CPU | Mediatek MT6739 - 4 x 1,5GHz |
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RAM | 2 GB RAM |
Speicher | 16 GB |
GPU | PowerVR GE8100 - 570MHz |
Display | 5,7 Zoll 60Hz (IPS) |
Betriebssystem | - 8.1 Oreo |
Akkukapazität | 3350 mAh |
Speicher erweiterbar | Ja |
Hauptkamera | 16 MP |
Frontkamera | 8 MP |
USB-Anschluss | Micro-USB |
Kopfhöreranschluss | Ja |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 3, 7, 8, 20 |
NFC | Nein |
SIM | Dual - nano, Dual - micro |
Gewicht | 174 g |
Maße | 149 x 72 x 10 mm |
Antutu | 46232 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Ulefone |
Getestet am | 12.04.2019 |
Der Chinesische Smartphonehersteller Ulefone ist bei uns ein altbekannter. Das 2014 gegründete Unternehmen ist vor Allem im Bereich der „Big Battery-Smartphones” gut aufgestellt. Ferner sind Outdoor Smartphones quasi das Steckenpferd des Unternehmens. Das Ulefone Armor 6 ist mit seiner mächtigen Ausstattung zurecht insp unserer Bestenliste vertreten. Mit dem Ulefone X und dem Ulefone T1 (Das T2 soll tatsächlich auch demnächst erscheinen) mischt der Hersteller auch im „Mid-Rangebereich“ mit. Der neueste Sprössling aus Shenzhen zielt nun auf die Käufergruppe im absoluten Low-Budget Segment. Ob das günstige Smartphone tatsächlich ein lohnenswertes Schnäppchen ist oder nur heiße Luft, haben wir für Euch näher untersucht.
Design / Verarbeitung / Lieferumfang
Das Smartphone wird in einer schlichten Verpackung in Schwarz geliefert. Ob Ulefone S8 Pro oder wie jetzt das 10 Pro: Die Namensgebung kann Zufall sein oder auch klare Absicht. Wie beim Samsung S8, erscheint das S10 Pro auch kurz nach Veröffentlichung des S10 aus von Samsung :). Das Gerät ist vom Hersteller bereits mit einer Schutzfolie versehen. Ein „Aha-Effekt“ wird man beim ersten Hands-On wahrlich nicht erleben. Dazu sieht das Smartphone irgendwie zu sehr nach einem x-beliebigen Telefon aus dem Jahr 2019 aus. Das gilt für die Vorder- wie auch für die Rückseite, aber gerade wen man Letztere betrachtet, könnte es genauso gut ein Xiaomi Mi A2 Lite sein.
Ulefone lässt sich nicht lumpen und folgt auch dem Trend zur mehrfarbigen Rückseite. Neben den Standard-Farben Schwarz und Gold, ist das Smartphone auch in „Auroreous“ (dt. reichlich) erhältlich. Natürlich haben wir uns letzteres Modell besorgt und auch, wenn das komplette Gehäuse, wie schon in unserer Ankündigung vermutet, aus Kunststoff besteht, macht das Ulefone äußerlich in der mehrfarbigen Version Einiges her. Während der obere Teil des Backcovers in kräftigem Lila besticht, geht die Farbe in einen satten Blau über. Es handelt sich bei der Lackierung nicht um Effektlack. Farbveränderungen in Abhängigkeit zum Lichteinfall sind hier nicht zu erwarten, aber dennoch macht die mehrfarbige Lackierung in Metallic-Optik einen guten Eindruck. Fingerabdrücke werden natürlich magisch angezogen. 🙂
Oben rechts ist die Dual Kamera vertikal angebracht. Sie ragt nur ca. 1mm aus dem Gehäuse hervor. Ich gehe stark davon aus, dass sich mit der Zeit Staub- und Dreckpartikel gerne zwischen Kamera und Gehäuse sammeln werden. Zwischen beiden Sensoren ist der Dual LED Blitz untergebracht. In der Mitte befindet sich der Fingerabdrucksensor. Hier war Ulefone innovativ und hat den Sensor oval und nicht, wie meist üblich, rund designed. :). In der Mitte befindet sich längs geschrieben der Herstellername. Zu guter Letzt sind unten links die Lautsprecheröffnungen angeordnet. Es handelt sich um 2 kleine Schlitze, die in das Gehäuse eingelassen sind. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das Absicht oder doch ein kleiner Verarbeitungsfehler ist, denn die kleine Strebe dazwischen wirkt als wäre sie verbogen. Tatsächlich aber wurde hier zu dick lackiert, was zu einer kleinen Farbnase führt. Die linke Gehäuseseite ist komplett „clean“. Auch die Unterseite des Gehäuses ist mit Ausnahme des Lochs für das Mikrofon ebenfalls quasi leer. Auf der Oberseite befindet sich der Klinkenanschluss sowie der mittlerweile eigentlich ausgediente Micro-USB Anschluss. Für absolute Low-Budget Geräte mag man das noch akzeptieren wollen, aber auch andere Hersteller in diesem Preissegment schaffen es einen USB-C Anschluss zu integrieren. Auf der rechten Gehäuse Seite befinden sich Lautstärke und Power Buttons. Diese sind gut zu erreichen, und haben einen fantastischen Druckpunkt. Dem Einem oder Anderem mag er vielleicht einen Tick zu stark sein, aber ich persönlich finde ich sehr gut gelungen. Bei der uns vorliegenden Version des S10 Pro‘s sind alle 3 Knöpfe in Lila gehalten.
Trotz Plastikummantelung macht das Gehäuse einen positiven Eindruck. Vor Allem an den Rändern ist das Cover sehr hart und man könnte meinen es hier mit Metall zu tun zu haben. Das Ulefone S10 Pro wiegt 173,9g und hat Abmessungen von 149,2 x 72,1 x 10,1mm. Falls Jemand auf der Suche nach den SIM- und MicroSD-Slot ist, keine Bange. Beim S10 Pro muss zunächst das Backcover entfernt werden. Für gewöhnlich ist dies bei anderen Smartphones kein Problem, da meist nur an einer kleinen Aussparung am Gehäuse gezogen werden muss und schon kann mehr oder minder das Innere des Smartphones erblicken. Beim S10 Pro gestaltet sich das zumindestens bei unserem Testgerät etwas schwieriger. Das Backcover liegt so fest an, dass es nur sehr schwer möglich ist die Rückseite ohne Einsatz von Hilfsmitteln zu lösen. Wie gut, dass ich in meiner „Smartphone-Hobby-Reparatur-Werkstatt“ genug davon habe. Eine Kreditkarte sollte aber auch ausreichen. Das Dual SIM Smartphone verfügt über einen Micro-SIM- und einem Nano-SIM -Einschub. Für die Speicherkarte (max. 128 GB) gibt es einen eigenen Slot. Gut, wenn man den kleinen Speicher erweitern möchte, aber nicht auf die Dual-SIM-Funktion verzichten kann.
Display-Ränder – Commercial:
Display-Ränder – Reality:
Glaubt man den Illustrationen des Herstellers, hat das Ulefone S10 Pro nur sehr dünne Displayränder. Dem ist in der Realität leider nicht so. Auch Ulefone greift hier zum Klassiker und wertes das 2.5D curved Display bei den gerenderten Werbebilden deutlich auf. Die Ränder zur Linken und Rechten betragen in Real 3,5 mm. Verwendet man zusätzlich noch die mitgelieferte Silikonhülle, wirken die Ränder noch einen Zacken dicker. Des Weiteren nimmt der untere Rand genau 10mm ein. Diese Fläche hätte man theoretisch gut für Soft-Touch Buttons verwenden können. Die Bedienung des Smartphones erfolgt jedoch nur über On-Screen-Buttons, die sich aber immerhin auch verstecken lassen. Freunde einer Notch, sofern es tatsächlich welche gibt, kommen voll auf Ihre Kosten. Das „Kinn“ des Ulefone S10 Pro ist so groß, dass sich gewisse Parallelen zu Jay Leno nicht vermeiden lassen :). In der Notch sind natürlich alle Sensoren sowie Hörermuschel untergebracht. Eine Benachrichtigungs-LED hätte hier sicherlich ebenfalls noch ein Plätzchen gefunden. Nunja, hätte, hätte Fahrradkette. Eine Benachrichtigungs-LED sucht man leider vergebens.
Der Lieferumfang des Smartphones ist eher absoluter Standard.
- Smartphone
- Micro-USB Adapter
- Micro-USB Kabel
- Silikon Bumper in schwarz
- Displayschutzfolie (bereits auf dem Display angebracht)
- Ersatzdisplayfolie
- Anleitung
Das Ulefone macht im Großen und Ganzen in dieser Rubrik keinen schlechten Eindruck. Natürlich sollte man sich im Vorfeld im Klaren sein, dass man für gute 70€ keinen Metall-Unibody oder gar eine Screen-to-Body Ration von über 90% erwarten darf. Nichtsdestotrotz gibt sich Ulefone keine Blöße und präsentiert ein solide verarbeitetes Smartphone, dass sogar in einer trendigen Farbe verfügbar ist. Lediglich die kleine Werbeschummellei mit den Displayrändern und das schwer abnehmbare Backcover lassen Raum zur leichten Kritik.
Display
Zum Bildschirm gibt es eigentlich nicht sonderlich viel zu berichten. Das Smartphone verfügt über ein 5,7 Zoll großes IPS Display im 19:9-Format. Dadurch ist es schmal und etwas länglicher. Wie für die IPS-Technologie üblich weist das S10 Pro eine hohe Farbgenauigkeit auf. Die Farbdarstellung ist sehr kräftig die Blickwinkelstabilität ist einfach hervorragend. Völlig gleich aus welchem Winkel man auf das Smartphone schaut. Alle Inhalte sind zu jeder Zeit gut lesbar. Farbveränderungen treten ebenfalls nicht auf. Gut gefällt mir auch der Schwarzwert des Bildschirmes. Klar, hat er keine Chance gegen die OLED-Technologie, aber schwarze Inhalte werden relativ nahe dem Schwarzton wiedergegeben und sind nicht so grau, wie bei vielen (billigen) LC-Displays. Auf „Always-On“ Funktionalität muss man beim Ulefone S10 Pro natürlich verzichten. Dies bleibt den organischen LED Screens vorbehalten. Die Auflösung liegt bei ressourcensparenden 1498 x 720 Bildpunkten (HD+), was in 292 Pixel pro Zoll resultiert. Die tatsächliche Screen-to-Body-Ratio liegt bei 76%. Der Touchscreen kann 5 Berührungspunkte gleichzeitig erkennen und setzt alle Eingaben in gewisser Weise verzögerungsfrei um. Was genau das heißen soll, kläre ich in der nächsten Rubrik. Das Display bietet mit einer Helligkeit von im Schnitt 666 Lux genug Licht um auch bei Tageslicht lesbar zu sein. Das Display selbst spiegelt natürlich ein wenig dabei. Leider kann sich der User über keine Gestensteuerung erfreuen. Auch einen Blaulichtfilter, auch Nachtmodus genannt, der in den Abendstunden verwendet werden sollte um die Augen zu schonen, ist nicht implementiert. Gorilla Glas wird im Ulefone nicht verwendet.
Eine kleine Anmerkung noch zur „Jay Leno-Notch“: Der Übergang zwischen Notch und dem IPS Panel ist in meinen Augen nicht ganz sauber gelöst worden. Neben der Notch werden links die Verbindungstati, wie Netzempfang und WiFi-Verbindung angezeigt. Auf der rechten Seite werden Akkuladezustand und Uhrzeit angezeigt. Mehr als diese 4 Icons werden beim S10 Pro leider nicht angezeigt. Dies ist schon ein kleines Ärgernis. Des Weiteren führt die Notch mittig zu einem unschönen Übergang zum dargestellten Bild des Displays. Der Übergang ragt weiter in das Bild als zur rechte und linken Seite.
Auch trotz der kleineren Kritik an der Notch, erweist sich das Display in dieser Preisklasse als durchaus solide. Es überzeugt mit kräftigen Farben und einer exzellenten Blickwinkelstabilität.
Leistung
Erwartungsgemäß kann man in Bezug auf die Leistung keine sonderlich hohen Ansprüche stellen. Beim MediaTek MT6739WA handelt es sich um eine absolute Einsteiger SoC (System-On-a-Chip). Die Die Quad-Core CPU taket maximal mit mageren 1,3 GHz. Unterstützt wird der Prozessor von unglaublichen 2 GB Arbeitsspeicher. Im Benchmark erreicht dieser jedoch immerhin einen Durchsatz von 3,1 GB/s. Der Hauptspeicher des Ulefone S10 Pro ist ebenfalls recht dürftig ausgefallen.
16 GB an Hauptspeicher, von denen schon 4 GB vom Android-System belegt sind, ist alles andere als Zeitgemäß. Immerhin kann der Speicher mit einer SD-Karte um bis zu weiteren 128 GB erweitert werden. Die Geschwindigkeit des Speichers beträgt knapp 191 MB für das Lesen und lausigen 31 MB für das Schreiben von Daten. Als GPU kommt eine PowerVR GE8100 von Imagination Technologies zum Einsatz.
Wer sich diese Spezifikationen zu Gemüte führt, wird spätestens jetzt einen weiten Bogen um das Ulefone S10 Pro machen müssen, wenn es darum geht aktuelle Games zu zocken. Asphalt 9 ist schon Mal mit dem Gerät nicht kompatibel und lässt sich aus dem PlayStore auch nicht installieren und der Vorgänger (Asphalt 8) ist ausschließlich auf minimaler Detailstufe spielbar. Wer einen Blick auf die Benchmark-Ergebnisse wirft, dem wird wohl ganz schön schummrig werden, aber dass das Low-Budget S10 Pro keine „Zockermaschine“ sein wird, war schon im Vorfeld klar.
Antutu (v9)Android
Das Ulefone S10 Pro läuft mit einem völlig unverbasteltem Android 8.1.0 System. Der Stand des Sicherheitspatches ist von Juli 2018. Grund zum Meckern, wird man systemtechnisch nicht haben, käme einem hier nicht die langsame SoC und die mageren 2 GB Zwischenspeicher in die Quere. Das man keine ressourcenfressenden Spiele daddeln kann, ist völlig verschmerzbar, aber wenn die Leistung der Hardware so gering ist, dass ein flüssiges Navigieren und Bedienen des Smartphone nur schwer möglich ist, bekomme ich wirklich Kopfschmerzen. Glaubt mir, wer nicht ein funken Geduld mit sich bringt, wird mit dem S10 Pro keine große Freude haben. Selbst einfaches Scrollen im App-Drawer wirkt nicht zu 100 Prozent flüssig. Möchte man dann noch in der Google-Bar nach Etwas suchen, hat man meist schon alle Buchstaben des zu suchenden Wortes bereits auf der Tastatur eingetippt, bevor die SoC die Eingaben verarbeitet hat und entsprechend in der Bar anzeigt. Auch das Surfen macht mit diesem Smartphone einfach keinen Spaß. Selbst mit LTE oder gar WiFi-Verbindung dauert das Laden von Webseiten, Bildern einfach viel zu Lange. Ja, klar für ein 70€-Gerät ist das zwar in gewisser Form akzeptabel, aber das Gome U7 Mini zeigt zum Beispiel wie es gehen kann. Nahezu identischer Preis, aber mehr Power! Wie wir es von einem Stock Android-System erwarten, haben wir keinerlei Schadsoftware auf dem S10 Pro ausfindig machen können.
Kamera
Bei der Kamera hatten wir (wieder einmal) den richtigen Riecher bewiesen. Der zweite Sensor besitzt keine Funktion und soll dem Käufer nur suggerieren, dass eine Dual Kamera verbaut wurde. In der Praxis kann man keine Fotos mit Tiefenschärfe aufnehmen. Zwar gibt es einen SLR-Modus, der den Bokeh-Effekt simulieren soll, aber auch wenn die Intensität manuell justierbar ist, kommt kein anständiges Bild zu stande. Der primäre Sensor hat eine Auflösung von 13 Megapixeln. Die Fotos werden per Software auf bis zu 16 Megapixel interpoliert. Die Blendenweite beträgt f/2.0. Auch die vorhandene 5 Megapixel Frontkamera wertet die Aufnahmen auf 8 Megapixel auf.
Sehr gut gefällt mir, dass der User die Wahl hat zwischen zahlreichen Bildgrößen. Neben dem Standard 4:3 Format sind 16:9 und auch 18:9 auswählbar. Abhängig vom gewählten Format, ändert sich auch logischer Weise die Megapixel-anzahl. Das S10 Pro knippst in Relation zum Preis in der Praxis durchaus brauchbare Fotos. Standardaufnahmen sind zwar etwas arm an Farbintensität und zu dunkel, aber der HDR-Modus verschafft hier etwas Abhilfe. In der Folge kann man vor Allem mit den HDR-Aufnahmen durchaus zufrieden sein. Der Autofokus arbeitet sehr schnell und zuverlässig, wie man den Nahaufnahmen gut entnehmen kann. Fotos können live mit zahlreichen Filtern, wie unter Anderem Sepia & Monochrom „aufgewertet werden, Videos lassen sich maximal in Full HD (1080) aufnehmen. Mangels Bildstabilisierung verwackeln die Aufnahmen bei Bewegungen. Die Front Kamera produziert Aufnahmen mit denen man gewiss das eine oder andere Foto von sich knipsen kann. Dabei lassen die Frontaufnahmen jedoch einen gewissen Grad an Schärfe vermissen. Zudem sind sie, genau wie die Fotos der Hauptkamera einfach zu blass. Bei Nachtaufnahmen tritt sehr starkes Bildrauschen auf. Zudem kann der Dual LED-Blitz die Umgebung nicht genügend ausleuchten.
Es war zu erwarten, dass wir mit dem S10 Pro keine High-Quality Aufnahmen, wie in der Flagship-Klasse erwarten konnten. Auch in Bezug auf die Dual Kamera haben wir schon im Vorfeld den richtigen Riecher bewiesen. Aufnahmen mit dem bekannten Tiefenschärfe-Effekt werden nur (schlecht) per Software realisiert. Wie so oft in dieser Preisklasse, benötigt der Sensor viel Licht. Sind diese Voraussetzungen geschaffen und schaltet man den HDR Modus ein, gelingen auf jeden Fall brauchbare Aufnahmen.
Konnektivität
Das Ulefone S10 Pro kann in der dieser Rubrik durchaus Punkten. Beide SIM-Slot sind 4G-fähig, wobei zu beachten ist, dass immer nur einer parallel LTE unterstützt. Es unterstützt natürlich alle für Deutschland wichtigen Frequenzen, darunter eben auch das LTE Band 20
4G: B1/B3/B7/B8/B20
Für das Navigieren greift das S10 Pro auf GPS & Glonass zurück. Google Maps kann auf dem Smartphone zuverlässig, egal ob zu Fuß oder im Auto verwendet werden. Allerdings muss ich auch hier erneut einen Bogen zur unterirdischen Performance machen. Das Laden von Karten oder auch das Finden einer Route kann mitunter eine nicht enden wollende Zeit in Anspruch nehmen. Mal schnell nach dem kürzesten Weg zur U-Bahn suchen? Fehlanzeige! Fragt lieber Passanten in der Nähe! Das geht auf jeden Fall schneller.
Das Smartphone unterstützt den WiFi Standard 802.11a/b/g/n sowohl im 2,4 als auch im 5,0 Ghz-Frequenzbereich. Der Empfang ist dabei durchweg sehr gut. Bluetooth gibt es in der Version 4.0. Über den SAR-Wert ist, wie meistens bei den „kleineren“ Herstellern nichts bekannt. Das Vorgängermodell (Ulefone S9 Pro) besitzt eine Kopfstrahlung von nur 0,30 W/kg am Kopf (Quelle). Inwieweit das Rückschlüsse auf dieses Modell liefert, kann nur spekuliert werden. Mit Ausnahme der Ulefone Power-Serie, liegen jedoch die Geräte des Herstellers im Bereich zwischen 0,14 – 0,64 W/kg am Kopf.
Das Smartphone lässt bequem per Fingerabdruck und/oder auch per Gesichtserkennung entsperren. Im Praxistest gefällt mir der Fingerprint ID-Sensor nicht so wirklich. Der Hersteller verspricht eine Entsperrzeit von 0,1 Sekunden. Ich weiß nicht, was Ulefone dazu bewegt hat solch eine Angabe zu machen, aber die Mitarbeiter sollten dringend die Pillen absetzen und die Kommastelle eins nach rechts setzen. Im Schnitt muss man eine Sekunde warten bis der Bildschirm angeht. Dabei liegt die Erfolgsquote des Entsperrens im Schnitt bei 7 von 10 Versuchen. Für das Entsperren per Gesichtserkennung muss man ebenfalls die Kommastelle von nach rechts verrücken. In der Praxis vergehen rund 2 Sekunden vom Betätigen des Power Buttons zum Einschalten des Bildschirmes bis zum Erkennen des Gesichts. Immerhin funktioniert dies im Daily Use erstaunlich gut. Zudem lässt sich der Sensor nicht durch ein Foto austricksen. Als weitere Sensoren bietet das S10 Pro das Standard-Repertoire an. Neben Näherungs- und Umgebungs- und Beschleunigungssensor, ist auch noch ein Hall-Sensor mit von der Partie. Der Umgebungslichtsensor zur automatischen Helligkeitsanpassung je nach Lichtverhältnisse arbeitet nicht sonderlich positiv. Selbst im dunkelsten Kellerraum, wurde das Display von 100 Helligkeit auf gut 60-70% reduziert. In der Folge ist das Display immer noch viel zu hell als nötig und man wird quasi regelrecht geblendet.
Der Lautsprecher des Ulefone S10 Pro überrascht mit einem klaren Klang auch bei maximaler Laustärke. Dennoch ist der Sound recht flach. Tiefen kommen nicht sonderlich zur Geltung. Nutzt man beim Telefonieren die Freisprechfunktion, ist der Ton zu leise und vor Allem zu dumpf. Wer Kopfhörer anschließt, kann bequem Radio hören.
Akku
Das Ulefone S10 Pro verfügt über einen 3350 mhA großen Akku, der nicht ohne handwerkliches Geschick entfernt werden kann. In Kombination mit dem relativ kleinen Display ergibt sich eine sehr gute Laufzeit. Im Batterietest hält das Smartphone 8 Stunden und 45 Minuten durch. Über den Tag kommt man mit dem S10 Pro ohne Probleme. Sehr verwundert bin ich jedoch über das schlechte Energiemanagement des Telefons. Auch wenn sich das Smartphone im StandBy befindet, verbraucht es viel zu viel Energie. Morgens habe ich da Telefon vom Ladeadapter getrennt, habe mit 100% Ladezustand das Haus Richtung Arbeit verlassen und es am späten Abend daheim wieder ausgeschaltet habe, zeigt die Statistik einen Verbrauch von fast 30% im Ruhezustand an! Des Weiteren lasse ich das WLAN oftmals an, auch wenn ich im Büro mit keinem Netzwerk verbunden bin. Hier lag der Verbrauch am Ende des Tages ebenfalls bei exorbitanten 25%. In der Summe habe ich an jenem Tag sage und schreibe 52% an Akkupower verloren.
Auch wenn der Verbrauch während der tatsächlichen Nutzung des Smartphones gering ist (1 Stunde HD YouTube-Video verbraucht 13% an Kapazität), ist der Verbrauch im StandBy ein schlechter Witz. Vor Allem in Anbetracht dessen, dass Ulefone mit einer StandBy-Zeit von 290 Stunden wirbt. Die Ladegeschwindigkeit passt sich hervorragend der Leistung des S10 Pro an. Da weder Quick-Charge vorhanden ist und nur ein 5V/1A Ladeadapter mitgeliefert wird, nimmt das vollständige Laden unfassbare 4 Stunden und 50 Minuten in Anspruch.
Akkulaufzeit Einheit: StdTestergebnis
Äußerlich macht das Ulefone S10 Pro trotz Kunststoff-Gehäuse in Relation zum Kampfpreis eine gute Figur. Auch das Display geht für diese Preisklasse trotz mächtiger Notch in Ordnung. Des Weiteren kann man mit der gebotenen Kamera-Qualität, auch wenn es wieder einmal eine Fake-Dual Kamera ist, durchaus leben. Genug Licht vorausgesetzt, gelingen gute HDR-Aufnahmen. Die Verbindungsqualität, das GPS, das saubere Stock Android System und die Möglichkeit zwei SIM-Karten + Speichererweiterung parallel zu verwenden, wissen zu überzeugen.
Das war es aber auch schon an positiven Erwähnungen. Fangen wir bei der unterirdischen Performance an: Natürlich kann man in solch günstigen Smartphone keinen Helio P90 von Mediatek oder gar einen Snapdragon 855 erwarten. Deshalb ist auch schon im Vorfeld klar, dass Ulefone hier eine Low-Level SoC von Mediatek verbaut. Der MT6739 (Nachfolger des MT6737) ist allerdings mittlerweile sogar mit alltäglichen Aufgaben völlig überfordert, was zu einer spürbaren Latenz bei der Nutzung führt. Ich kann auf Spiele durchaus verzichten, dafür habe ich eh keine Zeit, aber wenn selbst das Manövrieren im System zur Qual wird, wenn das Surfen trotz 4G Kompatibilität einfach keinen Spaß macht, weil die Webseiten ewig benötigen um vollständig geladen zu sein, dann wird selbst der geduldigste Mensch mit Sicherheit zu einem waschechten Choleriker. Das Fehlen einer Benachrichtigungs-LED fällt da kaum noch ins Gewicht. Schön, dass nun auch Low-Budget Smartphones längst über Fingerabdrucksensor und brauchbaren FaceUnlock verfügen. Im Falle des S10 Pro reduziert Ulefone aber die Entsperrzeit um eine ganze Menge. Des Weiteren nutzt der Hersteller die vorhandene Akkupower keineswegs effizient aus. Wie kann bitteschön der größte Energiefresser eines Smartphones der „Ruhemodus“ (inaktives Display) und das „WiFi“ sein. Einen Patch (Systemaktualisierung) sollte man in dieser Preisklasse eher nicht erwarten.
Wer seine Bedürfnisse auf ein Minimum reduzieren kann, der darf zwar gerne beim Ulefone S10 Pro zugreifen, aber man sollte definitiv vorab darüber nachdenken. Für das gleiche Budget sind das Xiaomi Redmi 6a , das Redmi Go oder das Gome U7 Mini deutlich bessere Alternativen. Auch ein Leeco Le 2 kann man gelegentlich für 80€ ergattern und das stellt einfach alles im Low-Budget Sektor in den Schatten!
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wie kann ich meinen akku wechseln?
Ich brauche ein Smartphone fürs Drohnenfliegen mit 5 Ghz-WLAN. Kennt jemand eine Alternative zum Ulefone S10 pro in einer ähnlichen Preisklasse?
… jou : UMIDIGI A5 Pro
Die Strebe in der Lautsprecheröffnung ist absichtlich nach außen gebogen, um den Schallaustritt bei auf dem Tisch liegendem Telefon nicht zu sehr zu behindern. Schön vom Galaxy S4 abgeschaut 🙂
Dass die Strebe nicht einfach nur zu dick lackiert ist sieht man an der Innenseite, da beult es sich nämlich auch nach außen.
Gefälschte Werbefotos des Herstellers (vor allem in diesem extremen Ausmaß) sind für mich ein Betrug am Kunden! Ich finde das wird im Bericht viel zu schwach kritisiert!