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Heute testen wir den neuen stylischen und handlichen Projektor Ultimea Apollo P40. Der Beamer sieht auf den ersten Blick wie ein Plattenspieler aus und hat mit hellen 700 ANSI Lumen, einem intelligenten Autofokus und Stereo-Lautsprechern für 230 Euro einiges zu bieten. Vor ein paar Wochen testeten wir den Dangbei Neo Mini der ein ähnliches Design, aber größtenteils geringere Hardwarespezifikationen hat und mit knapp 700€ dreimal so viel kostet wie der Ultimea Apollo P40. Kann sich der Apollo P40 Projektor von Ultimea trotz des Schnäppchenpreises gegen den Dangbei Neo Mini und die sonstige Konkurrenz durchsetzen? Das erfahrt ihr im folgenden Test.
Design und Verarbeitung
Der Ultimea Apollo P40 ist sehr hochwertig verarbeitet – das Gehäuse wirkt modern und ansprechend. Mit 26 x 26 x 10 Zentimeter ist der Projektor sogar relativ kompakt. Nach dem Auspacken fällt als Erstes das besondere Design durch die Kombination von Anthrazit und Vinyl in Kunststoff auf. Es wirkt auf den ersten Blick nicht so, als hätte man einen Beamer in der Hand.
Von außen wirkt der Projektor wie ein Plattenspieler, nur dass der Tonabnehmer fehlt und sich vorn eine aufschiebbare Linsenabdeckung befindet. Letztgenanntes ist ein erfreuliches Detail, weil die Linsenabdeckung besonders bei günstigen Geräten häufig aufgesteckt wird. Auf der Vorderseite ist noch eine Kamera in einem kleinen ovalen, schwarzen Klavierlackrahmen eingefügt, die für den Autofokus und die Autotrapezkorrektur zuständig ist. Darunter steht der Schriftzug „Ultimea“. Auf der Oberseite befindet sich der präsente Vinyl-Ring mit dem Unternehmen-Schriftzug mittig. Witziges Detail: Der Ring ist mit 24 cm nahezu so groß wie eine Medium-Play-LP. Der runde Powerbutton ist am Rand zu finden. An der Unterseite befinden sich sechs ¼ Zoll Gewinde. Das vordere dient zur Höhenverstellung der Projektion – die beiliegende Schraube lässt sich sogar durch eine große Bohrung größtenteils versenken.
Rechts hinten und links vorn sind die beiden 5-Watt-Lautsprecher verbaut. Ebenso ist der DC-Netzanschluss und ein Lüfter auf der Seite zu finden. Die Luft wird auf die Rückseite geleitet, durch den sogar Kupfer-Kühlrippen am Lüfterauslass zu sehen sind. Rechts daneben befindet sich der HDMI-Eingang, ein Audio-Video-Aux-Eingang, ein Kopfhörerausgang und die beiden USB-Anschlüsse. Einen austauschbaren Filter benötigt der Projektor offensichtlich nicht. Ultimea gibt an, dass der Apollo P40 vollständig versiegelt und damit zu 99,9% staubgeschützt ist.
Lieferumfang des Ultimea Apollo P40
Neben dem Beamer befinden sich ein HDMI-Kabel, ein DC-Netzkabel, ein „Klinke zu Chinch“-Stecker, eine ¼-Zoll-Schraube, eine Bedienungsanleitung (auf Deutsch), ein Mikrofasertuch und die Bluetooth-Fernbedienung im Lieferumfang. Die Fernbedienung ist mit 16 Tasten kompakt gehalten und sieht aus wie die Fernbedienung eines TV-Sticks. Allerdings kann man mit der Fernbedienung auch den Fokus über F+ und F- und über ein Zielkreuz automatisch einstellen. Leider sind im Lieferumfang keine zwei AAA-Batterien für die Fernbedienung des Ultimea Apollo P40 enthalten. Die Fernbedienung wird auch dringend benötigt, da der Projektor keine Funktionstasten (außer dem Powerbutton) besitzt.
System und Software
Der Ultimea Apollo P40 Projektor arbeitet mit dem MediaTek MTK9269 Chip und unterstützt WiFi und Bluetooth. Die WLAN-Verbindung war trotz einiger Wände immer stabil und ich konnte überall per Miracast Dinge von anderen Endgeräten spiegeln. Es werden 2,4 und 5 GHz Netzwerke unterstützt.
Die Bluetooth-Verbindung ist etwas widersprüchlich … Auf der Verpackung ist die Version 5.1 zu finden, bei Amazon wird sie mit Bluetooth 5.2 beworben und die Ultimea Webseite bescheinigt dem Beamer die 5.0 Variante. Wichtiger ist, dass man mit Bluetooth 5.x-Standard eine gute, stabile Verbindung hat, sogar wenn man nicht im selben Raum ist. Allerdings habe ich beim Testen eine kleine Latenz von ca. 0,5 Sekunden festgestellt, als ich meine Bluetooth-Box angeschlossen habe. Dadurch wirkten die Dialoge in Filmen leider nicht mehr synchron.
Kommen wir zum größten Kritikpunkt – der Software. Die Benutzeroberfläche des Ultimea Apollo P40 ist auf den ersten Blick sehr aufgeräumt und einfach gehalten. Die Einstellungen beschränken sich auf die Grundfunktionen – eine Toneinstellung ist allerdings nicht möglich. Die Software ist sogar auf Deutsch einstellbar und enthält kaum Übersetzungsfehler. Das hat auch einen einfachen Grund – man kann den Beamer ungünstigerweise nicht so viel anpassen. Es gibt keine Möglichkeit über einen App-Store auf den Beamer Pay-to-Watch Anbieter zuzugreifen oder im System zu installieren. Man ist also darauf angewiesen, Videos von einem anderen Abspielgerät über Miracast oder HDMI zu spiegeln oder über eine TV-Box abzuspielen. Auch das Abspielen von Videos über einen USB-Stick funktioniert nicht optimal. Bei mir wurden alle Inhalte vom Bild her flüssig abgespielt, aber bedauerlicherweise erkennt er viele Tonspuren nicht. So spielt der Ultimea-Projektor die Surround-Tonspuren AC3, DTS, DTS-HD nicht ab. Von einem modernen Projektor hätte ich das erwartet, besonders weil er auch 4K-Inhalte flüssig dekodieren kann.
Bildqualität des Ultimea Apollo P40
Während viele Hersteller günstiger Beamer mit der Leuchtmittelhelligkeit angeben, wirbt Ultimea mit 700 ANSI Lumen (ca. 560 ISO Lumen), Autofokus, 80 Prozent Helligkeitsgleichmäßigkeit und 99 Prozent Farbraumabdeckung. Ebenso unterstützt der Ultimea Apollo P40 HDR10 und projiziert 1920 x 1080 nativ als Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde. Der Beamer kann aber auch Dateien in 4K Auflösung wiedergeben.
Schaltet man den Projektor ein, dann fokussiert er automatisch und führt eine automatische Trapezkorrektur durch. Der Ultimea Apollo P40 stellte sich bei mir immer zuverlässig innerhalb von fünf Sekunden ein. Der Projektor schafft es auch zum Bildrand hin, scharfe Bilder zu erzeugen.
Die Bildqualität ist für den Preis wirklich überragend. Im abgedunkelten Raum zeigt der Ultimea Apollo P40 leuchtende, kräftige Farben und ein kontrastreiches, helles Bild. Auch ohne Bildeinstellung wirkt die Projektion sehr natürlich und sorgt gerade bei großen Bilddiagonalen für einen echten „Wow“-Effekt beim ersten Filmschauen. Der Beamer kann Bilder zwischen 35 und 150 Zoll mit flüssigen Bewegungen projizieren. Für ein 75 Zoll großes Bild benötigt man einen Abstand von 2,2 Meter – wollt ihr eine riesige 120 Zoll große Fläche projizieren, muss der Projektor mindestens 3,6 Meter entfernt stehen.
Die Helligkeit des Beamers reicht für ein 100 Zoll großes Bild im abgedunkelten Raum und ein 50 Zoll großes Bild bei Tageslicht aus. Bei völliger Dunkelheit kann ich mir gut vorstellen, dass ihr eine riesige 150 Zoll brauchbare, große Projektion mit dem Beamer erzeugen könnt. Bei direkter Sonneneinstrahlung kann man den Projektor leider nicht gebrauchen. Es ist auch möglich, das Bild zu zoomen, falls ihr doch ein kleineres Bild an einem Ort projizieren möchtet. Einen Augenschutz (wie beim Dangbei Neo Mini), wenn man vor die Linse läuft, gibt es nicht.
Überrascht war ich dann dennoch, als ich den Blitzwolf BW V6 Projektor (zum Test) neben dem Ultimea Apollo P40 aufgebaut habe und ein rund 40 Zoll projizierte. Der Blitzwolf-Beamer wird mit 450 ANSI Lumen angegeben. Vergleicht man beide Bilder miteinander, fallen die besseren Farben des Ultimea-Projektors auf – jedoch ist das Bild des Ultimea mit den angegebenen 700 ANSI Lumen nicht so viel heller.
Die Eingabeverzögerung ist mit rund 50ms gering und macht den Ultimea Apollo P40 spieltauglich.
Tonqualität und Lautstärke
Von einem Beamer, der nur 230 € kostet und bereits eine überzeugende, helle Bildqualität bietet, erwartet man normalerweise keine akustischen Höhenflüge … Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich vom Sound des Ultimea Apollo P40 angetan bin. Die beiden 5-Watt-Lautsprecher, die links vorn und rechts hinten eingebaut sind, liefern einen überzeugenden Klang. Deshalb hat sich Ultimea wohl auch gedacht, dass man die Lautsprecher des Apollo P40 auch als Bluetooth-Lautsprecher oder Medienlautsprecher über USB-Stick nutzen kann. Beim Abspielen von Musik und Videos zeigt sich ein wohlklingendes Klangspektrum. Die Höhen klingen bis zu hohen Lautstärken relativ ausgewogen (selten etwas übersteuert) und auch der Bass ist leicht präsent wahrnehmbar. Alles in allem bin ich erstaunt, welch guten Klang der Beamer aus den beiden 5 Watt Lautsprechern spielen kann. Leider trübt die fehlende Einstellmöglichkeit von Bass, Höhen und Mitten das Bild ein wenig – obwohl der Klang bereits passend eingestellt ist. Mit der Soundeinstellung hätte man auch die Verzögerung bei der Wiedergabe über einen Bluetooth-Lautsprecher gegensteuern können. Hier verschenkt Ultimea etwas Potenzial.
Der Lüfter ist während des Betriebs leise wahrnehmbar. Die Lautstärke entspricht etwa einem leisen Flüstern und damit ist der Projektor auch für ruhige Filmabende geeignet.
Testergebnis
Ultimea landet mit dem Apollo P40 für 230€ einen wahren Preisbrecher. Der Projektor schafft es, mit 700 ANSI Lumen auch bei Tageslicht ausreichend helle Bilder zu erzeugen. Im abgedunkelten Raum entfaltet der Beamer sein ganzes Potenzial. Er projiziert eine bis zu 150 Zoll Anzeige, die kräftige Farben hat und die der Apollo P40 durch den Autofokus und die Autotrapezkorrektur zuverlässig gestochen scharf stellt. Es ist einfach der Hammer, welch gutes Bild und Features man hier für 230€ bekommt. Auch der Stereo-Lautsprecher liefert einen guten Ton mit Bässen.
Schade, dass der Ultimea P40 bei der Software etwas schwächelt. Der Projektor bietet keinen App-Store an und hat auch keine Möglichkeit, nachträglich noch Pay-to-Watch-Apps wie Netflix oder Amazon Prime zu installieren. So benötigt ihr eine TV-Box, TV-Stick oder ein anderes Endgerät, mit dem ihr die Inhalte ausgeben könnt. Bei dem Preis für den Beamer hat man die 30-40€ aber sicher noch übrig. Der von uns getestete Dangbei Neo Mini (zum Test) hat recht ähnliche Bildspezifikationen und ein besseres System. Er ist aber dreimal so teuer.
Als Ersatz für einen Fernseher kann ich den Beamer nur bedingt empfehlen. Dafür reichen mir die 700 ANSI Lumen nicht aus, da man bei Sonneneinstrahlung im Raum oder sehr hellem Umgebungslicht fast nichts mehr sieht. Mit abgedunkeltem Raum ist der Beamer aber eine gute TV-Alternative mit einer angeschlossenen TV-Box als Ergänzung.
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Danke erstmal für deine Mühen und den Testbericht. Ich hätte mir noch gewünscht, dass du den Beamer auch bei Dunkelheit zeigst.
Hi Pascal, die letzten beiden Bilder sind bei Dunkelheit gemacht. Der Beamer hat auch schon im abgedunkeltem Raum ein super Bild mit einer großen Diagonale. Leider bringen das die Bilder nicht immer hundertprozentig rüber.