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Ulefone Tab A11 Pro: Tablet mit Android 14 für unter 200€ im Test

Getestet von Benjamin Kalt am
Vorteile
  • schickes Design
  • USB-C (2.0) & Klinkenanschluss
  • solide Stereo-Lautsprecher
  • viel Speicher; microSD-/Dual SIM-Slot
  • Display mit 90 Hertz
  • für den Alltag ausreichende Leistung
  • gute Akkulaufzeit und Laden mit 18 Watt
  • nahezu reines Android 14
Nachteile
  • Gehäuse knarzt an manchen Stellen
  • kein Fingerabdrucksensor
  • kein Vibrationsmotor
  • kein NFC
  • Updates nicht zu erwarten
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Tablets habe ich bisher als eher unnötige Spielerei empfunden. Möchte ich Arbeit erledigen, ist Android ohnehin eine Katastrophe und ich greife zum Notebook mit Windows. Möchte ich Inhalte konsumieren, habe ich dafür einen Fernseher. Warum manche Menschen gar vierstellige Beträge für ein iPad oder Galaxy Tab ausgeben, war mir ein Rätsel. Nun habe ich in den letzten Monaten einige Tablets der Budget- und Mittelklasse ausprobieren können und an dem Formfaktor in einigen Belangen durchaus Gefallen gefunden. Der Wunsch, ein Tablet zu besitzen ist geboren.

Das Ulefone Armor Pad 3 Pro ist es nicht geworden – für den Alltag ist ein solches Outdoor-Tablet einfach zu klobig und schwer. Da mir die Umsetzung aber gut gefallen hat, habe ich sofort zugesagt, als Ulefone uns das Tab A11 Pro für einen Test zuschicken wollte. Das Budget-Tablet für unter 200 Euro fokussiert sich auf Office und Entertainment und kann bei Bedarf sogar durch eine günstig erhältliche Tastatur erweitert werden. Es kommt mit dem noch aktuellen Android 14 und bietet ein 90 Hertz-Display.

Ulefone Tab A11 Pro 20

Kann das Ulefone Tab A11 Pro zu meinem dauerhaften Begleiter werden oder werde ich als Google-Fanboy doch auf eine mögliche zweite Generation des Pixel Tablet warten? Im folgenden Testbericht prüfen wir das Ulefone Tab A11 Pro auf Herz und Nieren und gehen dieser Frage schlussendlich auf den Grund.

Design & Verarbeitung

Das Ulefone Tab A11 Pro misst 256,9 x 168,4 x 7,6 Millimeter bei einem Gewicht von 500 Gramm. Damit ist das Tablet überraschend leicht und dünn, aufgrund des 11 Zoll großen Displays aber dennoch nicht kompakt. Das Gehäuse besteht aus Aluminium – das verwendete Displayglas spezifiziert der Hersteller hingegen nicht. Die einzige erhältliche Farbe ist Space Gray.

Ulefone Tab A11 Pro 24

Das Gehäuse ist mit einem USB-C-Anschluss im rechten Rahmen ausgestattet, wo sich auch der SIM-Slot und der etwas versteckte Kopfhöreranschluss befinden. Im linken Rahmen befinden sich zwei Lautsprecher, an der Oberseite der Ein-/Ausschalter und die Lautstärkewippe. Letztere ist meiner Meinung nach falsch herum belegt – im Querformat sollte die linke Seite leiser und die rechte Seite lauter machen. Der Druckpunkt aller Knöpfe ist etwas ausbaufähig.

Ulefone Tab A11 Pro 26

Der untere Rahmen wird ausschließlich von einigen Pins geziert, an denen die optional erhältliche Tastatur angeschlossen werden kann. Auf der Rückseite gibt es eine Kamera und einen Blitz. Vorne sind abgesehen vom Display eine Selfie-Kamera und ein Umgebungslichtsensor verbaut. Einen Fingerabdrucksensor gibt es nicht. Außerdem war bei meinem Exemplar eine Displayschutzfolie vorinstalliert, die in der rechten unteren Ecke eine deutlich sichtbare Blase wirft. Ich bin eh kein Fan von diesen Folien und wenn sie dann noch nicht einmal plan aufliegen, ist das für mich ein Kritikpunkt.

Ulefone Tab A11 Pro 25

Insgesamt macht das Ulefone Tab A11 Pro optisch einen sehr guten und haptisch immerhin noch einen guten Eindruck. Zu bemängeln habe ich vor allem die etwas locker sitzenden Knöpfe und dass das Gehäuse bei Druckausübung auf den Rahmen hörbar knarzt. Instabil wirkt das Tablet nicht, und mit einer Hülle kann ich die Knarzgeräusche nicht einmal mehr bewusst provozieren. Der fehlende Fingerabdrucksensor ist indes mein größter Kritikpunkt an diesem Tablet, vor allem da die Gesichtsentsperrung weder sicher ist noch besonders zügig arbeitet.

Lieferumfang und Zubehör des Ulefone Tab A11 Pro

Mit in der Box befinden sich ein Kabel von USB-A auf USB-C, ein Netzteil mit 18 Watt, Papierkram und ein SIM-Pin. Ein Kabel ohne USB-A an einem Ende wäre mir lieber gewesen. Diverses Zubehör kann optional und gegen Aufpreis bestellt werden. Erhältlich sind unter anderem eine Schutzhülle, eine weitere Hülle in der Optik eines Bucheinbandes und eine Tastatur.

Ulefone Tab A11 Pro 1

Ich konnte das Zubehör ausprobieren – die Passform der Hüllen ist soweit gut und die Tastatur macht einen vernünftigen Ersteindruck. Sie soll sofort nach dem Anschließen von Android erkannt werden und muss nicht extern mit Strom versorgt werden. Der Druckpunkt der Tasten ist solide. Ich habe die Tastatur leider nicht zum Laufen bringen können. Entweder waren die Pins nicht korrekt verbunden oder die Tastatur, die mir zugestellt wurde, ist einfach defekt. Außerdem ist sie leider nur im QWERTY-Layout erhältlich.

Nachtrag vom 07. Oktober 2024: Ich habe die Tastatur nun ans Laufen gebracht, allerdings hält die Verbindung nicht konstant und immer wieder ploppt die On Screen-Tastatur während meiner Eingaben auf.

Display des Ulefone Tab A11 Pro

Ulefone verpasst dem Tab A11 Pro ein 11 Zoll großes IPS-Panel mit 1.920 x 1.200 Pixel und 90 Hertz. Die Ecken des Bildschirms sind abgerundet, weswegen die effektive Auflösung minimal niedriger ist.

Ulefone Tab A11 Pro 5

Die von uns gemessene maximale Helligkeit bei einem vollflächig weißen Bild beträgt 410 Lux in der Bildmitte. Am Rand sind es noch 380 Lux. Auf der niedrigsten Einstellung spuckt das Messgerät 30 Lux aus. Im direkten Sonnenlicht wird das Display schwer ablesbar – moderne Smartphones mit mehreren Tausend Lux haben uns dahingehend aber auch verwöhnt. Die Farbwiedergabe ist gut, der Kontrast könnte höher sein und besonders gleichmäßig ausgeleuchtet ist der Bildschirm auch nicht. Insgesamt haben wir es hier mit einem guten LC-Display zu tun, das vor allem mit der etwas flotteren Bildwiederholrate punkten will.

Ulefone Tab A11 Pro 17

Dennoch sehe ich hier ein Problem, zumindest wenn ich ganz egoistisch nur auf mein eigenes Einsatzgebiet für ein Tablet blicke. Ja, 206 Pixel pro Zoll sind ausreichend und für YouTube-Videos ist der Bildschirm allemal gut geeignet. Wenn ich dann aber doch einmal im Bett liegend eine Serie gucken wollte, habe ich dafür auch weiterhin immer mein Notebook zur Hand genommen. Das bietet HDR dank OLED, besseren Klang und 4K-Auflösung – dafür keine 90 Hertz, die bei zumeist mit 24 oder 25 Bildern pro Sekunde verfügbaren Inhalten aber sowieso nicht benötigt werden. Langer Rede, kurzer Sinn: Ein etwas helleres, kontrastreicheres, einfach besseres Display mit 60 Hertz statt 90 Hertz hätte dem Ulefone Tab A11 Pro vielleicht besser gestanden.

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux

Dazu kommen dann noch die DRM-Probleme, aufgrund derer Inhalte von Netflix auf dem Tab A11 Pro nur in SD-Qualität wiedergegeben werden. Widevine Level 1 wird laut Hersteller und laut Gerät unterstützt – bei Prime Video, Disney Plus und anderen Diensten werden Filme und Serien also in HD-Auflösung wiedergegeben. Netflix läuft nur in SD-Qualität und zeigt in der App ein fehlendes DRM-Level als Grund an. Wir haben eine Anleitung, die das Problem löst.

Leistung des Ulefone Tab A11 Pro

Im Ulefone Tab A11 Pro verrichtet der allseits bekannte MT8781 alias Helio G99 von MediaTek seinen Dienst. Der Achtkernprozessor ist seit rund zwei Jahren auf dem Markt und wird im Sechs-Nanometer-Verfahren gefertigt. Er bietet ein integriertes Modem mit LTE-Support und die Mali-G57 MP2 für grafikintensive Aufgaben. Zu meiner Erleichterung bringt der Chip das derzeit noch aktuelle Android 14 flüssig und ohne längere Bedenkzeiten auf den Bildschirm. Sogar rudimentäre 3D-Games können flüssig gespielt werden, wobei anspruchsvolle Spiele den Chip in die Knie zwingen.

Antutu (v10)
Geekbench Single (v6)
Geekbench Multi (v6)
3DMark (Wildlife)

Mit dazu gibt es 8 Gigabyte RAM und wahlweise 128 Gigabyte oder 256 Gigabyte internen Speicher. Verzichtet ihr auf Dual-SIM, könnt ihr den Speicher um bis zu 1 Terabyte via microSD-Karte erweitern.

System: Android 14 mit wenigen Problemen

Besonders bei Budget-Tablets sind trockene Zahlen weniger interessant als die subjektive Wahrnehmung der Bediengeschwindigkeit. Und an diesem Punkt muss ich Ulefone ein Kompliment aussprechen, denn das Tab A11 Pro läuft quasi komplett rund. In meinem mehrwöchigen Test ist es nicht zu Abstürzen oder anderen größeren Problemen gekommen.

Das System läuft flüssig, Apps starten schnell und Multitasking geht ebenfalls flott von der Hand. Gelegentliches Stottern – vor allem beim Scrollen – gibt es dennoch, aber das kann ich selbst auf dem Google Pixel 9 Pro beobachten und soll an dieser Stelle daher nicht als Kritik gewertet werden. Das Tab A11 Pro hat keine Performance wie ein High End-Smartphone, aber wie ein Tablet der Mittelklasse. Das ist richtig gut.

Ulefone Tab A11 Pro 23

Das Betriebssystem ist nahezu unangetastet – es gibt nur ein paar zusätzliche Unterpunkte in den Einstellungen und eine vorinstallierte Uhr-App, die ich als Bloatware bewerte, da ich sowieso die Google Uhr installiere. Ein paar Bugs gibt es dennoch: Das Symbol der Einstellungen passt sich zum Beispiel nicht den Symboldesigns von Android 14 an – andere unterstützte Apps hingegen schon. Zudem fehlt die gesamte Personalisierung für den Sperrbildschirm. Abgesehen von diesen Kleinigkeiten hat Ulefone hier ein sauberes System aufs Panel gezaubert. Mit Updates ist nicht zu rechnen.

Kameras des Ulefone Tab A11 Pro

Ulefone verbaut ein Setup bestehend aus einer Hauptkamera mit 16 Megapixel (Samsung S5K3P3) und einer Selfie-Knipse mit 8 Megapixel (OmniVision OV8856). Letztere unterstützt Videoaufnahmen mit 1.280 x 720 Pixel, was nicht mehr ganz zeitgemäß ist, für kurze Videotelefonate bei gutem Licht aber ausreicht. Die Hauptkamera kann sogar 1.920 x 1.080 Pixel, ebenso wie die Frontkamera, aber nur bei 30 Bildern pro Sekunde und in zweifelhafter Qualität und ohne Stabilisierung.

Eigentlich muss ich euch das alles ja gar nicht mehr erzählen. Ja, bei Sonnenschein machen die Kameras passabel aussehende Bilder, die ich vielleicht einem Kollegen bei WhatsApp rüberschicken, aber sicherlich nicht auf Instagram posten würde. Wenn ihr aus irgendwelchen Gründen ein Tablet mit überdurchschnittlich guter Kamera sucht, ist das Ulefone Tab A11 Pro nicht das richtige Gerät für euch.

Konnektivität und Kommunikation

Das Ulefone Tab A11 Pro schluckt wahlweise zwei Nano-SIM-Karten oder eine Nano-SIM-Karte und eine microSD-Karte. Der LTE-Empfang ist soweit gut und Telefonate, SMS, RCS und mobiler Datenempfang funktionieren tadellos. Entgegen der Spezifikationen des Prozessors ist sogar der flotte WLAN-Standard WiFi 6 verbaut – hier hat Ulefone wohl irgendwas am Modem nachgerüstet. Das Internet über WLAN habe ich als sehr stabil empfunden – in dieser Kategorie sticht das Tab A11 Pro so manches fünfmal so teures Smartphone aus. GPS gibt’s natürlich auch und es funktioniert ohne Probleme.

Ulefone Tab A11 Pro 19

NFC ist nicht mit an Bord, ebenso wenig wie eine Benachrichtigungs-LED und ein Vibrationsmotor. Dafür gibt es Stereo-Lautsprecher, die für YouTube-Videos ausreichend gut klingen und relativ laut werden. Per Klinkenanschluss einen Kopfhörer verbinden ist natürlich noch besser. Das integrierte Mikrofon ist etwas leise gepegelt, klingt für Sprachnachrichten und Telefonate aber gut genug.

Akkulaufzeit & Ladegeschwindigkeit

Der 8.800 mAh große Akku ermöglicht bei meiner Nutzung Laufzeiten von ungefähr einer Woche. Videowiedergabe ist für rund zwölf Stunden am Stück möglich. Die Laufzeit ist damit absolut solide – besonders für ein eher dünn geratenes Tablet – stellt aber auch keine neuen Rekorde auf. Geladen wird via USB-C mit 18 Watt. Innerhalb von zwei Stunden werden 80 Prozent erreicht. Die verbleibenden 20 Prozent dauern dann erneut 45 Minuten.

PCMark Akku
Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten

Testergebnis

Getestet von
Benjamin Kalt

Als China-Import für deutlich unter 200 Euro ist das Ulefone Tab A11 Pro eine gute Wahl, wenn ihr ein solides Entertainment-Tablet für alltägliche Aufgaben sucht. Statt 250 Euro mit Versand direkt aus Deutschland zu bezahlen, würden wir allerdings zu Alternativen mit stärkerem Prozessor und langfristigem Support raten. Hierbei kommt mir direkt das Xiaomi Pad 6 in den Sinn, das derzeit auf Amazon ebenso viel kostet wie das hier getestete Budget-Tablet von Ulefone.

Findet ihr aber ein gutes Angebot und könnt das Tab A11 Pro für rund 150 Euro schießen, werdet ihr mit einem schicken Design, einem 90 Hertz-Display, ausreichender Systemleistung und nahezu reinem Android 14 belohnt. Sogar die Stereo-Lautsprecher sind gar nicht schlecht und einen Kopfhöreranschluss gibt es ebenfalls. WiFi 6 und Bluetooth 5.2 sind halbwegs aktuelle Standards; es gibt einen Dual SIM-Slot und natürlich USB-C. Die Akkulaufzeit überzeugt und dank des 18 Watt-Netzteils lädt das Tablet zügig wieder auf.

Gefehlt haben mir im Alltag vor allem zwei Dinge: ein Fingerabdrucksensor und ein Vibrationsmotor. Das ebenfalls nicht vorhandene NFC lässt sich bei einem Tablet verschmerzen und die Kameras sind zwar vor allem bei schwachem Umgebungslicht wirklich übel, aber das kennen wir auch von vielen doppelt so teuren Tablets nicht anders.


Unter dem Strich kann ich für das Ulefone Tab A11 Pro eine Empfehlung als Entertainment- und Office-Maschine aussprechen. Das System reagiert zügig und von Amazon Prime Video bis Google Docs laufen alle relevanten Apps ohne Probleme. Ich persönlich brauche nicht mehr als das – hätte das Tab A11 Pro einen Fingerabdrucksensor, wäre es für die nächsten paar Jahre mein privates Tablet geworden.

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Matschgo
Mitglied
Mitglied
Matschgo(@matschgo)
1 Monat her

Habe mir das Tablet vor ca. 4 Wochen um 150 besorgt und kann nur unterstreichen was hier im Test geschrieben wurde. Display und Knöpfe eher mau. Man kann sich für 150 keine Wunder erwarten. Aber die 150 ist es wert.

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