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In diesem Test müssen sich die Tronsmart Sounfii Q20S beweisen. Ein ziemlich sperriger Name für Over-Ears im Einsteigerbereich, denn Tronsmart verspricht eine Menge an Technik für unter 50 €. Bluetooth 5.3, ANC, 3,5 mm Klinkenanschluss und App-Unterstützung. Neben den getesteten Tronsmart Sounfii Q20S hat der Hersteller noch eine schlechter ausgestattete Variante Tronsmart Sounfii Q20 auf den Markt gebracht. Die einfache Variante verzichtet auf AAC und hat eine schlechtere Geräuschunterdrückung.
Kann das alles wahr sein? Vor allem das hybride Konzept mit Bluetooth und 3,55 Klinke ist eher ungewöhnlich. Wir hatten in der Vergangenheit den OneOdio A10 und Bowie H1i im Test und beide sind auch in meinem Haushalt in Nutzung, sodass ich einen kleinen Quervergleich herstellen kann. Der große Vorteil ist, dass diese Kopfhörer auch dann genutzt werden können, wenn der Akku zur Neige gegangen ist. Somit sind alle Zutaten vorhanden für einen interessanten Test der Tronsmart Sounfii Q20S.
Lieferumfang
Der Lieferumfang der Tronsmart Sounfii Q20S ist als ausreichend zu bezeichnen. Neben dem Kopfhörer liegt ein 1,2 m langes 3,5 mm-Klinkenkabel, ein 30 cm langes USB-C Ladekabel und eine Kurzanleitung bei. Eine Aufbewahrungstasche spart sich der Hersteller leider.
Design und Verarbeitung
Nimmt man die Tronsmart Sounfii Q20S das erste Mal in die Hand, wirkt der Kopfhörer nicht solide. Es kommt verständlicherweise großzügig Kunststoff zum Einsatz, aber die gesamte Konstruktion wirkt fragil. Einzig für das Kopfband setzt der Hersteller auf Metall als Verstärkung und Federelement für den richtigen Anpressdruck. Mit 250 Gramm ist der Kopfhörer nicht allzu schwer. Im Test haben wir die schwarze Variante, aber auch Weiß ist als Farbe erhältlich.
Die ovalen Ohrpads sind genauso wie Teile des Kopfbandes mit weichem Kunstleder bezogen, welche auch keine Gerüche ausstrahlen. Der fragile Ersteindruck setzt sich in der Verarbeitung der ganz klassischen gehaltenen Over-Ears-Kopfhörer fort. Der Schwachpunkt sind die oberen Gelenke am Kopfband. Um die Größe für den Transport zu reduzieren, hat sich der Hersteller entschieden, ein Scharnier zu verbauen, um die Ohrmuschel nach innen klappen zu können. Soweit so gewöhnlich, das findet ihr bei vielen anderen Modellen auch. Allerdings hat sich Tronsmart für eine konstruktiv sehr einfache Lösung entschieden. Die bewegliche Ohrmuschel wird nur in Art Mulde aus Kunststoff gehalten und setzt auf einen Klemmeffekt.
Bei meinem Modell ist leider die rechte Ohrmuschel relativ locker in der Mulde und es bildet sich kein Klemmeffekt. Aus diesem Grund kann die rechte Seite nicht in ihrer Position gehalten werden und klappt beliebig auf und zu. Beim Sitz auf dem Kopf fällt das natürlich nicht auf. Die linke Seite hat einen schwachen Klemmeffekt, der aber ausreicht, um die Position zu halten. Nach einer genauen Recherche wurde der Fehler schnell gefunden. Auf der rechten Seite sind beide Haltenasen gebrochen, wobei mir die Konstruktion fragwürdig und nicht sehr langlebig erscheint.
Die Rastung des Kopfbandes ist dagegen gut bemessen. Sie ist mit dem richtigen Kraftaufwand verstellbar. Die Kabel werden intern geführt, damit ergibt sich zumindest optisch ein stimmiges Bild. Zusätzlich sind die Ohrmuscheln um 90 Grad drehbar. Mit einer Größe von 95 x 76 Millimeter decken Sie auch große Ohren zuverlässig ab.
Sämtliche Bedienelemente und Anschlüsse sind an der rechten Ohrmuschel untergebracht. Der Hersteller setzt dabei auf 4 gleich große Taster. Daneben wird noch der USB-C-Anschluss zum Laden und der 3,5-mm-Klinkenanschluss verbaut. Eine kleine Status-LED darf nicht fehlen. Mit SBC und ACC stehen nur zwei Codecs zur Verfügung.
Bedienung
Der Tronsmart Sounfii Q20S kann sowohl physisch über die Tasten gesteuert werden, als auch über die App. Dabei ist eine Blindbedienung nur dann möglich, wenn man sich die Reihenfolge der Taster an der rechten Ohrmuschel merkt. Alle Taster sind gleich groß. Eine Touch-Steuerung ist für diesen Preis nicht zu erwarten. Zumindest geben die Taster ein klares Feedback. Neben dem Ein-/Aus-Taster verbaut Tronsmart zwei Taster für die Lautstärke und einen Taster für die Aktivierung von ANC oder dem Transparenzmodus. Auch ohne Studium der Kurzanleitung ist die Bedienung der Tronsmart Sounfii Q20S möglich.
Tragekomfort und Bedienung der Tronsmart Sounfii Q20S
Von den Mängeln aus dem ersten Kapitel merkt man beim Tragekomfort nichts mehr und man freut sich eher über das geringe Gewicht der Tronsmart Sounfii Q20S. Damit sind die Kopfhörer auf dem Kopf kaum zu spüren. Der Anpressdruck ist nicht zu hoch und vergleichbar mit den 1More SonoFlow, die ähnlich leicht am Kopf anliegen. Meine Brille stört beim Tragen in keinerlei Hinsicht.
Dabei ist mein Kopf relativ groß und der Verstellbereich ist groß genug für einen bequemen Sitz. Aber auch meine bessere Hälfte mit einem wesentlich kleineren Kopfumfang kann diesen Kopfhörer tragen. Für normale Betätigungen ist der Sitz ausreichend und auch schnelle Kopfdrehungen führten zu keinem Verrutschen im Sitz. Bei sportlichen Aktivitäten würde ich aber auf fester sitzende Modelle ausweichen. Trotzdem konnte ich die Tronsmart Sounfii Q20S nicht länger als 30 Minuten am Stück tragen. Meine Ohren wärmen sich schnell unter den Ohrpads, sodass es am Ende unangenehm wurde. Auch meine Partnerin klagte über das gleiche Phänomen. Damit scheiden diese Kopfhörer für längere Sessions aus.
Sound der Tronsmart Sounfii Q20S
Es bleibt zu hoffen, dass nach dem bisher durchwachsenen Test die Soundqualität der Tronsmart Sounfii Q20S stimmt. Von Hause haben Over-Ear-Kopfhörer den großen Vorteil, dass vernünftig große Treiber verbaut werden können. Hier verbaut der Hersteller 40 mm große Treiber und man sollte sich nicht von dem Hi-Res Audio-Logo auf der Verpackung blenden lassen. Dieses sagt nämlich null über die Soundqualität aus. Und um es kurz zu machen, in den Standard-Einstellungen über Bluetooth mit AAC als Codec ist der Sound mittelmäßig. Natürlich will ich dabei den Verkaufspreis nicht außer Acht lassen, aber selbst dann ist die Qualität hörbar durchwachsen. Egal in welchem Musikfeld, von Elektro bis Classic, wird einem das gleiche undifferenzierte Bild geboten. Da kann der vorhandene Equalizer nur begrenzt entgegenwirken, worüber ich im Kapitel App noch genauer eingehen werde. Der Bass kickt nicht wirklich, es fehlt an Volumen und auch an Tiefe und findet gleichzeitig keinen richtigen Anschluss an die Mitten. Die Mitten wirken sehr präsent, mit einer guten Sprachverständlichkeit. Darunter leiden dann wieder die Höhen, die gegen die starke Mitte keine Chance haben. Zu oft werden hohe Töne verschluckt. Je komplexer das Musikstück, umso stärker treten die Probleme hörbar zutage. Es baut sich kein harmonisches Gesamtbild beim Hören von Musik auf, von Bühne will ich gar nicht sprechen. Und das ist keine Frage der Lautstärke, denn die Tronsmart Sounfii Q20S können mehr liefern, als für die Ohren gesund wäre. ANC hat keinen Einfluss auf die Soundqualität.
Nutzt man Klinkenstecker, ändert sich das Gesamtbild nur minimal. Als externe Soundkarte nutze ich eine Soundblaster Play! 4 um Störungen auszuschließen. Anscheinend hat der Kopfhörer eine Impedanz von 32 Ohm, denn Probleme mit dem Pegel gab es keine. Der Klang der Tronsmart Sounfii Q20S bleibt derselbe. Auch der Vergleich mit den OneOdio A10 fällt durchwachsen aus. Die Soundqualität ist eher vergleichbar mit den Baseus Bowie H1i. Dafür ist die Reichweite über Bluetooth mit über 10 Metern völlig in Ordnung und Abbrüche waren nicht zu beobachten.
Abschirmung
Die passive Abschirmung der Tronsmart Sounfii Q20S ist astrein und erklärt auch meine warmen Ohren. Das weiche Polster schmiegt sich einwandfrei an das Ohr. Zusätzlich kann ein fünfstufiges ANC aktiviert werden. Somit kann die Stufe der aktiven Geräuschminimierung selbst gewählt werden. Bei Aktivierung direkt am Kopfhörer wird die letzte gewählte Stufe aktiviert. Die Qualität des ANC ist als ausreichend zu bezeichnen. Im Zug wird das Fahrgeräusch erfolgreich eliminiert. Gleichmäßige, niedrige Frequenzen kann das ANC gut unterdrücken. Wechselt die Lärmquelle ihre Frequenzen, bekommt das ANC Probleme. Insgesamt bewegt sich der Tronsmart Sounfii Q20S hier auf dem Niveau der Konkurrenz in diesem Preisbereich, wobei er weder positiv noch negativ auffällt. In Verbindung mit dem Betrieb über das Klinkenkabel funktioniert das ANC nicht. Zusätzlich ist ein Transparenzmodus integriert, der Geräusche aus der Umgebung verstärkt.
Sprachqualität
Mit den Tronsmart Sounfii Q20S kann telefoniert werden. In einer normalen Umgebung war mein Gesprächspartner gut zu verstehen. Nur mein Gegenüber klagte über Hall während des Telefonats. Aber die Stimme war nicht verzerrt. Im Außenbereich werden externe Geräusche nur unzureichend gefiltert.
App der Tronsmart Sounfii Q20S
Trotz des günstigen Kaufpreises verzichten die Tronsmart Sounfii Q20S nicht auf eine App. Die Tronsmart-App kann einfach über den Play Store bezogen werden, wobei auch eine App für iOS existiert. Während des Tests habe ich mein Nubia Z60 Ultra Leading Version verwendet und die App kann ohne weitere Registrierung genutzt werden. Im Prinzip gliedert sich die App in drei Punkte. Im ersten Punkt findet ihr euren Kopfhörer, Akkustand und könnt die Lautstärke regeln. Unter dem zweiten Punkt versteckt sich der Equalizer, um den Sound ein wenig an eure Vorlieben anzupassen. Der Equalizer ist frei wählbar. Damit kann man die Mitten ein wenig dämpfen, allerdings nur begrenzt. Reguliert man die Mitten zu zweit nach unten, dann wirkt die Musik dumpf.
Wie bereits erwähnt, kann das ANC in seiner Stärke variieren. Dafür ist der dritte Punkt zuständig. Eine freundliche englischsprachige Stimme bestätigt den aktuellen Zustand. Bis auf kleine Übersetzungsfehler war die App während des Tests unauffällig.
Akkulaufzeit
Mit 500 mAh ist der Akku der Tronsmart Sounfii Q20S üppig ausgestattet. Deshalb verwundern die langen Laufzeiten nicht. Der Hersteller selbst gibt bei 50 % Lautstärke ohne ANC eine Laufzeit von 60 Stunden an. Diese konnte ich nicht erreichen, aber mit aktivierten ANC und rund 60 % Lautstärke bin ich auf rund 32 Stunden Laufzeiten gekommen. Damit haben mich die Kopfhörer locker über die gesamte Woche gebracht und ich konnte am Wochenende entspannt nachladen. Für das komplette Nachladen müsst ihr rund 150 Minuten veranschlagen, aber auch schon das Laden von 15 Minuten reicht für weitere zwei Stunden Musikgenuss. Sobald die rote LED erlischt, sind die Tronsmart Sounfii Q20S wieder startklar.
Testergebnis
Das Fazit zu den Tronsmart Sounfii Q20S fällt doch ziemlich eindeutig aus, da der Kopfhörer in der Kernkompetenz kein tolles Bild abgibt. Die mittelmäßige Klangqualität, gepaart mit der schlechten Verarbeitung, sind die Ausschlusskriterien für den Kauf. Falls es unbedingt Hybrid-Kopfhörer mit ANC sein sollen, dann werft lieber einen Blick auf die Bowie H1i (zum Test), die zwar kaum besser klingen, aber vernünftig verarbeitet sind und LDHC als Codec mitbringen. Ansonsten geht meine Empfehlung zu den 1More Sono Flow (zum Test), die manchmal im Angebot sind. Der Sitz ist ähnlich weich wie bei Tronsmart Sounfii Q20S, nur Verarbeitung und Klang trennen Welten. Oder man vertraut den EarFun Wave Pro (zum Test), welche ebenfalls über einen 3,5 mm Klinkenanschluss verfügt. Die Akkulaufzeit ist bei allen Alternativen gut.
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