CPU | Mediatek Helio P23 - 4 x 2,3GHz + 4 x 1,65Ghz |
---|---|
RAM | 6 GB RAM |
Speicher | 64 GB |
GPU | Mali-G71 - 770MHz |
Display | 2160 x 1080, 6 Zoll 60Hz (IPS) |
Betriebssystem | - 8.1 Oreo |
Akkukapazität | 13000 mAh |
Speicher erweiterbar | Hybrid |
Hauptkamera | 21 MP |
Frontkamera | 8 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 3, 7, 8, 20 |
NFC | Nein |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 331 g |
Maße | 169 x 79 x 16 mm |
Antutu | 91757 |
Benachrichtigungs-LED | Ja |
Hersteller | Ulefone |
Getestet am | 08.06.2018 |
Inhaltsverzeichnis
Es läuft und läuft und läuft und läuft. Das beschreibt Ulefones Power 5 vermutlich am besten. Wer es doch noch detaillierter will, sollte sich den folgenden Testbericht über das Akkumonster mit 13000 mAh zu Gemüte führen. Denn Ulefone versucht nicht nur mit einem gigantischen Akku zu glänzen, sondern fährt auch noch andere große Geschütze auf. Welche das sind? Nun, viel Spaß beim Lesen.
Update: Mittlerweile ist das Ulefone Power 5 kaum noch verfügbar. Allerdings gibt es den Nachfolger. Ulefone Power 6. Hier geht’s zum Testbericht.
Design und Verarbeitung
Das Doogee BL12000 wurde als Klotz verschrien. Das Power 5 setzt aber hier noch einen drauf! Gewichtheber scheinen auf ihre Kosten zu kommen, wenn sie das 331 g schwere Smartphone auch nur ansehen! Auf den zweiten Blick fällt vor allem das außergewöhnliche Design des Power 5 auf. Ulefone bleibt dem Motto „slim and clean“ fern und verziert das Power 5 mit allerlei Schnickschnack. So wirkt das Power 5 wie ein Outdoor-Handy, nur das es keines ist. Nicht einmal eine niedrige IP-Zertifizierung gibt es. Stabil wirkt es trotzdem. Die Seiten sind immerhin mit jeweils 4 Schrauben durch einen Metallstreifen verstärkt, alle Ecken haben eine Art Kunststoff Verstärkung erhalten und auch sonst wirkt das Power 5 nahezu „unkaputtbar“. So außergewöhnlich wie das Design, so wuchtig lesen sich die Maße. Mit 79 mm Breite, 169 mm Höhe und einer Dicke von vollen 16 mm ist das Power 5 ein wahrer Gigant.
Während die linke Seite nur den Dual-nano-SIM/microSD-Hybrid-Slot beherbergt, kann man an der rechten Seite einige Knöpfe finden. Im oberen Drittel befinden sich die Lautstärke-Buttons.
Direkt darunter ist der Power-Knopf. Am unteren Ende findet sich noch eine weitere Taste, ein langer Druck auf diese startet die Memo-Aufnahme, ein kurzer die Kamera. Zwischen diesen beiden Knöpfen liegt ein Fingerabdrucksensor (10/10 Versuche erfolgreich), der das Smartphone ohne große Verzögerung und zuverlässig aus dem Stand By holt. Alle Tasten sind aus Metall und fest an ihren Plätzen. Größere Spaltmaße sucht man am ganzen Smartphone vergeblich.
Bei den ganzen Verzierungen sticht die Rückseite nochmal hervor. Diese ist in einem Leder-Look gehalten. Tatsächlich ist es jedoch harter Kunststoff. Der Einsatz von echtem Kunstleder hätte dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt. Fast ein bisschen schade. Ebenso herausstechend wie der Ulefone Schriftzug in der Mitte ist die groß mit einem „dual-Lens“-Sticker beworbene Kamera. Hier gibt es mal wieder Grund zu Schmach und Schande, denn obwohl so prominent herausgestellt, ist die zweite Kamera wie so oft ein Dummy und die „dual-Lens“ damit ein Fake! Die Kamera wird von einem zweifarbigen Dual-LED Blitz flankiert und hat einen extra Rahmen erhalten, der optisch definitiv heraussticht, höhentechnisch jedoch nicht.
Die Front kommt, abgesehen von dem 18 : 9 Format, recht unspektakulär daher. Die bekannte Sensorik bestehend aus Helligkeits- und Näherungssensor sind vorhanden, ebenso wie eine dual-Selfie Kamera und ein Lautsprecher fürs Ohr. Auch bei dieser Kamera muss die Euphorie gebremst werden. Die zweite Kamera ist auch hier ein Fake!
An der oberen Kante befindet sich nichts. An der Unteren wird über zwei große Gitter auf der rechten Seite die Audioausgabe vorgenommen, auf der Linken verbirgt sich das Mikrofon. In der Mitte gibt es einen modernen USB Type-C Anschluss! Wer nun einen Kopfhörer-Anschluss vermisst, der liegt leider richtig. Ein 3,5 mm Klinkenanschluss ist nicht verbaut. Allerdings legt Ulefone eine Fülle an Adaptern bei, bei denen sich auch einer von USB Type-C auf Klinke finden lässt.
Zum Schluss dieser Rubrik noch eine erfreuliche Kleinigkeit, die aber meiner Meinung nach bei keinem Smartphone fehlen sollte. Eine Benachrichtigung LED leuchtete in angenehm pulsierendem Blau, Rot oder Grün. Rot und Grün sind allerdings hauptsächlich für den Akkustand zuständig während Blau alle möglichen eintreffenden Nachrichten oder Benachrichtigungen signalisiert.
Abgesehen von den Ausmaßen und Gewicht, die aber wohl in erster Linie dem riesigen Akku geschuldet sind, leistet sich Ulefone mit dem Power 5 keine Schnitzer und schaukelt sich locker durch die erste Kategorie. Das Design muss man mögen, die Verarbeitung ist jedoch über jeden Zweifel erhaben.
Lieferumfang des Ulefone Power 5
Hier lässt Ulefone keine Wünsche offen. In der großen schwarzen Schachtel findet man neben dem Smartphone alles, was man sich als Adapter und Ausstattung je zu träumen gewagt hat.
• Quickcharge 3.0 Netzteil (5V / 5A) (EU)
• USB Type-C Kabel (Stecker mit Überlänge)
• SIM Nadel
• Anleitung (deutsch)
• dicke Schutzhülle (schwarz/grau)
• USB Typ-C auf Micro USB (Adapter)
• USB Typ-C auf 3,5 mm Klinke (Adapter)
• USB Type-C auf USB Type-A (Adapter)(OTG)
• Displayschutzfolie (eine ist bereits aufgebracht)
Display
Das 18 : 9 IPS LCD-Display löst mit knackigen 2160 x 1080 Pixeln auf und misst recht verbreitete 6 Zoll. Das ergibt gute 404 ppi und einzelne Bildpunkte sind nicht zu erkennen. Beschränkt man sich beim Ausmessen auf die Größe des Displayglases, erhält man eine gute Screen to Body Ratio von 90 %! Nimmt man allerdings die komplette Frontseite des Smartphones als Maß, werden daraus durchschnittliche 68 % und dabei sind die One-Screen-Buttons nicht mal mit eingerechnet! Links und rechts vom Display hat das Power 5 nur 1,2 mm Rand. Ebenfalls ein sehr guter Wert auf den ersten Blick. Denn der Metallrahmen ist sehr viel breiter als das Displayglas. Rechnet man ihn mit ein, sind es schon 5,2 mm. Die gleiche Erkenntnis gilt für den obigen Rand (7 mm) und den unteren (6,2 mm). Das Glas ist nach diesen Millimetern zu Ende, das Smartphone erstreckt sich allerdings in beide Richtungen wesentlich weiter.
Farben werden sehr naturgetreu aber kräftig wiedergegeben. Leider fehlt MiraVision oder eine Alternative, um die Farbtemperatur anzupassen. Dieser Umstand ist aber verschmerzbar, da bereits eine sehr ausgeglichene Darstellung vorliegt. Die Helligkeit befindet sich in einem guten hohen Bereich. Bei direkter Sonneneinstrahlung musste man sich, je nach Inhalt, dennoch etwas Zeit nehmen, um auch Details erkennen zu können. Die niedrigste Helligkeitsstufe ging dafür vollkommen in Ordnung und war auch bei Dunkelheit noch angenehm. Die adaptive Helligkeit regelt in den meisten Fällen zügig und brauchbar nach. Gerade nach oben wird jedoch gerne etwas mehr aufgedreht als nötig. Auch der Schwarz-Wert kann sich sehen lassen, der Kontrast ist natürlich nicht unendlich, wie bei AMOLED, sehr gute Werte werden dennoch erzielt. Über das Display erhält man mit dem Power 5 eine nahezu perfekte Verteilung der Hintergrundbeleuchtung. Die Blickwinkelstabilität fällt ebenfalls sehr gut aus. Das Bild wird erst merklich dunkler, wenn der Betrachtungswinkel so steil fällt, dass man eh nicht mehr viel erkennt.
Die Reaktion des Touchscreens ist wunderbar und das Schreiben mit zwei Händen, die wegen des Gewichts fast sowieso benötigt werden, geht schnell vonstatten. Freunde von Klicker-Spielen freuen sich außerdem über stundenlanges Eindreschen auf den Bildschirm mit allen 10 vorhandenen Fingern. Fingerabdrücke sind natürlich präsent, halten sich aber in Maßen.
Ich konnte keine Kratzer mit Schlüssel oder Messer hinzufügen, das Glas ist also gehärtet. Mit GORILLA Glas wird aber nicht geworben. Dabei war das Smartphone sogar zeitweise Sand ausgesetzt. Für die unsicheren Gemüter ist aber auch eine Schutzfolie aufgebracht und eine zweite liegt wie oben aufgezählt, der Verpackung bei.
Ulefone macht auch bei dem verwendeten Display vieles richtig. Modernes 18 : 9, gute Ausleuchtung, toller Schwarzwert und ebenso gute Blickwinkelstabilität und das alles bei sehr schönen Farben. Abzüge gibt’s maximal in der B-Note für die Helligkeitsregelung.
System – Android 8.1 Oreo
Das Power 5 läuft auf einer nahezu unveränderten Version vom aktuellen Android 8.1. alias Oreo. Soweit so gut. Die Anpassungen belaufen sich auf ein Minimum, so gibt es leicht veränderte Icons für die Standard – Apps und das gute alte Dura Speed ist in den Einstellungen auch mit von der Partie. Eine Erklärung für Dura Speed findet sich im Artikel zum Blackview S6. Es sei aber gesagt, dass die Funktion für besser ausgestattete Geräte, vor allem jene mit mehr RAM, immer sinnloser wird. Somit ist man besser beraten, diese deaktiviert zu lassen.
Bloatware in Form von komplett unnötigen Apps gibt nicht. Ein Viren Check mit Malewarebytes brachte keine Funde zutage.
Die Navigation durch das System läuft intuitiv und ohne große Überraschungen. Auf dem Startbildschirm hat man jedoch die Möglichkeit, den bekannten Button in der Mitte zu nutzen, um in den App-Drawer zu gelangen oder man wischt, ganz nach Google Pixel Vorbild, einfach nach oben. Google Suchleiste und extra Startseite für den Sprachassistenten lassen sich in den Einstellungen deaktivieren bzw. entfernen.
Die Gestensteuerung ist vorhanden, jedoch sehr abgespeckt. Mir persönlich fehlt vor allem die Funktion, Musiktitel bei abgeschaltetem Display durch einen Seitwärtsbewegung zu wechseln.
Stichwort Face Unlock: Neben dem bewährtem Fingerabdrucksensor gibt es beim Power 5 die Möglichkeit sein Gesicht zur Entsperrung zu nutzen. Dies funktionierte in den meisten Fällen ganz gut. Auch ein einfaches Bild reicht nicht, um die Funktion zu überlisten. Manchmal will das Smartphone aber auch eine Veränderung der Haare oder Grimasse nicht wahrhaben, womit die Funktion fehlschlägt oder sehr lange für die Entsperrung benötigt. In der Regel geschieht dies aber recht zügig.
Etwas nervig im Bezug auf den Fingerabdrucksensor war das oftmalige Auslösen des Sensors aus Versehen. Durch die Lage an der Seite, direkt im Grifffeld, erkennt der Sensor auch eine Berührung mit dem Handballen oder einen unbewussten Griff als Entsperrungsversuch und wird dementsprechend nach einigen misslungenen Versuchen gesperrt. Auch kommen sich hier und da der Face Unlock und der Fingerabdruck in die Quere. Schlägt die Erkennung mit dem Finger fehl oder ist bereits blockiert, wird das Smartphone dann doch noch, nach aufwachen aus dem Stand By per Face Unlock entsperrt. Das führte bei mir aber immer wieder zu komischen Momenten, in denen erst eine Fehlermeldung zu sehen war, dann wurde mir plötzlich doch Zugriff gewährt. Hier kann ein Software Update aber noch Abhilfe schaffen.
Sollte das Power 5 Freunde in der Programmiererszene finden, stünde einer Custom ROM nichts im Wege. Der Bootloader lässt sich einfach im Entwicklermenü entsperren. Performance wäre genug vorhanden. Nur der Mediatek Prozessor stellt oftmals ein Hindernis, dass nicht viele Programmierer bereit sind zu gehen. Die Zeit wird zeigen, ob das Power 5 eine große Verbreitung erreicht und sich doch einer traut, ein modifiziertes OS zu erstellen.
Das System ist sauber, hat aber kleine Ungereimtheiten bei der Entsperrung, wenn man dafür zwei verschiedene Systeme auf einmal nutzt. Das geht in Ordnung und tritt auch nicht ständig auf. Meist ist einer der beiden Sensoren wesentlich schneller als der jeweils andere. Und selbst wenn der Fehler auftrat, entsperrt wurde dann trotzdem.
Leistung
Bei der gelieferten Performance konnte bei den das Power 5 voll überzeugen. Eingesetzt wird ein recht neuer Mediatek Helio P23 Prozessor oder auch MT6763 genannt. Der Octa-Core aus dem Jahre 2017 wird in 16 nm gefertigt und bietet ganze 8 Cortex-A53 Kerne. Diese werden wie üblich in einen Leistungs- und einen Stromsparcluster aufgeteilt. Der Leistungscluster erreicht dabei 2,3 GHz, ein einzelner Kern boostet aber auch gerne mal auf 2,5 GHz. Im Stromsparcluster geht es mit 1,65 GHz pro Prozessornase etwas genügsamer zu.
Für die Beschleunigung von Spielen sorgt unterdessen eine aus zwei Kernen bestehende Mali-G71 MP2 GPU mit 770 MHz Takt. Fun Fakt: Dieselbe GPU, allerdings mit 18 (von maximal 32) Kernen und 850 MHz Takt, kommt übrigens auch im Exynos Prozessor des Galaxy S9 vor.
Dank 16 nm Fertigung ist der Chip performant und stromsparend zugleich. Was dem sowieso übertrieben großem Akku noch längere Laufzeit beschert. Beim Doogee BL12000 hat unter anderem der veraltete Prozessor einen großen Teil der eher durchschnittlichen Akkulaufzeit ausgemacht.
Dem Setup werden außerdem 6 GB LPDDR4X RAM zur Seite gestellt. Im Benchmark erreicht dieser 5000 MB/s. Durchschnittlich, aber ausreichend, um Apps schnell wieder aus dem Hintergrund aufzurufen. 64 GB ROM (200/160 MB/s) liefern den üppigen Platz für besagte Apps. Zusätzlich lässt sich dieser mit einer maximal 256 GB fassenden SD-Karte erweitern. Einmal geöffnete Apps blieben sehr lange, teilweise einen ganzen Tag, bis zu einer länger dauernden Stand By-Phase (meist während dem schlafen) aktiv und konnten ohne Ladezeit aus dem RAM aufgerufen werden. Durch den 6 GB fassenden RAM ist auch ein ständiges Freischaufeln von Speicherplatz durch den Taskmanager unnötig.
Der MT6763 liefert ansehnliche Werte in Benchmarks. Gut zu sehen am Antutu Score von 82000 Punkten, der etwas über einem Snapdragon 625 (ca. 76000) liegt. Spiele laufen gut von der Hand. Asphalt 8 ist auf hohen Einstellungen gut spielbar – über Stunden hinweg!
Anders als das BL12000 punktet Ulefone mit einem anständigen Prozessor, der einen die riesigen Kapazitäten des Akkus auch flüssig und ohne Einschränkungen nutzen lässt. Speicher und Geschwindigkeit sind also mehr als ausreichend und erfüllen die allermeisten Anforderungen spielend.
Antutu (v9)Kamera
Ein beworbenes Glanzstück soll die Kamera darstellen. In der Vergangenheit war diese bei Ulefone Smartphones eher schlecht als recht. Teilweise gab es sogar total Ausfälle, die nahezu unbrauchbar waren. Mit dem Power 5 soll alles anders werden! Gleich zwei mal zwei Kameras (2 Selfie, 2 Hauptkameras) werden beworben. Leider ist Werbung auch alles. Die zweite Selfie-Kamera ist ebenso Fake wie die zweite Rückseitige. Bei letzterer scheint es sich um einen VGA-Sensor zu handeln, der immerhin erkennt, ob das Objektiv verdeckt wird oder nicht (suuuper sinnvoll!!!).
Hat man sich damit abgefunden, dass gleich zwei nutzlose Kameras verbaut sind, kann man einen genaueren Blick auf die funktionierenden beiden werfen. Die Daten der Hauptkamera fallen überraschend positiv aus. Ein angegebener 21MP Sony IMX230 Sensor mit angeblicher f/1.8 Blende soll für umwerfende Fotos sorgen. Tatsächlich können sich die geknipsten Schnappschüsse sehen lassen. Bei viel Licht werden die Fotos sehr detailliert und scharf. Farben werden gut herausgestellt und kommen kräftig daher. Makro Aufnahmen gelingen nach ein bis zwei Versuchen mit guten Resultaten. Doch, auch wenn die Sonne mal nicht das Land mit Licht durchflutet, sind die Aufnahmen alles andere als unbrauchbar. Abhilfe schafft unter anderem auch der HDR-Modus, der zwar die auslöse Zeit erheblich erhöht, dafür aber die Dynamik im Bild, gerade bei unzureichenden Lichtverhältnissen, stark verbessert. Ein relativ ruhiges Händchen vorausgesetzt.
Mit weiter abnehmender Helligkeit werden die Bilder allerdings zunehmend schlechter. Sollte tatsächlich eine f/1.8 Blende verbaut sein, schwächelt an dieser Stelle die Software. Denn Fotos bei Dunkelheit sind kaum noch zu gebrauchen. Nahaufnahmen mit Blitz können das ein oder andere retten, nehmen den Bildern aber wie gewohnt einiges an Farbechtheit.
Da die Dual-Kamera ein Fake ist, sind auch die Dual-Funktionen nur Augenwischerei. Ein Bokeh-Modus ist wie üblich als verwaschener Kreis mit einem scharfen Zentrum realisiert.
Ein weiterer Pluspunkt hingegen ist die Bildstabilisierung. Das Power 5 soll eine optische Bildstabilisierung (OIS) besitzen. Diese ist für gewöhnlich hochpreisigen Smartphones vorbehalten. Leider bringt auch die beste Stabilisierung nichts, wenn die Software nicht hinterherkommt. Während Fotos noch kleine Wackler verzeihen und der OIS das Bild recht stabil halten kann, hat der Gute bei Videos seine liebe Not. Kleine Bewegungen können hier noch ausgeglichen werden, verwackelt ist die Aufnahme dennoch. Wer sich Zeit lässt und vorsichtig filmt, kann also ganz ansprechende Aufnahmen erzeugen, ansonsten muss man mit einigen wackligen Bewegungen leben. Aufgenommen wird, vorne wie hinten, in Full HD. 4K steht nicht zur Verfügung. Side Fakt: Bei Videoaufnahmen, kann man bei ruckartigen Bewegungen schön auf dem Bildschirm sehen, wie die Aufhängung des OIS der Bewegung hinterher wobbelt.
Die funktionierende der beiden Selfie Kameras kommt als 8 MP Sensor mit einer f/2.2 Blende zu ihrem neuen Besitzer. Die Aufnahmen sind durchaus brauchbar, solange eine gesunde Portion Helligkeit vorhanden ist. Bei den Selfie-Aufnahmen hilft außerdem der extra Knopf an der rechten, unteren Seite, mit dem man ein Foto auslösen kann.
Ganz an die Qualität eines Meizu E3 oder eines Xiaomi Redmi Note 5 kommt das Power 5 nicht heran, zu verachten sind die Bilder, vor allem bei guten Lichtverhältnissen jedoch nicht. Erst bei abendlichen Verhältnissen oder bei Nacht wird die Schwäche richtig ersichtlich. Den Fake-Dual-Mist hätte man sich schenken können.
Konnektivität
Das Power 5 lässt sich im Bereich Konnektivität nicht lumpen. Alle nötigen Frequenzbänder werden unterstützt. Band 20 ist also vorhanden. Im W-LAN Bereich steht dual Band Wi-Fi mit 5 GHz und 2,4 GHz zur Verfügung. Der Mobilfunk erzielt bessere Konnektivitäts-Werte als das W-LAN Netz. Nach der Symbolik in der Schnellstartleiste zu urteilen, fällt die W-LAN Verbindung oft wesentlich schwächer aus und das, obwohl die Geschwindigkeiten der Übertragung zu jeder Zeit auf einem hohen Niveau sind.
Ein besonderes Schmankerl ist die kontaktlose Ladefunktion. Via Induktionspad lässt sich das Smartphone also ohne Kabel laden. Mehr dazu im Bereich Akkuleistung. NFC ist leider im Gegenzug nicht mit an Bord, schade.
Die Navigationsfunktion vollrichtet ihr Werk ohne Wenn und Aber. GPS, A-GPS, BDS und GLONASS finden den Standort ohne Probleme und führen den Anwender an den gewünschten Zielort. Die Genauigkeit der Angaben liegen in der Regel bei 2 – 3 Metern.
Auch bei den Sensoren trumpft das Power 5 auf. Neben dem bereits erwähnten Helligkeits- und Näherungssensor bietet es außerdem einen Kompass, ein Gyroskop und einen Gravitationssensor. Natürlich ist auch ein Chip für die Rotation und Beschleunigung vorhanden.
Bluetooth wird nach Version 4.2 unterstützt und hat eine gute Reichweite mit ordentlicher Konnektivität bis zum Schluss. Selbst über ein Stockwerk und durch Mauern war die Verbindung noch gut.
Die Audioabteilung bekommt erst einmal einen Ellenbogen in die Rippen. Kein Klinkenanschluss und der verbaute Monolautsprecher musiziert auch eher passabel als großartig. Höhen und Mitten gehen noch in Ordnung, Stimmen und Sprachnotizen werden klar wiedergegeben. Bässe sind aber quasi nicht vorhanden. Auf maximaler Stufe und ein, zwei Einstellungen darunter, neigt der Lautsprecher zusätzlich zu Verzerrungen. Das ist etwas schade, hätte man doch in dem riesigen Gehäuse genügend Platz gehabt, eine brauchbare Audioimplementierung vorzunehmen. Ganz anders sieht es beim Telefonieren aus. Das Mikrofon nimmt das Gesprochene klar auf und eliminiert die gröbsten Hintergrundgeräusche auch ohne explizites Noise cancelling. Die Ausgabe der Ohrmuschel ist sauber und Stimmen gut verständlich.
Abhilfe für die Musikhörer schaffen entweder USB Typ-C Kopfhörer, wie beispielsweise die CDLA von Leeco oder die In-Ears von Xiaomi. Oder man greift zum beiliegenden Type-C Adapter für die altbewährte Klinke.
Der Sound über den USB-Anschluss ist gut, könnte aber in den höchsten Lautstärken etwas mehr Power vertragen. Details werden fast vollständig abgebildet, eine kleine Steigerung der Qualität hat man aber mit höherklassigen Audiocodecs dennoch. Für unterwegs reicht das Gebotene aber auf jeden Fall. FLAC Dateien werden vom Chip unterstützt.
Akkuleistung
Der Titel dieses Abschnitts sagt quasi schon genug. Das Power 5 hat Akkuleistung und davon eine ganze Menge. 13000 mAh wollen an den Mann gebracht, verbraucht und wieder gefüllt werden. Das sich hier nur Spitzenwerte ergeben können, liegt auf der Hand, aber die brachiale Laufzeit des Power 5 hat mich doch überrascht.
Ohne Probleme war die Nutzung über, sage und schreibe, 6 Tage möglich. 6! Geschont wurde das Power 5 dabei nicht. Ständiges Fotografieren, dort mal etwas Googeln, da eine Navigation zum nächsten Ausflugsziel, online Artikel lesen, ein bisschen Spielen, E-Mails abrufen… Usw. Das alles bei daueraktivem Bluetooth inklusive Audionutzung übers Auto und teils aktiviertem W-LAN. Mehr geht natürlich immer aber die Beanspruchung kann definitiv als „überdurchschnittlich viel“ gewertet werden. Eine halbe Stunde Youtube-Video schauen bei halber Helligkeit und in Full HD verbrauchte nur 2% der Akkukapazität!
Der PC Mark “Work” Test offenbart dann die ganze Pracht. Es ist quasi unmöglich, das Power 5 an einem Tag leer zu saugen. 27 Stunden stehen auf der Benchmark Uhr und da sind noch 20 % übrig! Definitiv Weltrekord für ein Smartphone. Obendrauf kann man im Alltag ohne größere Einschränkungen den Energiesparmodus nutzen, mit dem ich trotz Musikhörens auf einer hohen Lautstärke selbst bei 5% noch mehrere Stunden durchgebracht habe. Wem das immer noch nicht reicht, kann zusätzlich noch den Ultra Energiesparmodus anschalten. Bei diesem wird die UI auf ein Minimum reduziert und geschwärzt. Zur Verfügung stehen dann nur noch Apps auf einer „Whitelist“ sowie Telefon und SMS. Hintergrunddaten werden komplett gekappt und aufgerufene Apps fliegen zügig aus dem RAM.
Man male sich nun aus was mit einem AMOLED-Screen und einem noch sparsameren Snapdragon möglich gewesen wäre!
Akkulaufzeit Einheit: StdHat man es doch geschafft, das Power 5 leer zu saugen, möchte es natürlich auch wieder mit Energie gefüttert werden! Unter zu Hilfename des beiliegenden Quickcharge 3.0 Netzteils dauert das weniger lang als zuerst gedacht. In 40 Minuten konnte man 25 % gut machen, das reicht locker schon wieder für einen Tag. Nach weiteren 40 Minuten war das Power 5 bei 50 % angelangt. Vollständig geladen war es nach ziemlich genau 3 Stunden und 20 Minuten. Beginn 14:20 mit 1 %. Ende 17:45 mit 100 %. Beim Laden im Bereich von 20 – 80 % wird das Smartphone allerdings sehr warm, fast schon etwas ungemütlich.
Etwas, was bei diesen Werten nicht fehlen darf ist der OTG Modus, also die Möglichkeit das Smartphone als Powerbank zu nutzen. Das Power 5 hat diese Funktion. Das benötigte Kabel liegt der Verpackung bei.
Drahtloses Laden
Das Ulefone Power 5 unterstützt eine Ladeleistung von 10 Watt via Induktion. Ulefone schickte uns für den Test daher das hauseigene lade Pad UF002. Designtechnisch ist dieses definitiv nicht so gewagt wie das Smartphone. Schlichte Eleganz trifft es hier wieder besser. Die Oberfläche des Pads ist mit weißem oder schwarzem Kunstleder überzogen, der Rest des Gehäuses ist aus Metall. Der Packung liegt ein hochwertiges, mit Stoff umwickeltes USB-Kabel bei. Ein Netzteil fehlt. Das Pad hat einen Durchmesser von 10 cm und ist 6,5 mm dick.
Ladestation und Smartphone erkennen von alleine, wenn ein kompatibles Gerät in Reichweite ist und beginnen den Ladevorgang. Wunder sollte man hier keine erwarten. Eine vollständige Ladung, dauerte mit dem Pad fast doppelt so lange wie mit dem normalen Netzteil, ca. 6,5 Stunden. Für eine Ladung über Nacht nach einer langen Woche sollte die Geschwindigkeit jedoch ausreichen.
Das Lade-Pad liegt dem Smartphone nicht bei!
Testergebnis
Ulefone hat mit dem Power 5 nahezu alles richtig gemacht und für mich besteht kein Zweifel, dass mit dieser Generation der Power Serie an den Erfolg des Erstlings angeknüpft werden kann. Das Power 5 hat kaum Schwächen, dafür aber viele Stärken, allen voran die unendlich wirkende Akkukapazität.
Wer sich mit dem, nun ja, etwas anderem Design anfreunden kann und wer das hohe Gewicht nicht scheut, bekommt einen treuen Begleiter für jeden Ausflug. Ich selber testete das Power 5 im Urlaub und war einfach nur glücklich nicht ständig mit Kabeln hantieren zu müssen. Angst, es nicht über den Tag zu schaffen, nach dem es man am Morgen oder über Nacht nicht geladen hatte? Witzig! Einen Dämpfer gibt’s dann doch. So viel Leistung will bezahlt werden. Ulefone ruft derzeit 230 € für das Power 5 auf. Für das Geld bekommt man jedoch auch eine Menge geboten.
Preisvergleich
Newsletter bestellen
Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!
Alle News Updates über Telegram.
Moin, ich hatte mir nach dieser Hammer Rezension mir das erste mal auf Eigene Faust (ohne Rat von handyafinen Brüdern) diese wunderbare Handy gekauft.Ein Jahr lief es perfekt.Ich hab so so so tolle Fotos von meinen Kindern gemacht,Akku war echt mehr als ein Traum… Nun fiel es nur ins Klo 🙁 in Reis gelegt usw aber der display wird bei jeder kleinsten Bewegung schwarz.Wollte mir nun das selbe Handy noch mal kaufen nun finde ich es nirgends mehr.Ich bin so traurig. Kann mir jemand von euch vielleicht sagen ob das power5s Verhältnismäßig Ähnlich ist?das ich wenigstens Ähnlichen Ersatz finde?lieben dank… Weiterlesen »
Hallo Thabea, schau doch mal in unsere Big-Battery Smartphone Bestenliste. Insbesondere das Oukitel K13 Pro könnte etwas für dich sein ;-). Liebe Grüße
Moin, mein Ulfefone liebevoll auch “Klötzchen” genannt läuft und läuft und hat bis jetzt auch brav alles gemacht, was ich von ihm wollte. Nun aber kann ich einen Google Play Dienst nicht installieren. Es geht um den “Google Play-Dienste für AR” Im App-Store wird mir immer gesagt, dass die App und “Kötzchen” nicht kompatibel seien. Die Geräteanforderrungen werden allerdings erfüllt, daran liegt es nicht. Google hat leider erst einige Geräte dafür freigeschaltet. Die Liste mit den kompatiblen Geräten von Google hält sich dann auch sehr in Grenzen. Die Standartgeräte halt. Da ich fürchte, das die Chancen schlecht stehen, dass irgendwann… Weiterlesen »
Nachdem ich das Power 5 jetzt über ein Jahr nutze, komme ich zu dem Ergebnis, dass es bisher – in einer wahrlich langen Reihe von Geräten – das ERSTE ist, das ich sofort wieder kaufen würde, wenn Ersatz notwendig wäre. Danach sieht es aber nicht aus: die Akkuleistung ist konstant hoch – bei der hohen Kapazität kommen ja auch kaum Ladezyklen zusammen. Auch solche Aktionen wie “Schlüsselbund & Handy” in der gleichen Hosentasche hat es ohne zusätzlichen Schutz problemlos überstanden. Mehrere Outdoor-Urlaube, Stütze im Haus (Handy, nicht Halter 🙂 und Wander-Navigation bei Sintflut-Regen…alles kein Problem. LTE für beide SIM-Slots und… Weiterlesen »
kann man die Status LED von blau auf eine andere Farbe umstellen für Whatsapp?
Ja, das würde mich auch sehr interessieren. Blau ist doch schon sehr prollig.
Hallo,
theoretisch wäre das wohl möglich, das Power 5 hat allerdings keine Option mit der man die Farbe zuweisen könnte. Die in den Apps gewählten Farben werden anscheinend nicht vom System akzeptiert. Benachrichtigungen sind also blau. Rot und Grün nur für den Ladestand.
Prollig finde ich das nicht unbedingt. Telegram hat standardmäßig blau, hier fällts also nicht auf. Die Whatsappbenachrichtigung ist aber eben auch blau.
LG
Max
HI,
ich habe mir ein dual sim Handy geholt und stelle gerade fest, dass es gar nicht möglich zu sein Schein auch dual Apps zu nutzen (WhatsApp) oder irre ich mich?
Außerdem Scheint das Spiegeln von usb-C auf HDMI nicht möglich zu sein!
SO EINIGE Übersetzungsfehler in den Menüs gibt’s auch noch, kann man irgendwo hin Verbesserungsvorschläge schicken?
Hallo. Du kannst zum Clonen von Apps “App Cloner” benutzen. Das ist meiner Meinung nach die mit Abstand beste App für diesen Zweck. Ansonsten wird das Spiegeln über USB-C auf HDMI wohl nicht möglich sein, unter anderem, weil es sich nur um einen USB 2.0 Anschluss handelt. Diese Funktion steht allerdings auch nur bei High-End Smartphones zur Verfügung. Liebe Grüße
super, vielen Dank, dann muss das Gerät wohl leider zurück geschickt werden, sehr schade, das robuste Klötzchen hatte mir gefallen.