CPU | MediaTek Helio G99 - 2 x 2,2GHz + 6 x 2,0 GHz |
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RAM | 8 GB RAM |
Speicher | 256 GB |
GPU | Mali-G57 MC2 |
Display | 2400 x 1080, 6,8 Zoll 60Hz (IPS) |
Betriebssystem | - Android 12 |
Akkukapazität | 5000 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 108 MP + 20MP (dual) + 2MP (triple) |
Frontkamera | 32 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Ja |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 29, 66, 38, 39, 40, 41 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 298 g |
Maße | 168 x 77 x 10,4 mm |
Antutu | 377284 |
Benachrichtigungs-LED | Ja |
Hersteller | |
Getestet am | 05.06.2023 |
Inhaltsverzeichnis
In diesem Testbericht nehmen wir das Unihertz Luna unter die Lupe. Bevor wir uns dem Smartphone widmen, erfahrt Ihr erst mal ein paar Informationen zu dem Hersteller. Unihertz ist nämlich nur wenigen Nutzern bekannt. Auch wenn Unihertz kein großer Name unter den Smartphone-Herstellern ist, hat die Firma in den vergangenen Jahren eine gewisse Bekanntheit in der Outdoor-Smartphone-Nische erlangt: Dabei fällt die Marke besonders durch ausgefallene Modelle auf. Preislich bewegen sich die Smartphones meist im niedrigen Budget. Begonnen hatte Unihertz 2017 mit dem handlichen Jelly, das durch Kickstarter finanziert wurde. Vor einem Monat testeten wir das TickTock S (zum Test) von Unihertz, bei dem ein rundes, uhrenfömiges Display auf der Rückseite eingefasst ist.
Das neueste Produkt von Unihertz ist das Luna. Erneut trifft das Wort „ausgefallen“ auf das Gerät gut zu, denn das Smartphone ist aus mehreren Gründen ein echter Hingucker geworden. Das Handy fällt besonders durch die durchsichtige Rückseite und die darunter verbauten, geschwungenen LED Streifen auf. Spätestens hier wird den regelmäßigen Lesern unserer Seite wahrscheinlich ein Konkurrenzprodukt einfallen, von dem Unihertz sich beim Luna inspirieren ließ: Das Nothing Phone 1 (zum Test).
Allerdings setzt Unihertz dabei die preisliche Messlatte anders an als der Konkurrenzhersteller Nothing, denn das Luna Smartphone kostet im Einführungspreis knapp unter 300 Euro. Dafür verbaut der Hersteller beim Luna neben der besonderen Rückseite den Mediatek Helio G99, 8 GB Arbeitsspeicher, 256 UFS 2.2 Speicher und drei Kameras. Wie sich das Smartphone im Test schlägt und wie man die LED Streifen nutzen kann, das erfahrt ihr im Folgenden.
Lieferumfang des Unihertz Luna
Das Smartphone wurde in einer edlen Verpackung geliefert. Die reflektierenden Streifen der Packung erinnern an das Design der LED-Streifen auf der Rückseite des Unihertz Luna.
Öffnet man die Verpackung, dann befinden sich neben dem Smartphone eine transparente Schutzhülle, eine SIM-Nadel in der Schnellanleitung, ein Displayreinigungsset und ein 18 Watt Netzteil mit dazugehörigem USB-A zu USB-C Kabel.
Verarbeitung und Design
Das Unihertz Luna wird in den Farbvarianten Schwarz und Weiß angeboten. Beide Versionen haben einen transparenten Rahmen, wodurch das Design von der Farbe darunter geprägt wird. Besonders sticht aber beim Einschalten des Handys das Highlight des Smartphones ins Auge – die durch LED-Streifen illuminierte Rückseite. Diese schafft es sogar, bei der weißen Version durch die Rückseite hindurch in verschiedenen Situationen zu leuchten, wenn das Handy auf einer Unterlage liegt.
Hält man das Unihertz Luna das erste Mal in der Hand, merkt man sofort, dass das Smartphone kein Leichtgewicht ist. Im Gegenteil: Es ist mit 298 Gramm sehr schwer und 168 x 76,8 x 10,4 Millimeter groß. Mit der mitgelieferten Hülle wiegt das Luna sogar über 300g. Zum Vergleich: Mittelklassegeräte wie das Redmi Note 12 (zum Test) sind nur 8,2 mm dick und wiegen mit 188g trotz gleicher Akkugröße wesentlich weniger. Auch das vergleichbare Konkurrenzprodukt Nothing Phone (1) mit ähnlicher LED-Rückseite ist 2mm dünner und vor allem über 100g leichter. Zu beachten ist darüber hinaus, dass das Kameramodul beim Unihertz Luna um 1,8 Millimeter heraussteht. Damit kommt das Smartphone auf 12,8 Millimeter Dicke und mit mitgelieferter Hülle sogar auf 171 x 80 x 12,8 Millimeter. Diese Abmessung merkt man schon sehr deutlich in der Hosentasche.
Die Verarbeitung des Smartphones wirkt ordentlich. Auf dem Rahmen des Luna befinden sich fünf schwarze Antennenstreifen. Der Rahmen fällt durch die breite, reflektierende Oberfläche auf. Der Außenrahmen erscheint in glänzender Edelstahloptik, wodurch Fingerabdrücke wenig zu sehen sind. Es handelt sich aber nur um Kunststoff.
Auf der Oberseite des Smartphones ist erfreulicherweise ein 3,5mm Kopfhörer-Anschluss und ein Infrarotsender verbaut. Auf der rechten Seite befindet sich an guter Stelle gelegen der Powerbutton mit integriertem Fingerabdrucksensor. Ebenso gibt es dort eine Lautstärkewippe. Die Unterseite prägt der USB-C 2.0 Anschluss sowie der Monolautsprecher und der SIM-Slot. Auf der linken Seite sind mittig noch zwei frei belegbare Tasten zu finden. Das 6,81 Zoll große Display bestimmt die Vorderseite mit der rechts oben integrierten Notch für die Frontkamera.
Kommen wir jetzt zum Highlight des Geräts – der illuminierten Rückseite. Mehrere Dinge fallen besonders ins Auge. Das Kameradesign, die transparente Rückseite und die LED-Streifen akzentuieren die Optik besonders. Das Kameradesign wirkt sehr stark angelehnt an die Topmodelle von Apple.
Wenn man das Kameradesign des Unihertz Luna mit Apples iPhone Modellen 11 bis 13 Pro und Pro Max vergleicht, dann sieht das nahezu identisch aus. So sitzen die drei runden Kameras als Dreieck angeordnet auf dem linken oberen Drittel. Alle runden Kameramodule sind eingerahmt in der Kamerarahmenfarbe, silbern glänzend. Über dem rechten Kamerasensor ist der LED-Blitz.
Wenn man dann das hintere LED-Licht erstmals durch musikbegleitendes Leuchten aktiviert, wirkt das Unihertz Luna nicht wie ein ruhiges, entspanntes Mondleuchten (wie der Name vermuten ließe), sondern eher wie ein Party-iPhone auf Ecstasy. Alle LED-Streifen leuchten dann unterschiedlich und abwechselnd in verschiedenen Farben. Laut des Herstellers ist das LED-Design angeblich inspiriert von antiker, orientalischer Philosophie des runden Himmels – dadurch ergibt der Name „Luna“ dann auch etwas mehr Sinn.
Display des Unihertz Luna
Das Display ist mit 6,81 Zoll sehr groß. Das verbaute Panel ist ein IPS-Panel mit einer Auflösung von 2400 x 1080 Pixel und 60 Hz Bildschirmwiederholrate. Das entspricht einer Pixeldichte von 386 Pixel pro Zoll. Für den Preisbereich ist ein normales IPS-Panel mit 60Hz leider unterhalb des Standards. Wir würden hier entweder OLED oder zumindest IPS mit 120Hz erwarten.
Schaut man das IPS-Display bei helleren Farben an, stellt man Lightbleeding an den Rändern der Punch-Hole Notch fest. Die Ränder am Smartphone entsprechen rechts, oben und links 3mm und unten 6,8mm. Wirklich klein sind die Ränder also nicht.
Erfreulich beim Display ist die aufgetragene Displayschutzfolie ab Werk. Das Display wird zusätzlich durch Panda MN228 Glas geschützt. Dies ist das Pendant zu Corning Gorilla Glas, das im selben Verfahren produziert wird.
Die maximale Helligkeit des Displays liegt bei 500 Lux, was die Ablesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung schwer werden lässt. Eine gute Blickwinkelstabilität ist gegeben und die Farbwiedergabe des Smartphones wirkt natürlich. Eine Anpassung der Farben ist zwar in den Einstellungen nicht möglich, aber durch die App MiraVision nachträglich noch regulierbar. Ein Dark-Mode und auch ein Blaulichtfilter sind in den Einstellungen integriert.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxHDR-Inhalte werden bei dem Unihertz Luna nicht unterstützt und auch Widevine L3 ist schade. Dadurch lassen sich Videos von pay-to-watch Anbietern wie Amazon Prime und Netflix nur in SD-Qualität wiedergeben.
Das 6,81 Zoll große Display des Unihertz Luna schafft es leider nicht, uns zu überzeugen. Vergleicht man Smartphones bis 300 Euro mit dem Luna, dann haben nahezu alle Geräte ein besseres Display als dieses Smartphone.
Leistung und System
Im Unihertz Luna arbeitet ein MediaTek Helio G99. Dieser Prozessor aus dem Jahre 2022 integriert zwei ARM Cortex-A76 Kerne mit bis zu 2,2 GHz für anspruchsvolle Aufgaben und sechs stromsparendere kleine ARM Cortex-A55 Kerne mit bis zu 2 GHz Takt. Als GPU dient dem Chipsatz der ARM Mali-G57 MC2.
Neben dem Helio G99 sind im Unihertz Luna 8GB RAM Arbeitsspeicher verbaut. Vor allem diese sollen laut Unihertz eine verbesserte Benutzererfahrung durch geschmeidigeres Multitasking und verzögerungsfreie Wechsel zwischen den Apps ermöglichen. Leider können wir diese beschriebene flüssige Benutzererfahrung nicht ganz nachvollziehen. Wechselt man zwischen geöffneten Apps, merkt man schon einen spürbaren Unterschied zu Smartphones in dem Preisbereich. Der interne UFS 2.2 Speicher ist mit 256 GB großzügig bemessen und erreicht Lese-/Schreibgeschwindigkeiten von 915 MB/s bzw. 801 MB/s. Diese Werte sind durchschnittlich schnell. Eine Speichererweiterung ist leider nicht vorgesehen.
Der Mediatek Helio G99 liefert im Unihertz Luna bei grafisch anspruchsvolleren Spielen wie Genshin Impact und Call of Duty Mobile eine mittlere Performance ab. In Genshin Impact konnten wir das Spiel mit geringen Einstellungen leicht ruckelnd spielen, Call of Duty Mobile bewältigt der Chipsatz mit mittleren Grafikeinstellungen flüssig.
Antutu (v9)Der Prozessor schafft eine ausreichende Systemperformance bei einfachen Aufgaben. Öffnet man eine App oder eine Webseite in Google Chrome, wird eine Diskrepanz zu anderen, schnelleren Smartphones deutlich. Trotz des 6nm Verfahrens bei der Chipherstellung läuft der Helio G99 Chip im Unihertz Luna nicht wirklich rund.
Software des Unihertz Luna
Das Unihertz Luna bietet Stock Android 12 und dem Sicherheitspatch von Dezember 2022. Unser Testgerät hatte die Versionsnummer Luna_EEA_20221219. Erfreulich ist, dass der Hersteller keine Bloat- oder Malware aufgespielt hat. Dafür finden sich praktische, vorinstallierte Apps aus dem Werkzeugkasten im System. Hier merkt man erneut, dass Unihertz eher Outdoorhandys baut.
Im Werkzeugkasten findet sich folgende Funktionen:
- Lärmtest (der über das Mikrofon den ungefähren Lautstärkepegel der Umgebung misst und analysiert)
- Kompass
- Taschenlampe
- Wasserwaage (wenn das Handy auf der Rückseite liegt)
- einen Modus um schief hängende Bilder geradezurücken (der nicht sonderlich nützlich ist, weil das Gerät durch die Tasten an den Seiten leider nicht eben, sondern im Ausgangszustand schon leicht schräg ist)
- Schrittzähler
- Lupe
- Funktion zum Messen von Größen und Winkeln
- Alarm
- Funktion zum Messen von der Herzfrequenz (misst über die Kamera die Herzschläge pro Minute)
- Lot (aber mal ehrlich… wer würde ein 300g schweres Smartphone an ein Lot hängen?)
Die Tools sind insgesamt eher eine nette Spielerei als eine wirkliche Bereicherung. Die Benutzererfahrung vom Unihertz Luna ist dennoch größtenteils gelungen. Nahezu alle Einstellungen finden sich intuitiv in dem sauberen System. Allerdings gibt es einige Übersetzungsfehler oder Funktionen, die nicht übersetzt wurden. So sind die Einstellungen für die rückseitige LED-Beleuchtung fast komplett in Englisch, obwohl Deutsch als Systemsprache eingestellt ist. Ebenso gibt es kuriose Übersetzungen, wie „Kalter Raum“ für Benachrichtigungen, die ignoriert werden sollen. Manchmal findet sich auch in der einen oder anderen Einstellung sogar ein chinesisches Schriftzeichen als Auswahl wieder. Die meisten und wichtigen Einstellungen sind aber richtig übersetzt.
Besonders am Unihertz Luna sind auch die beiden frei belegbaren Funktionstasten auf der linken Seite. Durch sie kann man Musikapps pausieren und wiedergeben, beliebige Apps öffnen lassen, die Taschenlampe oder die Kamera anschalten und vieles anderes. Praktisch fand ich die Funktion, die Taschenlampe bei Doppelklick zu aktivieren und durch langes Drücken einen Screenshot zu erstellen. Die obere Funktionstaste öffnet bei mir die Kamera. Es ist sehr nützlich, das Smartphone so intuitiver zu steuern. Da fragt man sich, warum nicht mehr Hersteller ein oder zwei zusätzliche Tasten verbauen.
Widmen wir uns wieder mal dem Highlight des Lunas: der rückseitigen LED-Beleuchtung. Ihre Helligkeit ist stufenlos regelbar und kann für Anrufe, Benachrichtigungen, Musikvisualisierung, als Umgebungslicht und Ladeanzeige verwendet werden. Ähnliche Funktionen bietet auch das Nothing Phone (1) durch den LED-Glyphs. Allerdings kann dieses Konkurrenzprodukt, im Gegensatz zum Luna, die 900 LEDs noch einzeln steuern, sodass der Ladefortschritt angezeigt und der Glyph auch als Ausleuchtung der Kamera genutzt werden kann. Dafür kann das Unihertz die Streifen unabhängig voneinander steuern und auch die Farbe der LED-Beleuchtung stufenlos wechseln. Im Standardmodus ist eine zufällige Farbwahl eingestellt. Probiert man dann die Musikvisualisierung bei Abspielen von Titeln aus, leuchtet das Luna wie wild bei jedem Takt – unabhängig davon, ob ein hoher oder tiefer Ton gespielt wird. Dadurch visualisiert das Smartphone selbst ruhige Lieder als wirres Leuchtfeuerwerk. Auch Sprache wird in diesem Modus visualisiert: Es wirkt kurios, wenn man über Lautsprecher mit einer Person telefoniert und das Smartphone bei jedem gesprochenen Wort des Gesprächspartners blinkt. Die Beleuchtung reagiert leider nur auf vom Luna selbst abgespielte Geräusche – eine bessere Wahl wäre vielleicht gewesen, über das Mikrofon Umgebungsgeräusche zu visualisieren.
Alternativ zum Standardmodus lässt sich auch eine bestimmte Farbe für die LED-Beleuchtung auf der Rückseite des Luna wählen, was die Beleuchtung etwas entspannter wirken lässt. Die Farbe kann durch RGB-Einstellung stufenlos verändert werden. Merkwürdig dabei ist jedoch, dass die LEDs dunkelblau leuchten, wenn alle RGB-Einstellungen auf 0 gesetzt sind – auch wenn das eigentlich „schwarz“ bedeuten würde.
Der Ambient-Modus der LED-Streifen verändert sich laut Herstellerbeschreibung aufgrund von Veränderungen des dargestellten Bildes auf dem Display des Smartphones. Diese Funktion erinnert theoretisch an Philips verbautes „Ambilight“ bei Fernsehgeräten. Allerdings funktioniert der Ambient-Modus des Unihertz Luna nicht. Die Streifen blinken auch bei stehendem Bild wild durcheinander.
Unihertz hat die Funktionen der farbigen LED-Streifen nur begrenzt passend genutzt. Die Visualisierung von Benachrichtigungen und die Anrufanzeige durch die Lichter fanden wir praxistauglich. Jedoch kann man so viel mehr daraus machen, wenn Unihertz die Software nachträglich noch verbessern würde. Beispielsweise wäre ein passender Umgebungslichtmodus des aktuell angezeigten Bildes für Videos und Spiele und eine detailliertere Analyse des abgespielten Tons eine tolle Ergänzung.
Kamera des Unihertz Luna
Das Unihertz Luna hat ein Triplekamera-Setup auf der Rückseite und eine 32-Megapixel-Frontkamera. Zusätzlich gibt es noch Infrarotsensoren im rückseitigen Kameramodul.
- Hauptkamera: 108 Megapixel (Samsung S5KHM2), f/1.75, 1/1.52 Zoll, Autofokus
- Infrarotkamera: 20 Megapixel (Sony IMX350), f/2.2, 1/2.8 Zoll
- Makrokamera: 2 Megapixel (OmniVision OV2680), f/2.4, 1/5 Zoll
- Frontkamera: 32 Megapixel (Samsung S5KGD1), f/2.0 1/2.8 Zoll
Unihertz wirbt relativ umfangreich mit der Triple-Lens Kamera, die den „MEGA Moment“ bescheren soll. Sie besteht aus einer 108-Megapixel-Hauptkamera, einem zweiten Kamerasensor mit 20 Megapixel für Nachtsicht und einer Makrokamera.
In den vergangenen Jahren testeten wir häufig Smartphones mit dem Samsung HM2. Dieser Kamerasensor ist aus dem Jahre 2021 und steckt unter anderem im Realme 8 Pro und dem Redmi Note 10 Pro.
Tageslichtaufnahmen
Der 108-Megapixel-Sensor aus dem Hause Samsung macht durch 9:1 Pixel-Binning 12 Megapixel große Fotos. Die Auslösegeschwindigkeit ist schnell, jedoch hat die Kamera ein wenig Probleme mit bewegten Motiven. Die Farben der Bilder wirken mit und ohne HDR natürlich, wenn auch für meinen Geschmack etwas zu wenig gesättigt. In der Mitte des Bildes ist das Foto auf den ersten Blick recht scharf, zoomt man dann aber in das Bild herein, verschwimmen die Details, auch bei 108 Megapixel. Nach außen hin nimmt die Schärfe des Bildes deutlich ab. Versucht man ein nahes Objekt zu fokussieren, arbeitet der Sensor sehr langsam, bis dieses scharf gestellt ist.
Vergleicht man die Bilder der Hauptkamera mit dem von uns getesteten Redmi Note 10 Pro aus dem Jahre 2021, bemerkt man Unterschiede bei der Schärfe (besonders im Außenbereich), obwohl derselbe Sensor verbaut wurde. Eine versprochene AI-Funktion haben wir in der Kamerasoftware leider vergeblich gesucht.
Porträtaufnahmen
Im Porträtmodus schlägt sich das Unihertz passabel. Geschossene Bilder sehen bezüglich Farbtreue und Dynamikumfang recht natürlich aus. Die Kamera hat aber starke Probleme mit dunkleren Aufnahmen und Gegenlicht. Schaut man allerdings genauer auf das Motiv, merkt man, dass die Abgrenzung zum Hintergrund nicht ganz gelingt. Die Schärfe der Fotos ist akzeptabel.
Nachtaufnahmen
Das Unihertz Luna verfügt über einen Nachtmodus. Jedoch zeigen sich auch hier Softwareprobleme. Im Modus „Nacht“ wird ein bewegtes Bild angezeigt. Löst man dann aus, erscheint zunächst das Bild als kleines Vorschaubild am Rande neben dem Auslöser. Versucht man dann aber das geschossene Foto zu öffnen, klappt das nicht. Auch sucht man das Bild in der Galerie vergeblich und die Anzeige friert ein. Gelegentlich stürzt darüber hinaus sogar die Kamera-App ab, wenn die Kamera noch weiter benutzt wird.
Wenn man im normalen Modus Nachtaufnahmen macht, entstehen Bilder mit akzeptablem Dynamikumfang. Die Beleuchtung wirkt in dunklen Szenarien einigermaßen natürlich. Die Details erkennt man im Bildinneren noch recht ordentlich, jedoch ist auch in diesem Fall wenig Schärfe außerhalb der Bildmitte vorhanden.
Infrarotkamera
Unihertz hat beim Luna eine Infrarotkamera mit dem Sony IMX 350 verbaut. Den testeten wir bereits im Ulefone Power Armor 14 Pro als Hauptkamera, ebenso wurde er schon 2017 im OnePlus 5 als zweiter Kamerasensor verbaut. Grundsätzlich macht der Sensor beim Unihertz Luna akzeptable Bilder. Benutzt man die Infrarotkamera bei Tageslicht, erzielt man scharfe schwarz-weiß Fotos. Bei absoluter Dunkelheit zeigt der Sensor dann seine Stärke, da man durch ihn wieder Sachen sieht, die man mit menschlichem Auge nicht erkennt. Die Aufnahmen werden dann aber recht unscharf. Der Infrarotmodus ist in jedem Fall eine schöne Ergänzung, wenn man mal wirklich im Dunkeln steht oder gehen muss.
Frontkamera
Die 32 Megapixel Selfiekamera liefert natürliche Aufnahmen mit guter Farbwiedergabe. Erstaunlicherweise schafft es die Selfiekamera besser, den Hintergrund vom Motiv zu trennen, als die Hauptkamera. Auch die Schärfe des Fotos wirkt besser. Allerdings wirken die Übergänge bei den Gesichtstönen auf den Testfotos nicht ganz passend und das Luna hat Probleme bei Gegenlicht. Abgesehen von diesen Einschränkungen kann man aber mit der Frontkamera beim Unihertz Luna für den Preisbereich zufrieden sein.
Videos
Bewegte Aufnahmen lichtet das Unihertz durch die Hauptkamera maximal mit 2K-Auflösung von 2560 x 1440 Pixel mit 30 Bildern pro Sekunde ab.
Die Videos wirken mäßig scharf. Die Farbtreue ist recht natürlich. Ebenso hat das Luna häufig Probleme, die Belichtung korrekt vorzunehmen. Der Fokus arbeitet träge und langsam, da er rund eine Sekunde benötigt, um das nahe Objekt zu fixieren. Die Bild des Videos wird durch elektrische Stabilisation zufriedenstellend stabilisiert.
Zusammenfassung Kamera
Das Unihertz Luna schafft es, mit der Hauptkamera halbwegs brauchbare Fotos zu schießen. Schwächen zeigen sich bei der Kamera bezüglich der Bildschärfe. Die Frontkamera erzeugt überraschend gute Bilder für ein Low-Budget-Smartphone. Aufgenommene Videos werden höchstens akzeptabel. Der Fokus arbeitet aber zu langsam und das Bild wirkt selten richtig scharf.
Konnektivität und Kommunikation
Mit dem MediaTek G99 sind alle Konnektivitätsstandards auf dem aktuellen Stand. Das Luna bietet Platz für zwei Nano-SIM Karten, aber keine Micro-SD Karte. Der interne Speicher lässt sich also nicht erweitern.
Das Unihertz Luna unterstützt folgende 4G Bänder neben den normalen 2G und 3G Frequenzen:
- 4G: Band 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 38, 39, 40, 41, 66
Durch die angegebenen Bänder ist das Smartphone in Deutschland und Europa nutzbar. 5G wird vom Unihertz Luna nicht unterstützt. Der Empfang ist in unserem Test immer ausreichend gewesen, die Sprachqualität während eines Telefonats war auf beiden Seiten gut. Die Handystrahlung (SAR-Wert) gibt Unihertz mit 0,5 W/kg zum Kopf und mit 1,5 W/kg zum Körper an. Zum Telefonieren werden auch VoLTE und VoWiFi unterstützt.
Der WLAN-Empfang des Gerätes ist akzeptabel und arbeitet mit WiFi 5. Meistens hatten wir im Test eine stabile Verbindung, außer wenn drei Wände den Router vom Smartphone trennten. Bei anderen Smartphones hat man hierbei durchaus noch drei von vier Balken Empfang. Beim Bluetooth setzt das Unihertz Luna auf 5.2 und unterstützt auch moderne Codecs wie aptX-HD und LDHC. Dem Smartphone steht erfreulicherweise NFC zur Verfügung.
Das GPS funktioniert im Freien auf einen Meter genau und selbst im Gebäude hatten wir eine Ortungsgenauigkeit von zwei Metern. Die Navigation im Auto verlief problemlos. Es werden die Satellitensysteme GPS, GLONASS, BDS und Galileo unterstützt.
Unihertz setzt beim Luna auf einen Mono-Lautsprecher auf der Unterseite. Während der Lautsprecher zum Anschauen von Videos ausreicht, hört man schrille Höhen und keine Bässe, wenn man Musik abspielt. Bei hohen Lautstärken übersteuert der Speaker sehr.
Neben dem Beschleunigungs-, Licht- und Näherungssensor verfügt das Smartphone über ein Gyroskop, einen E-Kompass und einen Fingerabdrucksensor. Der Fingerabdrucksensor ist am Powerbutton rechts integriert. Er erkennt den Finger in 8/10 Versuchen sicher und durchaus schnell. Auch das Abspielen eines UKW-Radios wird mit kabelgebundenen Kopfhörern unterstützt.
Akkulaufzeit des Unihertz Luna
Das Unihertz Luna hat mit 5000 mAh einen durchschnittlich großen Akku. Leider ist der eigentlich recht effiziente MediaTek Helio G99 nicht passend optimiert, weshalb das Smartphone nicht sonderlich effizient arbeitet. Insgesamt kommt man mit dem Luna auf ein bis zwei Tage Laufzeit. Im Benchmark erreichten wir 12 Stunden und 35 Minuten. Wenn man die hinteren LED-Streifen permanent einschaltet, merkt man, dass der Akku spürbar schneller zur Neige geht.
Akkulaufzeit Einheit: StdDer Akku wird mit langsamen 18 Watt über ein Netzteil geladen – kabelloses Laden wird nicht unterstützt. Nach 30 Minuten hat das Ladegerät wieder auf 50 % Akku geladen. Der komplette Ladevorgang dauerte eine Stunde und 35 Minuten.
Testergebnis
Das Unihertz Luna ist ein bunt blinkender Paradiesvogel unter den Smartphones. Von außen wirkt alles hochwertig, ansprechend verarbeitet und ordentlich angepasst. Schaut man aber genauer hin, wirkt vieles nicht optimal umgesetzt. Die Performance des Unihertz Luna ist verbesserungswürdig. Auch wenn die verbaute Kamera, der Prozessor, der Arbeitsspeicher und interne Speicher eigentlich bezüglich ihrer Spezifikationen für ein besonderes Low-Budget-Smartphone ausreichend sind, ist das Benutzererlebnis mit ihnen suboptimal. Das Potenzial der LED-Streifen der Rückseite wird auch nicht ausgereizt.
Mir fällt bei dem Unihertz Luna nicht leicht, das Smartphone für irgendjemanden zu empfehlen. Ich frage mich nach dem Test, welche Benutzergruppe der Hersteller damit ansprechen möchte. Im Vergleich mit der Mittelklasse hat das Luna ein zu dunkles Display und eine zu geringe Akkulaufzeit. Benutzer, die das Smartphone täglich in der Hosentasche tragen, empfinden es wahrscheinlich zu klobig, auffällig und schwer. Gamer werden mit dem Prozessor nicht auf ihre Kosten kommen. Für ältere Menschen ist es auch zu schwer und teilweise zu schlecht oder gar nicht übersetzt. Selbst jemand, der auf einer Party mit seinem bunt blinkenden Handy auffallen möchte, wird wahrscheinlich nicht mögen, dass das Gerät nicht passend zu aufgenommenen Tönen des Mikrofons blinken kann.
Ich kann das Unihertz nur empfehlen, wenn man sich schon immer ein günstiges, auffälliges Smartphone wünscht, was nicht jeder hat. Auch wenn die LED-Streifen auf der Rückseite durch mangelnde Softwareanpassungen für nicht viel zu gebrauchen sind, ist es eine lustige Spielerei und zumindest für Benachrichtigungen praktisch. Alternativ gibt es jedoch für diese Zwecke auch das Nothing Phone 1 (zum Test) mit den LED-Glyphs auf der Rückseite, das derzeit zwar 80 Euro teurer ist, aber in allen anderen Belangen besser als das Luna abschneidet.
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75% bei der Kamera? Da macht mein Nokia 3210 bessere Bilder;-)
Das einzige Positive ist die Infrarot-Kamera. Ansonsten frage ich mich, wer sowas zu dem Preis kauft. So besoffen kann man gar nicht sein.
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