Der Hersteller Dreame hat sich auf dem Akkustaubsaugermarkt einen Namen gemacht und mit dem Trouver Power 12 haben wir hier einen Handstaubsauger der Tochterfirma im Test. Ende letzten Jahres konnte der Trouver Power 11 bereits Benjamin begeistern, nun folgt 6 Monate später der Nachfolger. Dreame fertigt teilweise für Xiaomi und Trouver ist eine 100% Tochter von Dreame – wundert euch also nicht, wenn irgendwelche Shops “Xiaomi” vor den Namen des Saugers packen.
Design und Verarbeitung
Die auffälligste Neuerung im Vergleich zum Vorgänger betrifft das Design. Der Trouver Power 12 ist nun in der Farbe Grau/Silber erhältlich und nicht mehr in Weiß mit roten Akzenten. Auf den Produktbildern des Herstellers werden die blauen Akzente am Handteil und an der Hauptbürste hervorgehoben. Diese haben in der Realität aber kaum Leuchtkraft und sind eher dezent umgesetzt. Ansonsten gibt es keine neuen Funktionen oder relevante Änderungen am Design. Das Display mit den 2 Tasten bleibt an der Rückseite des Handteils erhalten. Der Trouver Power 12 misst ohne Verlängerungsrohr 37 x 8 x 23,5 Zentimeter (l x b x h) und bringt 1470 Gramm auf die Waage. Das sind normale Werte und der Sauger ist damit nicht ungewöhnlich leicht, wie der Hersteller es uns in der Hochglanzwerbung glauben machen will. 1,4 bis 1,6 Kilogramm wiegt so ein Handteil der meisten Akkusauger und mit 2500 mAh ist der Akku des Trouver 12 nicht gerade groß.
Mit Verlängerungsrohr und motorisierter Hauptbürste ist der Sauger in der senkrechten 1,13m hoch und wiegt 2,45 Kilogramm. Mit meinen 1,87m Körpergröße kann ich angenehm mit dem Sauger arbeiten, ohne Rückenschmerzen zu riskieren. Das Gelenk an der Hauptbürste (mit einer Softwalze) sorgt für ein gutes Handling und der Trouver Power 12 gleitet in der Praxis vor sich hin. An der Hinterseite befindet sich ein sehr übersichtlich gestaltetes Display und zwei Tasten. Das Display zeigt den Akkustand in Prozent und mit einem blauen Kreis zusätzlich nochmal optisch an. Über die obere Taste kann man vom Modus “Dauersaugen” auf “nur saugen, wenn man auch drückt” wechseln. Der untere Button schaltet durch 3 unterschiedlich starke Saugstufen. Alleine am Display merkt man eindeutig, dass dieser Sauger aus dem Dreame Universum stammt.
Eine Besonderheit beim Trouver Power 12 und auch bei dessen Vorgänger ist die Position des Staubbehälters an der Oberseite. Nur 300ml Schmutz passen dort hinein und die Kammer kann mit einem Knopfdruck leicht entnommen werden. Die meisten Saugroboter setzen auf einen Enteerungsmechanismus direkt am Handteil, also man hält den Sauger einfach über den Mülleimer und drückt einmal darauf. Ehrlich gesagt finde ich die Lösung vom Trouver Power 12 deutlich angenehmer. Man entnimmt die komplette Staubkammer und geht dann nur damit zum Mülleimer. Benjamin empfand das beim Power 11 allerdings eher umständlich, ich hingegen bin ein Fan davon geworden. Da die Staubkammer verhältnismäßig klein ist, muss man die etwas öfter entleeren.
Lieferumfang des Trouver Power 12
Zur Materialwahl und Verarbeitung kann ich nur Positives berichten. Der Kunststoff fühlt sich hochwertig an, die Steckverbindungen sitzen sicher und das Verlängerungsrohr besteht wie üblich aus Metall. Der Trouver Power V12 wird sicher verpackt mit folgendem Zubehör geliefert:
- vorinstalliertes Handteil mit Staubkammer und Akku (wechselbar)
- Netzstecker (laden ist direkt am Akku möglich)
- Fugendüse mit Bürstenaufsatz
- Wandhalterung mit Dübel und Schrauben (kleine Halterung ohne Platz für die Aufsätze)
- kleine Halterung um die Fugendüse am Saugrohr zu befestigen
- motorisierte Solftwalze
- motorisierte Milbenwalze
- Saugrohr
- Bedienungsanleitung (mehrsprachig)
Das sieht zwar nach viel Zubehör aus, aber man muss letztendlich auf die breite Fugendüse, den Flexschlauch und eine zusätzliche Teppichwalze verzichten. Aber den Preis im Hinterkopf ist dieses Paket schon annehmbar. Der Trouver Power 11 war regelmäßig für 120€ im Angebot und da wird sich zweifelsohne auch der Power 12 einpendeln.
Saugleistung und Praxiseinsatz
Laut Hersteller hat der Trouver Power 12 einen neuen Motor mit 450W Leistung verbaut. Der sorgt für eine Saugleistung von 22000Pa oder 150 Airwatt. Diese Angaben sind stets mit Vorsicht zu genießen, denn jeder Hersteller führt diese Tests selbst durch. In der Praxis zeigt sich aber eines, nämlich dass der Trouver Power 12 mit einer hervorragenden Saugleistung punkten kann. Zumindest auf harten Böden und mit dem Milbenaufsatz auch gerne auf Polstermöbeln, Matratzen oder den Fußmatten im Auto. Dadurch dass nur eine Softwalze im Lieferumfang enthalten ist, ist die Saugleistung auf Teppichböden eher bescheiden. Mit voller Power auf Stufe 3 bekommt man auch den Teppich ausreichend gereinigt.
Die Lautstärke mag für den ein oder anderen auch ein Argument sein. Auf Stufe 1 sorgt der Trouver Power 12 in einem 15 m² großen Raum für 65 db-A. Auf Stufe 2 sind es 72 db-A und auf Stufe 3 dann 80 db-A. Über den Knopf unter dem Display kann man kinderleicht zwischen den Saugstufen wechseln und das sollte man in Anbetracht der Akkulaufzeit auch häufig machen. Auf harten Böden reicht mit der Softwalze auch Stufe 1 für Staub und Stufe 2 für Essensreste oder Steine völlig aus. Der Turbomodus sollte nur punktuell zum Einsatz kommen, denn in 9-10 Minuten ist der Saugspaß auf Stufe 3 beendet.
Akkulaufzeit des Trouver Power 12
Mit 2500 mAh ist die Akkugröße eher unter dem Durchschnitt, dafür kann der Akku entnommen werden. Das hat sowohl Vorteile beim Aufladen und die Akkulaufzeit lässt sich mit einem Zweitakku verdoppeln. Das mit dem Zweitakku ist aber irgendwie etwas scheinheilig, denn der kostet mit 50€ fast halb so viel wie der Sauger selbst. Wir hoffen, dass der Anbieter hier einen Vertrieb nach Europa etabliert und der Preis etwas sinkt. Da ich zuvor den deutlich teureren Roborock H7 im Test hatte, muss ich schon sagen, dass die Akkulaufzeit des Trouver Power 12 spürbar niedriger ist. Meine untere Etage (70 m²) kann ich in einem Rutsch saugen, wobei ich im Schlafzimmer und Arbeitszimmer sogar den Turbomodus für den Teppich verwendet habe. Mit dem Roborock habe ich auch noch die obere Etage geschafft.
Wer zwischendrin mal kurz was wegsaugen will oder mal kurz das Auto reinigt, der wird mit dem Trouver Power 12 auf jeden Fall klarkommen. Mit einem zusätzlichen Akku wäre das Thema ohnehin vom Tisch, denn die Ladezeit ist mit fast 4 Stunden leider sehr lange.
Testergebnis
Der Trouver Power 12 ist letztendlich ein Power 11 in dunkler Farbe. Er vereint nach wie vor eine gute Saugleistung, stabile Verarbeitung und ein praktisches Display mit den wichtigsten Funktionen. Der Staubbehälter ist etwas kleiner als bei vielen Konkurrenten, dafür gefällt mir die Entleerung deutlich besser. Wer möglichst günstig einen brauchbaren Akkustaubsauger sucht, der macht mit dem Trouver Power 12 absolut nichts verkehrt. Noch günstiger ist nur der Xiaomi Mi Vacuum Cleaner Light, der aber noch ein paar mehr Einschränkungen bietet.
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