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In diesem Test nehmen wir den UWANT U200 unter die Lupe. Es handelt sich um einen Saugroboter mit echten Wischpads und einer Station zur Selbstreinigung.
Das Besondere am UWANT U200: Sein integrierter Staubbehälter wird in der Station nicht nur mittels Absaugung entleert, die beiden rotierenden Wischbürsten werden zwischendurch und am Ende der Reinigung immer wieder mit 60°C heißem Wasser gesäubert und am Ende mittels Heißluft getrocknet!
Dadurch entstehen keinerlei unangenehme Gerüche mehr im Umfeld der Station, selbst wenn man den Roboter und seine Station nicht nach jedem Reinigungsvorgang vollständig entleert und säubert. Für mich ein echter Game-Changer und ein deutliches Upgrade zu meinem S5. Aber fangen wir in Ruhe von vorn an…
Einleitung
Als Besitzer eines Roborock S5 (dem Vorgänger des S50) war ich zunächst skeptisch, was die Wischleistung des UWANT Smart Robot Vacuum & Mop Cleaner U200 angeht. Bisherige Roboter ziehen ihr feuchtes Wischpad mehr oder weniger unmotiviert über den Boden und haben von einer Selbstreinigungsfunktion noch nie etwas gehört. Doch nachdem ich meinen Dyad durch einen Dyad Pro ersetzt hatte und damit bereits die Vorzüge einer Heißlufttrocknung kennenlernen durfte, war ich neugierig genug, dem kombinierten Saug- und Wischroboter aus dem Hause UWANT eine Chance zu geben. Ob sich meine Hoffnung erfüllt hat, lest ihr in diesem Testbericht.
Die Kombination aus Lasernavigation, rotierenden Wischmopps und integrierter Reinigungsstation klingt auf dem Papier äußerst vielversprechend. In der Praxis zeigten sich in meinem ausführlichen Test allerdings auch ein paar Schwächen.
Lieferung und Verpackung
Das knapp 23 kg schwere Paket kam optimal verpackt und unbeschädigt bei mir an. Nachdem ich die Verpackung entfernt hatte, zeigte sich eine schicke schwarze Box im Inneren, die ich prompt öffnete und das Gerät auspackte.
Design und Verarbeitung
Das Hauptgerät des U200, also der eigentliche Saug- und Wischroboter, ist in schickem Schwarz und Grau gehalten und seine Oberfläche ist glänzend. Die Verarbeitung ist insgesamt tadellos, wenn aber auch haptisch nicht so hochwertig wie von Roborock und Dreame gewohnt. Das Plastik fühlt sich insgesamt etwas härter, dünner und damit billiger an. Optisch sieht der UWANT U200 wie eine umgefärbte Kopie des Roborocks aus, denn bei der Positionierung der Sensoren, Kontakte, Buttons und des Lidar-Turms hat man sich bei dem Konkurrenten orientiert:
Mein erster Blick ging direkt unter die Haube des U200, wo der relativ kleine 350ml Staubbehälter mit integriertem HEPA-Filter zum Vorschein kam. Doch wie sich später zeigt, ist das in der Praxis vollkommen irrelevant.
In der Ansicht von unten zeigt sich ein nahezu identischer Aufbau wie bei den Geräten von Roborock. Die beiden rotierenden Besen befördern Krümel in die mittig angebrachte Absaugung, an der sich eine vertraut wirkende Silikonbürste befindet. Für mich neu war hier lediglich der transparente Absaugtunnel und die beiden rotierenden Wischpads im hinteren Bereich.
Die riesigen Wassertanks in der Station sind ein absoluter Pluspunkt. Jeweils 4L Frischwassertank und 4L Schmutzwassertank sorgen dafür, dass der UWANT U200 tagelang arbeiten kann, ohne dass der Staubbehälter entleert werden oder die Wasserbehälter geleert und befüllt werden müssten. Das ist für vielbeschäftigte Menschen ein absoluter Game-Changer, allerdings würde ich das aus hygienischen Gründen nicht empfehlen. Denn obwohl der U200 mit heißem Wasser wischt und die Heißlufttrocknung hervorragend die Geruchsentwicklung im Mopp verhindert, fängt das Wasser im Schmutzwassertank unweigerlich nach einigen Tagen an zu riechen.
Lieferumfang des U200
Der Lieferumfang ist großzügig, denn neben einer Reinigungsbürste, einer bürstenlosen Silikon-Rolle und den üblichen Anleitungen befanden sich ganze 4 Wischmopp-Pads, zwei Staubsaugerbeutel und ein Ersatz-HEPA-Filter im Karton. Außerdem packt UWANT noch acht Gummi-Klebestreifen in das Paket, die sich außen am Robot anbringen lassen, um empfindliche Möbel und Wände zu schonen.
Die Installation geht sehr einfach von der Hand, allerdings musste ich mein kombiniertes 5 und 2,4 GHz WLAN in zwei Netze trennen, damit der U200 in das 2,4 GHz Netzwerk meiner FritzBox 7590 gelangte.
Reinigungsleistung des U200
Zunächst zum Positiven: Die mitgelieferte Multifunktionsreinigungsstation ist ein absolutes Highlight. Sie wäscht die Wischmopps vor jeder Reinigung mit 60°C heißem Wasser aus, saugt den Staubbehälter nach getaner Arbeit leer und trocknet die Wischpads mit Heißluft. Das sorgt tatsächlich für hygienische Sauberkeit und keinerlei Geruchsentwicklung.
Ich habe Vinylböden und Fließen einfach mit einem Spritzer schaumlosen Allzweckreiniger im Frischwassertank reinigen lassen und die Kombination aus Saugen und Wischen funktioniert wirklich gut. Auch die schnelle Raumkartierung per Laser funktioniert zuverlässig. Allerdings bietet der U200 keine intelligente Teppicherkennung, bei der das Wischen pausiert wird.
Die Saugkraft des U200 ist angesichts des Preises beeindruckend (5.000 pa), egal ob auf Hartböden oder Teppichen. Die Akkulaufzeit ist aus meiner Sicht absolut tadellos (5.200 mAh). Um eine Fläche von 50 m² zu saugen und zu wischen, benötigte der U200 in meinem Test 50 Minuten und verbrauchte dabei gerade einmal 22% Akku. Während dieser Reinigung fuhr er 8 mal in seine Station, um den Staubbehälter zu leeren und den Wischmopp zu säubern.
Die Kartenverwaltung ist ebenfalls gut und intuitiv gelöst:
Per Karte speichern/Karte wieder abrufen, ist es sogar möglich, den UWANT U200 auf mehreren Stockwerken einzusetzen, dabei muss man die ziemlich schwere Basisstation jedoch mit in das Stockwerk tragen. Ohne Station verweigert der Robo-Wischer seinen Dienst.
Leider sind einige Fehlermeldungen bisher nicht übersetzt, etwa der Hinweis, dass der U200 mal wieder seine Wischpads an unserem Teppich abgestreift hatte:
Das war in der Praxis wirklich nervig. Zwar erkennt der U200 Teppiche und erhöht dann die Saugleistung, aber er kann seine Wischpads dabei nicht anheben und macht den Teppich also nass und verliert häufig an dessen Rand seine rotierenden Teller. Eine Sperrzone kann Abhilfe schaffen, dann fährt der U200 aber gar nicht mehr auf den Teppich! Andere Modelle meistern solche Aufgaben durch ein Anheben der Wischpads.
Die Navigation des Roboters ist hingegen nahezu makellos. Dank der 28 Sensoren umgeht er Hindernisse geschickt und macht sich nicht an meinen Möbeln zu schaffen. Besonders gut gefällt es mir, dass ich über die App genau einstellen kann, wie der Roboter meine Wohnung reinigen soll. Von der Saugkraft bis zur Wischfrequenz – alles nach meinen Wünschen. Virtuelle Wände und No-Wipe-Zonen lassen sich ebenso komfortabel hinzufügen wie die Ablage ganzer Karten, um den U200 auf unterschiedlichen Etagen oder Wohnungen zu benutzen. Und wer einmal keine Hand zum Steuern freihat, kann einfach Google Assistant oder Alexa bitten, den U200 zu starten. Die UWANT App ist mittlerweile auch in Deutsch erhältlich, die Sprachausgabe des Robots selbst ist jedoch nur in englischer Sprache verfügbar.
Die Reinigungsleistung des selbstreinigenden Wischmopps, der mit 60 Grad heißem Wasser arbeitet, ist überraschend hoch. Der Druck (12N), den er ausübt und die Rotation der Wischflächen macht wirklich einen Unterschied im Vergleich zu einem S5.
Leider reichen die beiden rotierenden Mopps nicht bis zum Rand des Geräts und so bleibt ein Bereich von etwa 3 cm an jeder Wand und um jedes Hindernis/Objekt herum ungewischt! Dieser Umstand sorgt dafür, dass ich meinen Dyad Pro bisher nicht verkauft habe und sogar gelegentlich zu einem klassischen Mopp greife. Ich wünsche mir hier eine Verbesserung der Position der Bürsten, die eine randlose Reinigung ermöglicht.
Ebenso schafft es der UWANT U200 nicht hartnäckigen, angetrockneten Schmutz zu entfernen, wie man im folgenden Foto unschwer erkennen kann:
Was mir ebenfalls fehlt, ist ein integrierter Wassertank für die Wischfunktion, eine Mopp-Lift-Funktion (bei Teppicherkennung) und eine intelligente Hinderniserkennung. Hier kann der U200 nicht mit den Top-Modellen von Roborock und Co. mithalten.
Insgesamt bietet der U200 für den günstigen Preis zwar viel Technik, aber auch einige Qualitätsmängel. Für Einsteiger und alle, die Wert auf die Moppreinigungsstation legen, kann der UWANT U200 interessant sein. Die Top-Modelle von Roborock und Dreame sind meiner Einschätzung nach aber klar überlegen. Trotz umfangreicher Funktionen für wenig Geld bleibt der U200 damit für mich eine solide, aber nicht die erste Wahl.
Testergebnis
Als begeisterter Smart Home Nutzer habe ich mich sehr auf den Test des UWANT U200 gefreut. Der Saugroboter verspricht mit seiner Multifunktionsreinigungsstation mit 60°C heißem Wasser und Heißluftrocknung der rotierenden Wischmopps viel Komfort für einen vergleichsweise günstigen Preis. Nachdem ich den U200 nun ausgiebig getestet habe, bin ich zwiegespalten.
Einwandfrei ist die schnelle und präzise Raumkartierung dank der Lasernavigation. Die App bietet viele Anpassungsmöglichkeiten für die Reinigung und die Anbindung an Sprachassistenten klappt reibungslos. Auch das Design in Schwarz und Silber gefällt mir gut, allerdings ist die Verarbeitungsqualität für meinen Geschmack einen Tick zu billig.
Im Hinblick auf die Saugleistung liefert der U200 solide Ergebnisse auf Hartböden und Teppichen, an die Spitzenwerte der Flaggschiffmodelle kommt er aber nicht heran. Ähnlich durchwachsen ist meine Einschätzung der Wischleistung. Mit den rotierenden Mopps werden Hartböden zwar gut gereinigt, aber leicht angetrocknete Flecken bekommt der U200 nicht restlos entfernt. Positiv ist, dass dank der Multifunktionsstation die Wischpads regelmäßig mit warmem Wasser gewaschen und anschließend getrocknet werden. Allerdings fehlt eine automatische Anhebungsfunktion, um Teppiche beim Wischen zu verschonen.
Insgesamt schneidet der U200 solide ab, überzeugt mich aufgrund der genannten Kritikpunkte aber nicht vollends. Für Einsteiger und alle, die Wert auf die Moppreinigungsstation mit Heißwasser legen, kann der Uwant U200 aber eine interessante, weil günstige Alternative sein. Als Alternativen können der Dreame W10 (zum Test) und der Narwal Freo (zum Test) genannt werden.
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