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Ugreen PowerRoam 600 im Test – ein neuer Stern am Powerstation Himmel?

Getestet von Michael am
Vorteile
  • sehr gute funktionelle App-Steuerung
  • exzellente Verarbeitung
  • klein, kompakt und trotzdem Leistungsstark
  • sehr gutes Display
  • sehr leise
  • 5 Jahre Garantie
Nachteile
  • durchschnittliche Effizienz AC und DC
  • Gerät musste nach USV-Test ausgetauscht werden
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Der Hersteller Ugreen sollte vielen von euch bereits ein Begriff sein. Bisher erstreckte sich das Produktportfolio hauptsächlich auf hochwertiges Computer und Handyzubehör, Ladegeräte und die dazu passenden Kabel. Mit der heute im Test befindlichen Ugreen PowerRoam 600 weitet der Hersteller seine Produktpalette im Bereich der Powerstations aus und will auch hier durch Qualität und Leistung glänzen.

UGreen PowerRoam 600 Einleitung 1

Bei der Ugreen PowerRoam 600 handelt es sich um eine handliche Powerstation mit 680 Wh Kapazität, einer Dauerleistung von 600 W und einer Spitzenleistung von beachtlichen 1500 W. Für Die Powerstation ruft der Hersteller einen Preis von 799 Euro auf und bietet zudem eine Garantie von 5 Jahren. Das verbaute Akkusystem ist in Kooperation mit dem Akkuspezialisten BYD entwickelt worden und soll eine hohe Ladeleistung bei minimaler Wärmeabgabe und Geräuschentwicklung ermöglichen.

Ob die Powerstation die hohen Erwartungen erfüllen kann, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.

Design und Verarbeitung der Ugreen PowerRoam 600

Nimmt man die Powerstation das erste Mal aus dem Karton, fallen einem sofort eine gewisse Wertigkeit und das stimmige Gewicht auf. Die Powerstation fasst sich einfach angenehm an und liegt durch den breiten Tragegriff super in der Hand.

Das Gehäuse besteht aus einem schwarz grauen Kunststoff, der sich durch seine leicht raue Oberfläche sehr angenehm anfühlt. Die Powerstation wirkt dabei wie aus einem Guss gefertigt. Alle Ecken und Kanten sind abgerundet und Schrauben sind nicht sichtbar verbaut. Die Ladeanschlüsse und AC-Steckdosen befinden sich unter Abdeckungen, die sich stimmig ins Gesamtdesign einfügen. Auf der Vorderseite findet sich neben den USB-Ports und der KFZ-Buchse natürlich auch das Display und eine LED. Insgesamt ist der Verarbeitungsqualität auf einem ausgesprochen hohen Niveau. Auf der rechten Seite befindet sich unter dem Abdeckgitter ein drehzahlgeregelter Lüfter, der den Akkus und dem Wechselrichter bei Bedarf frische Luft zu fächert. Die Lüftungslöcher auf der linken Seite dienen lediglich zum Ansaugen der Fritschluft.

Die Abmessungen der Ugreen PowerRoam 600 betragen 31 x 19 x 24 Zentimeter bei einem Gewicht von 9 Kilogramm. Damit ist die Powerstation als kompakt und handlich zu bezeichnen. Die 9 Kilogramm liegen dank des breiten Tragegriffes gut in der Hand. Über längere Stecken sollte man die Powerstation trotzdem nicht transportieren, da sich das Gewicht irgendwann doch bemerkbar macht. Die bereits erwähnte LED auf der Vorderseite kann mittels des darunterliegenden Tasters aktiviert werden. Sie bietet insgesamt 4 verschiedene Modi:

  • 1. LED mit reduzierter Helligkeit
  • 2. LED mit maximaler Helligkeit
  • 3. Blinksignal
  • 4. SOS Blinksignal

Die Modi lassen sich durch mehrmaliges Drücken des Tasters durchschalten. Die LED hat dabei einen kaltweißen Farbton und wirft das Licht sehr gebündelt nach vorn. Man hat eher den Eindruck, eine starke Taschenlampe vor sich zu haben.

Lieferumfang der Ugreen PowerRoam 600

Die Powerstation kommt in einem sehr edel wirkenden schwarzen Karton zu euch und bietet neben der Powerstation ein umfangreiches Zubehörpaket.

Bei den dazu gelieferten Kabeln handelt es sich nicht um Standardware von der Stange. Alle Kabel sind vermutlich durch Ugreen selbst gefertigt, fühlen sich sehr hochwertig an und machen einen robusten Eindruck. Hier eine Auflistung des Zubehörpaketes:

  • Kaltgerätekabel 150 cm
  • DC5521 zu DC5521 Kabel 100 cm
  • KFZ zu XT60 Kabel 160 cm
  • XT60 zu 2 x XT60 Kabel 60 cm
  • Aufbewahrungstasche
  • Bedienungsanleitung
  • Garantiekarte

Das beigelegte XT60 Kabel, welches für die Aufladung über Solar verwendet wird, bietet eine Besonderheit. Durch die 2 Eingänge ermöglicht es, zwei Solarpaneele gleichzeitig anzuschließen. Diese werden durch das Kabel parallel geschaltet. Auch die Aufbewahrungstasche hat sich als sehr praktisch erwiesen. So sind stets alle Adapter sicher verstaut und immer mit dabei. Wir vermissen im Lieferumfang lediglich ein USB-C zu USB-C Kabel, welches das Gesamtpaket abrunden würde.

Anschlüsse der Ugreen PowerRoam 600

Die Ugreen PowerRoam 600 bietet insgesamt 9 Anschlüsse, um eure Geräte wieder mit neuer Energie zu versorgen. Hier eine kurze Zusammenfassung:

  • 2 x AC-Schuko Steckdose 600 W / 1500 W Peak
  • 2 x USB-C Power Delivery mit jeweils 100W
  • 2 x USB-A mit jeweils 22,5W (5V/3A – 9V/2A – 12V/1,5A)
  • 1 x KFZ-Buchse 12V/10A
  • 2 x DC5521 Hohlkammerbuchse 12V/5A

Die Anschlüsse der Powerstation verteilen sich um das Gerät rund herum. Auf der linken Seite verbergen sich unter einer Klappe die Ladeanschlüsse und ein Sicherungselement. Ihr habt die Möglichkeit, die Powerstation entweder über Schuko Stecker oder XT60 Stecker aufzuladen. Das Sicherungselement schützt eure Powerstation vor Überladung. Was man sich genau darunter vorstellen kann, konnten wir noch nicht herausfinden. Normalerweise sollte das Batteriemanagement System eine Überladung des Akkus verhindern. Auf der rechten Seite positioniert Ugreen die Schuko Steckdosen, welche durch Gummikappen vor Staub und Feuchtigkeit geschützt werden. Die Steckdosen sind 90° verdreht eingebaut, sodass die Stecker entsprechend zur Seite zeigen. Das ist der geringen Bauhöhe der Steckdosen geschuldet. Wären diese gerade verbaut, könnten angeschlossene Stecker oder Netzteile mit dem Boden kollidieren. Auf der Vorderseite befinden sich die USB-Ports, die KFZ Buchse und zwei DC5521 Hohlkammerbuchsen für die Versorgung verschiedenster Geräte. Ugreen gibt an, dass die DC5521 Ports 5 Ampere Leistung zur Verfügung stellen können. Diese sind zwar nicht wie bei anderen Powerstations mit der KFZ Buchse parallel geschaltet, lassen aber trotzdem einen Ausgangsstrom von 10 Ampere zu.

UGreen PowerRoam 600 Hohlkammerbuchsen

Wie man sehen kann, zieht die elektronische Last die vollen 10 Ampere aus der DC5521 Buchse. Obwohl dies rund 120 W entspricht, zeigt die Powerstation nur 67 W Verbrauch an. Hier scheint es ein Problem mit der Anzeige der Powerstation zu geben, da die Buchsen normalerweise auf 5 Ampere begrenzt sein sollten.

Ein kleines Highlight sind natürlich die zwei USB-C-Anschlüsse mit jeweils 100 W Leistung. Damit lassen sich moderne stromhungrige Geräte wie Laptops oder Handys problemlos versorgen. Eine EcoFlow River 2 Pro (zum Test) ließ sich zeitgleich mit einer Anker Powerhouse 555 (zum Test) problemlos aufladen. Dabei zog sowohl die EcoFlow als auch die Anker Powerhouse jeweils 95-98W aus dem USB-C Port.

UGreen PowerRoam 600 USB C Ladung

Beide USB-C Ports wurden dementsprechend mit insgesamt 192 – 196 W belastet. Zusammenfassend ist die Anschlussvielfalt für so eine kleine Powerstation sehr ausgewogen und sollte keine Wünsche offen lassen.

Bedienung und Display der Ugreen PowerRoam 600

Bei der Bedienung der Powerstation setzt Ugreen wie andere Hersteller auch entsprechende Taster ein, um die Ausgänge an- und auszuschalten.

Für die Aktivierung der DC und AC Ausgänge genügt es den Taster einmal kurz zu drücken und schon steht euch der jeweilige Ausgang zur Verfügung. Der Druck auf den Taster wird durch einen kurzen Signalton quittiert und eine weiße Hintergrundbeleuchtung signalisiert euch, dass die entsprechenden Ausgänge einsatzbereit sind. Das Deaktivieren der Ausgänge erfolgt sinngemäß auf dieselbe Weise. In der Mitte der Powerstation befindet sich die On/Off Taste. Wie man dem Namen schon entnehmen kann, kann die Powerstation damit ein- und ausgeschaltet werden. Ein kurzes Drücken aktiviert das Display und nochmaliges Drücken schaltet es wieder aus. Möchtet ihr die Powerstation komplett deaktivieren, so müsst ihr den Taster 3 Sekunden gedrückt halten. Somit minimiert sich der Stromverbrauch, wenn ihr die Powerstation längere Zeit nicht verwenden möchtet. Unter der LED finden wir einen Taster mit der Bezeichnung IoT (Internet of Things). Dieser aktiviert die WiFi- und Bluetooth-Konnektivität und ermöglicht so die Steuerung per App.

Steuerung per App

Wie bereits erwähnt, bietet die Ugreen PowerRoam 600 die Möglichkeit, zahlreiche Funktionen und Einstellungen mittels der hauseigenen App zu steuern. Dazu solltet ihr natürlich vorher die Ugreen App für Android oder iOS herunterladen.

Habt ihr den Download erledigt, müsst ihr ein Nutzerkonto bei Ugreen anlegen. Dazu ist lediglich eine E-Mail-Adresse, ein Nutzername und Passwort notwendig. Weitere personenbezogenen Daten müssen nicht angegeben werden. Im Anschluss könnt ihr die Powerstation sehr einfach hinzufügen. Folgt den Anweisungen in der App, wählt die Verbindungsart aus (WiFi oder Bluetooth) und nach wenigen Minuten ist die Powerstation hinzugefügt.

In der App habt ihr zahlreiche Informationen zum Betriebszustand. Ihr habt einen Überblick über den Ladezustand, die Eingangs- und Ausgangsleistung, die Restlaufzeit, welche Eingänge aktiviert sind und wie viel Leistung aus den USB-Ports gerade gezogen wird. Sogar die Temperatur der Powerstation wird im oberen Bereich dargestellt. Ihr könnt aus der Ferne auch die Ausgänge aktivieren/deaktivieren und die LED steuern. Unter dem Punkt Selbstprüfung führt die Powerstation einen internen Test durch und prüft, ob Spannungen und Wechselrichter ordnungsgemäß funktionieren. Möchtet ihr die Powerstation über die KFZ-Buchse im Auto aufladen, lässt sich auch der Ladestrom auf 4, 6 oder 8 Ampere festlegen.

Im weiteren Einstellungsmenü habt ihr die Möglichkeit, den Arbeitsmodus, Abschalteinstellungen, den Batteriesparmodus und den Leise-Modus zu konfigurieren.

Wenn ihr wissen möchtet, was sich hinter der jeweiligen Einstellung verbirgt, klickt einfach das entsprechende Bild an. Ugreen bietet in der App eine hervorragende Erklärung der Einstellungen. Wie man sehen kann, ist die Bezeichnung Batteriesparmodus etwas irreführend. Hier kann festgelegt werden, dass der Akku nur zu 90 % geladen und bis zu 10 % entladen wird. Dadurch kann die Batterielebensdauer deutlich erhöht werden. Daher wäre hier die Bezeichnung Akku-Schonmodus sinnvoller. Normalerweise kann die Ugreen PowerRoam 600 mit bis zu 600 W geladen werden. Aktiviert ihr den Leise-Modus, reduziert sich die Ladegeschwindigkeit auf 140W und die Lautstärke wird deutlich reduziert.

Möchtet ihr gelegentlich Geräte mit einem sehr hohen Anlaufstrom nutzen, so müsst ihr die Funktion U-Turbo aktivieren. In diesem Betriebszustand kann die Powerstation kurzzeitig Geräte mit einer Leistung bis 1500 W bedienen und schaltet bei Überschreiten der 600W nicht sofort ab. Der Menüpunkt Kindersicherung deaktiviert alle Taster an der Powerstation, damit Kinder diese nicht versehentlich in Betrieb nehmen. Im Infobereich stehen nochmal alle technischen Daten der Powerstation zusammengefasst. Auch Firmwareaktualisierungen sind unter dem Menüpunkt Gerätemanager möglich.

Wie ihr sehen könnt, ist die Ugreen App wirklich sehr übersichtlich aufgebaut und bietet einen enormen Funktionsumfang. Wir vermissen hier lediglich die Möglichkeit, die Ladeleistung der Powerstation Watt-genau einzustellen. Auch die Anbindung über WiFi und Bluetooth ermöglicht jederzeit den Zugriff auf die Powerstation, egal ob ein WiFi Netzwerk vorhanden ist oder nicht.

Display der Ugreen PowerRoam 600

Die Ugreen PowerRoam 600 bietet ein 4,7 Zoll großen Display, welches sich mittig über den USB-Anschlüssen befindet.

UGreen PowerRoam 600 Display1

Somit habt ihr jederzeit alle Informationen über den Akkustand, Eingangs- und Ausgangsleistung, aktivierte Ausgänge und welche Ports gerade verwendet werden im Blick. Auch Warnsymbole, Fehlercodes und die verschiedenen Betriebsmodi werden angezeigt.

Die Ablesbarkeit und Blickwinkelstabilität ist von allen Seiten nahezu perfekt. Schaut man allerdings von unten auf das Display, wird die Anzeige heller und schlechter ablesbar. Dieses Problem haben aber nahezu alle Powerstations. Das Display ist so leuchtstark, dass selbst bei direkter Sonneneinstrahlung noch alle Informationen gut ablesbar sind. In Innenräumen gibt es entsprecht ebenfalls keine Probleme. Damit schafft es Ugreen neben Jackery ein erstklassiges Display zu integrieren, welches keine Wünsche offen lässt.

Akkutechnik

Bei den Powerstations von Ugreen kommen ausschließlich Akkuzellen vom Typ Lithium Eisen Phosphat (LiFePo4) zum Einsatz. Mittlerweile hat sich diese Akkutechnik zum neuen Standard etabliert. Diese Zellen bieten eine sehr hohe Sicherheit bei mechanischer Beschädigung und neigen selbst im Fehlerfall nicht zu Bränden oder gar Explosionen. Weiterhin bieten sie eine extrem hohe Ladezyklenzahl und sind somit theoretisch selbst nach 10 Jahren noch technisch einwandfrei. Ugreen gibt an, dass nach 3000 Ladezyklen (8 Jahre bei täglicher Nutzung) immer noch mindestens 80 % der Akkukapazität vorhanden sind. Die hier verbauten Akkuzellen sind in Kooperation mit dem Akkuspezialisten BYD entwickelt worden. Der Hersteller BYD ist einer der weltweit führenden Anbieter von Akkuzellen und ist selbst in der Forschung und Entwicklung tätig. Auch Elektroautos gehören zum Produktportfolio des Herstellers. Man kann also davon ausgehen, dass die hier verbauten Zellen höchsten Qualitätsanforderungen genügen.

USV-Funktion

Die Ugreen PowerRoam 600 verfügt über die Funktion einer unterbrechungsfreien Stromversorgung. Das bedeutet, dass angeschlossene Geräte im Falle eines Stromausfalls durch die Powerstation weiter versorgt werden. Sobald das öffentliche Netz wieder zur Verfügung steht, schaltet die Powerstation wieder auf Netzbetrieb um. Wie schnell das ganze vonstattengeht, wird durch die sogenannte Umschaltzeit definiert. Ugreen gibt hier eine Zeit von 20 Millisekunden an. Mit diesem Wert liegt die Powerstation im vorderen Mittelfeld der Hersteller. Typische Umschaltzeiten der Konkurrenz liegen bei 20–30 Millisekunden. Wird die Powerstation als USV genutzt, verbraucht sie dauerhaft 4,5 Watt, wenn sie am Netz verbleibt. Somit benötigt die USV-Funktion etwa 0,1 kWh pro Tag.

In unserem USV-Test sollten ein TV, eine Lampe und ein Luftreiniger weiter versorgt werden. Beim Abschalten des Netzes schaltetet die Powerstation vorbildlich auf Batteriebetrieb um und alle Geräte wurden weiter versorgt. Beim Zurückschalten auf Netzbetrieb gab es allerdings einen lauten Knall, das Haus war dunkel und die Powerstation aus. Nach dem Zurücksetzen des FI-Schutzschalters im Haus stellte sich heraus, dass die Powerstation defekt ist. Diese zeigte nunmehr nur noch den Fehlercode F9 Overload an. Der Kontakt mit dem Kundensupport funktionierte hier völlig problemlos. Die defekte Powerstation wurde innerhalb von wenigen Tagen gegen ein neues Gerät ausgetauscht. Ein erneuter Test mit denselben Geräten, mit dem Austauschgerät, verlief völlig problemlos. Offenbar hatten wir mit dem ersten Gerät einfach Pech. Technische Probleme gibt es bei allen Herstellern mal. Wichtig ist dabei nur, dass der Support entsprechend reagiert. Hier ein großes Lob an Ugreen.

Leistung der Ugreen PowerRoam 600

Bevor wir unsere Elektrogeräte an der Powerstation testen, schauen wir uns das Ausgangssignal der Wechselstromausgänge genauer an. Ugreen wirbt mit einem reinen Sinus Signal, welches dem des öffentlichen Netzes entspricht. Dies ist sehr wichtig für empfindliche elektronische Geräte wie Computer, Messtechnik oder medizinische Geräte.

Wie man sehen kann, verspricht der Hersteller hier nicht zu viel. Das Signal ist einwandfrei und selbst bei 500 W Last noch absolut sauber. Somit sollte der Versorgung empfindlicher Geräte nichts im Wege stehen.

Um die Leistungsfähigkeit der Powerstation zu testen, haben wir einige Geräte aus der Werkstatt und dem Haus ausgewählt und die Ugreen PowerRoam 600 bis zur Abschaltgrenze belastet. Die Powerstation bietet eine Dauerleistung von 600 W und kann kurzfristig sogar bis zu 1500 W liefern.

Alle hier gezeigten Geräte ließen sich völlig problemlos betreiben. Selbst das Heizgerät mit 800W und die Heißluftpistole mit 1000 W führten nicht zum Abschalten der Powerstation. Einfache Wärme erzeugende Geräte bis 1000 W lösen nicht den Überlastschutz der Powerstation aus. Die Geräte laufen einfach mit reduzierter Leistung weiter insofern der U-Turbo Modus aktiviert ist. Die Powerstation liefert ihre maximale Leistung von ca. 630 W und das Heizgerät heizt etwas weniger stark und die Heißluftpistole wird weniger warm. Die Stichsäge mit 800 W benötigt diese Leistung natürlich nur beim Schneiden von Holz. Um zu überprüfen, ob dies auch tatsächlich funktioniert, haben wir noch ein kleines Video für euch parat.

Die Powerstation liefert hier ein vorbildliches Ergebnis ab. Somit kann man festhalten, dass die Ugreen PowerRoam 600 bestens für Elektrowerkzeuge im mittleren Leistungssegment geeignet ist.

Natürlich wollten wir auch testen, wie sich deutlich leistungsstärkere Geräte an der Powerstation schlagen.

Der Trennschleifer hat mit 2200 W eine deutlich höhere Leistung als die Powerstation liefern kann. Nach kurzem Anlauf schaltete die Powerstation daher auch vorbildlich mit der Fehlermeldung F43 ab. Der hier getestete Kompressor ist zwar mit 750 W angegeben, benötigt aber teilweise bis zu 1000 W, wenn der Druck sehr hoch wird. Die Powerstation schafft es daher nur, etwa 5 Sekunden den Kompressor zu versorgen, bis sie abschaltet. Die Spitzenleistung von 1500 W, die Ugreen angibt, kann also durchaus für einige Sekunden abgerufen werden. Wird diese aber über einen längeren Zeitraum gefordert (2-5 Sekunden) schaltet die Powerstation die AC Ausgänge ab.

Haushaltstypische Geräte stellen für die Powerstation keine Herausforderung dar. Sowohl TV als auch Playstation und 3D Drucker verrichten ihre Arbeit völlig unauffällig. Ein Toaster mit 800 W benötigt an der Powerstation gut eine Minute länger für das gleiche Bräunungsergebnis. Das ist der Tatsache geschuldet, dass hier nicht die vollen 800 W zur Verfügung stehen. Wir haben auch versucht, ein Brot in unserem Brotbackautomaten zu backen. Der Automat lief zwar völlig problemlos, doch leider war der Akku nach etwa der Hälfte der Backzeit leer. Offensichtlich benötigt so ein Brot mehr als die 680 Wh Kapazität, die die Powerstation liefern kann.

Unser Leistungstest bestätigt, dass die Powerstation problemlos die versprochenen 600 W Dauerleistung liefern kann. Unser Testgerät schaffte mit 630 W Dauerleistung sogar etwas mehr. Auch dass reine Wärmeerzeuger bis ca. 1000 W mit reduzierter Leistung weiter laufen, hat uns gefallen. Dank der sehr hohen Spitzenleistung lassen sich Geräte mit hohen Anlaufströmen ohne Einschränkungen verwenden, solange die Dauerleistung nicht überschritten wird. In dem Bereich Leistungsfähigkeit überzeugt die Ugreen PowerRoam 600 auf ganzer Linie.

Leistungsausbeute über AC

Um die tatsächlich nutzbare Kapazität im Wechselstrombetrieb zu ermitteln, haben wir für euch einen Low-Watt-Test und einen High-Watt-Test durchgeführt. Bei ersterem haben wir die Powerstation mit einem elektrischen Luftentfeuchter mit 220 W Leistung bis zur vollständigen Entladung betrieben. Nach 2 Stunden und 22 Minuten zeigte unser Messgerät 531 Wh an. Der High-Watt Test erfolgte mittels einer elektrischen Heizung mit 500 W Leistungsaufnahme. Nach 1 Stunde und 3 Minuten war der Test beendet und 541 Wh wurden aus dem Akku entnommen.

Somit ergibt sich ein Mittelwert von 537 Wh tatsächlich nutzbarer Kapazität, was 79 % der Werkskapazität von 680 Wh entspricht. Damit liegt die Powerstation auf einem durchschnittlichen Niveau.

Leistungsausbeute über DC

Natürlich interessiert uns auch die Kapazität bei der Nutzung der Gleichspannungsausgänge wie USB oder 12V KFZ Buchse. Für die Messung der USB-Ports kommt unser allseits bekanntes USB-Multimeter mit der dazugehörigen elektronischen Last zum Einsatz. Die Powerstation wird kontinuierlich mit 12 W bis zur Abschaltgrenze entladen.

UGreen PowerRoam 600 DC Test

Der Test war nach etwa 41 Stunden beendet und gab 501 Wh als Ergebnis aus. Das entspricht 74 % der Werkskapazität von 680 Wh und stellt ebenfalls einen durchschnittlichen Wert dar.

Für einen Test der 12V Ausgänge kam unsere große elektronische Last zum Einsatz. Diese wurde an die KFZ Buchse angeschlossen und entlud die Powerstation mit kontinuierlich 120W.

UGreen PowerRoam 600 DC Test2

Hier liefert die Powerstation mit 587 Wh ein hervorragendes Ergebnis ab. Das entspricht 86 % der Herstellerangabe von 680 Wh.

Messungen im Vergleich

In der folgenden Tabelle seht Ihr die Daten der Powerstation im Vergleich mit der Konkurrenz. Ihr seht die Kapazität der Akkuzellen (Rot), sowie die effektiv nutzbare Kapazität über USB/DC (Blau) und die AC-Steckdose (Orange).

Kapazität und nutzbare Energie
Wie man anhand der Ergebnisse sehen kann, schlägt sich die Ugreen PowerRoam 600 sowohl bei der Ausgabe über AC als auch über DC eher durchschnittlich.

Temperaturen und Lautstärke

Gerade die Lautstärke spielt für viele Nutzer eine entscheidende Rolle, wenn es um den Kauf einer Powerstation geht. Keiner möchte beim Camping im Zelt oder Wohnwagen eine Turbine neben sich stehen haben. Hier können wir glücklicherweise Entwarnung geben. Die Ugreen PowerRoam 600 ist eine der leisesten Powerstations, die wir bisher im Test hatten. Alle Messungen wurden im Abstand von einem Meter durchgeführt.

Aktiviert ihr die AC Ausgänge, bleiben die Lüfter vorerst aus. Die Regelung des Lüfters geschieht Temperaturabhängig. Erst bei stärkerer Erwärmung (5 Minuten bei 100W) der Powerstation fangen diese 43 dB(A) leise an zu drehen. Erwärmt sich die Powerstation weiter, drehen diese in einem zweiten Schritt auf 47 dB(A) hoch. Dieses Geräusch ist zwar schon deutlich wahrnehmbar, aber auf einer angenehmen Frequenz und daher weniger störend. Bei der Ladung der Powerstation mit vollen 600 W Ladeleistung dreht der Lüfter ebenfalls bis auf 47 dB(A) hoch. Ihr habt allerdings die Möglichkeit in der App den Leise-Modus zu aktivieren, wodurch die Ladeleistung auf 140 W gedrosselt wird und sich die Lautstärke auf angenehme 40 dB(A) verringert. Bei der Nutzung der DC Ausgänge haben wir es nicht geschafft, die Lüfter zum Drehen zu bekommen. Selbst bei 195 W Leistung über USB-C blieb die Powerstation absolut lautlos.

Trotz der leisen Lüfter kam es bei der Powerstation zu keiner übermäßigen Temperaturentwicklung. Der Test wurde bei 20°C Umgebungstemperatur durchgeführt und die Powerstation wurde vor den Aufnahmen mit 600 W belastet, bis ein Akkufüllstand von etwa 20 % erreicht wurde.

Wie man sehen kann, sind die Temperaturen absolut unauffällig und bewegen sich meist im Bereich von 30°C. Lediglich auf der Oberseite und an den Luftauslässen wurde eine Temperatur von 37 °C bzw. am Luftauslass 43 °C gemessen.

Ladung der Ugreen PowerRoam 600

Insgesamt bietet die Powerstation drei Möglichkeiten an, um die Akkuzellen wieder mit neuer Energie zu versorgen. Zum einen kann die Ladung natürlich ganz klassisch über das mitgelieferte Kaltgerätekabel erfolgen. Ugreen hat das Ladegerät in die Powerstation integriert, sodass ihr kein extra Zubehör benötigt. Die Powerstation lädt dabei mit bis zu 600 W und benötigt etwa 85 Minuten für eine vollständige Ladung. Dabei werden 830 Wh aus dem Netz bezogen. In Bezug auf die Herstellerkapazität von 680 Wh werden also 150 Wh (22%) als Ladeverluste umgewandelt.

Bei der Ladung im Auto geht es dann nicht ganz so schnell. Über die KFZ-Buchse werden 100-120 W bereitgestellt. Damit ergibt sich eine Ladezeit von etwa 7-8 Stunden. Wie bereits erwähnt, könnt ihr die Ladeleistung in der App noch weiter reduzieren, wenn ihr eure Autobatterie nicht so stark belasten möchtet.

Möchtet ihr die Kraft der Sonne nutzen, bietet die Ugreen PowerRoam 600 einen XT 60 Ladeanschluss, der eine Leistung von 200 W aufnehmen kann. Der Eingangsspannungsbereich erstreckt sich dabei von 12 bis 28 V. Bis auf wenige Ausnahmen sollte somit jedes faltbare Solarpanel an der Powerstation nutzbar sein. Die meisten stationären Solarmodule sind damit aber leider nicht verwendbar, da deren Leerlaufspannung im Bereich von 35-40 V liegt. Um stets die maximale Leistung aus euren Solarmodulen herauszukitzeln, verfügt die Powerstation über einen MPPT Laderegler. Dieser Regler tastet sich Schritt für Schritt an den maximalen Strom des Panels heran, und regelt dann wieder etwas zurück, wenn die Spannung leicht einbricht. Diese Regelung wird in kurzen Zeitintervallen immer wieder wiederholt, um stets die maximale Ladeleistung zu erreichen.

Für einen Test der Ladeleistung über Solar haben wir die Powerstation an unser Labornetzteil (30V/10A) angeschlossen und Leistungstests an verschiedenen Spannungen durchgeführt.

Der MPPT Tracker beginnt bereits ab 11,1 V seine Arbeit aufzunehmen. Hier liegt der maximale Strom bei 4 Ampere, was eine Ladeleistung von rund 42 W ergibt. Ab 11,5 V regelt die Powerstation bis an das eingestellte Maximum von 8 Ampere. Die 8 Ampere, die in der App eingestellt werden, begrenzen den Strom bis zu einer Spannung von ungefähr 15,5 V. Das hat den Hintergrund, dass bei einer Ladung im KFZ eure KFZ Buchse nicht überlastet wird. Liegt die Spannung darüber, regelt die Powerstation bis zu 12 Ampere hoch. Da unser Labornetzteil keinen so hohen Strom liefern kann, haben wir die weiteren Tests ebenfalls bei 8 Ampere durchgeführt. Wie man sehen kann, wird die maximale Ladeleistung bei der zulässigen Höchstspannung von 28 V sogar leicht überschritten. Hier konnte die Powerstation mit bis zu 220 W geladen werden. Um aufzuzeigen, dass die Powerstation die Ladeleistung auch an niedrigerer Spannung erreicht, haben wir uns ein zweites Labornetzteil geliehen und bei 18 V und 19 V mit maximalem Strom gemessen.

Der Laderegler regelt den Strom bis auf 11 – 11,5 Ampere hoch, um die 200 W Ladeleistung zu ermöglichen. Der hier verbaute MPPT Tracker arbeitet sehr zuverlässig, reagiert aber etwas träge. Das bedeutet, dass die Powerstation gut und gerne 4-5 Sekunden benötigt, um sich an den maximalen Stromwert der Solarmodule heranzutasten. In der Praxis hat dies nahezu keine Auswirkungen auf den Ertrag, führt aber zu einer trägeren Anzeige der Ladeleistung bei wechselnden Lichtverhältnissen (z.b. Sonne – Wolken wechsel).

Testergebnis

Getestet von
Michael

Ugreen schafft mit der PowerRoam 600 einen erstklassigen Einstieg in die Welt der Powerstations. Das Gerät ist sehr hochwertig verarbeitet, und bietet für die kompakte Größe eine erstaunliche Leistung. Die App Steuerung bietet die Möglichkeit, alle Funktionen aus der Ferne zu steuern und zu überwachen. Der Leise-Modus konnte uns dabei wirklich beeindrucken und bietet eine fast lautlose Lademöglichkeit für die Nacht. Wünschenswert wäre noch eine Watt-genaue Einstellung der Ladegeschwindigkeit. Natürlich ist der Ausfall der Powerstation beim USV-Test eine unschöne Angelegenheit. Allerdings verlief der Austausch und Kontakt zum Support vorbildlich. Wenn ihr die Augen etwas nach Angeboten offen haltet, könnt ihr die Powerstation teilweise schon 599-699 Euro ergattern. Folgt etwa dem Link zu Amazon und klickt den 200-Euro-Coupon an.

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holle1309
Gast
Andre Hollerbach (@guest_104989)
9 Monate her

Hallo Michael, ich habe mir die Power Roam 600 gekauft um damit meine Kompressor Kühlbox Truma C30 auf Festivals zu betreiben. Um herauszufinden wieviel Energie die Kühlbox benötigt habe ich mir eine Energiekostenmessgerät besorgt ( Fritz dect 200) und die Kühlbox bei 7 Grad für eine Woche betrieben. Der durchschnittliche 24 h verbrauch lag bei 160 W. Dabei konnte ich beobachten das die Kühlbox sich immer ca 2x pro stunde einschaltete jeweils für ca. 3bis 4 Minuten und dabei eine leistungsaufnahme von 40-45 W anzeigte. dazwischen zeigte sie einen verbrauch von 1,6 W an. Jetzt bin ich davon ausgegangen das… Weiterlesen »

holle1309
Gast
Andre Hollerbach (@guest_105005)
9 Monate her
Antwort an  Michael

Hallo Michael, ich habe den Test jetzt wiederholt und bin sozusagen noch mittendrin. Hab die Powerroam gestern früh einmal komplett geladen. Jetzt sind 25:30 Stunden vergangen und die Powerroam zeigt noch einen Akkustand von 65 % an . So gefällt mir das schon besser. Theoretisch sollte ich damit etwas mehr als zwei Tage hinkommen. In den nächsten Tagen teste ich das ganze dann noch in Verbindung mit dem 100 W Solarpanel. Woran es jetzt gelegen hat, dass der erste Test fehlschlug kann ich nicht sagen. Ich vermute das die Powerroam nicht vollständig geladen war und die Anzeige trotzdem 100 %… Weiterlesen »

Stephan
Gast
Stephan (@guest_99076)
1 Jahr her

Woran sehe ich, dass die USV-Funktion funktioniert?
Bei mir schwankt beim USV-Betrieb die Anzeige der Eingangsleistung, Ladedauer und %-Akkufüllstand kontinuierlich. Das Display geht auch ständig an und aus.
Das sieht für mich so aus, als würde der AC-Verbraucher durch den Akku gespeist (trotz anliegender Netzversorgung) und der Akku kontinuierlich (alle paar Sekunden / Minuten) nachgeladen?! Hat das Gerät keine Passthrough Schaltung?
Hätte hier starke Bedenken zur Lebensdauer.

Stephan
Gast
Stephan (@guest_99139)
1 Jahr her
Antwort an  Stephan

Bei einem erneutem Test mit höherer Last treten die unten geschilderten Symptome nicht auf.

Edgar Stegmüller
Gast
Edgar Stegmüller (@guest_103822)
10 Monate her
Antwort an  Stephan

Hallo zusammen!

Kann man an die GS 600 auch zwei verschiedene Solarpanels mit dem mitgelieferten Y-Kabel betreiben?
Ich hänge mal die Datenblätter der beiden Panels mit an.

Mir würde eine Antwort wirklich sehr weiterhelfen!

Vielen Dank vorab und jetzt schon mal eine gesundes neues Jahr!

Viele Grüße aus Nürnberg

Edgar

IMG_1673.jpeg
IMG_1671.jpeg
Jonas
Gast
Jonas (@guest_110780)
2 Monate her
Antwort an  Edgar Stegmüller

Hallo,
gibt es zu dieser Frage mittlerweile eine Antwort? Ich würde auch gerne zwei unterschiedliche Solarmodule anschließen.

Viele Grüße,
Jonas

Michael
Gast
Michael (@guest_97484)
1 Jahr her

Nur 3000 Zyklen? LiFePo4 mit Grade A Zellen schaffen 6000+ Zyklen. Sind wohl nur B Grade Zellen verbaut

Joschbo
Autor
Team
Joscha(@joschbo)
1 Jahr her
Antwort an  Michael

Ich würde da natürlich gerne nochmal die Aussage von unserem Autor Michael dazu hören, aber ich persönlich würde nicht viel auf diese Herstellerangaben geben. Es sind letztendlich Schätzungen und der eine Hersteller ist da eben vollmundiger und der andere konservativer. Dass die Akkuzellen im Zusammenhang mit BYD stehen, würde ich als Qualitätskriterium höher einschätzen.

Michael
Gast
Michael (@guest_97500)
1 Jahr her
Antwort an  Joscha

Das beste wäre es, wenn die Station aufgeschraubt und die Akkus überprüft werden. Die Bilder mit den QR Codes auf den Akkus könntet Ihr bei Euren Tests immer mit beifügen.

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