Mit Usmile begrüßen wir einen weiteren Hersteller von smarten Zahnbürsten aus China auf unserer Website. Mit der Usmile Y10 nehmen wir das Standardmodell für ca. 60€ unter die Lupe. Dafür bekommt man gleich 4 Putzmodi, ein “smartes” Display, einen Drucksensor und ordentliche 38.000 Schwingungen pro Minute. Ein häufiger Kritikpunkt bei Oclean war teilweise die komplizierte Steuerung über das Display, beim Usmile Y10 ist das Display aber nur eine hilfreiche Anzeige und hat keinen Einfluss auf die Steuerung. Durch die 4 Modi schaltet man einfach mit dem Powerbutton. Wie sich die Usmile Y10 in den letzten Wochen an meinen Zähnen geschlagen hat und wo die Unterschiede zu Soocas, Philips, Oclean und Co. liegen, erfahrt ihr jetzt in diesem Testbericht.
Lieferumfang des Usmile Y10 Schallzahnbürste
Gerade beim Lieferumfang unterscheiden sich die elektrischen Zahnbürsten deutlich. Aktuell verwende ich etwa die Oclean Voyage (Zum Test) auf Reisen, die mit dem mitgelieferten Reise-Etui für diesen Einsatz prädestiniert ist. Der Lieferumfang der Y10 hingegen ist mit zwei Zahnbürstenköpfen und einem kurzen USB-A auf USB-C-Kabel überschaubar.
Die beiden Bürstenköpfe sind in Hartplastik verpackt, was nicht gerade zum umweltfreundlichen Anspruch des Unternehmens passt. Das sieht zwar irgendwie hochwertig aus, ist aber für Bürstenköpfe meiner Meinung nach völlig übertrieben. In Anbetracht der “edlen” Verpackung sind die Bürstenköpfe derzeit auch absurd teuer. Wobei das auch auf alle anderen Hersteller zutrifft, wenn man original Bürstenköpfe kauft.
Bei Amazon gab es schon Angebote für 2 Bürsten für 20€. Im offiziellen Shop kosten 4 neue Bürstenköpfe derzeit 20€. Richtig günstig bekommt man z.B. bei Aliexpress Bürstenköpfe für Philips, Oclean oder Soocas und auch Usmile ist da vertreten. Es gibt außerdem auch noch eine Pro-Version des Usmile Y10, die sich bis auf eine “24/7 Plaque Tracking” Funktion und einem etwas größerem Display aber kaum von unserem Testgerät unterscheidet.
Design und Verarbeitung
Mit Abmessungen von 26,3 x 27,5 x 160,7 Millimetern ist die Usmile Y10 eine relativ große Zahnbürste. Dennoch liegt sie gut in der Hand und auch das Gewicht von 128 Gramm stört nicht. Mit Bürstenkopf kommen noch einmal 5 Gramm hinzu. Der große Powerbutton hat einen super Druckpunkt und befindet sich direkt unter dem Display. Das Display zeigt nach dem Einschalten den jeweiligen Modus an, dann natürlich die Reinigungszeit und zum Schluss das Blind-Spot-Feedback (dazu gleich mehr). Über das Display muss nichts gesteuert oder eingestellt werden, was ich als sehr positiv empfinde. Ansonsten ist das Display gut ablesbar und nur in englischer Sprache bedienbar.
Ich habe die Zahnbürste im Test auch unter der Dusche benutzt, was in Anbetracht der IPX8 Zertifizierung kein Problem sein sollte. Ein für elektrische Zahnbürsten sehr einfaches Highlight befindet sich auf der Unterseite. Der USB-C-Anschluss sorgt für ein einfaches Aufladen und man hat einfach immer ein entsprechendes Ladekabel zur Hand. Auf der Rückseite der Zahnbürste befinden sich noch zwei rote LEDs und der USB-C-Anschluss an der Unterseite ist mit einer Klappe verschlossen und somit vor Wasser geschützt.
Funktion und Betrieb
Für Laien bei der Zahnreinigung bieten sogenannte Schallzahnbürsten einige Vorteile gegenüber den herkömmlichen Modellen. Lasst euch am besten von eurem Zahnarzt bezüglich der Reinigungsleistung von Schallzahnbürsten beraten. Die Usmile Y10 vibriert 38.000-mal pro Minute und ist damit auf Niveau einer Soocas X3, die ich 2018 im Test hatte. Heutzutage gibt es auch Motoren, die gut doppelt so viel vibrieren. Wirkliche Unterschiede in der Intensität merke ich aber nicht und die Usmile Y10 zählt gefühlt zu den stärkeren Modellen, was die Vibration angelangt.
Bei den Modi hat Smart, Clean, White und Soft zur Auswahl, wobei ich mich stets für den Modus “Clean” entschieden habe. “Soft” war mir etwa deutlich zu schwach, was die Vibration angeht. Im Modus “smart” werden unterschiedliche Vibrationsstufen und -muster genutzt. Und der Modus “white” ist von der Vibration her am stärksten. Nach jedem Putzvorgang bekommt man auf dem Display das Gebiss angezeigt und dort werden sogenannte “Blind-Spots” abgebildet, also Bereiche, die man während des Putzvorgangs wohl nicht erreicht hat. Die Usmile Y10 läuft zwei Minuten am Stück in allen Programmen durch und pausiert alle 30 Sekunden kurz. Die Pause ist euer Signal, um den Bereich im Mund zu wechseln. Das kennt man so auch von vielen anderen Anbietern und je nach Zahnbürstenmodell kann man das auch alle individualisieren. Hier ist der Standard gewählt und kann nicht angepasst werden. Ich habe mal absichtlich einen Bereich im Mund weggelassen und das wurde mir tatsächlich auch so angezeigt nach dem Putzen. Bei einem weiteren Mal war allerdings auch der falsche Bereich gekennzeichnet. Grundsätzlich hatte ich keine Probleme immer ohne Blind-Spots zu putzen und die Funktion ist eher spaßig als sinnvoll. Wer empfindliche Zähne hat, wird sich über den Drucksensor freuen, der die Vibration sofort reduziert, sobald man zu fest auf die Zähne drückt. Das klappte im Test exzellent und wird mit roten LEDs auf der Rückseite der Zahnbürste im Spiegel sofort sichtbar. Mit der Reinigungsleistung auf der mittleren Stufe “Clean” war ich im Vergleich mit meiner Oclean X Pro Elite (Zum Test) sehr zufrieden.
Akkulaufzeit und Ladezeit der Usmile Y10
Zweimal täglich zwei Minuten reinigen. Wenn das eurem Standard entspricht, soll die Usmile Y10 laut Hersteller mit einer Akkuladung stolze 180 Tage auskommen. Grundsätzlich müssen fast alle Zahnbürsten, die wir bisher getestet haben, nur selten ans Ladekabel. Auch für längere Urlaube ist man so problemlos gewappnet und mit einem USB-C-Anschluss kann man die Usmile Y10 ohnehin überall problemlos aufladen. Ich habe es jedenfalls geschafft, in den letzten vier Wochen nur einen von vier Balken bei der Akkulaufzeit zu verlieren. Hier wäre eine Prozentangabe sicher praktischer gewesen. Rein rechnerisch käme ich also bei meinen 2 Reinigungen pro Tag auf eine Laufzeit von 4 Monaten, was definitiv ein perfektes Ergebnis ist. Kabelloses Laden wird nicht unterstützt.
Testergebnis
Die Schallzahnbürste Usmile Y10 bietet mit einem Preis von ca. 60 € ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie verfügt über 4 Putzmodi, ein intelligentes Display, einen Drucksensor und 38.000 Schwingungen pro Minute. Im Vergleich zu anderen Marken wie Oclean zeichnet sich die Usmile Y10 durch eine einfache Bedienung über den Powerbutton und ein übersichtliches, rein informatives Display aus. Kritikpunkte sind der spärliche Lieferumfang und die umweltschädliche Verpackung der Bürstenköpfe, die zudem teuer sind. Die Zahnbürste ist groß, aber dennoch handlich, wasserdicht nach IPX8-Zertifizierung und hat eine lange Akkulaufzeit von bis zu 180 Tagen. Die verschiedenen Putzmodi sind effektiv und die Zahnbürste bietet nützliche Funktionen wie Blind-Spot-Feedback und Drucksensor. Trotz der zuvor genannten Nachteile ist die Usmile Y10 eine gute Wahl für die tägliche Zahnreinigung.
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