings 5€ und z.B. der versprochene Multiplayer kam nie. Dafür hat sich der Emulator bei mir nun aber schon bei mehreren Durchgängen Pokémon ohne Absturz bewährt.

GameCube / Nintendo Wii – Dolphin: Die Emulierung von 3D-Games ist schon gehörig aufwändiger und die Steuerung nur über das Touch-Display macht nicht wirklich Spaß bei den meisten Games. Ein echter Spielcontroller schafft Abhilfe. In der Praxis gab es gelegentlich Abstürze, sonst ist es aber bemerkenswert, wozu Smartphones in der Lage sind. Noch ist die App kostenlos, da sie sich in der Entwicklung (Beta) befindet. Gleiches gilt übrigens für „Citra“, das in Foren gelobt wird.

Smartphone Emulator Anleitung PSPPlaystation Portable „PSP“ – PPSSPP: Dieser Emulator ist für das Playstation-Portable-System (PSP) entwickelt worden. Er unterstützt auch Spiele im Vollbildmodus und ermöglicht, die Grafikqualität zu verbessern. Auch hier gibt es eine Lite Variante und die Gold-Version, um den Entwickler zu unterstützen.

Playstation 1 – ePSXe: ist ein Videospiel-Emulator für Android für die Playstation 1. Für die App werden 2,99€ fällig. Mithilfe der Videoeinstellungen konnte ich im Praxistest fix das Abspielen einer ISO beheben, zudem lassen sich Plugins in der App installieren.

Part 2 – Spiel bzw. ROM & der rechtliche Aspekt

Ein direkter Hinweis gleich zu Beginn: Auch wenn die meisten Spiele nicht mehr käuflich zu erwerben sind (auch gebraucht teils schwierig) und die Technik zum Abspielen mit fortschreitendem Alter versagt, ist es meistens illegal: Das Herunterladen, Verbreiten und Spielen alter Videospiele ist Raubkopieren und kann strafrechtlich verfolgt werden. Also bitte googelt nicht nach dem Spiel mit dem Zusatz “ROM” und ladet die Datei herunter.

Legal bzw. eher eine rechtliche Grauzone wird es erst, wenn ihr das Original-Spiel besitzt. Aber auch dann würde ich dies besser nicht auf Twitch streamen.

Zum Beispiel hier: Das originale Super Mario Bros. 3 für den Game Boy Advance kann ich dank des Emulators noch immer auf dem Smartphone spielen, auch wenn mein Game Boy Advance inzwischen nicht mehr zuverlässig funktioniert.

Tipps aus der Praxis

Ja, selbst die unverschämt teuren Retro-Konsolen der Konsolen-Giganten – Nintendo Classic Mini mit 20 Spielen für 100€ UVP – werden damit überflüssig: Das Smartphone lässt sich auch an den TV anschließen, einen Controller koppelt man ebenso schnell via Bluetooth – z.B. den Dualshock der Playstation (Anleitung) oder den Nintendo Switch Pro Controller (Anleitung) – und schon kann man wie früher auf der Couch daddeln. Dazu gibt es Gamepads, die das Smartphone in der Mitte einklemmen, wie den Razer Kishi. Schon der echte Analog-Stick alleine zur Bedienung bereichert das Spielvergnügen ungemein.

Auch auf Streaming-Sticks oder TV-Boxen laufen viele Emulatoren, so spart man sich die Verbindung des Smartphones. Allerdings fehlt ab den „2000er Konsolen“, z.B. PS2 und GameCube, schlichtweg die Leistung. Der Xiaomi Mi TV Stick hat es z.B. nicht mehr gepackt. Aktuelle Flagships hingegen strotzen vor Rechenleistung und können sogar die Nintendo Wii emulieren.

Fazit zu den Android Videospiel-Emulatoren

Aus tiefstem Herzen kann ich sagen: Emulatoren ermöglichen es uns, das Kulturgut unserer Jugend neu zu genießen. Die Einrichtung ist simpel, alte Videospiele sind mehr als nur Nostalgie und die Emulatoren laufen meist problemlos – gerade für die „einfachen“ Systeme. Aber wie schon angesprochen: Bei den Spielen bzw. ROMs / ISOs sollte man Vorsicht walten lassen.

Bei Emulatoren auf dem Smartphone will nicht das Feeling von früher aufkommen? Vielleicht schafft ein separates Gerät hierfür Abhilfe. Wir hatten bereits zwei Modelle von Anbernic im Praxistest: Den Anbernic RG552 im Stile der Nintendo Switch und den Anbernic RG351V, der wie ein alter Game Boy aussieht.

Lasst uns in den Kommentaren gerne wissen, welcher Emulatoren und besonders welches Game ihr so neu aufleben habt lassen.



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Wurstel
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Wurstel (@guest_93092)
1 Jahr her

AetherSX2 für PS2, Citra für 3DS müssten noch Erwähnung finden.

Ich nutze das Poco F3 mit einem Saitake BT gamepad und alles bis Wii läuft butterweich. Allerdings sind selbst 256GB mit den teils sehr großen ROMs zu knapp. Schön wäre ein high-end Smartphone mit dezidiertem SD card slot

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