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Ulefone Power Armor 19T Test

Getestet von Erik am Bewertung: 82%
Vorteile
  • starker Akku mit schnell- & kabellosem Laden
  • Performance: CPU & 120 Hertz Display
  • tolle Werkzeuge an Bord, z.B. Wärmebild
  • gute Konnektivität
Nachteile
  • niedrige Displayhelligkeit
  • Kameraqualität
  • Widevine L3
  • Updatezeitraum & Android 12
Springe zu:
CPUMediaTek Helio G99 - 2 x 2,2GHz + 6 x 2,0 GHz
RAM12 GB RAM
Speicher256 GB
GPUMali-G57 MC2
Display 2408 x 1080, 6,6 Zoll 120Hz (IPS)
Betriebssystem - Android 12
Akkukapazität9600 mAh
Speicher erweiterbar Hybrid
Hauptkamera108 MP + 5MP (dual) + 5MP (triple)
Frontkamera16 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussJa
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 34, 66, 38, 39, 40, 41
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht410 g
Maße175,2 x 83,4 x 18,8 mm
Antutu378800
Benachrichtigungs-LEDJa
Hersteller
Getestet am22.05.2023

Outdoor-, Big-Battery- und echtes Arbeits-Smartphone in einem Gerät – Dieses Mal nur ohne 5G. Wir hatten das Ulefone Power Armor 19T im Praxistest. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um das Power Armor 18T (zum Test), aber mit Helio G99 statt Dimensity 900 Prozessor. Dafür ist das neue Outdoor-Smartphone etwa 150€ günstiger.

Ulefone Power Armor 19T Test Head

Das Ulefone Power Armor 19T zeichnet sich durch den ausdauernden 9600mAh großen Akku, ein 6,58-Zoll-Display mit 120 Hertz Bildwiederholungsfrequenz und die 108-Megapixel-Kamera aus. Als „T“ Modell hat es eine echte FLIR Wärmebildkamera an Bord. Mit 12/256GB Speicher werden zwischen ~450€ und 500€ (z.B. bei Amazon) fällig. Wird es dem hohen Preis gerecht?

Spezifikationen & Einordnung bei Ulefone

Das Ulefone Power Armor 18, Power Armor 18T und Ulefone Power Armor 19 und Power Armor 19T teilen sich nämlich weitestgehend die gleiche technische Basis und unterscheiden sich nur im Detail. So funkt das „18“ ins 5G-Netz dank des MediaTek Dimensity 900 Prozessors und bietet mehr Rechenleistung. Zudem löst die Frontkamera mit 32 statt 16MP auf. Die beiden Power Armor „19“ Geräte haben den Helio G99 an Bord und funken so nur ins 4G Netz. Zwar erzielt der Helio G99 eine etwas höhere Grafikleistung, liegt er aber leistungstechnisch unterhalb des Dimensity 900 mit der höheren CPU-Leistung. Beide Octa-Cores werden im 6nm-Verfahren gefertigt:

Ulefone Power Armor 18T

Ulefone Armor 18T Test Titel

Ulefone Power Armor 19T

Ulefone power armor 19t Beitragsbild

MediaTek Dimensity 900 MediaTek Helio G99
2x Cortex-A78 @ 2,4 GHz  /  6x Cortex-A55 @ 2,0 GHz 2x Cortex-A76 @ 2,2 GHz  /  6x Cortex-A55 @ 2,0 GHz
Mali-G68 GPU Mali-G57 GPU
Ulefone power armor 19t Beitragsbild
Ulefone Power Armor 19T
Ulefone Armor 18T Test Titel
Ulefone Power Armor 18T
Ulefone Armor 17 Pro
Ulefone Armor 17 Pro
Größe 175,2 x 83,4 x 18,8mm 175,2 x 83,4 x 18,8mm 172,7 x 80,4 x 12,5 mm
Gewicht 410g 409g 291g
CPU MediaTek Helio G99 - 2 x 2,2GHz + 6 x 2,0 GHz Mediatek Dimensity 900 - 2 x 2,4GHz + 6 x 2,0GHz MediaTek Helio G99 - 2 x 2,2GHz + 6 x 2,0 GHz
RAM 12 GB RAM 12 GB RAM 8 GB RAM
Speicher erweiterbar Hybrid Hybrid Ja
Display 2408 x 1080, 6,6 Zoll 120Hz (IPS) 2408 x 1080, 6,6 Zoll, Auflösung, Größe 120Hz (IPS) 2408 x 1080, 6,6 Zoll 120Hz (IPS)
Betriebssystem Android 12 Android Android 12
Akku 9600 mAh (66 Watt)
kabelloses Laden
9600 mAh (66 Watt)
kabelloses Laden
5380 mAh (66 Watt)
kabelloses Laden
Kameras 108 MP + 5MP (dual) + 5MP (triple) 108 MP + 5MP (dual) 108 MP + 8MP (dual) + 8MP (triple)
Frontkamera 16 MP 32 MP 16 MP
Anschlüsse 3,5mm Kopfhörer Anschluss, USB-C, Dual-SIM 3,5mm Kopfhörer Anschluss, USB-C, Dual-SIM 3,5mm Kopfhörer Anschluss, USB-C, Dual-SIM
Entsperrung Fingerabdruck, Face-ID Fingerabdruck, Face-ID Fingerabdruck, Face-ID
Empfang 4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 34, 66, 38, 39, 40, 41 5G: n1, n3, n5, n7, n8, n20, n28, n38, n41, n66, n77, n78
4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 34, 66, 38, 39, 40, 41
4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 34, 66, 38, 39, 40, 41
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Ulefone Power Armor 19T Praxis 2

In beiden Ulefone Power Armor Generationen, welches übrigens die Outdoor-Big-Battery-Phones kennzeichnet, gibt es zudem ein „T“-Modell. Das „T“ steht für Thermal und so ist statt der 8MP Ultraweitwinkelkamera eine FLIR Lepton 3.5 Wärmebildkamera verbaut.

Werfen wir noch einen Blick auf das Modell zuvor, da das Ulefone Armor 17 Pro (zum Test) eine hervorragende Alternative sein könnte. Dieses bietet nur einen halb so großen Akku mit 5380mAh Kapazität, dafür ist das Armor 17 Pro aber deutlich handlicher. Ansonsten bekommt man die gleiche Hardware wie auch beim Ulefone Power Armor 19: ein Helio G99 Prozessor, 120 Hertz Display, 66 Watt Schnell und 15 Watt kabelloses Aufladen und eine 108MP Kamera samt separaten Ultraweitwinkel- und Nachtsichtsensor.

Lieferumfang & Zubehör

Der Lieferumfang bei den kleinen chinesischen Herstellern ist vorbildlich. Das 66 Watt Netzteil mit USB-C Kabel gehört natürlich dazu, aber auch eine zusätzliche Panzerglas-Schutzfolie zusätzlich zur von Werk aus angebrachten Folie und einer Halteschlaufe liegen bei.

Ulefone Power Armor 19 Lieferumfang

Da es sich beim Ulefone Power Armor 19T fast 1 zu 1 um das Ulefone Power Armor 18T handelt, gibt es nicht viel Neues zu testen. Wenigstens haben wir noch das praktische Zubehör mit dabei, das auch mit den Vorgängern kompatibel ist und den U-Smart Connector nutzt: das Protective Case zur Befestigung an der Kleidung, ein Digital-Mikroskop mit 50- bis 1000-facher Vergrößerung und das Dual-Kamera Endoskop (z.B. zur Inspektion von Rohren, Schächten). Die beiden Kamera-Erweiterungen werden mit einem Haken und einer Schraube am Outdoor-Smartphone befestigt und halten dann auch bombenfest. Mitgeliefert ist jeweils ein kleiner Schraubendreher, da am Ulefone Power Armor 19T eine Schraube rausgedreht werden muss zur Nutzung. Die Schraube des Mikroskops und Endoskop kann man einfach mit der Hand eindrehen. Mitgeliefert werden auch jeweils Ersatzteile (Schraube und Halterung). Am Ulefone Power Armor 19T angeschlossen, öffnet sich automatisch die notwendige App, über die man Bilder / Videos aufnimmt und die Ergebnisse betrachtet.

uSmart E1 Endoskop: Das Endoskop kommt mit zwei Kameras, einer Kabelfernbedienung, LED-Beleuchtung und 2 Meter langem Kabel. Das Modul misst gut 5mm im Durchmesser und lässt sich einfach in das Objekt reinschieben (z.B. Rohre, Klimaanlagen,…). Vorn an der Spitze lassen sich ein paar Erweiterungen aufschrauben, die bei der Nutzung hilfreich sein dürften: Spiegel für die Kamera (um den Winkel zu ändern), Case für die Spitze (zum Schutz der Linse), sowie ein Haken und Magnet (um Gegenstände herauszufischen).

Die Auflösung ist nicht besonders hoch, aber in der Praxis kommt man gut zurecht. An der Kabelfernbedienung lässt sich mit dem Button zwischen den beiden Kameras umschalten, eine nach vorn und eine zur Seite hin. Beide Endoskop-Kameras haben eine LED zur Ausleuchtung. Die Helligkeit lässt sich einfach am Drehrad der Kabelfernbedienung regeln.

uSmart C01 Mikroskop: Klar hat man bereits eine Mikroskop-Kamera im Ulefone Power Armor 19T, aber die Erweiterung ist noch besser. Angeschlossen schaltet sich die LED-Beleuchtung automatisch ein und die App öffnet sich. Das Mikroskop nimmt Bilder mit HD-Auflösung bei 1280 x 720 Pixel auf und bietet eine 50x bis 1000x Vergrößerung. Das Modul setzt man einfach auf das Objekt auf und stellt mit dem Zoomring scharf. Alternativ kann man auch über den seitlichen Button schnell zwischen Zoomstufen wechseln. Schön ist hier, dass man an einem zweiten seitlichen Button direkt mit dem Werkzeug Bilder aufnehmen kann. Das Smartphone fungiert dann einfach nur als Display. Zum Lieferumfang gehört auch ein Saugnapf mit Halterung, falls das Mikroskop einen festen Platz haben soll.

Protective Case: Eine zusätzliche Schutzhülle an einem Outdoor-Smartphones ist vielleicht etwas zu viel, aber die Hülle ist vorrangig dazu gedacht, das Ulefone Power Armor 19T am „Mann zu haben“. Zwei Aufsätze liegen dazu bei: Ein Karabiner und ein Klipp, mit dem es z.B. am Gürtel getragen werden kann.

Design & Verarbeitung

Das Ulefone Power Armor 19T zeigt schon beim Auspacken, dass es keine halben Sachen macht: Das Outdoor-Smartphone ist richtig groß und wirkt mit den Metall-Elementen, Sichtschrauben und Schutzelementen massiv. Klar ist es mit dem 9600mAh großen Akku schwer und bringt 409 Gramm auf die Waage. Die Abmessungen sind mit 175,2 x 83,4 x 18,8 Millimeter nicht ohne und an manche Hosentasche eine Herausforderung. Mit der Erhöhung zum Schutz um die Kamera wackelt es ein wenig, wenn es flach auf dem Tisch liegt.

Am Rahmen befindet sich rechts der Powerbutton mit kombiniertem Fingerabdrucksensor und die Lautstärkewippe. Links liegen der uSmart-Konnektor mit 6 goldenen Pins für das Zubehör, der SIM-Slot, der sich ohne SIM-Pin herausziehen lässt, und ein zusätzlicher konfigurierbarer Button. Ich habe unter anderem die Taschenlampen-Funktion darauf per Doppelklick gelegt.

Zertifiziert ist das Gerät nach IP68 / IP69K und MIL-STD810H. Der USB-C unten und 3,5mm Klinkenanschluss oben werden durch Gummiklappen geschützt. Die Klappe des USB-Anschlusses kann abgeschraubt werden. So soll das Ulefone Power Armor 19T unter Wasser für 30 Minuten in 1,5 Metern Tiefe ausharren können und Stürze bis 1,5 Metern Fallhöhe aushalten.

Die Verarbeitung passt zum Outdoor-Smartphone: kantig, griffig dank der geriffelten Rückseite und wertig genug dank der Metall-Schienen links und rechts. Aber das Ulefone Power Armor 19T ist definitiv weit davon entfernt, handlich zu sein. Zur Bedienung braucht es eine „starke Hand“ oder besser beide Hände.

Display des Ulefone Power Armor 19T

Das LCD-IPS Panel misst 6,58 Zoll im 20:9 Format. Mit der Full-HD-Auflösung von 2408 x 1080 Pixel erreicht es eine Bildpunktdichte von 401 Pixel pro Zoll. Besonders erfreulich ist die flüssige Bildwiederholungsfrequenz von 120 Hertz. Alternativ lässt sie sich auch auf 90 oder 60 Hertz festlegen oder man überlässt dem System die Wahl im Automatik-Modus, um Akku zu sparen. Je nach App liegt sie z.B. 60Hz beim Videostreaming oder Games, 90Hz im Launcher oder 120Hz beim Scrollen im Internetbrowser. Der Touchscreen reagiert mit einer Abtastrate von 240 Hertz präzise auf Eingaben.

Weniger erfreulich hingegen ist das Display-Panel mit der vergleichsweise niedrigeren Helligkeit. Mit maximal 540 Lux wird man sich bei der Nutzung in der prallen Sonne lieber Schatten suchen. Bei bewölktem Wetter kam ich hingegen noch zurecht.

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux

Die Abstände zwischen Display-Panel und Rahmen fallen recht groß aus: 3mm links / rechts, 5mm oben und ein 5mm dickes Kinn. Oben sind die Waterdrop-Notch, der Ohrlautsprecher und eine mehrfarbige Benachrichtigungs-LED untergebracht. Wer auf eine Displayfolie verzichtet, bekommt dank Gorilla Glas 5 noch genügend Schutz vor Kratzern geboten.

Software: Die Farben und Darstellung kann nicht angepasst werden, aber das verbaute IPS-LCD Panel bietet von Haus aus eine kräftige Farbdarstellung mit guten Kontrasten. Die Wahl hat man zwischen einem hellen und dunklen Modus (der bekannte Dark Mode von AMOLEDs). Die Schrift- und Anzeigegröße kann in drei Stufen angepasst werden. Ein Handschuhmodus (erhöhte Sensitivität) und terminierbarer Blaulichtfilter finden sich in den Einstellungen unter „Smart Assist“. Ohne die Unterstützung von Widevine L1 streamt man von DRM-Anbietern (Netflix, Disney+, Prime Video) nur in SD-Qualität. HDR-Content wird ebenfalls nicht unterstützt.

Leistung

Der MediaTek Helio G99 kam auch schon im Ulefone Armor 17 Pro zum Einsatz und liefert nun auch dem Power Armor 18T genügend Rechenleistung. MediaTeks neuer Octa-Core im 6nm-Verfahren ließ schon in günstigen Smartphones wie dem Poco M5 (zum Test) die Muskeln spielen und ist zu dem Preis eine Bereicherung der Budget-Handys. Mehr Rechenleistung des Ulefone Power Armor 19T würde man sich der Preisklasse vermutlich schon wünschen, aber der Helio G99 ist vermutlich das stärkste Modell, das den kleinen Herstellern mit Verzicht auf 5G zur Verfügung steht. Die allgemeine Geschwindigkeit ist gut, Apps starten zügig und kleinere Ruckler trüben nicht das Bild. Für die normale Smartphonenutzung ist also genug Rechenleistung vorhanden. Bei grafisch-anspruchsvollen 3D-Games oder exzessivem Multitasking mit schnellem Wechsel zwischen vielen Apps werden dem Helio G99 die Leistungsgrenzen aufgezeigt.

Antutu (v9)
Geekbench Multi (v5)
Geekbench Single (v5)
3D Mark (Slingshot)
3D Mark (Wildlife)

Dem Ulefone Power Armor 19T stehen stets 12GB Arbeitsspeicher (5 GB/s Datenrate) und 256GB Speicherplatz. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um UFS 2.2 ROM, der 999 MB/s beim Lesen und 871 MB/s beim Schreiben erreicht. Der Arbeitsspeicher wird auf Wunsch um 2, 3 oder 5GB Virtual RAM (mithilfe des Systemspeichers) erweitert. Der Systemspeicher lässt sich über den Hybrid-Slot mit einer MicroSD-Karte um bis zu 1TB erweitern. Dazu hält „Dura Speed“ bei Aktivierung das System sauber und schränkt unnötige Hintergrundprozesse ein.

System

Da das Ulefone Power Armor 19T sich die Basis mit dem Power Armor 18 teilt, wird auch das neue Modell noch mit Android 12 ausgeliefert. Zum Testzeitpunkt lag der Sicherheitspatch bei Februar 2023. Ein Updateversprechen gibt es wie gewohnt nicht und mehr sollte man leider auch nicht erwarten.

Der Systemlauncher Ulefone Power Armor 19T zeigt sich recht nah an Stock-Android, aber ein paar Veränderungen und zusätzlich Features nimmt Ulefone doch vor. Mir gefallen zum Beispiel die zwei unterschiedlichen Menüs zum Runterziehen wie bei MIUI von Xiaomi: links die Benachrichtigungen und rechts die Schnelleinstellungen. Ein paar zusätzliche Funktionen sind in den Einstellungen unter „Smart Assist“ untergebracht, zum Beispiel zur Bedienung des Systems. Die Farbanpassungen in Gelb, z.B. das Einstellungsmenü, sind Geschmackssache. Auf Bloatware verzichtet Ulefone. Zusätzliche Funktionen sind in vorinstallierte Apps ausgelagert. Dazu zählen ein „Easy Mode“ mit Beschränkung auf wesentliche Handy-Funktionen und „Kids-Mode“. Dazu gibt es eine App für den uSmart Konnektor, die „MyFLIR“ App für die Thermalkamera, QR-Code Scanner und der „Werkzeugkasten“ für einfache Outdoor-Tools.

Kamera des Ulefone Power Armor 19T

Das Ulefone Power 19T übernimmt größtenteils die Kamerasensoren des Power Armor 18T, tauscht aber die Frontkamera aus. Somit sind die Selfie- und Hauptkamera zwei gut bekannte Sensoren, die auch bei großen Herstellern zum Einsatz kommen. Den 108 Megapixel Samsung HM2 nutzt zum Beispiel Xiaomi derzeit bei den Redmi und Poco Modellen. Dieser kombiniert über Pixel Binning 9-in-1 Pixel, um eine höhere Lichtsensitivität zu bieten. Die Frontkamera in der Waterdrop-Notch kam lange z.B. bei OnePlus zum Einsatz, wurde inzwischen aber durch bessere Sensoren getauscht. Mit passender Bildverarbeitung-Software nimmt er solide Selfies auf. Hier wird es spannend, ob die 32MP (Samsung S5KGD1) Frontkamera des Ulefone Power 18T überhaupt besser ist.Ulefone Power Armor 19 Kamera Test

  • Hauptkamera: 108 Megapixel (Samsung HM2), f/1.89, Autofokus
  • Wärmebild- / Thermalkamera: 5MP (FLIR Lepton 3.5)
  • Makro-Kamera: 5 Megapixel (Samsung S5K5E9), f/3.0
  • Selfie-Kamera: 16 Megapixel (Sony IMX481), f/2.0

Die Besonderheit des Power Armor „T“ Modells ist die Thermalkamera. Zum Einsatz kommt ein FLIR Lepton 3.5 Sensor, der mit einer Auflösung von 160 x 120 Pixeln aufnimmt und Temperaturen im Bereich -10℃ bis 400℃ erfasst. Der Sensor nimmt dabei mit 5MP auf und legt diese über das Temperaturbild, sodass die Szenerie klar erkennbar ist. Die Wärmebildfunktion ist in die eigene „MyFLIR“ App ausgegliedert.

Tageslicht

Der 108 Megapixel Kamerasensor liefert im Automatikmodus Bilder mit 12MP. In der Software ist auch ein „Hi-Res“ Modus integriert, der auf 108MP interpoliert, aber kaum Vorteile mit sich bringt. Die Bildqualität bei Tag ist gut, aber liegt unter dem gewohnten Level der Redmi Note und Poco Modelle. Letztlich hinkt das Ulefone Power 19T im Detailgrad hinterher: Bildsegmente mit vielen feinen Konturen stechen zu grob ins Auge und werden durch Nachschärfen der Software mit einem hohen Kontrastgrad noch verschlimmert. Sichtbar wird dies erst bei der Betrachtung am großen Monitor. Dazu ist der Weißabgleich ein Totalausfall: Der Hintergrund / Himmel wird quasi dauerhaft überbelichtet und ein Blaustich in manchen Segmenten kommt auch zustande. Das Kameraglas über dem Sensor sorgt zudem für ordentlich “Lens Flare”: Sonneneinstrahlung, wenn man gegen oder seitlich zur Sonne fotografiert.

Das Ulefone Power 19T kann mit dem Samsung HM2 Sensor aber auch ein paar Punkte erzielen. Die Farbwiedergabe ist recht natürlich und mit dem automatischen HDR-Modus kommt auch die nötige Dynamik auf. In der Praxis ist mir aufgefallen, dass nahe Objekte besser gelingen als ein Landschafts-Porträt.

Nachtaufnahmen

Auch wenn der Samsung HM2 Sensor mit dem 9-in-1 Pixel Binning lichtsensitiv sein soll, gelingt es ihm mit Pixelgröße von der 0.7μm nicht wirklich. Ulefone hat zudem keinen extra Nachtmodus (Software). Bei schlechten Lichtbedingungen sind die Aufnahmen also kaum ansehnlich. Den Kontrast und die Farbdynamik hebt man zwar gut an, aber die Detaildichte ist zu gering, sodass auch ein sichtbares ISO-Rauschen auftritt. Dem Ulefone Power 19T kann man den Stempel „Schönwetter-Kamera“ aufdrücken…

Mikroskop statt Makro-Kamera

Statt einer unbrauchbaren Makrokamera mit 2MP hat das Ulefone Power Armor 19T einen 5MP “Microlens” Sensor mit 30- oder 60-facher Vergrößerung. Um die Kamera befindet sich ein schwacher LED-Ring, den es auch braucht. Der Fokusbereich liegt bei etwa 3mm und Mikroskop-Bilder bekommt man nur, wenn man das Smartphone auf das Objekt legt. Groß ist der Anwendungsbereich sicher nicht und wie brauchbar die Aufnahmen sind, darüber lässt sich auch streiten. Aber die Resultate beeindrucken mit der Detailaufnahme bei so starker Vergrößerung – Mit dem menschlichen Auge sind solche Details nicht wahrnehmbar.

Wärmebildkamera

Verkaufsargument für das „T“ Modell des Power Armor 19T ist die Thermal- bzw. Wärmebildkamera. Hier kommt ein FLIR Lepton 3.5 Sensor zum Einsatz: Eigenständige Thermalkameras kosten schnell 500€ und nur die Module für das Smartphone starten bei 200€. Wer also beides sucht und Einsatzbereiche für eine Wärmebildkamera hat, ist mit dem Ulefone Power Armor 18T oder Armor 19T gut aufgestellt.

Mit einer Auflösung von 5MP werden letztlich Bilder mit 160 x 120 Pixeln geschossen oder auch Videos aufgenommen. Der Temperaturbereich geht von -10° bis 400° Celsius. Soweit ich es mit einem herkömmlichen Thermometer überprüfen konnte, sind die ermittelten Temperaturen akkurat. In der MyFLIR App zum Aufnehmen lassen sich verschiedene Farbstile zur Temperaturdarstellung festlegen.

Portrait & Selfie

Portraits werden nur mit der Hauptkamera aufgenommen und hier behilft sich die Software nur der Gesichtserkennung. Fotografiert man eine Person, wird sie recht schnell erkannt und man erhält auch zuverlässig den gewünschten Bokeh-Effekt mit unscharfem Hintergrund. Der Ausschnitt ist recht präzise und Farben werden naturgetreu dargestellt. Den Portraits mangelt es aber etwas an Details und auch der Grad an Unschärfe dürfte noch stärker sein: Beim Aufnehmen kann man die „Blende“ zwar einstellen, aber bei anderen Smartphones ist der Blur auf Wunsch noch stärker. Dazu gibt es noch einen „Bokeh“ Modus für Objekte: Dieser legt aber nur den “unscharfen Kreis” auf das Bild.

Die 16MP Frontkamera ist in einer Waterdrop-Notch untergebracht. Dabei handelt es sich um den Sony IMX481 Sensor, der keine schlechte Wahl ist. Die Selfies sind hell, scharf und kontrastreich, aber die Softwareoptimierung von Ulefone ist nicht auf dem hohen Level der großen Hersteller. So kommt es zu nicht sonderlich akkuraten Farben oder einem überbelichteten Hintergrund / Himmel. Beim Detailgrad nimmt zudem das Power Armor 18T mit der 32 Megapixel Frontkamera die besseren Selfies auf.

Videos

Die Hauptkamera des Ulefone Power Armor 19T ist auf 2K / 2560 x 1400 Pixel oder auch 1080p bei 30fps beschränkt. Die Frontkamera nimmt maximal in Full-HD / 30fps auf. Eine Bildstabilisierung (EIS) ist nicht vorhanden, was zu recht wackligen Videos führt. Die Qualität ist dabei einfach und zweckmäßig, aber viel Dynamik kommt nicht auf. Auch sind Videos mit der Wärmebildkamera möglich, wobei sie bei der Auflösung eher ein Gimmick sind – Ein Standbild gibt mehr Infos.

Konnektivität und Kommunikation

Ulefone Power Armor 19 SIM netz EmpfangMit dem Helio G99 Prozessor ist das Ulefone Power Armor 19T auf das LTE / 4G Netz beschränkt. Der Hybrid-Slot nimmt dabei entweder zwei Nano-SIM-Karten für den Dual-SIM-Betrieb auf oder man nutzt den zweiten Steckplatz bei Bedarf zur Speichererweiterung. Die unterstützten Mobilfunkfrequenzen decken eine länderübergreifende Konnektivität ab und im Praxistest war auch der Empfang stets ziemlich stark. Den SAR-Wert gibt Ulefone mit 1,11 W/kg (Kopf) und 1,03 W/kg (Körper) an.

Zum Telefonieren werden VoLTE und VoWiFi unterstützt. Der Ohrlautsprecher ist dabei auf Wunsch recht laut, aber im oberen Bereich etwas blechern. Schade, dass er nicht zur lauten Wiedergabe im Hybrid-Setup genutzt wird. So kümmert sich nur der untere Lautsprecher darum: Dieser wird zwar laut genug und hat auch Volumen, müsste aber etwas tiefer abgestimmt sein. Besser klingt es, wenn man den „HiFi-Modus“ in den Einstellungen (Töne – Klangverstörung 😂) ausschaltet.

WiFi 5 wird unterstützt, der Empfang ist auch stark. Auch Bluetooth 5.2 mit der Unterstützung der hochauflösenden Audiocodecs aptX HD und LDAC ist an Bord. NFC kann wie gewohnt zum mobilen Bezahlen genutzt werden.

Der Standort wird über Dual-Band GPS bestimmt und es werden die Satellitensysteme GPS, Galileo, GLONASS und Beidou genutzt. Die genaue Position wird nach etwa 5 Sekunden gefunden und auf 1m genau bestimmt. An Sensoren sind die drei Standards, ein Gyroskop, E-Kompass, Barometer und Hall-Sensor verbaut. Ein FM-Radio findet sich als App und kann im Freien auch ohne Kopfhörer (sonst als Antenne) genutzt werden.

Das Ulefone Power Armor 19T kann über den Powerbutton, den Fingerabdrucksensor, durch Anheben oder Doppeltippen aus dem Standby aktiviert werden. Der herkömmliche Fingerabdrucksensor lässt sich gut mit dem Daumen erreichen und entsperrt das Outdoor-Smartphone zuverlässig in circa 90% der Fälle. Auch die Gesichtsentsperrung über die Frontkamera kann eingerichtet werden. Diese ist aber etwas langsamer als der Fingerabdrucksensor.

Akkulaufzeit des Ulefone Power Armor 19T

Mit einem 9.600mAh Akku kommt das Ulefone Power Armor 19T natürlich mehrere Tage ohne Steckdose aus. In der Praxis schaffte ich fast vier Tage mit einer Display-on-Time von 12 Stunden. Beim YouTube-Streaming mit Lautsprechern werden 4% Akku in der Stunde benötigt. Die Ergebnisse im PC Mark Akkubenchmark, jeweils bei 200 Lux Displayhelligkeit, seht ihr hier:

Interessant ist da auch der Vergleich zum Ulefone Power Armor 18T mit Dimensity 900 Prozessor. Etwas Toleranz zwischen Tests gibt es immer, aber mit 22 Stunden bei 120 Hertz arbeitet der Dimensity Chip ganz klar effektiver als MediaTeks Helio CPU im Power Armor 19T.

Akkulaufzeit Einheit: Std
Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten

Das Outdoor-Smartphone lässt sich dank 66 Watt Ladeleistung auch schnell wieder aufladen. Der komplette Ladevorgang dauert 75 Minuten. Bevorzugt man die kabellose Variante, dann ist dies mit immerhin 15 Watt möglich und über Nacht wird das Handy auch wieder voll. Anderen Geräten spendet das Big-Battery-Phone über OTG mit 10 Watt oder Reverse Wireless Charging mit 5 Watt Energie.

Testergebnis

Getestet von
Erik

Wer auf 5G verzichten kann, was beim verbesserungswürdigen Netz in Deutschland verkraftbar ist, kommt gut 150€ günstiger an das aktuelle Ulefone Power Armor Outdoor-Smartphone. Persönlich wurde ich das Ulefone Power Armor 19T nicht als Outdoor-Smartphone anpreisen, sondern eher als das passende Smartphone für Handwerker: Klar kann das Smartphone noch mehr, aber die vielen kleinen Funktionen und Kamerafunktionen lassen sich super beim Arbeiten einsetzen. Auf der positiven Seite stehen der große Funktionsumfang, eine angenehme Systemperformance und der bombastische Akku. Negativ ist die etwas niedrige Displayhelligkeit, die mittelmäßige Kameraqualität und der (immer noch) stattliche Preis – und vermutlich auch die Updatepolitik. Wenn ihr einen Einsatzzweck für die Wärmebildkamera habt, ist das Power Armor 19T für 450€ dennoch ein Schnäppchen. 

Die Alternativen sind schnell gefunden: Wer viel draußen unterwegs ist, profitiert ungemein von AMOLED-Displays des Doogee V20 (zum Test). 5G-Konnektivität ist beim Ulefone Power Armor 18 bzw. Armor 18T (zum Test) an Bord und wesentlich günstiger kommt man an ein ähnliches Outdoor-Smartphone mit dem Ulefone Armor 17 Pro (zum Test). Wobei nur das 18T auch eine Wärmebildkamera mitbringt.


Gesamtwertung
82%
Design und Verarbeitung
90 %
Display
75 %
Leistung und System
75 %
Kamera
70 %
Konnektivität
90 %
Akku
90 %

Preisvergleich

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Ann-Christien Battmer
Gast
Ann-Christien Battmer (@guest_97543)
1 Jahr her

Ich habe immer noch mit dem Spiel Pokemon Go Probleme…
Wenn ich ein Pokemon anklicke kommt ein komplett weißer Bildschirm und ich kann nichts mehr machen.

Ein Test ob das bei Ihnen auch so ist, wäre fantastisch.

Ann-Christien Battmer
Gast
Ann-Christien Battmer (@guest_97561)
1 Jahr her

Problem jetzt aber entgültig eliminiert…das Programm DuraSpeed, vor dem glaube ich auch hier schon gewarnt wurde war schuld an dem Pokemon Go Problem. Neben anderen mir nicht erklärbaren Problemen.

Ann-Christien Battmer
Gast
Ann-Christien Battmer (@guest_97516)
1 Jahr her

Danke für den super Testbericht.
Seit einer Woche besitze ich nun das Power Armor 19.

Das das Akku etwas schwächer ist als beim Ulefone Power Armor 18, hat mich jetzt doch etwas überrascht. Der effektivere Prozessor macht da doch einiges aus.

Hier beim 19 habt ihr ja netterweise alle Bildwiederholungsraten angegeben. Beim 18 finde ich nur die Angaben bei 120 Herz. Wie groß ist die Differenz bei den anderen beiden Einstellungen?

Vielen Dank
Ann-Christien Battmer

holgerbleier
Gast
Holger (@guest_97505)
1 Jahr her

Ich denke mit der Displayhelligkeit unterliegt es Schwankungen von Gerät zu Gerät…Habe das Ulefone Power Armor 19T ebenfalls und ich komme auf einen Wert von über 600 Lux….Habe das Smartphone jetzt über 1 Monat… Gruß Holger

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